Unser täglich Brot gibt’s in Hartberg…
Am Samstag, dem 9. November wird Sturm wieder ins Alltagsgwandt schlüpfen und es wird sich im Kontrast heftiger anfühlen als sonst. Maßgeschneiderter Anzug wird gegen Eggenberger Tracht getauscht. Profertil Arena mit 5000 Leuten statt Westfalenstadion mit 80 000 ZuschauerInnen. Stoasteirisch statt Pottschnauze. Traktor statt Trekker. Österreichische Bundesliga statt UEFA Champions League. Doch eine Sache bleibt gleich: Es zählen die Punkte für die Tabelle!
Als Spitzenreiter in die Länderspielpause
Das Motto für dieses Spiel sollte entsprechend der Überschrift klar sein. Denn so sehr der SK Sturm Graz auch in der Champions League versucht, eine Lücke nach oben zu schließen, so stabil und souverän arbeitet sich das Team bislang durch die Spielzeit in der Heimat. Nach zwölf Spielen lachen die Schwoazen mit drei Punkten Vorsprung auf Rapid von der Tabellenspitze. Mit 27 Treffern stellt der Doublesieger klar die stärkste Offensive der Liga (2. Platz WAC mit 23 Treffern, 3. Platz LASK & Austria mit je 18 Treffern). In der Defensive ist die Mannschaft noch nicht so herausragend wie im Vorjahr, die 14 Gegentreffer, eine Zahl, die auch die Hartberger aufweisen, sind aber guter Liga-Durchschnitt (4.).
Die letzten acht Duelle gegen Hartberg absolvierte Sturm Graz ungeschlagen (5 S, 3 U). Nie kassierte Sturm in diesen Spielen mehr als ein Gegentor pro Spiel bei drei Zu-null-Spielen. Der TSV ist in dieser Saison aber schwer zu knacken, davon zeugen nur drei Niederlagen (Vereinsbestwert vom Vorjahr eingestellt). Nach dem Trainerwechsel von Markus Schopp auf Manfred Schmid gewannen die Oststeirer zudem alle drei Heimspiele und stellten unter dem Neo-Trainer mit 11 Punkten aus sechs Bundesliga-Spielen einen Klubrekord auf.
Doch so gut sich die Statistik der Hartberger auch liest, sowohl leistungstechnisch als auch den Zahlen muss man die Schwoazen auch in dieser Partie favorisieren. In den letzten 21 Auswärtsspielen in der Bundesliga verlor Sturm Graz nur deren zwei (12 S, 7 U). Im Kalenderjahr 2024 war die Niederlage in Runde eins gegen Rapid gar die einzige. In den letzten vier Auswärtsspielen erzielte Sturm immer zwei Tore – dieser Trend darf gerne beibehalten werden.
Aufpassen muss das Team von Christian Ilzer besonders auf Patrik Mijić, der in den letzten fünf Spielen vier Mal traf und pro Spiel an mindestens einem Tor direkt beteiligt war. Der einzige Sturm-Spieler, der im selben Zeitfenster mithalten kann, ist Mika Biereth. Mitzuhalten dürfte aber auf das gesamte Spiel bezogen eher das Ziel des TSV Hartberg sein, als jenes der Grazer. Denn während Hartberg vor allem Punkte benötigt um den sechsten Platz und damit das obere Play-off zu halten, spielt Sturm im Fernduell gegen die Wiener Teams und Salzburg um die Tabellenspitze. Die Länderspielpause kommt nach den harten letzten Wochen zur rechten Zeit – ein paar Wehwehchen wollen dringend auskuriert werden, andere Spieler freuen sich auf ein Durchschnaufen und die Nationalteam-Auswahlen sind auch ein immer wieder willkommener Tapetenwechsel.
Davor pfeift Schiedsrichter Harald Lechner um 17:00 Uhr in der Profertil Arena das Spiel an. Drei Punkte sind nicht Pflicht, aber doch sehr wahrscheinlich eingeplant. Ob Max Johnston wieder anfangen darf, oder doch Niklas Geyrhofer wieder Startelf-Spielzeit in der Innenverteidigung bekommt, ist wohl die spannendste Frage. Tomi Horvat dürfte fit sein, kam er in Dortmund erst in der Nachspielzeit in die Partie. Die Belastungssteuerung bei Otar Kiteishvili böte sich an. Erencan Yardimci und Lovro Zvonarek waren zuletzt gut in Form und stünden ebenfalls bereit, sollten Yalcouyé oder Jatta mal ein wenig Pause benötigen. Aber wie rotationsfreudig ist Christian Ilzer im November tatsächlich?
Diese offenen Frage und die Frage, wie viele Fans nach der großen Auswärtsfahrt in den Ruhrpott noch Lust auf einen Ausflug nach Hartberg haben, sind die spannendsten vor dem Spiel, das medial oft als „Steirer-Derby“ tituliert wird. Ein Ausflug lohnt sich immer, denn die Schwoazen werden alles vor der Länderspielpause in die Waagschale werfen.
TSV Hartberg gg SK Sturm Graz
Profertil Arena, Hartberg
SR Harald Lechner
Mögliche Aufstellung: Scherpen; Johnston, Aiwu, Geyrhofer, Gazibegović; Chukwuani, Zvonarek, Horvat, Yalcouyé; Yardimci, Biereth
Wir werden das Spiel und die 3 Punkte nach Hause schaukeln!!