SturmII on fire – Erfolgslauf wird in St Pölten prolongiert

Spielbericht: SKN St Pölten vs SK Sturm Graz II 0:2 (0:1)

Nach dem Sieg gegen Tabellenführer Admira gab es Freitag Abend für SK Sturm II gegen SKN St Pölten das nächste Duell gegen einen niederösterreichischen Vertreter in Liga 2. Der Tabellennachbar von Sturm II fand zuletzt ebenfalls zurück in die Erfolgsspur, unter Neo-Coach Tugberk Tanrivermis waren die Wölfe noch unbesiegt. Somit war alles angerichtet für ein interessantes Spiel in der NV Arena. Einen Besuch dieser NV Arena könnte man auch Grazer und steirischen Politikern empfehlen. Falls man nach der X-ten Machbarkeitsstudie herausfindet, dass man nun doch wieder eine ‚2-Stadien-Löung‘ für Graz anstrebt, wäre so ein Schmuckkästchen vielleicht eine Option für den GAK. Wie für den SKN wäre die Kapazität für 8.000 Zuschauer vielleicht etwas überdimensioniert, aber davon abgesehen wurde hier ein wirklich nettes Stadion in die Bimbo-Binder-Promenade gestellt. Stadionbau ist also vielerorts möglich, nur im Sportland Steiermark, in der Sportstadt Graz schaut es anders aus, aber das soll nicht Thema dieses Artikels werden.

Foto SturmNetz.at

Vier Änderungen nahm Coach Jürgen Säumel in seiner Startelf im Vergleich zum Sieg gegen die Admira vor: Gabriel Haider, Oliver Sorg, Lord Afrifa und Leon Grgic durften dieses Mal von Beginn an ran. Bereits in Minute zwei kam St. Pölten nach einem Foul von Sorg an Winfred Amoah an der Strafraumgrenze zu einem Freistoß in aussichtsreicher Position, aber der Kopfball von Wilguens Paugain nach Hereingabe vom neuseeländischen Internationalen Elijah Just sorgte für keine Gefahr. Vier Minuten später blockte dann Senad Mustafic im Strafraum einen Abschluss von Ramiz Harakate. Danach hatten die Hausherren ein leichtes spielerisches Übergewicht ohne aber für Gefahr zu sorgen. Anders die jungen Schwoazn. In der 22. Minute legte sich Manprit Sarkaria halb rechts, rund 20 Meter vorm Strafraum, den Ball für einen Freistoß zurecht, dieser wurde von Gabriel Kirejczyk abgefälscht, 1:0 SturmII.

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Gleich darauf wieder ein Freistoß von Sarkaria, dieses Mal von der linken Seite, nach einem Kopfball von Peter Kiedl kam der kurz zuvor für den angeschlagenen Grgic ins Spiel gekommene Belmin Beganovic am kurzen Pfosten einen halben Schritt zu spät. In der 35. Minute machte Matteo Bignetti dann, ja was machte er denn eigentlich? Nennen wir es einen Riesenschnitzer, weil Haken wäre wohl das falsche Wort, zumindest landetet der Ball bei Just, der nahm ‚den Pass‘ auf und legte zurück zu Amoah. Der erinnerte sich aber anscheinend an seine Grazer Wurzeln und ‚lupfte‘ den Ball zu dem auf der Linie stehenden Konstantin Schopp statt für das 1:1 zu sorgen. In der 40. Minute dann eine schnelle Kombination von SturmII, der auffällig agierende Martin Kern setzte den Ball aus gut 12 Metern nach Vorlage von Sarkaria aber knapp am Tor vorbei. Somit ging es nach einer durchaus unterhaltsamen ersten Halbzeit mit 1:0 in die Kabine.

