In der Meistergruppe angekommen!
Die Vorzeichen standen klar im Zeichen des Heimvorteils des SK Sturm Graz. Starke Leistungen und Resultate im Stadion Liebenau über die gesamte Saison hinweg und ein Wiener Gegner, der schon fast traditionell den eigenen Ansprüchen hinterherhinkt, ließen die geneigten Sturm-Fans auf drei Punkte hoffen.
Sturm begann mit Lavalée (Rückkehr nach Sperre) und Jatta (überzeugte Säumel gg WAC und im Training mehr als Grgić). Offensiv besetzte der Trainer auch die Bank – Aiwu musste für Kiedl Platz machen. Sturm begann forsch und holte in den ersten sechs Minuten drei Eckbälle. Rapid, spielerisch wie so oft eher limitiert, versuchte über den Kampf ins Spiel zu kommen und hatte zu Beginn eine gute Situation, die in der Zeitlupe stark abseitsverdächtig schien.

Besonders süß gegen Rapid – ein frühes 1:0 mit Links!
Starker Beginn, intensives Spiel
Die spielerische Überlegenheit und der Wille waren dennoch vor allem bei Sturm in vielen Situationen spürbar, der Hunger auf den Ball machte sich in der 19. Minute dann erstmals bemerkbar: Eine Kombination aus geschicktem Passspiel, Ballglück und Hartnäckigkeit brachte William Bøving frei in den Strafraum. Eiskalt stellte dieser per Flachschuss in die linke untere Ecke auf 1:0.
Die Rapid blieb hart, gar grenzwertig in den Zweikämpfen und spielte bei ausgeglichenem Ballbesitz hauptsächlich in der eigenen Hälfte. Schiedsrichter Ebner ließ das Spiel oft laufen, was der Attraktivität gut tat, aber mitunter schmerzhaft für die Spieler war. Die zweiten Bälle landeten in dieser Phase nahezu immer bei Sturm, das den zuletzt manchmal vermissten Kampfgeist auf den Platz brachte und die Fans auf den Rängen mitriss. Alle Tribünen beteiligten sich (auch laut anerkennendem Sky-Kommentar) an den Fangesängen.
Nach 45 Minuten war das Spiel chancenarm und dennoch unterhaltsam. Jeder gewonnene Zweikampf wurde wie in einem Derby bejubelt. Eine gelbe Karte gegen Johnston, der den schnellen Jansson gehalten hatte (34.) blieb das einzig nennenswerte statistische Highlight. Jatta, Bøving, Horvat und Yalcouyé präsentierten sich besonders giftig gegen den Ball, was Rapids Spieleröffnung erschwerte. Schiedsrichter Ebner pfiff zur Pause.

Viele harte Zweikämpfe täuschten nicht über ein unterhaltsames Spiel hinweg.
Verwaltungsmodus, aber souverän
Das Herz des SK Sturm Graz an diesem Nachmittag blieb die Raute im Mittelfeld, die auch ohne Ballbesitz Rapid kontrollierte. Während die Nordkurve bei Wiederbeginn wieder tonangebend war und mit einer Pyro-Show an ein Cupfinale und die Rapidler daran erinnerte, bei wem sie hier zu besuch waren, fand Beljo eine Riesenchance in der 52. Minute vor, die er erbärmlich vergab. Sturm antwortete prompt, setzte sich in der Rapid-Hälfte fest und erzwang sich den Ball. Dieser landete am Sechzehner an Kiteishvilis Schlapfen, flog von diesem aber knapp rechts am Tor vorbei. Riesenchance für den Zehner (55.). Rapid stemmte sich gegen die Niederlage und Sturm wusste augenscheinlich, dass ein 1:0 womöglich nicht reichen würde.
In der 60. Minute musste Seedy Jatta trotz guter Leistung verletzungsbedingt vom Feld, er war im Rasen hängen geblieben – Leon Grgić stand bereit. Wenig später erkämpfte dieser einen aussichtsreichen Standard nach einem schwachen Ballkontakt von Cvetković, der dafür Gelb sah (64.). Der Freistoß wurde gefährlich von Kiteishvili per Kopf verlängert, aber gerade noch von Rapid geblockt.

Das Original – Pyro-Show reloaded aus dem legendären Cupfinale gegen Rapid.
Chukwuani und Malić kamen für Johnston und Gorenc Stanković. Auch Rapid wechselte doppelt, stellte aber auf Fünferkette mit offensiveren Außenverteidigern um. Kurz zuvor waren sich Kiteishvili und Horvat nach einem Stanković-Vorstoß nicht einig, wer aus guter Position abschließen sollte (70. Minute). Nächstes Highlight waren in der 80. Minute die Wechsel von Lavalée auf Soglo und Yalcouyé auf Hierländer. Brisant: Hierländer verzichtete auf die Kapitänsschleife von Kiteishvili.
