Die Abwehr
Aufgeteilt auf vier Ausgaben, werden wir euch in den nächsten Tagen ein kleines Zwischenfazit über jeden eingesetzten Spieler der Blackys liefern. Hier fließen die durchschnittlichen Noten aus allen Leserzeugnissen, Spieldaten sowie unsere subjektive Meinung mit ein. Wir wünschen viel Spaß!

(c) SturmTifo.com
Gregory Wüthrich (ø-SturmNetz Leserzeugnisnote: 2,09)
Die Zeichen standen bereits auf Abschied, als das Schweizer Abwehrbollwerk beim FC Augsburg den obligatorischen Medizincheck absolvierte. Mit Dimitri Lavalee wurde auch bereits ein Ersatz verpflichtet, man wollte Wüthrich auf seinem Weg in die deutsche Bundesliga keine Steine in den Weg legen. Es kam anders und die Rückennummer 5 musste seinen Weg zurück nach Liebenau antreten. Wie er selbst bestätigte, machte ihm das einige Zeit lang schwer zu schaffen, doch auf dem Platz merkte man davon wenig. In 42 Bewerbsspielen wurde er eingesetzt, 3 Mal hat er genetzt. Sein letztes Tor war wohl das wichtigste in seiner bisherigen Karriere – er war es, der nach einem Horvat-Eckball zum 1:0 einköpfte und die Türe zum Meistertitel ganz weit öffnete.
Im Vergleich zum Vorjahr wurde Gregory Wüthrich physisch nochmal stärker, wirkte besonnen im Spielaufbau und hat sich als Leader auch in der Kabine profiliert. Ein Spieler der Marke „österreichische Weltklasse“. Wir dürfen zu einer hervorragenden Saison gratulieren, außerdem auch zur Geburt des ersten Kindes. Was für ein Jahr, Chapeau Gregy!
Dimitri Lavalee (ø-SturmNetz Leserzeugnisnote: 2,24)
Lavalee war es, der Wüthrich eigentlich beerben sollte. Es kam alles anders und Lavalee ging als Innenverteidiger Nummer drei oder gar vier in die Saison. Wer hätte gedacht, dass Lavalee sich im Laufe der Saison zu einem absoluten Spitzenspieler entwickelte. Hier muss man Andi Schicker und seinem Team wieder mal großes Lob aussprechen – eine Leihe von Mechelen nach Graz, ein damals 26-jähriger Perspektivspieler, das alles waren Vorzeichen, die die Sturmfans zu Beginn eher zweifeln ließen. Er vermochte es aber schnell, alle KritikerInnen zum Schweigen zu bringen. Mit konstant stabilen Leistungen spielte er sich schnell in die Herzen der Fans. Außerdem bringt er eine sehr wichtige Komponente mit: Er ist beinahe überall einsetzbar. Als gelernter Innenverteidiger konnte Dimitri in der Innenverteidigung aushelfen, später matchte er sich eher mit David Schnegg auf der linken Seite oder war eine fixe Größe neben Stankovic auf der Sechs.
Durch seine Physis, seinen Einsatz und auch durch seine technischen Fähigkeiten ist Dimitri Lavalee nicht mehr aus der Defensive wegzudenken – die Kaufoption wurde selbstverständlich gezogen.
David Affengruber (ø-SturmNetz Leserzeugnisnote: 2,28)
Auch „Affi“ stand in 45 Spielen in dieser Saison im Einsatz, und auch er machte einen Schritt nach vorne. Musste er sich im letzten Jahr noch den Vorwurf gefallen lassen, ab und an etwas unkonzentriert zu wirken, schaffte er es in dieser Saison vor allem im Spielaufbau und im Zweikampfverhalten nachzulegen. Ein sehr kompletter Innenverteidiger, schnell und antrittsstark, zweikampfstark und mit einem guten Auge für den eröffnenden Pass. Auch die Zusammenarbeit, insbesondere die Zuteilung, in Abstimmung mit Gregory Wüthrich funktionierte ausgezeichnet. Ein „Shot-Blocker“, wie man in den USA sagen würde. Eine sehr solide Saison für Affengruber, der wohl am Zettel von Borussia Mönchengladbach steht. Als Affengruber-Fan wünscht man ihm den nächsten Schritt, als Sturm-Fan natürlich eine Vertragsverlängerung.

