Das war 2024 – 12 schwarz-weiße Momente in 12 Bildern
Das 115. Bestandsjahr des Sportklub Sturm war auch im Rückspiegel für viele das wohl in seiner Gesamtheit emotionalste der Klubgeschichte. Über allem steht 2024 selbstredend der Gewinn des Doubles, aber wie meinte schon Ivica Osim einst: „Erfolgreich ist eine Mannschaft, wenn sie etwas bewegt, nicht aufgrund ihrer Pokale.“ Die Mannschaft war 2024 nicht nur die Akteure am Platz, sondern auch jene, die abseits des Grünen Rasens für die Schwoazen an Stellschrauben drehten. Sie alle haben im nun zu Ende gehenden Jahr sehr viel bewegt.
Foto 1 – 1. Feber – Motivationspyros in Messendorf
Einen Tag vor dem Frühjahrsauftakt im ÖFB-Cup gegen die Wiener Austria geben sich die Sturmfans in Messendorf ein Stell-Dich-Ein. Sturm war zu diesem Zeitpunkt noch in allen drei Bewerben vertreten, es lag bereits etwas in der Luft. Der Auftakt sollte gelingen, gegen die Wiener Austria behielten die Grazer mit 2:0 die Oberhand.
Foto 2 – 15. Feber – Sturm vs. Slovan Bratislava 4:1
Mit 4:1 besiegt der SK Sturm den slowakischen Meister Slovan Bratislava im Hinspiel des Conference-League-Play-off und schafft sich eine exzellente Ausgangslage für das Rückspiel. „Nur“ in Europa zu überwintern, war den Blackys im Frühjahr 2024 nicht genug. Das Rückspiel gewinnt Sturm mit 1:0.
Foto 3 – 31. März – Sturm vs. Salzburg 0:1
Sturm verliert das hochemotionale Bundesliga-Gipfeltreffen gegen Salzburg mit 0:1. Gorenc Stankovic und Lavalée sehen die Rote Karte. Beide Titel rücken in weite Ferne, denn in der Meisterschaft ziehen die Salzburger dadurch fünf Punkte weg, zudem muss Sturm auch wegen dieser Partie stark ersatzgeschwächt zur Revanche im Pokalbewerb nur vier Tage später.
Foto 4 – 4. April – Salzburg vs. Sturm 3:4 – Pokalhalbfinale
Doch auch das konnte Sturm nicht stoppen: Zwar gehen die Salzburger mit 1:0 in Führung, die Blackys drehen die Partie, beim Stand von 3:1 patzt Jaros, doch nur kurz danach nickt Geyrhofer zum 4:2 ein. Der Titelverteidiger steht somit erneut im Pokalfinale.
Foto 5 – 1. Mai Sturm vs. Rapid 2:1 – Pokalfinale
Und verteidigt den Titel. Rapid geht vor 30.000 Zuschauer knapp vor der Pause in Führung, nach dieser lenkt Querfeld einen Affengruber-Kopfball ins eigene Tor. Zehn Minuten vor Schluss trifft Tomi Horvat nach Kiteishvili-Assist zum vielumjubelten 2:1. Nach dem Spiel bleibt die rauschende Party aus – das Team, aber auch der Anhang, hatte zu diesem Zeitpunkt ja noch etwas vor.
Foto 6 – 19. Mai – Sturm vs. Austria Klagenfurt 2:0 – Meisterschaftsfinale
Erstmals seit Sturms letzten Meistertitel im Jahr 2011 fällt die Entscheidung erst am letzten Spieltag. Und erstmals seit 2013 geht dieser nicht in die Mozartstadt. Obwohl noch einmal gezittert werden musste. Während der LASK sich in Salzburg abschießen lässt, hält die Pacult-Elf bis zur 69. Minute den Punkt fest. Dann ist Wüthrich per Kopf zur Stelle. Jaritz trifft kurz vor Schluss nur die Stange, Amady Camara sorgt praktisch im Gegenzug für die Entscheidung. Double, Jubel.
