Wer ist Michael Parensen? – Der neue Geschäftsführer Sport im Portrait
Nach eineinhalb Monaten hat das Warten ein Ende, der SK Sturm hat einen neuen Geschäftsführer Sport. Übernehmen wird das Amt, wie der Verein soeben in einer Pressekonferenz offiziell bekanntgab, der 38-jährige Michael Parensen. Wie seine bisherige Karriere verlief und warum das Ende bei seinem Herzensklub kein besonders Schönes war, erfahrt ihr hier:
Berliner durch und durch
Seit 2009 war Parensen bei Union Berlin, zunächst lange als Spieler, nach seinem Karriereende 2020 in anderen Funktionen. Über Umwege durch die Jugendakademien von Paderborn, Dortmund und Köln landete der Defensivexperte mit 22 Jahren eben dort. Mit den „Eisernen“ stieg er direkt im ersten Jahr in die 2. Liga auf, in der er dann einige Jahre aktiv war. In der Saison 2018/19 gelang dann die Überraschung: Union Berlin wurde erstklassig. In der höchsten Spielklasse absolvierte Parensen immerhin noch neun Partien, ehe er am Ende der Saison seine Spielerkarriere beendete. Zahlreiche schwere Verletzungen hinderten den deutschen Nachwuchsnationalspieler an einer vielleicht noch erfolgreicheren und längeren Karriere. Letztendlich hatte er 249 Einsätze zwischen 2008/09 in der 3. Liga bis zur Saison 2019/20 in der ersten Liga für die Eisernen am Buckel. Da war fast schon vorherzusehen, dass der Publikumsliebling auch nach seiner Spielerkarriere weiterhin für die Berliner tätig sein wird.
Die Rolle als technischer Direktor bei Union
Nach einem Lehrjahr beim Verein, um sich mit den verschiedensten Dingen vertraut zu machen, wurde er zum Start der Saison 2021/22 zum Assistenten des Geschäftsführers ernannt, im Jahr darauf zum Technischen Direktor. Diese Position war damals neu geschaffen worden, da durch den steigenden Erfolg mehr Aufgaben zu erledigen waren und diese besser verteilt werden sollten. Dadurch spielte er dann eine noch wichtigere Rolle, wenn es um Dinge wie Kaderplanung und Management ging. Man kann seine damaligen Aufgaben mit jenen von Paul Pajduch bei Sturm vergleichen. Er selbst entschied nie allein und endgültig über Transfers, aber hatte seinen Anteil daran. Zudem erledigte er bei den Eisernen die Aufgaben, die eher einem Teammanager – wie etwa Jan-Pieter Martens einst auf Schalke oder Martin Ehrenreich bei Sturm – zugeordnet werden können: Er organisierte die Trainingslager der Berliner, hielt nach Testspielgegnern Ausschau oder achtete darauf, dass die Fußballer auch überall bestens kulinarisch versorgt werden. Während seiner Zeit bei Union gab es viele Zu- und Abgänge, der Einzug in die Champions League weckte natürlich viele Interessen. Die beste Investition in dieser Zeit war sicher jene in Taiwo Awoniyi, der im Sommer 2021 für rund 8,5 Millionen Euro nach Berlin kam, sich dort stark entwickelte und dann im Sommer darauf für über 20 Millionen Euro zurück nach England, zu Nottingham Forrest, wechselte. Man kann Parensen aber schwer an Transfers messen, da er eher nur bedingt mitentschied.
Wie das Kapitel Union zu Ende ging und warum jetzt sogar ein Gerichtsverfahren läuft
Wir springen ins Frühjahr 2024: Union Berlin spielt eine schwache Saison und Parensen muss sein Amt niederlegen. Eigentlich war er für viele der designierte Nachfolger für die Rolle des Geschäftsführers, da Oliver Ruhnert ab Sommer aufhören sollte. Es kam aber anders, Parensen und Union sollen andere Vorstellungen für die Zukunft gehabt haben. Diversen Medienberichten zufolge, soll der „Ewige Micha“ in der Öffentlichkeit zu leise agiert haben, wurde aufgefordert präsenter zu agieren. Ex-Sturm-Kicker Horst Heldt bekam den Job. Die plötzliche Kündigung kam für viele überraschend, Parensen zog wegen dieser dann sogar vor Gericht. Union gab dort an, die Kündigung hätte unternehmerische Hintergründe gehabt und man hätte seine Tätigkeit schlicht und einfach nicht mehr gebraucht, da man ab kommender Saison nicht mehr international vertreten ist. Parensens Anwalt blieb aber bei seinem Standpunkt, dass die Entlassung ungerechtfertigt gewesen sei. Anfangs klagte man auf eine Wiedereinstellung – mittlerweile sollen nur noch monetäre Aspekte abgehandelt werden. Eine endgültige Entscheidung des Gerichts steht noch aus, erst 2025 geht der Prozess in die nächste Runde.
