Interimsauftakt mehr als nur gelungen
Alles ist nun anders beim SK Sturm, möchte man meinen. Den personellen Aderlass der vergangenen beiden Wochen, der nun im Laufe der Woche eine wichitge Personalentscheidung zugunsten Michael Parensens nach sich gezogen hatte, galt es für die Interimsführungsriege im sportlichen Bereich bis zur 14. Runde der österreichischen Bundesliga aber schnell zumindest für die so wichtigen kommenden Begegnungen vor der nahenden Winterpause wieder etwas aus dem Fokus zu rücken. Einerseits sollte die Tabellenführung gegen den in Schlagdistanz befindlichen SK Rapid verteidigt werden und andererseits steht auch noch der Wunsch offen, in der Champions League endlich zu punkten.
Wüthrich wieder wohlauf
Mit der Klagenfurter Austria wartete am Samstagabend ein laut Tabelle einigermaßen schlagbarer Gegner. Dass Papier aber geduldig ist, zeigten die Kärntner im letzten Aufeinandertreffen, das der SK Sturm an den Ufern des Wörthersees nur äußerst glücklich und unter anderem auch dank des Schiedsrichterglücks, das Klagenfurt-Trainer Peter Pacult mittlerweile nur mehr mit den Schultern zucken lässt, mit drei Punkten beendete. Damals noch mit von der Partie: Gregory Wüthrich. Später zog sich der Schweizer in der ersten Champions League-Runde gegen Stade Brest eine schwere Verletzung zu, die den Abwehrboss für mehrere Wochen ins Lazarett verbannte. Für die 14. Runde konnte ihn Trainer Jürgen Säumel, seines Zeichens sportlicher Chefverwalter während des laufenden Interregnums, aber erstmals wieder in den Spieltagskader berufen. Auch Manprit Sarkaria, der bei Sturm II durch viele ambitionierte Auftritte auffiel, nahm wieder auf der Ersatzbank Platz. Im Sommer war der Wiener durch einen verlautbarten Wechselwunsch in Ungnade gefallen. Jetzt ist er offenbar wieder da! Beiden Rückkehrern applaudierten 13517 Fans im Liebenauer Stadion, das zumindest für den SK Sturm zum letzten Mal in diesem Kalenderjahr Heimstätte sein sollte.
Gute Anfangsphase
In den ersten Minuten legte der SK Sturm sein Spiel mit Überzeugung offensiv an, was sich durch schnell gespielte Kombinationen über wenige Stationen bemerkbar machte. Die erste gute Chance gehörte allerdings den Gästen, deren Nummer 77, Ben Bobzien, in der 7. Minute am gut postierten Kjell Scherpen scheiterte. Praktisch nach direktem Gegenzug riss dann William Bøving freudestrahlend die Arme zum Jubeln in die Höhe, weil er den Ball volley und unhaltbar in die Maschen schoss. Für die Vorarbeit zeichnete Mika Biereth, unterstützt von der Kärntner Defensive, verantwortlich – 1:0 für die Gastgeber. Das 2:0 hatte dann der Blondschopf selbst am Fuß, der nach guter Kopfballvorlage Otar Kiteishvilis den Ball aufs Tor, aber nicht an Keeper Simon Spari vorbeibrachte.
Entscheidung vor der Pause
Mit der Führung im Gepäck beruhigten die Schwoazn das Spiel zunächst etwas, ohne die Kärntner wirklich gefährlich werden zu lassen. Zwar suchte man weiterhin den Weg nach vorne, doch verkomplizierte sich das Unterfangen des ruhigeren Spielaufbaus durch ärgerliche Ballverluste im Mittelfeld und in der eigenen Hälfte. Die nächste gefährliche Strafraumszene fand erst in der 32. Minute statt und diese hatte es dann auch in sich. Dimitri Lavalée ließ den Ball mit seiner Maßflanke perfekt auf Biereths Kopf fallen. Sturms Nummer 18 legte mannschaftsdienlich für Seedy Jatta auf, der den Ball im Fallen zum 2:0 ins Tor beförderte. Das sollte es aber für die erste Halbzeit noch nicht gewesen sein: Kiteishvili holte sich in der 37. Minuten ganz hinten den Ball ab und legte einen Wahnsinnssprint über die Hälfte des Spielfelds hin, um dann am Ende Mika Biereth in die Tiefe zu schicken. Der Däne startete perfekt, ließ Tormann Spari aussteigen und schob den Ball zum 3:0 ein. Noch taumelnd und kurz vor der Pause mussten die Gäste dann auch gleich das 4:0 verdauen (40.), das Niklas Geyrhofer nach perfektem Biereth-Zuspiel eiskalt erzielte.
Weiter wie zuvor
Die Geschichte des Spiels war geschrieben, der SK Sturm würde sich am Ende des Abends den nächsten Dreier holen und das nach weiteren 45 Minuten für die Galerie. Die Akteure in Weiß hatten nämlich sichtlich Spaß am Spiel. Bøving, der kurz nach Wiederankick noch per Kopf gescheitert war, packte in der 55. Minute den Hammer aus und zirkelte den Ball aus gut 25 Metern zum 5:0 ins lange Eck – Doppelpack des zuletzt eher glücklosen Dänen.
