Über eine Halbzeit in numerischer Überlegenheit reicht am Schluss nur für einen Punkt

Spielbericht: SK Sturm Graz vs SK Rapid

Tabellenführer gegen Tabellenzweiten, schon seit längerem war das Schlagerspiel der zwölften Bundesligarunde ausverkauft. Unter der Woche mussten der SK Sturm und der SK Rapid noch im Cup ran. Die Schwoazn gewannen das Bundesligisten-Duell gegen Blau-Weiß Linz souverän. Beim SK Rapid lohnt es sich ein wenig zurückzuschauen, nämlich zum 23.02.2023, denn an diesem Tag spielten die Hütteldorfer, abgesehen von zwei denkwürdigen Finalspielen, zum letzten Mal im Cup gegen einen Bundesligisten. Auch dieses Mal meinte es die ORF-Losfee, ein Schelm wer hier böses denkt, vermeintlich gut mit den Wienern, doch der SV Stripfing, sollte sich als unüberwindbare Hürde erweisen und somit wird das Cupfinale heuer nicht zum dritten Mal in Folge SK Sturm gegen SK Rapid lauten. Der für Selbstkritik bekannte Trainer der Grün-Weißen Robert Klauss meinte, dass die Niederlage nichts mit seiner Rotation zu tun hatte und er wieder genau so aufstellen würde. Dem ist nichts hinzuzufügen und somit genug vom Cup-Rückblick. Beim SK Sturm durften im Vergleich zum letzten Spiel Niklas Geyrhofer, Malick Yalcouyé, William Bøving und Mika Biereth wieder beginnen. Am 19.09.2020 gab es das erste Heimspiel von Trainer Christian Ilzer  gegen Rapid. Dieses endete mit 1:1 und seitdem ging kein Heimmatch verloren. Nachdem vor Spielbeginn das 20.000. Mitglied beim SK Sturm willkommen geheißen wurde, konnte es dann endlich losgehen.

(c) SturmTifo.com

Intensiver Beginn

Zunächst konnten die Zuschauer vom restlos ausverkauften Stadion eine sensationelle Choreo der Schwarz-Weißen zugunsten des 30. Geburtstages des Fanklubs Brigata begutachten. Rapid war in den ersten Minuten energischer, aber ohne gefährlich zu werden, dann ein erstes schnelles Umschalten von Sturm und ein Doppel-Tackle von Serge-Phillippe Raux-Yao gegen Mika Biereth, bei dem Schiedsrichter Walter Altmann kein Foul sah. In Minute zehn erster Abschluss von Biereth, der zu einem Corner geklärt werden konnte, die von Bøving getretene Ecke war aber ungefährlich. In Minute 25 überspielt Otar Kiteishvili am eigenen Strafraum drei Gegner, um dann erst zu Jonas Auer statt zu Jusuf Gazibegovic zu passen, am langen Eck kommt dann aber der heranrutschende Guido Burgstaller zu kurz. Erste große Chance in diesem Spiel somit vergeben, Rapid wurde in den nächsten Minuten dennoch gefährlicher und Sturm schlug den Ball nur mehr planlos nach vorne. Sturm überstand diese Phase unbeschadet, in Minute 38 wollte Mamadou Sangaré dann plötzlich Dimitri Lavalée das Schienbein brechen, das gelang ihm zum Glück nicht. Lavalée konnte sogar weiterspielen, mit Rot musste Sangaré aber trotzdem völlig zurecht vom Feld. In der 42. Minute streifte Tochi Chukwuanis Kopfball nach Freistoß von Gazibegovic dann die Außenstange. Somit ging es torlos in die Pause.

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Viel Rauch zum Start von Halbzeit zwei

50. Minute, schnell gespielt von Sturm: Malick Yalcouyé lässt mustergültig durch auf Seedy Jatta, der als Stürmer nicht wusste was man fünf Meter vorm Tor mit dem Ball anfangen soll, was wiederum dazu führte, dass Bøving vom Zuspiel so überrascht wurde, dass sein Abschluss übers Tor ging. Kurz darauf dann Kite mit einem Rückpass auf oder besser gesagt einer Fangübung für Niklas Hedl

