„Ein sehr wichtiger Sieg“

Spielbericht: WSG Tirol vs. Sportklub Sturm Graz (0:3)

Nach dem enttäuschenden 1:1 gegen Altach in der vergangenen Woche stand für den SK Sturm ein weiteres Gastspiel im Westen Österreichs an. Zum Abschluss der Herbstsaison empfing die WSG Tirol die Grazer im Innsbrucker Tivoli. Jürgen Säumel nahm dabei zwei Änderungen in der Startelf vor: Yardımcı ersetzte Jatta, und Geyrhofer rückte für den gesperrten Aiwu neben Wüthrich in die Innenverteidigung. Für Jusuf Gazibegović könnte dies das letzte Spiel im Sturm-Dress gewesen sein, da er gegen Lille gesperrt sein wird und im Jänner nach Köln wechseln dürfte.

Individuelle Klasse und ein „Kids Mistake“

Die Partie begann mit engagierten Ansätzen beider Mannschaften, doch Torchancen blieben zunächst Mangelware. Sturm bemühte sich, das Spiel zu beruhigen und die Kontrolle zu übernehmen. Plötzlich die Führung: Chukwuani und Kiteishvili kombinierten sich mit zwei herausragenden Pässen durch die Tiroler Reihen. Biereth stand allein vor dem Torhüter, blieb cool und legte uneigennützig quer auf Böving, der nur noch ins leere Tor einschieben musste. 1:0 für Sturm nach 15 Minuten! Die Gastgeber wirkten geschockt, und Sturm ließ gleich weitere Großchancen folgen. Nach einer Ecke wurde ein Schuss von Biereth im letzten Moment abgeblockt, und ein gefährlicher Stanglpass knapp vor Yardımcı geklärt. Sturm hatte das Spiel unter Kontrolle, doch der letzte Pass fehlte – ein Problem, das auch die WSG bei ihren seltenen Kontern hatte. Wenn der „Sturm-Express“ Tempo aufnahm, wurde es brenzlig, doch die Tiroler Abwehr klärte oft mit Fouls.
In der 33. Minute sorgte ein Freistoß für Aufregung: Gazibegovic brachte den Ball präzise in den Strafraum, und Yardımcı sprang beeindruckend hoch. Doch sein platzierter Kopfball wurde von Stejskal stark pariert. Bitter für Yardımcı: Bei der Aktion wurde er unglücklich getroffen und musste verletzt ausgewechselt werden. Jatta kam für ihn ins Spiel.
Dann folgte der erste Rückschlag für Sturm: Chukwuani nach zwei gelben Karten innerhalb von eineinhalb Minuten vom Platz. Erst ein taktisches Foul, dann ein wütender Ballwurf nach einer strittigen Einwurfentscheidung – der Schiedsrichter in diesen Situationen streng, aber konsequent. Die WSG nutzte die Überzahl und erhöhte den Druck, blieb aber in der ersten Hälfte glücklos.

Die zwei Haupakteure der ersten Halbzeit: Böving schiebt zum 1:0 ein… (Foto: SturmTifo)

…und hier hat Chukwuani noch alles unter Kontrolle (Foto: SturmTifo

Diszipliniert, aber zäh

Nach der Pause brachte Säumel Stanković für Biereth, um in Unterzahl mehr Stabilität zu schaffen. Jatta blieb als einzige Spitze vorne, unterstützt von Böving und Yalcouyé. Sturm stand tief und ließ die Tiroler kommen, setzte auf schnelle Konter. Eine Schrecksekunde gab es für Sturm als Jatta nach einem Zusammenprall liegen blieb, schließlich aber weiterspielen konnte.
Sturm verteidigte diszipliniert, während die WSG sich schwer tat, gefährlich zu werden. Erst in der 60. Minute wurde es erneut brenzlig: Jatta rutschte aus und David zog aus 20 Metern ab – knapp über das Tor. Kurz darauf zeigten die Grazer eine erste offensive Aktion, doch Gazibegovićs Distanzschuss blieb harmlos. Das Spiel wurde zunehmend zäh, geprägt von Fehlpässen und wenigen Höhepunkten.

Yalcouyé am Boden, aber die Grazer Abwehr hält. (Foto: SturmTifo)

Noch ein „Kids Mistake“ und die Entscheidung

20 Minuten vor Schluss eine strittige Szene: Üstündag fiel im Strafraum – doch statt Elfmeter gab der Schiedsrichter Gelb für eine Schwalbe. Da der Tiroler schon verwarnt war, musste auch er wie Chukwuani mit Gelb-Rot vom Platz. Beide Teams standen nun mit nur zehn Mann auf dem Feld.
Das Spiel nahm dadurch wieder Fahrt auf. In der 73. Minute hatte Böving Pech: Sein Schuss prallte von der Unterkante der Latte zurück ins Feld. Wenig später machte Sturm aber alles klar: Kiteishvili spielte einen Traumpass auf Jatta, der den Ball eiskalt im langen Eck versenkte – 2:0 in der 80. Minute!
Die Grazer ließen nichts mehr anbrennen und setzten noch einen drauf: Geyrhofer eroberte den Ball, Horvat leitete weiter zu Yalcouyé, der den Haken in die Mitte machte und den Ball traumhaft ins Kreuzeck schlenzte – 3:0 durch den geliehenen Teenager von Brighton! Khudyakov verhinderte in der Schlussphase noch einen Gegentreffer, indem er sich mutig Anselm in den Weg warf. Mit einem souveränen 3:0-Sieg krönte sich der SK Sturm also in einem sehr kuriosen,  abwechslungsreichen Spiel zum Herbstmeister.