Neben dem Fußball
Noch als Spieler beim 1. FC Köln begann Parensen ein Geographie-Studium, hatte zunächst den Wunsch, nach seiner Karriere Stadtplaner zu werden. Mit dem Umzug nach Berlin, war an eine Fortführung dieses nicht zu denken. Parensen entschied sich dann aber doch zu einem Fernstudium, BWL mit Schwerpunkt Sport, und schloss dieses auch ab. Zusammen mit seiner Ehefrau, der Schauspielerin („Unter Uns“), Synchronsprecherin und Sängerin Antonia Parensen, hat er zwei Kinder und engagiert sich auch immer wieder für soziale Themen.
Fazit
Die Rolle des Geschäftsführers Sport bei Sturm Graz ist bisher sicher die herausforderndste und einflussreichste in der Karriere von Michael Parensen. In seiner Funktion bei Union leistete er gute Arbeit, auch wenn seine letzte Saison ganz und gar nicht nach Plan verlief. Er hat bei Union bereits viele Erfahrungen sammeln können, etwa wie man einen Kader für die Champions League zusammenstellen muss. Zusätzlich schloss er im Frühjahr 2023 einen Lehrgang des DFB und der DFL zum Thema „Management im Profifußball ab“. Wir wünschen Michael Parensen eine erfolgreiche Zeit in Graz und heißen ihn herzlich Willkommen!
Lieber Michael Parensen, herzlich willkommen in Graz! Als geeichter „Eiserner“ wirst Du Dich in einem Land, in dem ein so berühmter Erzberg steht, gleich zu Hause fühlen. Viel Freude mit der neuen, spannenden Aufgabe!
Einmal ein „herzliches Willkommen“ von mir, ich freue mich sehr, dass die Personalie nach langer Zeit entschieden ist. In Berlin hätte er ja mehr oder weniger Nachfolger des GF Sport werden sollen, aber scheinbar hat ihm dann – als es „ernst“ wurde die Rolle dann doch nicht zugetraut. Da könnte Sturm für ihn der richtige Schritt sein, wo man wohlüberlegte Handlungen setzen kann und die Medienlandschaft ja doch eher streichzahm ist 🙂 …Was ich mir wünsche? Ein durchgängiges Konzept, endlich die „Baustelle“ Jugendakademie anzugehen, zu schauen dass junge Spieler den Sprung in die Kampfmannschaft schaffen und den Weg erfolgreich weiter führen! Und die Bestellung eines guten Trainers bitte.
Ich muss ehrlich zugeben: Ich hätte mit Tomas Zorn gerechnet, aber es wird sicherlich Gründe geben! Bin auf alle Fälle sehr gespannt.
willkommen in Graz. glaub das wird gut werden. man kann ja eh erst in nel Jahr wirklich was sagen schau ma mal
naja so berauschend hört sich das nicht an, Schauma mal
Wie war die Vita von Schicker nochmal? Ich glaube bei Barcelona war er Sportdirektor, oder?
Lasst den Herrn doch mal in Ruhe arbeiten bevor ihr schon wieder herumraunzt.
gibts von dir auch mal eine positive Meldung, oder siehst du seit Woche alles nur negativ und pessimistisch ?
Herzlich Willkommen, und als Aufwärmübung gleich den Yalcouyé fix verpflichten
😉
Sich einen Yalcouye leisten zu können wird für Sturm nie möglich sein. Weder von der Ablösesumme noch vom Gehalt. Dieses Jahr geht’s mit den CL Millionen…
subjektiv eine gute wahl, weil mir die biographie gefällt mir und nach einem sympathischen menschen klingt – willkommen herr parensen
Komplett Off-Topic:
Am Samstag werde ich mit meinem Sohn das erste mal gemeinsam ins Stadion gehen. Ziel ist es, dass er sich mit dem Sturmfieber ansteckt 😉
Da ich nur sehr selten zu Spielen kommen kann, hätte ich die Frage, wo man am besten Parken kann. P&R Murpark wär natürlich super, aber falls dieser ausgelastet ist, gibts andere Alternativen für einen Ortsunkundigen?
In den Seitenstraßen östlich und westlich des Stadions wird man 1 Stunde vor Match schon fündig. LGB
Von Süden her kommend, würd ich dir die Parkplätze vorm Autohaus Jagersberger empfehlen! Da darf man bei einem Match immer gratis parken!
Herzlich Willkommen und alles Gute. Jetzt gilt es dem neuen Mann eine faire Chance zu geben und ihn arbeiten zu lassen. Bin sehr gespannt auf das Relive von der PK, dann können wir uns auch ein erstes Bild machen.
Wirkt auf der Pressekonferenz sehr sympathisch !
Auf die schwoazen !
Am ersten Foto sieht er aus wie Jörg Siebenhandl 😉
wirkt wirklich sympathisch! des is schon amoi viel wert!
auf die schwoazen!