Klagenfurt, wir kommen!

Spielbericht: SK Sturm Graz vs. LASK (1:0)

Tausende Schwoaze standen am Donnerstagabend Spalier, als der Mannschaftsbus des SK Sturm die Ivica-Osim-Straße hinunterfuhr – von lauten Chants und Bengalen sowie anderen Feuerwerkskörpern wurden die Spieler und Betreuer äußerst würdig zu diesem wichtigen Spiel, dem Halbfinale des österreichischen Cups, in die Heimstätte begleitet. Schon Stunden vor Anpfiff präsentierte sich der Stadionvorplatz gut gefüllt – beste Laune überall. Dennoch stand vielen eine Frage ins Gesicht geschrieben: Was wird sein, wenn das heute schiefgeht? Nur einem Klub gelang es in dieser Saison, gegen den SK Sturm ungeschlagen zu bleiben, nämlich dem LASK.

(c) Martin Hirtenfellner Fotografie

Schon wieder

Einmal mehr müssen wir an dieser Stelle einer Person, die im Familiensektor kurz vor Spielbeginn zusammengebrochen war, alles erdenklich Gute wünschen, denn auch sie musste reanimiert werden. Wieder verhielten sich beide Fanlager vorbildhaft und blieben still, um den Einsatzkräften konzentriertes Arbeiten zu ermöglich. Die Frau konnte vor Ort erfolgreich reanimiert und stabilisiert werden.

Wir wünschen der Frau sowie ihren Angehörigen alles Gute, schnelle Genesung sowie viel Kraft!

Außerdem ein Hoch auf die Rettungskräfte vor Ort!

Personelles

Noch am Sonntag gewannen die Grazer deutlich gegen den SK Rapid Wien, weshalb Trainer Christian Ilzer auch keinen Grund sah, Änderungen an der Startelf vorzunehmen. Das Vereinslazarett blieb ebenso unverändert besetzt: Weiterhin fehlten u. a. Abwehrchef Gregory Wüthrich, Routinier Jakob Jantscher und William Bøving. Trainer Dietmar Kühbauer stellte seine Mannschaft nach dem wenig schmeichelhaften 2:2 in Wien Favoriten hingegen auf zwei wichtigen Positionen um. Ex-Blackie Sascha Horvath sowie Marin Ljubicic mussten diesmal vorerst mit Plätzen auf der Ersatzbank Vorlieb nehmen. Für sie schickte er Branko Jovicic und Ibrahim Mustapha aufs Feld.

(c) Martin Hirtenfellner Fotografie

Anfängliches Chancenübergewicht bei den Gästen

Mit halbstündiger Verspätung konnte Schiedsrichter Walter Altmann das Cup-Halbfinale schließlich anpfeifen und von Beginn weg drängten die Hausherren mit viel Esprit nach vorne. Den ersten richtigen Aufreger bescherten allerdings die Gäste nach einer Ecke in der 4. Minute als Keito Nakamura den Ball scharf an die Stange setzte. Glück für den SK Sturm. Der Nachschuss landete im Toraus. Nur kurz darauf tauchte Emanuel Emegha vor dem gegnerischen Tor auf, scheiterte aber am Schlussmann der Linzer. In der 8. Minute, nach Fehler im Spielaufbau des Gastgebers, musste sich dann Sturm-Torwart Arthur Okonkwo lang machen, um einen Distanzschuss Nakamuras zu parieren. In der Anfangsphase wirkten die Grazer trotz ihres druckvollen Auftakts in die Partie nervös und der LASK ungemein gefährlich.

