Vitória dos Portugueses – Sturm verliert gegen Porto mit 0:2

Im letzten Testspiel vor dem Pflichtspielauftakt in Krems, traf der SK Sturm daheim in Liebenau auf den amtierenden portugiesischen Pokalsieger und Tabellen-Dritten der abgelaufenen Spielzeit, den Futebol Clube do Porto, kurz FC Porto! Der 30-fache Meister und Champions-League-Sieger von 2003/04 konnte alle seine bisherigen Testspiele meist klar für sich entscheiden, besiegte zuletzt auch die Wiener Austria mit 3:1 und ist generell seit Anfang April ungeschlagen. Da auch Porto bereits am 3.8. mit dem Supercup gegen Sporting relativ zeitnah in das neue Pflichtspieljahr startet, konnte man vor dem Anpfiff von beiden Teams eine wettbewerbsnahe Gangart erwarten. 

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In der Anfangsphase spielte sich am Spielfeld jedoch wirklich rein gar nichts Erwähnenswertes ab. Der erste Abschluss kam von Seiten der Gäste, war jedoch absolut kein Problem für Kjell Scherpen. In der 17. Minute erkämpfte sich dann Mika Biereth den Ball im Mittelfeld, seinen Steilpass in die Spitze erreichte Amady Camara um ein Haar nicht mehr. Kurz darauf kam Porto wieder zum Abschluss, doch die Nummer 1 im Tor der Blackys war auch bei diesem abgefälschten Versuch am Posten. In Minute 29 kam Sturm über die rechte Seite, Biereth konnte sich im Zentrum etwas von seinen Bewachern davonschleichen, bekam den Pass auch in die Mitte, konnte die Kugel jedoch nicht mehr richtig erreichen. Nach 33 Minuten konnten die Blau-Weißen dann jedoch jubeln. Was war passiert? Nach einer Wüthrich-Grätsche verpasste Emanuel Aiwu die Gelegenheit zum Ausputzen. Somit kam Porto zur Flanke und Marko Grujic zu seinem Treffer. Dabei sah Sturms Innenverteidigung alles andere als sattelfest aus. Nach 37 gespielten Minuten hatte dann Sturm nach Johnston-Hereingabe durch Biereth die große Chance auf den Ausgleich, der 21-jährige Angreifer erwischte den Ball jedoch abermals nicht optimal. Kurz darauf musste Scherpen nach einem völlig missglückten Rückpass von Gregory Wüthrich seine langen Beine ausfahren um einen Beitrag zum „Kacktor des Monats“ in „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“ zu verhindern. Die Schwarz-Weißen zeigten sich in dieser Phase nicht gerade von ihrer besten Seite – weder hinten, noch vorne. So war es abermals dem niederländischen Keeper zu verdanken, dass die Portugiesen nicht auf 2:0 erhöhten. Somit konnte sich die Ilzer-Elf nach einer eher durchwachsenen Leistung mit dem knappen 0:1-Rückstand zur Pause nicht unbedingt beklagen. 

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Zur zweiten Hälfte brachte Sturms Trainerteam eine gänzlich neue Elf aufs Feld, wodurch auch der Neuzugang im Tor, Daniil Khudyakov, sein Debut feierte. Nachdem zunächst Sturm einen aussichtsreichen Angriff nicht zu Ende spielen konnte, machten es die Gäste im Gegenzug besser. Zunächst waren die Blackys auf der rechten Seite zu zaghaft im Verteidigen, danach spitzelte Danny Namaso das Spielgerät sehenswert ins lange Eck. Nach knapp 60 Minuten brachte Szymon Włodarczyk einen scharfen Pass ins Zentrum, den Leon Grgic mit dem Rücken zum Tor knapp neben den Pfosten setzte. In weiterer Folge sahen die 6824 anwesenden Fans im Stadion eine zwar bemühte Heimmannschaft, die sich jedoch vor allem in der Offensive gegen abgeklärte Portugiesen eher zahnlos präsentierte. Etwa zehn Minuten vor dem regulären Spielende wurde zunächst Manprit Sarkaria von Martim Fernandes unsanft zu Boden geholt, wofür dieser den gelben Karton kassierte. Den darauffolgenden Freistoß zirkelte Jusuf Gazibegovic auf Arjan Malic, der den Ball per Kopf hauchdünn neben den Kasten setzte. Danach tat sich nicht mehr sonderlich viel in diesem insgesamt eher wenig ereignisreichen Testspiel. Das 2:0 für die äußerst routiniert wirkenden Gäste ging daher auch in Ordnung. Sturm schaffte es vor allem in der Offensive nicht, wirklich für Druck zu sorgen. Man kann jedoch davon ausgehen, dass man bereits am kommenden Samstag beim Cup-Auftakt in Krems ein anderes Gesicht sehen wird, welches man auch in den letzten Testspielen zeigte. 

SK Sturm Graz 0:2 (0:1) FC Porto
Tore: Grujic (33′), Loader (55′)
Liebenau, 23.07.2024, 19:00 Uhr, 6.824 Zuschauer

SK Sturm Graz : Scherpen (46′ Khudyakov) – Johnston (46′ Gazibegovic) – Wüthrich (46′ Malic) – Aiwu (46′ Dante, 86′ Sorg) – Lavalée (46′ Karic) – Geyrhofer (46′ Stankovic) – Bøving (46′ Hierländer) – Horvat (46′ Chukwuani) – Zvonarek (46′ Sarkaria) – Biereth (46′ Grgic, 77′ Kern) – Camara (46′ Włodarczyk)

FC Porto (Startformation): Claudio R. – Joao Mario – Martim Fernandes – David Carmo – Ze Pedro – M. Grujic – Nico – Varela – Ivan Jaime – Goncalo Borges – Loader

Cheftrainer Christian Ilzer: „Unterm Strich war das heute eine verdiente Niederlage. Wir haben aufgezeigt bekommen, dass wir in dieser Phase mit so einem Top-Gegner noch richtig Probleme hatten – in allen Bereichen. Wir hatten keinen Zugriff, sind nicht in die Zweikämpfe gekommen, waren zu passiv in den Duellen und haben dadurch so einer starken Mannschaft zu viel Ballbesitz gegeben. In der zweiten Hälfte war dann unser Ballbesitz besser, wir haben aber die Räume nicht gefunden – das zeigt uns ganz einfach, dass wir noch viel zu tun haben.“