Am Ende darf dann doch ausgelassen gejubelt werden. (Foto: SturmTifo)

Stimmen

Jürgen Säumel

Wie bewertest du das Spiel?

Ihr habt euch am Anfang der zweiten Hälfte etwas schwer getan, obwohl auch die WSG offensiv kaum für Gefahr sorgte. Trotz Unterzahl seid ihr dann aber wieder deutlich besser in die Partie gekommen. Hat es da eine Systemumstellung gegeben?

Jon Gorenc Stankovic

…über das Spiel:

…über die kommende Aufgabe in Lille:

Gregory Wüthrich

…über die turbulente zweite Hälfte:

Warum seid ihr nach anfänglichen Schwierigkeiten dann trotz Unterzahl wieder gut in die Partie hinein gekommen?

…freut sich auf das Gastspiel in Lille:

William Bøving

…über das Spiel:

…zum Champions-League-Spiel in Frankreich:

11 Kommentare

  1. MS82 sagt:

    Eine perfekte Sturm Runde…. jetzt braucht nur noch der FAK patzen .

    Gratulation zum Sieg Schwoaze!!!!

  2. Valkorion sagt:

    Das 1:0 würde man sich ja gerne einrahmen. Chukwuani mit dem schnellen One-Touch-Pass, Kite mit dem Traumpass, Biereth mit dem perfekten Lauf und Übersicht und Böving ballert ihn rein. Großes Kino! Apropos: Yalcouyé wieder bester Mann am Platz…

  3. ...und wir dahinter sagt:

    Als Chukwuani ausgeschlossen wurde da the ich mir: „Eigentlich müsste jetzt Stankovic kommen und Jatta wieder gehen, Biereth ist der bessere Stürmer“. Säumel hat dann wirklich Biereth runter genommen. Und Jatta das 2:0 gemacht .. passt also schon.

    • Mikelangelo sagt:

      Selber Gedankengang. Obwohl mir bei der Jatta-Einwechslung schon übel wurde. Das Tor war jetzt keine Meisterleistung. Kurz Davor rutscht er vor dem eigenen 16er aus.

      Nach dem 2. Ausschluss hatten wir das Spiel wieder im Griff. Sollten wir nicht Meister werden, dann bitte die Austria. Das interessiert keinen und tut den Grünen doppelt weh

  4. gepi20 sagt:

    Hmhh, wir sind in Runde 16, noch 6 Spieltage bis zum OPO mit Punkteteilung. Mal sehen , wer im Frühjahr die Form hält Das ist noch ein weiter steiniger Weg mit Chancen für 4 Vereine um den Titel zu kämpfen. Wir müssen im Winter die Mannschaft halten und starten sicherlich als Favorit ins Frühjahr. Spannend !! Hoffe es wird noch einTitel dazukommen

  5. Ennstaler sagt:

    Was heute schön wäre: Altach schlägt die Veilchen und hängt den Roten die rote Laterne um.

    • Ennstaler sagt:

      Es blieb beim Wunsch … – Die Austria lässt nicht locker!

    • MS82 sagt:

      Aber geh bis jetzt hatte die Austria überhaupt keinen starken Gegner, wenn wir in Bestform und Bestaufstellung sind, haben sie keine Chance gegen UNS.

    • Gelegenheitskommentar sagt:

      Keine Ahnung warum die Austria so stark gesprochen wird? Gegen Rapid verloren, gegen Salzburg verloren und nicht zu vergessen das 2:2 gegen uns, wo wir gefühlt 45min 2 Mann weniger waren. Wir werden es sehen im Februar

    • Mikelangelo sagt:

      Austria ist auch nicht gut, sondern eine durchschnittliche Bundesliga-Mannschaft. Weiß nicht, ob die bei BW Linz gewinnen oder überhaupt punkten würden.

      Das 1:0 heute durch einen fragwürdigen Elfmeter, Altach danach mit 1-2 Top-Ausgleichsmöglichkeiten. Möchte nicht wissen, wie das Spiel ausgeht, wenn sie Den machen.

      Wenn wir hinten mit Johnston/einem Neuen – Geyerhofer – Wüthrich – Lavaleé spielen, davor Jon/Chukwuani, sind Barry, Prelec und Malone abgemeldet.

      Malone übrigens mit gerade einmal 6 Treffern Austrias torgefährlichster Spieler. Barry auf einmal ein „Star“, weil in Linz 2 Tore schießt und einmal an der Flanke durchgekommen ist. Das kann Böving auch.

  6. Ennstaler sagt:

    Stand jetzt (3:0) halten die Jungbullen PSG im Abstand von den Jungstürmern. Lille 19 ist noch ohne Niederlage, einem Sieg stehen aber 4 Remis gegenüber, Torverhältnis 7:6. Gelingt den Jungstürmern auch ein Remis, lebt die Hoffnung auf das Play Off noch weiter.

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