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Die zweite Halbzeit begann ähnlich wie die erste, die Hausherren mit leichter Feldüberlegenheit ohne aber wirklich gefährlich zu werden, denn die erste Großchance gehörte den Gästen aus Graz. Sarkaria schickte Kiedl mit einem herrlichen Steilpass aus der eigenen Hälfte, der dann aber alleine im eins gegen eins mit St Pölten Schlussmann Tom Ritzy Hülsmann den Kürzeren zog. Der von Bayern München II ausgeliehene, 20jährige Hülsmann hätte mit einer Größe von genau 2 Metern auch ‚Sturm-Kampfmannschafts-Tormann-Maße‘. In der zweiten Hälfte erinnerte das Konterspiel der Jungblackys schon stark an jenes der Kampfmannschaft. Wenn man den ungefährlichen Hausherren den Ball abnahm, versuchte man blitzschnell vors gegnerische Tor und zum Abschluss zu kommen. So auch in der 73ten, wieder Sarkaria an der Mittellinie mit einem tollen Pass auf Beganovic, der den Turbo zündete und mit Ball SKN-Kapitän Stefan Thesker ausschauen ließ, als wenn dieser schon beim lockeren Auslaufen wäre. Aber wie zuvor bei Kiedl baute sich auch vor Beganovic wieder ‚Hüne-Hülsmann‘ auf, der das eins gegen eins für sich entscheiden konnte. So fahrlässig wie SturmII mit den Chancen umging, musste man sich schon Sorgen machen, ob da nicht ganz nach dem Motto ‚Die Tore die man nicht macht…‘ nicht doch noch was passieren könnte. Aber dann kam Minute 95 und der kurz zuvor für Kern ins Spiel gekommene Antonio Ilic machte nach Zuspiel von Kiedl doch noch alles klar.

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Fazit, ein kalter aber unterhaltsamer Abend in der NV Arena. Das Spiel hätte sich definitiv mehr als 1299 Zuschauer verdient. Ob das geringe Zuschauerinteresse jetzt an den Temperaturen, dem Tabellenplatz der Hausherren oder der Tatsache, dass Getränke und Bratwurst mehr als bei einem Championsleague ‚Heim‘-spiel vom SK Sturm kosten lag, konnte ich nicht herausfinden. Fakt ist aber, dass neben der Kampfmannschaft auch Sturm II einen Lauf hat und definitiv Lust auf mehr macht. Hier gibt es aktuell wirklich einige Spieler, die das Potential für die Kampfmannschaft haben, es bleibt abzuwarten, ob sie unter der neuen sportlichen Leitung auch mal die Chance erhalten dies zu zeigen. Man sieht auch, wie gut den jungen Talenten ein erfahrener Topspieler tut, und es ist schön zu sehen, dass sich Manprit Sarkaria auch für Sturm II voll reinhaut. Somit gab es völlig verdient das achte Spiel in Folge ohne Niederlage für SturmII. Weiter geht es am 09.11. mit dem nächsten Topspiel ‚daheim‘ gegen die SV Ried.

 

Spieldaten:

Aufstellung SK Sturm Graz II:

Bignetti – Mustafic – Haider – Schopp – Sorg (86. Wolf) – Stosic – Afrifa (66. Scharmer) – Sarkaria (86. Pirker) – Kern (86. Ilic) – Kiedl – Grgic (27. Beganovic)

Tore: 0:1 Sarkaria (22.), 0:2 Ilic (90+5)

Manprit Sarkaria:

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2 Kommentare

  1. Ivaneijew sagt:

    war ein echt gutes Spiel gestern. Sehr souverän, muss man schon sagen, es geht bergauf.

    Weiß man schon genaueres über den Zustand von Grigic?

  2. tobi sagt:

    Gibt es in Österreich eigentlich eine Mannschaft die in einem neuem/modernen Stadion spielt und keine finanziellen Probleme hat? Dosen mal ausgenommen. BW Linz? Also LASK nicht, Rapid eigentlich nicht, St. Pölten definitiv nicht, Klagenfurt naja.

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