Stürmerinnen in Torlaune
In der vierten Runde der Frauen-Bundesliga kam es zum Duell der Damenteams von Sturm Graz und Wacker Innsbruck. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit fand das Spiel am Grazer Postplatz statt. Das Ziel war ganz klar, die Niederlage gegen St. Pölten zu verarbeiten. Trainer Christian Lang: „Das Spiel gegen Sankt Pölten haben wir kurz reflektiert und waren alle der Meinung, dass eben die Taktik die richtige war, wir doch insgesamt wieder bei allen 4 Toren nicht gut verteidigt haben. Gefühlt hatten wir auch noch nie so viele Chancen gegen Sankt Pölten (10 Chancen), jedoch keine zwingenden. Ich habe vor dem Spiel schon gesagt, dass dies die beste Sankt Pölten Mannschaft ist, seit ich Trainer in der Frauenbundesliga bin. Im Schnitt sind wir 7 Jahre jünger, dies sieht man eben in Situationen wie Antizipation und Entschlossenheit vor dem Tor sowie beim Verteidigen und in den Zweikämpfen betreffend Robustheit. Hier ziehen wir unsere Lehren und setzen diese Erkenntnisse bereits im Training um.“
Gegen Innsbruck konnte Christian Lang personell bis auf die rekonvaleszente Stephanie Kovacs aus dem Vollen schöpfen. Zu Änderungen in der Startelf kam es trotzdem: Heather Seybert ersetzte Emily Cancienne im Mittelfeld. Die junge Chiara D’Angelo (Jahrgang 2004) rutschte in die Startelf und Katja Wienerroither, die fürs Nationalteam abgestellt war, kam wieder im Sturm zum Einsatz. Die ansonsten sehr auffällig agierende Julia Wagner nahm vorerst auf der Bank Platz.
Sturm übernahm von Beginn an das Kommando und es war Katja Wienerroither, die in der 12. Minute das Torfestival eröffnete. Wienerroither umkurvte die Innsbrucker Torfrau und konnte ganz locker den Ball im Tor unterbringen. Fünf Minuten später trug sich die nächste Stürmerin in die Torschützinnenliste ein. Modesta Uka bekam einen Pass im Strafraum serviert und musste nur noch einschieben. Bezeichnend für die Leistung der Gäste war der darauffolgende Anstoß. Dieser landete direkt bei den Grazerinnen. Wienerroither brachte den Ball in den Strafraum und die Innsbruckerin Krajinovic bugsiert ihn ins Tor anstatt ins Seitenout (19. Minute). Kurz vor der Pause kam es noch zu einem vermeintlichen Tor: Schasching und Uka im Doppelpass, doch anstatt abzuschließen, wurde der Ball noch einmal zurück zu Schasching gespielt, die aber ins Abseits gelaufen war.
Gefallen lassen müssen sich die Sturm Damen in der ersten Halbzeit die mangelnde Chancenauswertung und dass Pässe oftmals ohne Not direkt in nicht vorhandene Schnittstellen gespielt werden, anstatt Aktionen sauber auszuspielen. Wacker Innsbruck hatte gegen die Offensive der Grazerinnen nicht viel entgegenzusetzen. Torfrau Gritzner war bis auf ein paar gelegentliche Schüsse der Innsbruckerinnen arbeitslos. In der 63. Minute durften die Grazerinnen abermals jubeln. Wienerroither netzte zum 4:0. Keine drei Minuten später bediente Julia Wagner, die in der Pause eingewechselt wurde, Nina Predanic zum 5:0. Mit den Einwechselungen von Wagner und Roth kam Schwung ins Spiel der Grazerinnen. In der 76. Minute war es abermals Wienerroither, die zum 6:0 traf. Nach einem Lattenkracher von Jessica Frieser traf Predanic in der 88. Minute zum 7:0-Endstand.
Kurioses in der letzten Minute: Christian Lang sieht nach wiederholter Kritik die gelbe Karte: „Das Ergebnis gegen ersatzgeschwächte Innsbrucker hätte noch höher ausfallen können. Mitunter verhindert hat das ein Schiedsrichter-Team. Ich habe mich wiederholt geärgert, da meine Spielerinnen phasenweise stark im kontinuierlichen Spielaufbau bis hin zur Torchance waren und die Schiedsrichter öfter fragwürdig Abseits gepfiffen haben bzw. mögliche erfolgreiche Angriffe abgepfiffen haben. Da haben mir meine Spielerinnen eben leid getan, denn sie haben heute sehr viel richtig gemacht.“
Fakten
Spiel Nummer 4 – Sieg Nummer 3, 13 geschossene Tore, dreimal zu Null gespielt oder wie es Chris Lang formuliert: „Auch wir spielen meiner Meinung nach so flexibel wie noch nie und wir haben vor dem Innsbruck Spiel vereinbart wir wollen extrem stark verteidigen was eben in unserer Verantwortung liegt und wir selber beeinflussen können. Dies ist im vierten Spiel mit dem dritten zu NULL gelungen.“
Ausblick
Im nächsten Spiel geht es gegen den FC Südburgenland, der nach vier Partien bei zwei Remis und zwei Niederlagen steht.
Spieldaten
SK Sturm Graz Damen –FC Wacker Innsbruck Damen 7:0 (3:0)
Damen: Gritzner; Mak, Kröll, Seybert (55. Magerl), Malle; Frieser, Schasching, D’Angelo (55. Roth); Wienerroither, Predanic, Uka (55. Wagner)
Tore: 1:0 Wienerroither (12.), 2:0 Uka (17.), 3:0 Krajinovic (19., ET), 4:0 Wienerroither (63.), 5:0 Predanic (67.), 6:0 Wienerroither (76.), 7:0 Predanic (88
Gelbe Karte: Lang (90. Minute, Kritik)
Galerie
Präsident Jauk meinte mal, ohne das Sponsoring von Anton Paar wäre die Damen-Sektion nicht zu finanzieren. Mal schauen wie es hier weitergeht!