Foto 7 – 20. Mai – Doublefeier Hauptplatz
Über 15.000 Fans feiern ausgelassen am Grazer Hauptplatz das Double. Mika Biereth hat noch immer das Trikot vom Vortag an. Christian Ilzer meint, dass sich vier Jahre harte Arbeit ausgezahlt hat. Im Rathaus hält der Präsident eine Rede, appelliert in Richtung Bürgermeisterin: „Bitte, liebe Stadt Graz. Danke für die Einladung, aber gebt uns irgendwann auch das Gefühl, dass wir in dieser Stadt genauso willkommen sind wie die Menschen, die uns draußen feiern.“
Foto 8 – 19. September – Stade Brestois 29 vs. Sturm 2:1 – Rückkehr in die Königsklasse in Guingamp
Nach 23 Jahren ist Sturm zurück auf der größtmöglichen Bühne im europäischen Klubfußball. Die Ilzer-Elf schlägt sich wacker, ein Eigentor sorgt sogar für den zwischenzeitlichen Ausgleich, am Ende patzt dann aber die Defensive.
Foto 9 – 6. Oktober – Sturm vs. Salzburg 5:0
Trotz einiger unglücklichen Niederlagen in der Champions-League gelingt dem SK Sturm in der heimischen Meisterschaft eine Machtdemonstration. Drei Punkte gegen den einstigen Ligakrösus sind zwar keine Sensation mehr, die Höhe (Biereth trifft gleich drei Mal) jedoch schon.
Foto 10 – 5. November – Borussia Dortmund vs. Sturm 1:0
Das Spiel beim BVB mutiert zu einer Völkerwanderung in Schwarz-Weiß. Im Westfalenstadion gewinnt die Sturm-Anhängerschaft das akustische Duell der Fanblöcke. Gegen Ende der Partie scheint kurzzeitig sogar auch ein voller Erfolg am Rasen im Bereich des Möglichen. In der 86. Minute jedoch gelingt Malen der Dortmunder Siegtreffer.
Foto 11 – 23. November – Sturm vs. Austria Klagenfurt 7:0
Direkt nach dem plötzlichen Abgang von Erfolgstrainer Ilzer und diversen unschönen und personellen Nebengeräuschen scheint kurz Sorge um die Zukunft des SK Sturm angebracht. Kurzerhand übernimmt Ex-Kapitän Säumel interimistisch und stellt bei seinem Debüt gleich einmal den Rekord-Bundesligasieg der Klubgeschichte ein.
Foto 12 – 7. Dezember – WSG Tirol vs. Sturm 0:3
Sturm gewinnt standesgemäß am Tivoli. An das Ergebnis wird sich in wenigen Monaten kaum noch Jemand erinnern. Aber daran, dass sich Jusuf Gazibegovic nach viereinhalb Jahren voller Leidenschaft an diesem Tag von den Sturmfans verabschiedete.
Zache Umfrage, hab bei jedem einzelne Foto Gänsehaut bekommen. Einfach ein unglaubliches Jahr
AS wurde ja in Klagenfurt offiziell verabschiedet, CI konnte sich nie im Stadion verabschiedeny irgendwie schade.
Ich frage mich, ob beide aufgrund ihrer jetzigen Wilderei bei unseren Spielern eher ausgepfiffen oder aufgrund ihrer Erfolge applaudiert würden
Das kann ich dir sagen: Jene Fans, die sich der Verdienste von Schicker und Ilzer vollumfänglich bewusst sind, werden ihm zujubeln, die das grosse Ganze nicht gneissen, und z.B. von „Wilderei“ sprechen wohl nicht….
zuerst mal was technisches, ich konnte nur eines wählen (war auch einfacher als 2, 3 Momente zu wählen)
Zum Jahr an sich, es war einfach mega, muss man schon sagen und gleichzeitig wird es im Rückblick richtungsweisend, wie es mit dem Verein weiter geht.
Zum Thema CI und AS, nur weil mega viele Gerüchte gedroppt werden, haben sie den Verein nicht zerkauft, gewildert, oder sonst was. Oder haben wir Hartberg zerstört als wir den Lang von seiner Leihe zurück geholt haben?
Seid stolz was sie geleistet haben, was der Verein, die Mannschaft, die Fans geleistet haben. Es war ein erfolgreiches 2024 und ich wünsch euch allen ein gutes 2025!
Gazi am Tivoli bleibt – trotz aller Erfolge – bei mir am längsten hängen.
Hab aber alle 12 gewählt. Weils ein extrem geiles Jahr war. Hoffentlich geht’s zumindest annähernd so weiter.