Erneut „Derby-Ausschreitungen“ in der Grazer Innenstadt
Zeitgleich waren die beiden Grazer Bundesligaklubs am Samstagnachmittag im Einsatz: Während Sturm in Klagenfurt antrat, bestritt der GAK sein Heimspiel in Liebenau gegen BW Linz. Wie die „Kronen Zeitung“ nun berichtet, sollen GAK-„Fans“ in der Nacht am Dietrichsteinplatz wahllos Sturmanhänger attackiert und niedergeschlagen haben. Dabei sollen die Roten Unterstützung von befreundeten Hooligans aus Tschechien erhalten haben.
Wie die Polizei bestätigt, war aufgrund des Großaufgebots beim GAK-Spiel ein Großaufgebot vor Ort und so konnte die Situation schnell aufgelöst werden. Verletzte Personen, wollte die Polizei jedoch nicht bestätigen. Während in diversen sozialen Medien von Schädel- und Rippenprellungen berichtet wurde, hätten die Attackierten bei der Befragung jedoch angegeben, unverletzt zu sein.
Bereits im Vorjahr gab es im Zuge des Pokal-Derbys Ausschreitungen in der ganzen Stadt. Damals hagelte es 60 Anzeigen, elf Personen wurden verletzt. Den Randalen bereits vor dem Spiel folgten damals auch noch in der Nacht mehrere Reibereien zwischen rivalisierenden „Fans“. Sturm Graz kündigte damals an, aufgrund dieser unschönen Szenen, beim nächsten Stadtderbys keine Auswärtskarten mehr anzukaufen. Traurig, wie manche die Bühne Fußballspiel dazu nützen, ihre Unzufriedenheit via Aggressionen freien Lauf zu lassen.
Heimo Kohlbacher, Pressesprecher der Landespolizei Steiermark, bestätigt auf Nachfrage von SturmNetz diesen Vorfall, schränkt aber ein: „Wir werden uns öffentlich nie dazu äußern, ob überhaupt oder von welchen Klubs solche Täter Fans sind, weil das einerseits oft schwer einzuordnen ist – beispielsweise welcher Kategorie – aber auch, weil wir nicht noch mehr entfachen wollen. Ich kann aber sagen, dass es sich dabei um weniger als zehn Personen gehandelt hat und das medial vielleicht mehr draus gemacht wurde, als wirklich war. Der Polizei gegenüber gaben alle Opfer an, nicht verletzt zu sein.“
Wir wollen von euch wissen, ob sich der Großteil der Fußballfans egal welcher Couleur von einigen wenigen in Geiselhaft nehmen lassen soll oder ob es nicht mehr anders geht, als Auswärtsfans bei den kommenden Stadtderbys bloß wegen einiger minder Bemittelten nicht mehr zuzulassen:
Als Gesellschaft dürfen wir uns nicht von einem kleinen Teil an Asozialen (im Wortsinn, nicht als Beleidigung) in Geiselhaft nehmen lassen.
Die Korrektur von solchem Verhalten muss schon im Kleinen beginnen, vor allem in der Familie, in den Freundeskreisen und in den Institutionen. Dass wir dann später Zäune und Schlagstöcke brauchen ist nur die Konsequenz daraus, dass solche Leute nicht schon viel früher und sanfter zurecht gerückt wurden.
Meinen Kindern will ich Toleranz und Offenheit vermitteln, genauso aber Stärke und Gegenwehr gegen Einflüsse, die diesen Werten gegenüber stehen. Ich will und werde mit meinen Kids zum Derby gehen, genauso wie ich als Kind dort war. Ohne Angst natürlich.
Gewalt beginnt im Geist und im Wort.
Agressivität beginnt bereits beim Sprechen, im Verhalten.
Wer sein Gegenüber aufs übelste und tiefste beschimpft, bereitet den Boden für jene die nicht zwischen verbaler und phyischer Gewalt unterscheiden können.
Toleranz und Offenheit beginnt bei der Familie, bei Freunden, bei Fremden, der Umgang mit Mitmenschen entscheidet, ob für „Asoziale“ der Boden bereitet wird.
Dazu gehört auch, wenn danach alle Beteiligten so tun als wäre nichts gewesen und sich gegenseitig vor Konsequenzen schützen, dafür aber das Motto Auge um Auge hoch halten ….