Wüthrich zurück am Grün
In der 61. Minute war es dann ausnahmsweise kein Treffer, der bejubelt werden durfte, sondern Gregory Wüthrichs Comeback. Zusammen mit Max Johnston und Tomi Horvat (für Kiteishvili, Gazibegovic und Geyrhofer) lief er zum ersten Mal seit Wochen wieder auf und sollte nur Sekunden später nach einem Eckball gleich beinahe für das 6:0 sorgen. Der mittlerweile bemitleidenswerte Simon Spari konnte das zumindest in dieser Situation noch verhindern. Kurz darauf dann aber nicht mehr, denn Mika Biereth schnürte, wie sein Landsmann zuvor schon, seinen Doppelpack (65.) – 6:0! Was für ein Abend, den auch David Toshevski nicht mit einem Ehrentreffer stören konnte (79.), weil Emanuel Aiwu vor der Torlinie klärte. Kurz zuvor hätte Biereth beinahe seinen dritten Treffer erzielt, aus der Drehung schlenzte er den Ball aber knapp an der Stange vorbei ins Toraus. In der 87. Minute versuchte sich dann Bøving an der Vollendung eines Hattricks, verfehlte sein Ziel aber. Biereth versuchte es in der 87. Minute noch einmal. Das 7:0 erzielte Sturms offensives Jungjuwel: Nach einem Corner traf auch der eingwechselte Leon Grgic per Kopf. Damit durfte sich der SK Sturm über den nächsten Sieg (in der Bundesliga so hoch wie seit 24 Jahren nicht – zuletzt siegte man in der 35. Runde der Saison 1999/2000 gegen die Lustenauer Austria mit 7:0) sowie eine ausgebaute Tabellenführung freuen.
Spieldaten
Christmas came early! Hengst comeback, Grgic Einsatz und Tor, Geyr Tor, Mani wieder im Kader und ja, 7 Türdl vom Adventskalender schon geöffnet.
Alter Schwedeee!!!! Was war das heute bitte, genau die richtig Antwort auf die vergangenen Tage. Genau so stell ich mir eine Sturm Kader vor, mit einen Jungen Grigic auf der Bank der was rein kommt und sofort nezt. Super Leistung Top
Super El CAPTAINO Säumel!!!! Ich wünsch es Dir das Du Deine Chance bekommst übern Winter hinaus.
Wirklich toll heute. Jeder extra motiviert quasi eine „jetzt erst recht“ Mentalität. Kein einziger war schwach. Wechsel waren auch gut, quasi denen die wenig Spielzeit hatten Minuten gegeben. Grigic gebracht, der gleich das 3. Tor macht. Geyer hat getroffen. Für den freue ich mich einfach am meisten. War schon vor Ilzer dabei, wollte sich nicht verleihen lassen, blieb. Und hat die Chancen immer genutzt. Er ist nicht der Überkicker, macht aber alles mit Einsatz, Leidenschaft und Herzblut! Super. Auch die Stimmung im sStadion. „Der Kapitän ist wieder da“ erschallte damals 2011, als Säumel zu Sturm zurück kam. Heute wieder! Gänsehaut!
7 Tore in Hoffenheim, 7 Tore in Graz, Ilzer und Säumel lassen es krachen! Der feine Unterschied: Sturm spielte zu Null, Kjells Kasten blieb sauber,
Wenn interessiert ’s was in Hoppenheim passiert .
unfassbar was da passiert ist. historisch. Und ich hab es euch gesagt man muss nicht in Panik verfallen nur weil ein paar Protagonisten nicht mehr da sind, man muss sich um sturm keine Sorgen machen. Die Mannschaft hat heute definitiv ein Statement gesetzt an alle die schon unseren downfall herbei reden wollten.
13500 Fans — und ich steh vor 2 Wochen da und bekomm für mich als Black Member und meine beiden Kinder keine Karten mehr … Ich ärgere mich wirklich sehr, dass man so viele Dauerkarten auflegt, und dann über 1000 Leute gar nicht kommen.
Es hätte nur mehr längs einzelbe sichtbehinderte Plätze gegeben.
10000 Dauerkarten bei 15000 Plätzen ist einfach zu viel!
Das Problem sind nicht die Dauerkarten, sondern das Fehlen einer Weitergabe Plattform. Ich z.B.: bin ca. 80% der Spiele im Stadion und war heute arbeitstechnisch verhindert. Gerne hätte ich meine Dauerkarte auf frei geschaltet und sie hätte nochmal verkauft werden können. Aber im Gegensatz zu vielen anderen Vereinen schaft das unsere Ticketing Abteilung nicht.
Keine Karte verkauft zu bekommen ist ehrlicher, als eine Karte zu haben und dann im Stadion keinen Platz zu bekommen. Das passiert beim Derby und beim Rapid Spiel in der Fankurve bei hunderten Leuten!
10.000 Dauerkarten zu verkaufen passt schon. Das Problem ist wie gesagt die fehlende Weitergabeplattform und das sich viele Dauerkartenbesitzer nur ausgewählte Spiele ansehen. Gegen Klagenfurt war angeblich ausverkauft. Gegen den GAK auch! Ausverkauft ist nicht gleich ausverkauft
Wahnsinns Partie, Wahnsinns Einstand vom Captain! 7:0 ist eine ordentliche Ansage an alle, die auf einen Zusammenbruch der Mannschaft gehofft haben. Ich hoffe es hört sich nun auch die Schimpferei gegen Willy auf, der Typ hat schon was drauf!
toll auch das der Hengst bei seinem Comeback fast ein Kopfballtor macht und der junge Grgic den Schlusspunkt setzte.
So kann es weitergehen!
…den Geyr hab ich vergessen: Für ihn freuts mich am meisten.
@Ds1909: ich fürchte nur, dass Aiwu in der Mannschaft bleibt und Geyr wieder auf die Bank wechseln wird. Es wurde ja Geyr für Greg ausgetauscht und nicht Aiwu.
die Befürchtung hab ich auch @fuchsrob
Scherpen fällt bis zur Winterpause aus. Also werden wir unseren neuen Torhüter auch noch kennen lernen