Sturm zurück auf der Siegesstraße – Erster Sieg in Linz seit Mai 2011
In der achten Bundesliga-Runde konnte der SK Sturm im schmucken, seit Tagen ausverkauften Hofmann Personal Stadion im Donaupark am Samstagnachmittag nach drei Pflichtspielen ohne vollen Erfolg wieder einen Dreier einfahren. Durch Tore von Mika Biereth und einem Elfmetertreffer von Otar Kiteishvili siegten die Blackys – nach dem zwischenzeitlichen Goiginger-Ausgleich – mit 2:1 und lachen nun -zumindest zwischenzeitlich – wieder von der Tabellenspitze.
Auch aufgrund von Verletzungen und Sperren rotierte Christian Ilzer, setzte wieder auf Emanuel Aiwu und Dimitri Lavalée in der Innenverteidigung, Max Johnston sollte die rechte Flanke bearbeiten, Malick Yalcouyé durfte im zentralen, offensiven Mittelfeld ran, das Sturmduo hieß Amady Camara und Mika Biereth. Niklas Geyrhofer blieb somit nur ein Platz am „Bankerl“, Leon Grgic befand sich auf dem Weg zum Zweitligaspiel gegen den ASK Voitsberg. Gerald Scheiblehner hingegen setzte exakt auf jenes Team, dass zuletzt in Altach den ersten Auswärtssieg in dieser Saison einfahren konnte.
Attraktiver Start
Bereits in Minute drei und bei leicht einsetzendem Nieselregen, tauchte Sturm erstmals gefährlich vor dem Tor von Ex-Blacky Andreas Lukse auf: Jusuf Gazibegovic hatte sich über die linke Seite durchgetankt, bediente William Bøving, der Ball landete im Zentrum bei Tomi Horvat, der auch sofort abzog, aber die Kugel knapp über das rechte Kreuzeck schlenzte. Die nächsten Minuten waren geprägt von einem Mann: Yalcouyé zeigte sich erneut extrem engagiert, überforderte die Linzer Hintermannschaft immer wieder mit irrsinnigem Tempo, verlor dann völlig konträr im Spielaufbau auch zu oft leichtsinnig die Kugel. Zählbares hatte jedoch beides noch nicht zur Folge. Blau-Weiss rutschte, grätschte, kämpfte, Sturm suchte kreative Lösungen und hatte wesentlich mehr Spielanteile.
Yalcouyé-Power bringt Sturm in Front
Irgendwie abzusehen, dass es dann erneut Malick Yalcouyé war, der das Heft in die Hand nahm, durch das Mittelfeld pflügte und satt abzog. Die Kugel klatschte an die Latte, Mika Biereth roch den Braten am schnellsten und brauchte nur noch abzustauben. Gerade einmal 20 Minuten waren da gespielt.
Auch die nächste Gelegenheit gehörte den Grazern: Mit einem Corner in den Rückraum narrte Tomi Horvat die gesamte Blau-Weiss-Hintermannschaft, Böving löste sich von sämtlichen Gegenspielern und kam völlig frei zum Abschluss. Hätte er da die Kugel auch ordentlich getroffen, der Dänen-Doppelpack wäre nach bereits 25 Minuten perfekt gewesen. So sehr sich die Linzer auch abmühten, deren Torgefahr lag gegen 0. Bis, ja bis Kjell Scherpen patzte: Zunächst klärte Aiwu per Kopf zu zentral, dann verschätze sich Johnston bei einer Hereingabe, der Ball landete aussichtsreich bei Dos Santos, dessen Zuspiel in die Mitte zu Simon Pirkl – harmlos – doch Scherpen fälschte die Kugel sehr suboptimal auf Thomas Goiginger ab. Der braucht nur abzustauben. Ein Ausgleich nach einer Fehlerkette aus dem Nichts. Sturm gab zwar weiterhin den Ton an, aber trotz einer riesen Möglichkeit durch Horvat (39. knapp drüber) und einer starken Aktion des besten Linzers, Soumaila Diabate, blieb es bis zum Pausenpfiff von Sebastian Gishamer beim 1:1-Unentschieden. Was aber in diesem Moment nur noch zweitrangig war, da Jon Goren Stankovic kurz zuvor nach einer Ecke und wie immer im intensiven Mann-Gegen-Mann unglücklich auf den Boden knallte und sich ganz offensichtlich am Arm verletzte.