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In weiterer Folge kam es einem vor, dass der Rasen in Liebenau auf einmal gleich eben war wie früher in der Gruabn oder anders gesagt, es gab Einbahnstraßenfußball von Sturm. Gefährlich wurde man aber nicht, dafür fehlte dann meiste Zeit leider die Bewegung und wenn es dann einmal eine Ecke gab, wurde diese von beiden Seiten von Bøving leider vollkommen ungefährlich ausgeführt. Und dann kam Minute 81.: Der eingewechselte Max Johnston hatte rechts auf einmal Platz wie wenn Rapid mehr als nur einen Spieler weniger gewesen wäre. Diesen Platz nutzte er, brachte den Ball zur Mitte, wo der ebenfalls eingewechselte Erencan Yardimci mit dem Knie zum lange erwarteten 1:0 für den SK Sturm verwandelte. Der Bann war gebrochen. Allerdings acht Minuten später: Konter von Rapid – Emanuel Aiwu bekommt den Ball an die Hand, Elfmeter. Dion Beljo verwertete diesen souverän. Somit wurden die Schwoazn für mangelnde Bewegung und zu wenig klaren Torchancen in der zweiten Hälfte bestraft. Zum Schluss ging ein Abschluss des eingewechselten Nikolaus Wurmbrand an die Stange und der SK Sturm konnte froh sein, nur zwei und nicht sogar drei Punkte verschenkt zu haben. Mit numerischer Überlegenheit musste man dieses Spiel einfach gewinnen, aber Fußball ist kein Wunschkonzert und man bleibt mit drei Punkten Vorsprung Tabellenführer.

24 Kommentare

  1. MS82 sagt:

    Ein X das war wohl nix , aber wir müssen glücklich sein mit den Unentschieden da Rapid in der 1hz schon mindestens 1,2 Tore führen. Zu Jadimci 2 Spiel 2 Tor und zweite Vorlage der hat einen Lauf. LOL!!!

    Spitzenreiter Spitzenreiter he he he !!!

    • Mikelangelo sagt:

      Wann hätte rapid in der ersten HZ 2 Tore schießen sollen?? Der Stangel-Pass, wo Burgstaller? zu spät reinrutscht, das war die einzige Chance. Auf der anderen Seite Jatta mit dem Kopfball ans Kreuz.

    • MS82 sagt:

      Ich hab auch nicht 2hz geschrieben sondern in der 1hz

    • abcdre sagt:

      Der Elfer war offiziell der erste Schuss auf das Tor.

      Rapid hatte paar gute Minuten und in der 2. Hz. solide verteidigt, aber mehr auch nicht.

  2. Ennstaler sagt:

    Wie schon manchmal unter Foda: mit zeitschinderischen Wechseln bricht der Trainer den Spielfluss seiner Mannschaft und gibt dem Gegner die Chance zu einer „Hopp oder drop!“-Aktion.

    • ...und wir dahinter sagt:

      Ja. Sturm hat nach 12 Runden 26 von 36 möglichen Punkten geholt. Da kann man schon mal einen Suderer loslassen …

  3. Vloitz sagt:

    Ein Punkt ist besser als nichts, aber bei jedem Spiel von Sturm, auch letzte Saison in der wir ebenfalls sehr häufig nur knapp gewonnen haben und oft auch glücklich, muss ich ständig Ilzers Systen kritisieren.

    Rapid war uns heute phasenweise bis zur Roten vollkommen überlegen, und das nur wegen System/Taktik. Ich werds nie verstehen, warum Schicker nicht mit 2 6ern spielt und immer mit zwei Stürmern (die in jedem Spiel vollkommen überflüssig sind). Ich habe letztes Jahr vom Duo Stankovic,Prass auf der 6 geträumt und heuer von Stanko,Tochi (gibt auch genug andere die die Position spielen können.

    Aufjedenfall hat man heute wieder gesehen wie überfordert unser MF gegen halbwegs starke Gegner ist, ein 6er kann da die Löcher nicht stopfen und mit 2 6ern im Spielaufbau könnte man tatsächlich auch mal darauf verzichten 1000 blind nach vorne zu schlagen…

    Klar, können die Jungs nicht alles gewinnen und jedes Mal ne top Performance liefern, aber Ilzers System hemmt primär unser Spiel und bringt mehr Nachteile als Vorteile

    • Mikelangelo sagt:

      Rapid vollkommen überlegen?? Sie hatten vl etwas mehr Ballbesitz, aber genug Fehlpässe in der eigenen Hälfte und waren ebenfalls komplet ideenlos. Dazu 1 Torchance, siehe mein Post oben.