In der 85. Minute hatte Rapid dann die größte Chance im gesamten Spiel. Jansson tankte sich rechts durch und spielte flach quer durch den Strafraum. Jonas Auer schloss perfekt gegen den Lauf von Scherpen ab, doch aus dem Nichts tauchte dahinter Sir Gregory Wüthrich auf und köpfte den Schlenzer mit einem unglaublichen Hechtsprung aus dem Kreuzeck über das Tor. Und weil der SK Sturm Graz mittlerweile Spitzenspiele und Drucksituationen gut meistern kann: Horvat spielte eine Ecke perfekt in den eingeübten Lauf von Leon Grgić, der per Kopf die Vorentscheidung fixierte (90.). Nordkurve + Leon Grgić = Gute Kombo.

Die ganze Kurve brüllt, wenn Leon Grgić trifft.
Chukwuani ließ kurz danach auf 3:0 stellen können, nachdem Grgić nach einem Lochpass perfekt quer spielte. Er erwischte den Ball aber zu schlecht. Dem großen Jubel in Liebenau nach diesem prestigeträchtigen Sieg tat das nach dem Abpfiff aber keinen Abbruch. Eine Mannschaftsleistung inklusive der richtigen Wechsel eines oft gescholtenen Trainers zur richtigen Zeit. In der einzigen Phase in der Rapid kurz anklopfte, schnappte Sturm zu und holte sich die wichtigen drei Punkte. Das Signal an die Konkurrenz ist klar: Die Meisterschaft werden die Schwoazen mit Haut und Haaren zu verteidigen versuchen.
Sturm kamm trat an spielte und siegte! Fanden setzen.
Für immer 1909! Es liegt in meinen Genen den mein Großvater wurde in diesem Jahr geboren!
Für immer Sk Sturm!
Tolles Spiel an einem Freitag abend vor ausverkauften Haus, ohne Chaos, ohne Überbefüllung, ohne Stress… und schön anzusehen war es auch noch! Schön!
Toll auch, das LG das 2:0 machte! Hier wird er ja gerne abgeschrieben (von den 10 Dauernörglern)!
Am meisten freut mich dass der glatzerte Pucher wieder in der Wiener Gemeindebauwohnung gehuckt ist und schon Abgesänge auf Parensen und Sturm im Allgemeinen vorbereitet hat und dann sind wir doch noch immer voll im Titelrennen. Das ist Stirm und nicht das Dauernd Negative.
Bravo Jungs, gutes Spiel, in den richtigen Momenten das Tor gemacht und auch ein wenig Glück. Für Jatta tut es mir leid, er hats brav gemacht in den letzten beiden Spielen. Das nimmt uns auch eine variante in unserem Spiel. Eventuell bekommt Beganovic eine Chance, sonst haben wir niemanden mit Speed.
Bist du deppat, legendärer Abend, wir sind Tabellen Führer und haben die geilsten Weiba, besser geht es nicht.
SCR, tu net weinen, Mundls on tour, ich frag mich nur, sei ma net bes, a schene Abfuhr.
Schaun sie bled, die Wiener Proleten, wir feiern, sind die Besten, a schene Fettn.
Meistertitel wir kommen, Austria Wien, Looser, unsere Steira, Hartberger Jungs, wir halten zsammen.
Scheiss Wiener, wir mögen eich nicht, wir sind die Besten, für Sturm Graz alles geben ist unsere Pflicht.
Aufgeigen, Meister werden, der GAK muss sterben, für immer Liga zwa, Scheiss GAK.
Olta, rechte Faust zum Herz, wir scheissn auf Kommerz, auf gute Freunde für die Ewigkeit, wir sind Familie, bist du gscheit.
Beweisen das mit Moral, Kampfgeist & 100%iger Motovation alles möglich ist. Sehr brav.
Alle Top drauf & mit wenigen Prozenten Wüthrich MotM.
Pech für Jatta, wird wohl diese Saison nicht mehr zu sehen sein jedoch gefällt mir Grgic um längen besser.
weiß man bei Jatta schon was, hab diesbezüglich nichts gehört.
Den brauchen wir im Titelrennen ganz dringend!
Wissen nicht aber anhand der Bilder + wie gestützt er vom Feld bzw danach in die Kabine ging, denke ich Saison vorbei. Säumel war im Interview auch der Meinung – sieht nicht gut aus.
So ein Blödsinn. Säumel hat nicht ansatzweise erwähnt dass er für die Saison ausfällt.
Mit dieser Leistung dürfen wir vom Titel träumen! Es ist zwar noch nicht alles perfekt, aber es stimmt einmal der Einsatz! Wenn jetzt noch die Kita-Tore kommen und die grausliche Endphase ( 3 Hochkaräter für Rapid!!) abgestellt wird, dann werden wir schon aus Salzburg was mitnehmen! Schönes Wochenende!
toller Auftritt, toller Sieg, die Reaktion nach dem WAC-Spiel war einfach großartig. Wir sind noch voll dabei.
negativ aus meiner Sicht: Das Spruchband.