Lukse ohne Beschäftigung
Tochi Chukwuani ersetzte Stankovic auf der Sechs, auch bei den Linzern musste zur Halbzeit deren Kapitän – Fabio Strauss – in der Kabine bleiben. Die erste Topchance nach Wiederanpfiff war den Linzern vorbehalten: Nach einer Flanke von Simon Seidl reagierte Haudegen Ronivaldo gedankenschneller als Aiwu, seinen Boden-Auf-Kopfball konnte Scherpen aber über das Tor lenken. Sturm in der Folge zwar weiterhin mit mehr Ballbesitz, doch nach einem harmlosen Chukwuani-Kopfball im Anschluss an einer Horvat-Ecke dauerte es fast eine viertel Stunde bis der Sturmanhänger endlich wieder mit der Zunge schnalzen durfte: Yalcouyé verarbeitete ein Zuspiel und leitete dieses mit einer Berührung quer über das Feld zu Böving weiter. Prädikat Weltklasse. Der Däne hätte Platz ohne Ende gehabt, konnte den Ball aber nicht richtig verarbeiten. Eine symptomatische Szene für diese Partie. Ein überragender Mann am Platz – daneben zu viel Leerlauf. Aber auch bei Blau-Weiss ging nach vorne wenig: Eine Halbchance durch Ronivaldo blieb zunächst das einzig Erwähnenswerte.
Otar-Einwechslung zahlt sich aus
In der 70. Minute dann endlich wieder Sturm: Der eingewechselte Otar Kiteishvili setzte zum Solo an, legte quer auf Biereth, dessen Ablage ging zunächst an Freund und Feind vorbei, doch der Georgier setzte sich nochmals in Szene und wurde dabei von Silvan Wallner gelegt. Diskussionsloser Elfmeter. Kiteishvili machte es selbst, schickte Lukse in die falsche Ecke und Sturm zurück auf die Siegesstraße. Auch wenn Goiginger mit Aiwu so manchesmal machte was er wollte, kam erneut Sturm zur nächsten echten Torchance: Ein Querschläger von Danilo Mitrovic landete vor den Füssen von Biereth, der Däne zog sofort ab, doch Lukse rettete in der kurzen Ecke zum Corner. In Minute 80 trat dann auch der eingewechselte Erencan Yardımcı erstmals in Erschienung: Völlig übermotiviert grätschte er ohne Chance auf den Ball BW-Goalie Lukse im Strafraum um. Glück für die Grazer, dass es Gishamer in dieser Szene bei Gelb beließ. Die Partie nun hektisch, im Gegensatz zum ersten Durchgang, teilweise auch dreckig.
Mit Glück durch die Nachspielzeit
Die Scheiblehner-Elf gab sich nie auf, hatte in der Schlussphase nun auch mehr Ballbesitz, mit Ausnahme einer Halbchance von Julian Gölles hatte der regierende Meister den Gegner da gut unter Kontrolle. Doch in der Nachspielzeit wurde es noch zweimal mehr als brenzlig: Zunächst hatte Ronivaldo nach Goiginger-Flanke den Ausgleich am Kopf, in der Schlusssekunde klatsche auch noch ein Maranda-Ball an die Querlatte. Mit etwas Glück reist Sturm somit mit drei Punkten aus Linz heim. Der erste Dreier in der Stahlstadt seit Mai 2011. Und daher in Summe eine gelungene Generalprobe für das Champions-League-Spiel am Mittwoch gegen Brügge. Auch wenn eine möglicher Ausfall von Gorenc Stankovic wie ein Damoklesschwert über den SK Sturm schwebt.
Verletzungsupdate Jon Gorenc Stankovic
Die Befürchtungen haben sich leider mittlerweile Bestätigt. Der Mittelfeldakteur erlitt in Linz einen Trümmerbruch des Speichenköpfchens und wird im UKH Graz operiert. Stankovic wird somit bis zu 10 Wochen fehlen. Wir wünschen ihm auf diesem Wege alles erdenklich Gute und eine schnelle Genesung!