(c) Martin Hirtenfellner Fotografie

Attraktiver Cupfight

Die Steirer konnten erst nach etwa 16 Spielminuten wieder für einen Offensivakzent sorgen, als Kapitän Stefan Hierländer eine schöne Flanke perfekt annahm und den Ball schließlich auf Emegha lupfte. Der Niederländer köpfte den Ball aber in Alexander Schlagers Arme. Nur kurz darauf touchierte Alexander Prass die Linzer Querlatte mit seinem starken Abschluss aus spitzem Winkel. Auch Manprit Sarkaria verfehlte das Tor aus aussichtsreicher Position (24.). Sturm hatte mit dem LASK schwer zu kämpfen, denn die Linzer liefen weit vorne unheimlich aggressiv gegen ballführende Gegenspieler an. Dadurch entstehende Räume konnten die Grazer kaum gewinnbringend nutzen, da weite Bälle nach vorne oft zu unpräzise ausfielen. Dennoch forderte Jusuf Gazibegovic den LASK-Keeper nach schöner Vorarbeit der linken Offensivseite mit einem scharfen Schuss (28.). In der 39. Minute verfehlte Robert Zulj auf der Gegenseite sein Ziel nach Freistoßhereingabe nur knapp.  

Verhalten, aber erfolgreich

Nach dem heiß servierten Pausentee kamen beide Teams unverändert zur zweiten Halbzeit aus den Stadionkatakomben. Die Darbietung der folgenden Minuten konnte man dann durchwegs als weniger hektisch, aber auch offensiv verhalten ansehen. Mit einem verunglückten Versuch aus der Distanz eröffnete Prass die Offensivbemühungen seiner Mannschaft in der 53. Minute wieder, der Ball hob sich weit über das Tor. Auf Linzer Seite bereitete Ibrahim Mustapha dem Torhüter der Hausherren nur kurz darauf keine Probleme. Viele Abspielfehler prägten das Spiel bis zur 65. Minute, als der inzwischen neu ins Spiel gekommene Otar Kiteishvili zu seinem ersten Abschluss kam, den Schlager aber mühelos entschärfen konnte. Viel besser vollendete Tomi Horvat sein Werk nur wenig später: Einen wunderbaren Flatterball setzte der Slowene aus großer Distanz ins lange Eck und brachte damit den SK Sturm in Führung – ein Traumtor!

(c) Martin Hirtenfellner Fotografie

Bange Minuten

Erst in der 82. Minute bekam das Liebenauer Publikum die nächste Chance zu sehen. David Schnegg setzte mit seinem Abschlag Emegha in Szene, der weit vorne schließlich auf den eingewechselten Albian Ajeti querlegte. Der Schweizer schloss ab, Schlager wehrte ab. Weitere Chancen durch Emegha und Horvat folgten Sekunden später. Spätestens mit der Hereinnahme Dantes für den Torschützen legte Sturm den Fokus schließlich auf die Defensive. Vier Minuten Nachspielzeit gab es zu überstehen. Der LASK war nun fast ausschließlich in der Hälfte des SK Sturm zu finden. Eine gefährliche Freistoßsituation brachte ein Foul Stankovics ein, der dafür auch Gelb sah. Bange Sekunden! Zulj jagte den Ball an der Mauer vorbei, Okonkwo pariert, Ecke! Ball geklärt, Konter. Emegha mit dem Foul. 94. Minute: Ljubic kommt für den Stürmer ins Spiel. Noch ein Freistoß für die Linzer, der Ball wird über das Tor geköpfelt. PFEIF OB, HEAST!!! AUS!!! STURM IST IM FINALE!!!

KLAGENFURT, WIR KOMMEN!

Spieldaten

 

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13 Kommentare

  1. Moe sagt:

    Huiuiui!! Des war mal ein Spiel! Bravo Burschen!!
    Auch Respekt an den Liasik, keine schlechte Leistung! DonDidi wiedermal sehr sympathisch nach dem Spiel!

    Im Vergleich zu gestern war das aber über weite Strecken eine andere Sportart…
    Auf die schworzen, auf dem zum Cupsieg!

  2. Nimrod sagt:

    Boah, die ersten 15 min waren nix für schwache Nerven…
    Finale gegen Rapid – was kann es schöneres geben?