Was stand da ?
@ Mar8ma – die Aktion gegen FF.
Man weiß gar nicht, wo man eigentlich steht. Die Mannschaft wirkt an einem Spieltag so als würde im Team gar nichts mehr passen, dann haut man wieder ne gut Partie raus und bei der nächsten wieder wirkt es wieder andersrum, gestern wieder meisterlich. Als in diesem Jahr wirkt Sturm wie eine Achterbahn. Der Titel eher nicht möglich, wenn man so wie gestern spielt dann wieder doch. Phu, dass zu verkraften geht dann nur mit ein paar Bier. Mal schauen, ob es in Salzburg nicht wieder andersrum ist, hoffe nicht!
Ein wichtiger Sieg, der hoffentlich wegweisend war. Ein Sieg gegen Rapid und gegen Klauß Robert auf der Bank des Gegners tut immer gut, diese ständige Jammerei und seine Gesten halte ich nur schwer aus.
Was man aber schon sagen muss: Es ist natürlich gut, dass Sturm die wenigen Chancen, die man hatte, genutzt hat – aber in Summe hatte Rapid zumindest gleich viele und gleich gute Chancen, das Spiel hätte leicht auch ganz anders ausgehen können. Abgesehen vom 1:0 hatte Sturm in der ersten Hälfte keine zwingende Torchance und zeitweise war es schon seltsam zu beobachten, dass Sturm über weite Teile des Spiels nur darauf bedacht war, das Spiel zu verwalten, anstatt gegen einen im Prinzip toten Gegner auf das 2. Tor zu gehen.
In Summe können wir uns über einen leicht glücklichen Sieg freuen, für Euphorie sehe ich deswegen aber keinen Grund.
Seh richtig & sachlich zusammengefasst. Weiß auch nicht was mit manchen Postern hier los ist. Von „meisterlich“ und „überragende Leistung“ sind wir meilenweit entfernt.
Was mich trotzdem „positiv“ stimmt. Im Herbst hat Säumel die Arbeit von Ilzer fortgesetzt. Dann hat er die Grundordnung mit dem Biereth-Abgang geändert. Mit der damals stärksten Formation, da hatte man halt 5 gute Mittelfeldspieler! 4231 war also logisch (Kritik, auch von mir: warum die Abkehr). Als es nicht so lief hat er sinniert und sich zumindest ausgedacht, Böving wieder als Spitze im 442 zu bringen und dem spielfreudigeren Horvat reinzuholen (Kritik: Was ist mit Chukwuani) … oft funktioniert das eine Hälfte. Die andere Zeit geht der Verwaltungsmodus mal auf, dann wieder nicht. Aber das Rapid Spiel war schon ein guter Schritt der zeigt: Säumel hat sich adaptiert, sich angepasst, sich was überlegt, nach einem 1:0 kann das Team verwalten und eine „null“ halten! Spielerische Feuerwerke gab es unter Ilzer auch nicht. Was Sturm nicht kann ist, auf einen Plan B des Gegners reagieren und einen Rückstand aufholen …
vor einem Jahr haben wir zu Hause gegen Rapid trotz Bireth, Gazibegovic, Prass bei weitem nicht so souverän agiert, und nur weil uns der Rapid Goalie in der 85. den Ball vorm leeren Tor hingelegt hat konnten wir 1:0 gewinnen.
Nur so ein kleiner Vergleich am Rande.
Rapid war im Vorjahr in etwa gleich stark.
Was in so gut wie jeder Berichterstattung untergeht, ist, dass Sturm in Minute 42 einen Elfer kriegen hätte müssen…zumindest aus den Fernsehbildern, die zu sehen waren. Yalcouye macht den Haken nach innen, Cvetkovic trifft keinen Ball sondern klar Yalcouyes Fuss. Dass sich da kein VAR meldet bzw. Ebner das nicht gesehen hat ist leider ein weiteres Zweichen, dass sehr viel nach Ermessen ausgelegt wird, je nachdem, wie lustig der Schiri gerade aufgelegt ist…
@HGS: ja der Schiedsrichter war eine Katastrophe, vor allem in der 1. HZ. Bei einer Austria z.B. wäre das auch ohne VAR sofort Elfer gewesen.
Man höre und staune, der VAR gibt zu, dass es Elfer geben hätte müssen:
https://var-oesterreich.at/saison-24-25-var-rueckblick-24-runde/
Ein weiteres Mal wird demonstriert, dass der VAR in Österreich amateurhaft handelt. Besser wieder abschaffen, als DERMAßEN willkürlich agieren.
Kommentartor meinte, Sangare wäre zwar intensiv in reingerutscht, hätte aber nur den Ball getroffen…