Sturm ohne gröbere Probleme

Spielbericht: SK Sturm Graz vs. Blau-weiß Linz (2:1)

Mittwochabend, Flutlicht, Cup-Achtelfinale – der SK Sturm empfing in Graz Liebenau den FC Blau-Weiß Linz. Den Grazern war natürlich viel daran gelegen, den nächsten Schritt Richtung Titelverteidigung zu setzen. Im Duell der Bundesligisten, Tabellenführer gegen Tabellensiebten, nahmen die Schwarz-weißen die mittlerweile gewohnte Favoritenrolle an. Dass diese aber keineswegs ein Weiterkommen bedeuten muss, stellte der SK Rapid im „Vorprogramm“ eindrucksvoll unter Beweis: Die Hütteldorfer unterlagen dem SV Stripfing im „kleinen Wiener Derby“ 1:2 und entledigten sich frühzeitig ihrer Dreifachbelastung, was im Liebenauer Stadion seitens des Publikums, das auch unter der Woche zahlreich erschienen war, durchaus wohlwollend zur Kenntnis genommen wurde. Trainer Christian Ilzer stellte seine Startelf wohl auch aufgrund der spielintensiven Wochen an einigen Positionen neu auf. Mustertorschütze Mika Biereth, Malik Yalcouyé und William Bøving nahmen vorerst auf der Bank Platz. Tomi Horvat, Erencan Yardımcı und Lovro Zvonarek, Siegtorschütze gegen den LASK, vervollständigten die Offensivabteilung. Niklas Geyrhofer bekam nach seinen guten Leistungen in den vergangenen Spielen auch eine kleine Verschnaufpause. Dimitri Lavalée rückte nach innen und Emir Karic sollte für ihn die linke Außenbahn bespielen.

Gemächlicher Beginn

In einer anfangs beiderseits zerfahrenen Partie bekam das Publikum zunächst offensive Schonkost zu verdauen, wenngleich die Linzer schon mit ihrem ersten Eckball für Gefahr sorgen konnten. Knappe 20 Minuten später schoss Simon Pirkl das lederne Rund nach gelungener Vorbeit Andersons aus kurzer Distanz über Kjell Scherpens Tor. Ein Weckruf für den SK Sturm, der in der gegnerischen Hälfte bis dahin nicht annähernd zwingend werden konnte. Zuvor bangte das Publikum auch kurz um Jusuf Gazibegovic, der nach einem heftigen Zusammenstoß benommen liegen blieb. Nach Behandlung stieg der schwarz-weiße Dauerbrenner aber wieder in die Partie ein. Yardımcı, der schon in Oberösterreich am Wochenende zum Vorlagengeber geworden war, bediente Lovro Zvonarek nach einem schnellen Vorstoß über die rechte Seite mit einer flachen Flanke mustergültig. Der Kroate schloss aus gut zehn Metern eiskalt ab und versenkte den Ball in den Maschen, 1:0 für den Titelverteidiger.

(c) SturmTifo.com – Yardimci feiert seinen Premierentreffer

Schwarz-weiß übernimmt

Der SK Sturm kontrollierte das Spiel nun und agierte zielstrebiger. In der 33. Minute lenkte Yardımcı einen Distanzschuss Karics unhaltbar für Tormann Radek Vítek zum 2:0 ins Tor. Es folgten weitere Gelegenheiten: Tomi Horvat (39.) und Emanuel Aiwu (40.) verlangten dem Schlussmann der Gäste zwei Glanzparaden ab. Die Linzer konnten in Halbzeit eins nur mehr einmal einigermaßen gefährlich werden. Simon Seidl scheiterte in der 20. Minute mit einem zu schwachen Abschluss an Scherpen. Eine Hereingabe Pirjls ging direkt vor dem Pausenpfiff noch an Freund und Feind vorbei.

(c) SturmTifo.com – Zvonarek trifft schon wieder

Unnötige Spannung

Nachdem Tochi Chukwuani schon früh in der ersten Halbzeit Malik Yalcouye Platz machen musste, wechselte Coach Ilzer zur Pause auch Niklas Geyrhofer für Emanuel Aiwu ein, der früh im Spiel Gelb gesehen hatte.  Sturm schickte sich auch im 2. Durchgang an, das Spiel zu kontrollieren. Nach einem Freistoß sorgten allerdings die Gäste für Spannung, die es aus schwarz-weißer Sicht nicht mehr gebraucht hätte. Danilo Mitrovic konnte den hohen Freistoß im Grazer Strafraum komplett unbedrängt per Kopf gewinnbringend verwerten und auf 2:1 verkürzen.