Die Defensivspieler der Schwoazn auf der Meisterfeier. Foto: SturmTifo.com
Niklas Geyrhofer (ø-SturmNetz Leserzeugnisnote: 2,32)
Sturms aktuell wohl bester Eigenbauspieler und ein echter Schwoaza! Wie auch schon im Vorjahr erwies sich Geyrhofer als sicherer Rückhalt, außerdem ist er ähnlich wie Dimitri Lavalee auch im defensiven Mittelfeld einsetzbar, was ihm wohl auch in der kommenden Saison mehrere Einsätze bringen wird. Sportlich legte er an Physis zu, außerdem merkt man ihm mittlerweile eine gewisse Erfahrung und Routine an, er ist bestens ins Team integriert und fühlt sich in seiner Rolle wohl. Unvergessen bleibt sein Tor im Halbfinale des ÖFB-Cups, als er mit seinem Tor zum 4:2 fast direkt vorm rappelvollen Gästesektor die Fans endgültig in Ekstase versetzte. Im April wurde er mit einer Vertragsverlängerung belohnt – wir alle freuen uns, wenn „einer von uns“ im Herbst zum ersten Mal die Hymne der Champions League hören wird.
David Schnegg (ø-SturmNetz Leserzeugnisnote: 2,79)
Was war das für eine Saison für Schnegg? 38 Spiele absolvierte er hinten links, zumeist sehr souverän und unspektakulär. Zu vier Assists verbuchte er auch den wichtigen Treffer zum 3:1 gegen RB im Cup. Wie beinahe immer, war Schnegg nach vorne eine Waffe, speziell gegen tief stehende Gegner brach Schnegg offensiv immer wieder durch und schuf Räume, spielte gefährliche Pässe und konnte auch im Defensivspiel überzeugen. Das führte dazu, dass Amadou Dante, vor zwei Jahren noch einer der Topspieler im Kader, seine Koffer packte, um in Zürich Spielpraxis zu sammeln. Eine grundsolide Saison vom gebürtigen Tiroler, der sich selbst belohnen konnte und nach Washington D.C. wechselt. Finanziell für ihn wohl kein Nachteil, außerdem wird er näher bei seiner besseren Hälfte, die bekanntlich aus New York stammt, leben. Danke für deinen unermüdlichen Einsatz und alles Gute in den USA!
Jusuf Gazibegovic (ø-SturmNetz Leserzeugnisnote: 2,45)
DER Dauerläufer, DIE Pferdelunge. 47 Spiele absolvierte er für Sturm, und in Sachen Konstanz gibt es wohl keinen stärkeren Spieler im Kader. Defensiv gewinnt „Gazi“ seine Zweikämpfe, offensiv bringt er gefährliche Flanken, und vor allem läuft und läuft und läuft er ohne Ende. Sieben Assists und 2 Treffer sprechen für ihn. Mit 24 Jahren wirkt er extrem routiniert und erfahren, Fehler passieren ihm selten. Auch mit dem Mittelfeld, insbesondere mit Tomi Horvat, kommt es immer wieder zu schönen Kombinationen und infolge dessen zu tiefen Läufen in die gegnerische Hälfte. Torgefahr strahlt er vor allem aus der zweiten Reihe aus, immer wieder feuert er aufs gegnerische Tor und immer wieder wird es gefährlich. Kein Wunder also, dass auch Gazibegovic sehr gefragt ist am Markt. Er selbst kämpfte nach dem entscheidenden Spiel gegen Klagenfurt mit den Tränen und bedankte sich bei den Fans des Klubs „den ich in all den Jahren so lieben gelernt habe“. Das können wir nur zurück geben, Gazi!
Max Johnston (ø-SturmNetz Leserzeugnisnote: 2,64)
Des einen Freud, des anderen Leid. Mit einem Kaliber wie Jusuf Gazibegovic vor der Nase ist’s natürlich schwer. Trotzdem verbuchte der junge Schotte 20 Einsätze in der Bundesliga, die meisten von der Bank aus. Christian Ilzer scheint ihm zu vertrauen. Dass Gazibegovic in jedem Spiel gefühlte 45 Kilometer läuft, kommt ihm natürlich auch zugute. Sein Talent konnte er schon aufblitzen lassen, insbesondere bei seinem herrlichen Assist beim Auswärtsspiel in Salzburg.
Johnston hat zweifellos Talent und wird auch in der nächsten Saison wieder eine Rolle spielen.
Alexandar Borkovic (zu kurz eingesetzt)
Eine Saison zum Vergessen für den Wiener. Im letzten Jahr war „Borko“ noch ganz klar Dritter im Ranking der Innenverteidiger, und glänzte mit starkem Positioning und vor allem einem guten Kopfballspiel. Daran, dass er auch in der Saison 23/24 der Backup in der Innenverteidigung wäre, bestand wenig Zweifel. Aber auch hier kam alles anders – mit der Verpflichtung von Lavalee war es für Borko noch schwieriger, Fuß zu fassen, darüber hinaus folgte eine schwere Knieverletzung, die die Saison für ihn bereits im Februar enden ließ. Seine künftige Rolle ist fraglich, man wünscht ihm aber, dass er nach überstandener Verletzung wieder zurück zu alter Stärke findet, denn einen Borkovic in Hochform tut jedem Team gut.
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