Offiziell: Max Johnston wechselt zu Sturm Graz
Die Tinte ist trocken, die Würfel sind gefallen, die Schotten sind dicht. Max Johnston wechselt für eine Ausbildungsentschädigung von etwa 350.000 Euro an die Mur. Der 19-jährige schottische Rechtsverteidiger unterschreibt einen 4-Jahres-Vertrag beim SK Sturm. Für die Schwoazn wird er mit der Rückennummer 2 auflaufen.
Geschäftsführer Sport Andreas Schicker: „Wir sind stolz und froh, dass sich ein Top-Talent wie Max Johnston für den SK Sturm entschieden hat. Max hat in Schottland bereits bewiesen, welche großen Qualitäten in ihm stecken. Mit seiner raumgreifenden Spielweise gibt er uns eine weitere Komponente auf der Außenverteidigerposition und wird so den Konkurrenzkampf positiv befeuern. Max wird die Zeit bekommen, unsere Spielprinzipien zu verinnerlichen – wir freuen uns auf ihn und sind überzeugt, dass er den Fans in Graz viel Freude bereiten wird.“
Max Johnston: „Ich bin glücklich hier in Graz zu sein und in der starken österreichischen Liga sowie einer internationalen Gruppenphase spielen zu können. Ich hatte tolle Gespräche mit Andreas Schicker und Coach Christian Ilzer und bin absolut überzeugt davon, hier am richtigen Ort zu sein. Ich kann es kaum erwarten, dass es losgeht und ich mit dem Team angreifen kann.“

Foto: SKSturm.at
Das Kicken hat Max Johnston im Blut. Sowohl sein Vater Allan Johnston, als auch sein Onkel Sammy Johnston waren erfolgreiche Fußballprofis in Schottlands höchster Spielklasse. Allan – ein klassischer „Sechser“ – begann 1990 seine Karriere bei Heart of Midlothian in der schottischen Hauptstadt, sechs Jahre später folgte sein erster Auslandsaufenthalt bei Stade Rennes. Nach zwei mehr oder weniger erfolgreichen Jahren verschlug es ihn zurück in den hohen Norden zum AFC Sunderland, nach Leihen zu Birmingham City und den Wanderers aus Bolton wechselte er 2000 wieder in seine Heimat und unterschrieb bei den Glasgow Rangers. Nur ein Jahr später ging es wieder nach England zum FC Middlesbrough, dazu kam ein leihweiser Wechsel zu Sheffield Wednesday, ehe es 2004 wieder nach Schottland zum FC Kilmarnock ging. Die folgenden vier Jahre waren wohl sein erfolgreichster Zwischenstopp, ganze 115 Spiele bestritt er für die „Killies“. Nach einem kurzen Intermezzo bei St. Mirren wechselte er 2010 zu Queen of the South in die dritte Liga, wo seine Spielerkarriere ein Ende fand, und seine Karriere als Trainer begann. Zwei Jahre lang lenkte er die Geschicke des Drittligisten, ehe er wieder in die höchste Spielklasse zurückkehrte und beim FC Kilmarnock als Trainer vorgestellt wurde. 2015 folgte dann der Wechsel zu Dunfermline Athletic, vier Jahre später kehrte Allan Johnston zu Queen of the South zurück, wo er bis 2022 als Cheftrainer im Amt war.
Seinem Onkel Samuel – genannt Sammy – blieb die ganz große Karriere verwehrt. 1984 bis 1990 führte er passenderweise den St. Johnstone FC durch seine schwere Zeit nach dem Zwangsabstieg und machte immerhin 176 Spiele für die „Saints“. Namhafte Stationen waren noch Patrick Thistle aus Glasgow und Finn Harps aus Ballybofey in Nordirlands höchster Spielklasse.
Nun aber zum Junior: Max Johnston trat 2016 im zarten Alter von 13 Jahren in die Akademie des FC Motherwell ein. Bei den „Steelmen“ aus Lanarkshire arbeitete er sich konsequent über die Jugendmannschaften hoch in den Profikader, wo er im Februar 2021 zu seinem Debut in der höchsten schottischen Spielklasse kam, das zuhause im „Fir Park“ gegen Hamilton Academical mit 1:4 verloren ging. Johnston wurde in der 78. Minute für Bevis Mugabi eingewechselt und konnte den frisch von Salford City gekommenen Cheftrainer Graham Alexander wohl überzeugen – eine Woche später stand Johnston gar über 90 Minuten am Feld, das Heimspiel gegen den ehemaligen Klub seines Vaters St. Johnstone wurde aber mit 0:3 verloren. Der FC Motherwell beendete die Saison auf Rang neun. Im Jahr darauf folgte ein leihweiser Wechsel zum Klub, den zu diesem Zeitpunkt sein Vater Allan betreute – eine Leihe zu Queen of the South sollte dem jungen Defensivmann die nötige Spielzeit bringen.
