Au Revoir Mika!
Nach Kelvin Yeboah, Rasmus Højlund und Emanuel Emegha verlässt mit Mika Biereth der nächste, bereits vierte, höchst erfolgreiche, Sturmtank innerhalb von nur drei Jahren den Sportklub Sturm. Und wie bei den zuvor genannten Herrschaften erneut nicht bloß mit Dank und Anerkennung, mit keinem „Es hat halt nicht gereicht“ oder gar durch die Hintertür mit dem Resümee „Außer Spesen, nix gewesen“. (Stürmer exemplarisch weitere vier Jahre zurück: Kevin Friesenbichler, Kiril Despodov, Bekim Balaj, Anel Jakupovic, Lukas Grozurek, Markus Pink, Philipp Hosiner, Fabian Schubert, Emeka Eze, Seifedin Chabbi und Philipp Zulechner). Ganz im Gegenteil: Erneut hat sich Einer dank aufsehenerregenden Leistungen von einem einst über viele Jahre fast weißen Fleck in Fußball-Europa aus für höhere Aufgaben empfohlen. Was von Biereth bleibt ist nicht nur in zweiter Linie ein Plus am schwarz-weißen Vereinskonto, sondern vor allem und viel wichtiger und nachhaltiger, die Erinnerung an einen leidenschaftlichen Stürmer, der es in 47 Pflichtspielen auf 32 Scorer-Punkte gebracht hat und damit wohl für immer als einer der Hauptprotagonisten für den unvergesslichen Doublegewinn in der Vorsaison in kollektiven Gedächtnis bleiben wird. Einer, den man liebt, wen er für die eigene Mannschaft rackert, den man aber wohl als „Gegner“ über 90 Minuten innerlich verfluchen könnte. In Deutschland würde man Biereth wohl als positiv „Bekloppten“ bezeichnen, in Wien als richtige „Krätzn“. Einen, dem es ein Graus war, nach dem Spiel diverse nichtssagenden Stehsätze runter zu beten, sondern dann und wann auch einen rausgelassen hat. Genau an diesen Charakter und an diese Erfolge wird man in zehn, zwanzig Jahren zurückblicken. Und nicht ob jetzt der Löwenanteil einer Ablösesumme in der Höhe von 10, 15, 20 oder 25 Millionen einst im Jahr 2025 in die Taschen von diversen Beratern, Mittelsmännern und Finanzministern landete. Zudem dient Schotter – egal in welcher Höhe – beim Verlust eines solchen Spielers immer bestenfalls nur als Schmerzensgeld.
Der in London geborene, dänische Stürmer wurde beim FC Fulham ausgebildet, konnte bei den Cottagers bis zur Reservemannschaft Einsätze für sich verbuchen und wurde 2021 zu Stadtrivalen Arsenal transferiert, von wo aus er zunächst zum RKC Waalwijk verliehen (zwei Treffer in der Eredivisie) wurde, dann zum schottischen Erstligisten FC Motherwell. Dort hätte man ihn einst auch gerne gehalten, obwohl auch andere europäische Teams hinter dem Dänen her waren, holten ihn die Gunners zurück, um ihn zunächst in die Steiermark zu verleihen. Kaum in Graz angekommen, traf er für Sturm gleich zwei Mal gegen Slovan Bratislava in der UEFA-Conference-League und hörte damit eigentlich nie wieder auf. Unvergessen, als er im Zuge der Meisterfeier mit Langhaar-Perücke und Porno-Balken am Grazer Rathausbalkon auftauchte, danach mehrere Nächte zum Tag machte und so ziemlich alles was er mit sich führte im Suff verlor. Von einem Taxifahrer ließ er sich daher nach Messendorf chauffieren, wo aber niemand zugegen war, so dass er vor verschlossenen Türen mittels Power-Napping neue Energie tankte.
