Drei Punkte im schwarz-weißen Osternest
Auf der einen Seite der in der Meistergruppe noch ungeschlagene Tabellenführer. Auf der anderen Seite die Linzer, die ihre blau-weißen Farben zum ersten Mal in der Meistergruppe vertreten durften und bislang in dieser nur Niederlagen erlebten. Die Vorzeichen höchsten katholischen Feiertag waren also klar: Heute werden keine Eier gelegt, sondern drei Punkte ins schwarz-weiße Osternest.
Sturm begann mit Dimitri Lavalée neben Emanuel Aiwu in der Innenverteidigung, da Wüthrich (gesperrt) und Geyrhofer (rekonvaleszent) nicht bereit standen. Die Außen hörten am 20. April auf die Namen Malić und Johnston. Da der Gegner mehr Offensive zuließ, rückte auch Leon Grgić in die Startelf neben William Bøving. Die bisherigen Duelle gewann Sturm beide Male mit 2:1 – Linz rund um Trainer Scheiblehner war darum bemüht dieser Serie ein Ende zu bereiten.

(c) Sturmtifo.com – Vor dem Spiel zeigte Sturms Rekordtorschütze Mario Haas zusammen mit Gregory Wüthrich und Martin Ehrenreich gegen 100 Kinder ein unterhaltsames Spielchen zum Spaß an der Freude.
Légèrer Müßiggang am Feiertag
Die Anfangsphase ließ kein Fußball-Feuerwerk vermuten. Blau-Weiß Linz eroberte einige Bälle und zeigte sich durch mehrere Standards im Sturm-Strafraum. Die erste große Chance hatte dennoch Grgić, der eine Johnston-Hereingabe knapp am langen Eck vorbei köpfelte (10.). Ein scharfer, zentraler Briedl-Schuss nach 17 Minuten zwang Scherpen zu einer unorthodoxen Oberkörper-Parade. Dann plätscherte das Spiel weiter vor sich hin.
Es brauchte Schiedsrichter Josef Spurny, der nach einem klaren Handspiel eines Linzers bei einem Horvat-Flankenversuch auf den Punkt zeigte (23. Minute), um ein wenig Leben in die Bude zu bringen. Der VAR sprach Urbi et Orbi. Tomi Horvat trat zum Elfmeter an und legte das Ei rechts unten ins Nest. Jubelnd lief der Slowene zur Eckfahne, um die Führung und seine frische Vertragsverlängerung mit dem Anhang zu feiern (26.). Das Publikum feierte und weckte auch die Mannschaft ein wenig auf, die durch Horvat in der 36. Minute einen weiteren Schuss auf den Linzer Kasten folgen ließ. Sonst ging es ohne spektakuläre Zwischenfälle der Pause entgegen.

(c) Sturmtifo.com – Jubel, Trubel, Heiterkeit. Tomi Horvat feierte seine Vertragsverlängerung mit einem Elfer-Tor.
Trockene Heimstärke
Unverändert kam der SK Sturm Graz aus der Pause. Ballbesitz, Zweikämpfe, Passquote, Aktivität im letzten Drittel – alle Statistiken zeigten eine Überlegenheit des SK Sturm, wenngleich das Spiel sehr unspektakulär anmutete. Erstes Highlight im zweiten Durchgang war eine schöne Ecken-Variante, die Leon Grgić leider auf die Anzeigetafel jagte. Kurz danach schoss Yalcouyé drüber (beides 51.). Eine weitere gefährliche Ecke konnte Grgić in der 55. Minute nicht über die Linie drücken. Blau-Weiß drohte durch eine frühe Vorentscheidung die sichere Niederlage, daher reagierte Scheiblehner mit einem Doppeltausch.
Der nächste Höhepunkt kam in der 71. Minute mit schöner Kombination: Einwurf Malić, die Kugel gelangte zu Kiteishvili, der Horvat und Grgić einsetzte. Der Youngster spielte quer auf Bøving und der Däne sagte Tak – 2:0. „Spitzenreiter, Spitzenreiter“, sang das Stadion nach dem ausgelassenen Torjubel. Damit hatte Coach Jürgen Säumel genug gesehen und gab dem Team das Signal auf Verwaltungsmodus und Verletzungsprävention: Tochi Chukwuani kam für Malick Yalcouyé.

(c) Sturmtifo.com – Ungefährdet und erleichtert – Sturm Graz und seine Torschützen.
Zu guter Letzt gab es noch ein Ostergeschenk des Trainerstabs für Jacob Hödl, der Otar Kiteishvili ab der 82. Minute ersetzen durfte. Das Publikum goutierte das Debüt des Eigenbauspielers mit lautem Applaus. Auch Stefan Hierländer bekam noch ein paar Minuten zur Freude vieler Zuschauer, die Einwechslung der Bayern-Leihgabe Zvonarek löste in Liebenau weniger Reaktion aus. Humorvoll nahm man auf den Tribünen zur Kenntnis, dass zeitgleich der WAC den kümmerlichen Verein aus Hütteldorf deklassierte.
Letztendlich waren das alles jedoch nur triviale Nebengeräusche an einem Tag, an dem Sturm mit einer ungefährdeten Leichtigkeit und Souveränität gegen den Nachzügler der Meistergruppe einen ungefährdeten Heimsieg einfuhr. Tomi Horvat und William Bøving sorgten für eine tolle Tabellensituation. Gegen die Wiener Austria wird es in den nächsten beiden Duellen mehr Einsatz benötigen, mit dieser Chancenauswertung darf man als Sturm-Fan aber zumindest optimistisch in die „englische Woche“ gehen.
Wir haben gewonnen, alles andere ist zu Zeit „sekundär“!
naja glorreich wars ned. musste a ned sein.
wenns jez im austria doppel noch 4 punkte ausammeln würden schausts sehr gut aus