Für Johnstons Entwicklung war der Schritt in die zweite Liga genau richtig – immerhin war er in der Folgesaison als Rechtsverteidiger gesetzt und wagte auch Experimente auf anderen Positionen. In sieben Spielen wurde er als rechter Mittelfeldspieler eingesetzt, zeitweise spielte er interimistisch sogar im zentralen Mittelfeld. Auf dieser Position erzielte er im November 2021 auch sein erstes Tor beim 1:1-Unentschieden im Heimspiel gegen die Raith Rovers. In Summe brachte er es auf 31 Einsätze, zwei Tore und drei Vorlagen, ehe er wieder zum FC Motherwell zurückkehrte. In dieser Saison brachte er es auch auf zwei Einsätze für Schottlands U19 Nationalteam, bei den Spielen gegen die Alterskollegen aus Ungarn und Israel ging man aber als Verlierer vom Platz.
In der Saison 2022/2023 folgte zunächst ein leihweiser Wechsel zu den Cove Rangers in die zweite Liga, bei denen er neun Spiele bestritt, ehe Motherwell ihn am 1. Januar 2023 zurückholte. Von da an avancierte Johnston bei Motherwell zum absoluten Stammspieler, in jedem Rückrundenspiel kam er zum Einsatz, meist sogar über volle 90 Minuten.
Johnston ist ein explosiver Außenverteidiger mit starkem Antritt und guter Geschwindigkeit mit und ohne Ball. Dazu verfügt er für sein junges Alter über eine extrem enge Ballführung und eine ausgeprägte Technik . Neun Assists und fünf Tore in 65 Spielen sprechen auch für ein gutes Auge für Mitspieler, zielgenaue hohe Bälle in den Sechzehner (auf die Szymon Wlodarczyk sich bereits freuen kann) und ausgezeichnete Abschlussqualitäten. Einziges Manko: In der Defensivarbeit fehlt ihm beizeiten die Routine im Zweikampf. Ein Umstand, den man einem 19-Jährigen gerne verzeihen kann.
Stats Max Johnston Premiership 2023: 0,66 Torschüsse pro Spiel, 62,8% Passgenauigkeit, 3,79 Flanken pro Spiel (31% angekommen), 48,8% seiner Zweikämpfe gewonnen, in 52 von 106 Duellen im ersten Stock Sieger, er packte gar nur 1 Mal die Grätsche aus, durchschnittlich 48 Ballkontakte pro Spiel, insgesamt kam er im Frühjahr mit 13 Fouls aus (0,78 pro Spiel), sah dabei keine einzige Karte, schoss 11 Mal auf das Tor (0,66 Mal pro Spiel), zeichnete für 10 Torvorlagen verantwortlich (0,60), ging 40 Mal ins Eins-Gegen-Eins (20 Mal erfolgreich) und spielte 4,63 Mal pro Partie einen Pass ins letzte Drittel, einen seiner 2 Treffer erzielte er mit dem Kopf, den anderen mit links.
Für seine Leistungen im Dress des FC Motherwell wurde Johnston auch entsprechend geehrt. Die Scottish Football Writers‘ Association kürte ihn kürzlich erst zum „Young Player of the Year“.
Die Fans des SK Sturm dürfen sich also auf einen weiteren jungen Legionär freuen, der in Graz seinen nächsten Schritt wagen möchte. Der Umstand, dass verschiedenen Berichten zufolge auch international namhafte Klubs aus der Ligue 1 oder der englischen Championship Interesse an Johnston bekundeten, zeigt einmal mehr das Image, das die Schwoazn sich in den letzten Jahren aufbauen konnten. Sandro Ingolitsch, der die Grazer im Sommer verlassen musste, wurde also bestens ersetzt – dazu kann man den Verantwortlichen nur gratulieren.
Servus Max!
Welcome in Graz!
Herzlich willkommen in Graz
Vom Spielstil erinnert er mich ein wenig an Christian Fuchs!
Welcome Max!
welcome.
wenn der sich gut entwickelt klingelts in 2 Jaheen ordentlich und wenns so weitergeht zahl ma es Stafion selbst aus der Portokasse.
der spielt aber nur , wenn Gazi Sturm verläßt oder Verletzt ist , sonst versauert er auf der Bank
du meinst so wie Schnegg letztes Jahr?
Wenn Johnston einschlägt muss die Quetschn-Melodie zum Erzherzog Johann-Jodler gewechselt werden.