Andreas Schicker: „Nach Gregory Wüthrich ist das die nächste bittere Verletzung eines Schlüsselspielers. Jon ist extrem wichtig für uns – er wird uns sportlich und menschlich extrem fehlen. Das Wichtigste ist aktuell aber, dass er wieder gesund wird und dann bin ich davon überzeugt, dass er uns bald wieder in voller Stärke zur Verfügung steht.“
Spieldaten
Der SK Sturm ist wieder da!
Traumhafte 1. Hz
2. Hz war okay
Alles in allem ein Spiel zum wohlfühlen. Ende war natürlich ein bisschen anstrengend, das wird auch noch besser werden.
Die letzten 2 Spiele zeigte man auf jeden Fall eine klare Verbesserung zu den Vorherigen.
Es ist fast so, als wären hier Top-Fachmänner an der Arbeit.
gegen Brügge , ohne Stanko Lavalée und Wüthrich , das wird schwer, das muss man mit einen Punkt echt Froh sein
Spitzenreiter, Spitzenreiter hey hey!
hoffe Jon wird bis zum CL-Spiel fit.
Aiwu nach wie vor ein Unsicherheitsfaktor.
Willy auch stark, Malick Bombe Partie!
Scherpen beim 1:1 nicht so gut, am Ende hat er uns den Sieg gerettet.
Alles im allen passt’s einigermaßen in der Tabelle. Hoffe der Sieg gibt einen weiteren Push für die kommenden Aufgaben. Klar ist aber auch, dass wir in der Defensive noch ordentlichen Aufholbedarf haben.
perfekte Zusammenfassung!
Vor allem müssen die Außenverteidiger mal die Flanken stoppen. Die Linzer konnten ungehindert hohe Bälle reinhauen. Aiwu mittlerweile weit weg von seinen starken Leistungen zu Beginn. Verstehe daher nicht, warum Geyerhofer nicht beginnen durfte. Ist (momentan) sicher stabiler als Aiwu.
Also entweder Er mit Lavaleé in die IV oder eben mit Aiwu, und Lavalee als LV. Dann hast auf der Bank für die Defense noch Johnston und Malic/Hödl/Haider.
Yalcoué zusammen mit Kjell (bis auf das Gegentor) top, Kita auch brav, nicht nur wegen des Elfers. Soweit wie gegen Ende darf man sich aber nicht hinten reindrängen lassen. Böving gefällt mir auch wieder besser. Vorne fehlt mMn weiterhing ein Knipser (Grgic bitte wieder mal!).
Und was sich Yardimici bei seinem Kamikazi-Foul an Lukse gedacht hat, weiß ich auch nicht. Wenn er da Rot sieht, darf er sich auch nicht beschweren. Wenn’s blöd lauft, reißt er dem Lukse da den Fuß ab… Dann steht der nächste Spieler. Andererseits müsste man sich dann vl doch nochmal mit Sarkaria beschäftigen.
Der Ausfall von Gorenc-Stankovic ist bitter, hoffe, er kommt rasch zurück. Heute genauso wie gegen die Austria eine deutliche Leistungssteigerung. Die Rotation scheint gut zu tun. Es ist wieder so etwas wie Biss und Spannung vorhanden. Jetzt schmerzen die verlorenen Punkte gegen die Austria und WAC erst recht.
Jon hat einen Bruch, OP und 10 Wochen Pause.
Gute Besserung!
https://www.vol.at/sturm-bis-zu-zehn-wochen-ohne-kapitan-gorenc-stankovic/8968876
hoffe man kann es verplatten – schlimmer wäre ein „aussenliegender Fixateur“.
Trotzdem rasche Genesung, bzw. keine Keimbildung!!!
jetzt muss da Kindergarten halt zeigen was er drauf hat. aber i glaub da chukwuani wird des gut machen.
Ich kann nicht nachvollziehen, warum wir nicht mehr rotieren. Die Verletzung von Jon wäre eventuell vermeidbar gewesen.
Man hat den Leistungsträgern, aber insbesondere Jon und Kite schon angemerkt, das der Druck hoch ist und sie mehr Pausen gebraucht hätten.
Vor allem in der Liga würden wir gut daran tun, auch mal gegen BW Linz oder Gegner dieser Klasse, Spieler zum Zig kommen zu lassen, die sonst nur Ergänzung sind.
Hierländer kannst auch auf die 6 geben, wäre nicht das erste Mal