  3. Schworza99 sagt:

    War ein gutes Spiel. Lask wie erwartet nicht leicht zu knacken. Der Schuss vom Horvat war halt Zucker. Insgesamt eine beherzte Mannschaftsleistung. Die Jungs brennen nach Großem. Sicher kann in einem Spiel alles passieren aber die Jungs werden motiviert und mit Selbstvertrauen nach Klagenfurt fahren.

    Highlight war aber bestimmt Okonkwo der nach dem Spiel mit den Fans sein Leiberl gegen Schal und Haube getauscht hat

    Aber am Ende kann’s nur heißen: AUF NACH KLAGENFURT UND BELOHNTS EUCH SELBST BURSCHEN.

    • Schworza99 sagt:

      PS:
      Und natürlich gute Besserung der Person aus dem 23er und auch der vom letzten Sonntag. Dass das zweimal en Suite passiert ist halt auch…gehts zu Vorsorge-Untersuchungen etc. Gesundheit ist as wichtigste.

  4. Strauss sagt:

    Zuerst einmal Gute Besserung der Frau vom 23er. Sturm ist im Moment sehr aufregend, sollte aber nicht an die Gesundheit gehen. Die plötzliche Stille von ALLLEN Fans im Stadion, war berührend und ist bestärkend im Geiste. Geht ja nur um eine luftgefüllte Haut. Zum Spiel: Von Anpfiff an hatte man das Gefühl, dass nur Kleinigkeiten entscheiden werden. Somit hat die individuelle Klasse und ein Genieblitz von Horvat den Unterschied gemacht, in einem Kollektiv, das sehr effizient und harmonisch agiert. Auch die Ersatzspieler von der Bank bringen viel Schwung mit. Überragend waren die Fans. Schwarz- Weiss hüben wie drüben. Skurril muteten nur die Fans im Roten Plastikgewand im Awaysektor an. Skurril ist auch der ewig schimpfende und stampfende Didi K. Der kann nicht anders, der Typ. Ich habe 5 Euro gewettet, dass er nach dem Spiel schnurstraks zum Schiri geht. 5 Euro mehr im Sack. Im Finale wird die Klognerfurter Hittn endlich mal wieder aus den Schlaf gerissen werden und die Anrainer rundherum werden merken was echter Support ist. 2011 war es schon enorm elektrisierend und mir tränt das Auge an die Vortstellung, wie es damals war. Wenn ich für den Tag nicht Urlaub bekomme, kündige ich. 😉 AUF DIE SCHWOAZEN!

  5. Melvinuss sagt:

    2010 (und 2018) wars in Klagenfurt, 2011 sind wir das letzte Mal Meister geworden. Ansonsten stimm ich Dir zu! 🙂

  6. bianco nero tifoso sagt:

    Olta, bist du deppat, es ist so geil Sturm Fan zu sein.

  7. florian sagt:

    Für mich der stille Held des gestrigen Abends: Arthur Okonkwo. Er strahlt mittlerweile so eine Sicherheit aus und ist ein mega Rückhalt. 2-3 Wahnsinns-Safes waren gestern dabei, die zeigen, wie wichtig er für uns schon nach so kurzer Eingewöhnungszeit ist. Den Freistoß in der letzten Minute hab ich mir noch mal angesehen… Top Parade!!

    • sturmfan1990 sagt:

      Hello ich gebe dir vollkommen Recht, Arthur strahlt eine unglaubliche Sicherheit daweil aus. Zur Ergänzung der Freistoß am Ende wurde von Borkovic von der Mauer aus ins Aus geklärt, Arthur musste Gott sei Dank nicht einschreiten, wobei ich denke das er auch dran gewesen wäre.

  8. florian sagt:

    Ah okay, Danke für die Korrektur, hat in der Wiederholung ausgesehen, als wäre er dran … 🙂

  9. ds1909 sagt:

    Anscheinend steht eine Spielort Verlegung von Klagenfurt nach Wien (Happel) im Raum!
    Grund: Sicherheitskonzept, autofreier Sonntag, etc..

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