Herbe Niederlage in Hütteldorf
Nur eine Woche nach der Auftaktniederlage des SK Sturm gegen Rapid in der Bundesliga gab es ein Wiedersehen in Hütteldorf, diesmal jedoch eine Leistungsstufe weiter unten angesiedelt. Zum ersten Mal seit der 22. Runde der Saison 2022/23 trafen die Zweitvertretungen der zwei größten Mitgliedervereine Österreichs in einem Pflichtspiel aufeinander. Rapid II verbrachte die vergangene Saison ja in der Regionalliga Ost und schaffte dort den sofortigen Wiederaufstieg. Zu Beginn der Sommervorbereitung trennten sich die beiden Mannschaften in einem Freundschaftsspiel mit einem 2:2-Unentschieden.
Rapid II eroberte gleich nach dem Sturm-Ankick den Ball und kam noch in der ersten Minute zu einem gefährlichen Abschluss, der jedoch knapp am Tor vorbeizog – ein frühes Omen. Schon in der nächsten Aktion machten sie es besser. Nach einem Eckball konnte sich der junge Offensivspieler Nikolaus Wurmbrand in aller Ruhe den Ball im Strafraum mit der Brust runterstoppen und in weiterer Folge wuchtig ins lange Eck schießen – 1:0 für die jungen Grünen schon in der 3. Minute. Auch in den Minuten danach bewahrten die Hütteldorfer die Kontrolle über das Spiel. Das erste Mal, dass wo etwas wie Gefahr im gegnerischen Strafraum aufkam, war, als Martin Kern eine Flanke nicht richtig annehmen konnte und den Ball ins Toraus wuchtete. Es sollte dies seine einzige nennenswerte Aktion bleiben.
Im Gegenzug zog Zivkovic am Strafraum der jungen Blackies ab, aber Bignetti konnte sich erstmals im Spiel auszeichnen, indem er den scharfen Ball zur Ecke klärte. An der Dynamik des Spiels änderte aber auch das nichts und so war das 2:0 durch Doppeltorschützen Wurmbrand in der 24. nur logisch. Und obwohl über dem Allianz Stadion ein Sturm aufzog, herrschte am Spielfeld weiter Flaute, fünf Minuten später vollendete Wurmbrand seinen lupenreinen Hattrick. Mit einem einfachen Pass war die gesamte Abwehrreihe der Grazer ausgehebelt und der Rechtsaußen hatte keine Probleme mehr, den herauseilenden Bignetti mit einem Lupfer zu überwältigen.
Leon Grgic hatte nach 43 gespielten Minuten die beste und bis dahin einzige wirkliche Chance von Sturm II. Jacob Hödl tankte sich auf der rechten Seite bis auf Strafraumhöhe durch und brachte unter Bedrängnis noch eine gute Flanke in den Strafraum, die der 18-jährige Angreifer versuchte, aus kurzer Distanz direkt zu verwerten, doch Rapid-Keeper Göschl war auf dem Posten. Quasi mit dem Schlusspfiff von Spielhälfte eins eine ähnliche Szene, Flanke in den Strafraum, Grgic versuchte es wieder direkt und diesmal konnte der Goalie den Ball nur kurz prallen lassen. Der U19-Nationalspieler auf Seiten Sturms wollte sein verdientes Tor unbedingt und stocherte den Ball irgendwie über die Linie.
Das späte Tor im ersten Durchgang war jedoch kein Auftakt zur Aufholjagd, vielmehr blieb alles beim Alten. Rapid startete die zweite Hälfte mit der nächsten starken Offensivaktion und Abwehrchef und Kapitän Gabriel Haider behalf sich mit einem Foul im Strafraum. Eine Gelbe Karte war die logische Konsequenz, ebenso wie der von Rapid-Kapitän Tobias Hedl souverän verwertete Elfmeter.
Die Blackies kamen selten vor das gegnerische Tor, also probierte es Peter Kiedl einfach einmal aus der Distanz. In Minute 59 zog er ansatzlos aus gut 20 Metern ab und traf mit seinem Traumtor ins Kreuzeck zum 4:2. Kurz vor der Rapid-Viertelstunde versuchte es Grgic mit einem Heber über Rapid-Tormann Göschl, der aber etwas zu weit geriet. Kurz darauf konnte dieser einen Schopp-Kopfball aus kürzester Distanz abwehren. Spät, aber doch und nach den Einwechslungen von Koita und Mustafic schien es so, als könnten die Jungblackies vielleicht noch einmal herankommen. Doch in den verbleibenden Minuten gelang nach vorne nicht mehr viel, während es hinten immer wieder lichterloh brannte. Somit verlor zum zweiten Mal binnen einer Woche eine Sturm-Mannschaft in Hütteldorf verdient, diesmal sogar mit 4:2.
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