      Hoffe nur, die werden nicht Meister, dann sind’s wieder unausstehlich

    • Gelegenheitskommentar sagt:

      Die sind doch schon Meister laut den meisten Medien

    • ...und wir dahinter sagt:

      Also zumindest zu Beginn hat Kita quasi eine 2te 6 gespielt und hat TC defensiv unterstützt. Sonst hat Sturm für eine Doppel-6 kaum das richtige Personal. Ein 442 mit Doppel6 bringt wenig weil dann kreative Spieler auf die Bank müssten. Ein 4231 hat man schon versucht … klar könnte Böving links spielen …rechts …hmmm…? dann bleibt nur noch das meisterliche 4222… da waren Stanko und Lavalée auf der 6.

  4. Exilsteirer sagt:

    Wenn man nach dem ersten Ligadurchgang Bilanz zieht, sind wir im Vergleich zum letzten Jahr mMn taktisch besser geworden und haben einen breiteren Kader, dafür haben wir in der Defensive an Qualität verloren und sind bei Standards nicht mehr so gefährlich.

    • Ennstaler sagt:

      Zu Standards: Sarkaria fehlt bei allen Ecken und fehlt an allen Enden!

  5. Bozo Bazooka sagt:

    Unterstellt ihr der Losfee echt Schiebung? Quel affront!

  6. Siro sagt:

    Aiwu ist ein dermaßer Downgrade zu Affi. Leider Gottes.
    Und da klammer ich das Handspiel völlig aus. Das hätte auch Ramos in seinen besten Jahren passieren können.
    Ich glaub, den hat man zwanghaft verpflichtet, damit wenigstens ein Österreicher in der Startelf steht. (Geyr ist ja nur wg Gregy Verletzung reingerutscht)

    • Maldini sagt:

      Sorry, aber das kann nicht dein Ernst sein, oder? Aiwu ist Affengruber (ausgenommen vielleicht die Torgefahr bei den eigenen Standards) in allen Belangen überlegen.

      Es gibt – abgesehen von den Verletzungen – sicherlich Positionen, auf denen man nicht so stark aufgestellt ist wie im Frühjahr (speziell Prass und Jaros waren einfach nicht zu ersetzen), aber die IV Aiwu und Wüthrich ist grundsätzlich topp in Österreich!

    • jorge72 sagt:

      sorry maldini, bin ganz bei siro. affengruber ist aiwu in jeder hinsicht überlegen. die abwehr war in der meistersaision das prunkstück, mittlerweile leider die achillesferse.

  7. Gelegenheitskommentar sagt:

    Jeder Eckball tut weh beim Zuschauen. Die Freistöße aus dem Halbfeld sind okay, aber bitte an den offensiven Eckbällen arbeiten. Bei der Vielzahl an Ecken die wir herausholen, schaut zu wenig Zählbares raus

    • Maldini sagt:

      100%-ige Zustimmung. Bøving gestern (wieder einmal) eine Katastrophe…

  8. Mikelangelo sagt:

    Abseits des Geschehens auf dem Rasen: Die Stiegen wren mal wieder komplett zugestellt.

    Was ich außerdem nciht verstehe ist, wie 1.500 Rapidler doppelt so laut sein können wie 3.000 Grazer. Ich glaube, bei uns singen gerad mal 500-1000 Leute.

    • ...und wir dahinter sagt:

      Ah, danke für den Hinweis. Nach dem Derby hab ich mir für das Rapid Spiel im Familiensektor einen „ruhigen“ Abend gegönnt. Und das trotz Abo im Fansektor seit 15 Jahren …dieses Problem mit den Stiegen kommt ja auch von den unsäglichen „Platzreservieren“. Einer kommt, reserviert die halbe Reihe, die Leute finden keinen Platz, stellen sich auf die Stiege obwohl noch genug frei wäre. Nachgerückt wird dann nicht mehr …also die selbstordnende Wirkung der Kurve funktioniert bei Spitzenspielen nur bedingt

    • Mikelangelo sagt:

      Gab es im Familiensektor tatsächlic Auseinandersetzungen mit Grünlingen?

    • SchwoazaBreagaza sagt:

      im 22er mehrere Auseinandersetzungen gesehen und im Familiensektor 23 habe ich eine persönlich miterlebt

    • Mikelangelo sagt:

      Was war genau? Habe KInder und Eltern nach dem 1-1 angefangen mit Grazern zu raufen und zu provozieren?

  9. ...und wir dahinter sagt:

    Ich hab leider nix mitbekommen. Beim Rausgehen meinte ein Herr, ein paar Grüne hätten versucht in den Sektor zu kommen, wurden aber von Ordnern aufgehalten. Wie gesagt, hab das nicht mitbekommen und kann das nicht verifizieren .. wir sind nach dem Schlusspfiff gleich Richtung Örtlichkeit, der Kleine 🙂

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