Sturm weiterhin am Drücker

Nun blieb vorerst abzuwarten, ob es sich dabei um einen ähnlichen Wirkungstreffer handeln würde, wie wir ihn schon in Linz am vergangenen Wochenende zu sehen bekamen. Schnell zeigte sich aber, dass sich der SK Sturm davon kaum beeindrucken ließ. Die Gastgeber machten weiterhin Druck. Tomi Horvats Schuss in der 64. Minute wurde gefährlich abgefälscht. Die Stange rettete die Linzer vor dem neuerlichen Zwei-Tore-Rückstand. Yalcouye (65.), Kiteishvili (69.) und erneut der Slowene (76.) suchten innerhalb weniger Minuten jeweils aus zweiter Reihe den Abschluss.

(c) SturmTifo.com

Linzer ohne Nachdruck

Mit William Bøving und Mika Biereth brachte Christian Ilzer für die Schlussminuten noch einmal frische Offensivkräfte ins Spiel. Seedy Jatta und Erencan Yardımcı hatten ihre Schuldigkeit an diesem Abend jedenfalls getan. Eine eigentlich zu erwartende Linzer Schlussoffensive blieb in den Schlussminuten trotz der knappen Führung des SK Sturm aus. Damit standen die Grazer im Viertelfinale des ÖFB-Cups, wo sie zuhause auf die Wiener Austria treffen werden.

Spieldaten

13 Kommentare

  1. Fanatiker sagt:

    Weiter samma!

    Wenigstens spielen wir das nächste CUP – Spiel (Wiener Austria) daheim.

  2. pauler sagt:

    So sehr ich Yardimci persönlich die Motivation in den letzten Spielen abgesprochen habe, desto mehr hat er sich heute gefühlt in jeden Zweikampf hineingehaut, gekämpft und gebissen. Also er war, für mich zumindest, heute wirklich eine positive Überraschung.

  3. Mikelangelo sagt:

    Der „2. Anzug“ also 1 Klasse besser als die Blau-Weißen.

    Das 1-0 war der Dosenöffner. Der Anschluss-Treffer geht auf Seedy’s Kappe (hat den köpfenden Linzer nicht gedeckt).

    Linz in der zweiten Hälfte in der eigenen Hälfte eingeschnürt und trotz Anschlusstreffer überhaupt nicht mehr ins Spiel kommen lassen. Viele schöne Kombinationen, leider nur 1-2 Chancen kreiert (5 im ganzen Spiel).

    Biereth nach der Einwechselung sofort stark und mannschaftsdienlich, Highlight war sein Fersler vor der Outlinie.

  4. dawuede sagt:

    es gibt nix über einen Cup der im weiteren Verlauf ohne den SK Rapid stattfindet

    • evwegqqwerhejeoiaewjieowjoiwajoiawjegoiawjeoigjawoiegojw sagt:

      bei Rapid hilft nicht einmal die ORF Auslosung, vielleicht sollte der ORF&Bundesliga nächstes Jahr Rapid ein Freilos bis ins Finale gewähren ??

  5. fid82 sagt:

    Die Auslosung ist gut.
    Bei Salzburg vs Lask bleibt ein Großer auf der Strecke.
    Und bei einem Heimspiel sind wir in Österreich, ausser VIELLEICHT gegen RB, immer Favorit!

  6. Guenther85 sagt:

    Weiß jemand was über an Chukwuani sei verletzung?
    Was er hat bzw. warum er ausgewechselt wurde?

    • Chris141191 sagt:

      Ilzer berichtet von einer Knieblessur und bangt um den Sechser: „Wie schlimm es ist, kann ich noch nicht abschätzen. Er hat einen Schlag gekriegt, als der Ball schon lange weg war.“

  7. Mikelangelo sagt:

    Und Aiwu wurde nur wegen seiner Gelben und nicht verletzt ausgewechselt, nehm ich an? Gelb-Rot hätte auch Auswirkung auf den LIga-Spielbetrieb, oder?

    • weizenheizer sagt:

      Kann ich mir gut vorstellen, dass das ein Grund war. Und für uns ja in jedem Fall blöd, wenn er gesperrt wär. Aber es hat auch vor 2 Wochen schon geheißen, dass er überspielt ist. Also vielleicht auch präventiv zur Belastungsstörung.

  8. Mikelangelo sagt:

    Falls Chukwuani gegen Rapid ausfällt muss entweder Lavaleé auf die 6 und Karic auf die AV, Malic/Geyerhofer auf die 6 und einer von beiden in die IV, oder Hierländer macht den Staubsauger. Diese Variante wäre mir fast am liebsten, denn die IV umzubauen ist fast so riskant wie Karic statt Lavaleé als AV spielen zu lassen.

    • ...und wir dahinter sagt:

      Glaub ich kaum das Hierländer 6er spielen wird. Eher Kita und dafür stoßen Horvat oder Zvonarek in die Raute. Vorstellen könnte ich mir auch, das Lavalee den 6er macht, Johnston RV und Gazi wieder LV.

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