Damals schon dachte fast jeder, dieses Kapitel sei nun beendet. Doch dann die kleine Sensation: Im Juli letzten Jahres gab der SK Sturm die Fix-Verpflichtung Biereths bekannt. Der Däne unterschrieb in Graz einen Vertrag bis 2028 und löste Charles Amoah nach mehr als 20 Jahren als Rekordeinkauf ab. Da Biereth aber auch als „richtiger“ Sturmspieler weiterhin wie am Fließband traf, war es nur eine Frage der Zeit, wann der noch immer erst 21-Jährige den nächsten Karriere-Schritt machen wird. Dieser führt ihn nun zu Adi Hütters AS Monaco in die französische Ligue 1. Kaum jemand zweifelt ob solche Fußstapfen zu groß sein könnten.
Alles Gute dafür, Mika. Und vergiss nicht: Wenn der SK Sturm im Frühsommer am Hauptplatz erneut den einen oder anderen Titel feiern darf, darfst auch du als Mitglied dieses Teams deinen persönlichen Trophäenschrank erweitern. Und natürlich erwarten wir dich an diesem Tag zurück in der Steiermark. Standesgemäß.
Der Typ war schon eine coole Sau! Mika werde ich wirklich vermissen. Schade halt, dass wir noch immer so ein No-Name sind, dass wir die guten Spieler nie lange halten können. Hej hej Mika, hav det godt!
Nach Gazi nun auch Mika. Zur Mitte der Saison, auf Tabellenplatz 1 und mit allen Aussichten, das Double zu wiederholen, verliert Sturm zwei absolute „Mentalitätsmonster“, zwei Schlüsselspieler, die auf und abseits des Platzes für alles standen, was den SK Sturm so faszinierend macht.
Abputzen. Weitermachen. Auch das ist der SK Sturm.
servus Mika und Danke für eine kurze geile Zeit die Du uns gegeben hast. bleib Gesund und weiterhin so erfolgreich. Auf sie Schwoazen.
Jetzt fehlen nur mehr OtarMeSsI & Böving ?!
Danke für diesen endlich einmal gerechtfertigten Beitrag. Der Junge schießt uns zum Double und manche jammern, dass wir „nur“ mit so und soviel Millilonen Plus aussteigen.
Beim LASK oder der Austria werden Spieler geholt, die auch was kosten nix bringen und dann zum 0Tarif weggeschickt werden.
Nur am Rande: Emeka Eze war keine Niete, Brutalo-Hofmann von Rapid hat seine Karriere schwer beschädigt.
Despodov war für den damals kaputten Kader auch nicht so schlecht und nur eine Leihe, wenn ich mich recht erinnere.
Jakupovic hatte halt das Pech dass Roman Mählich an der Seitenlinie stand. Der war bis zu dem Zeitpunkt und auch mittlerweile wieder ganz gut…
wunderbarer Artikel.
Danke für alles, Mika.
so schnell wie der irre den Sturmgeist in sich aufgnommen und verkörpert hat war a wahnsinn. glaub net dass er lang in frankreich sein wird und bald mal für 40+ mille wechseln wird. alles gute Mika und viel Spaß mitn Wein.
„Kaum jemand zweifelt daran, dass solche Fußstapfen zu groß sein könnten.“ Das heißt also vereinfacht gesagt, es ist so gut wie jede/r davon überzeugt, dass AS Monaco eine Nummer zu groß für Mika ist? Beim Verfassen eines Artikels sollte man sich dann doch etwas mehr konzentrieren als beim Verfassen eines Forumsbeitrags…
Ich glaube, es geht eher um Biereths Nachfolger beim SK Sturm 🙂
Danke Mika, schade dass er weg ist, ein Drama wie von vielen hier geschrieben wird nicht eintreten. vor 1 1/2 Jahren hat niemand hier den Namen gehört, jetzt zieht halt der nächste ein. vor Mika war Emegha, davor Hojlund, davor Yeboah. wir haben uns inzwischen in Europa durchaus einen Namen gemacht, ich vertraue jetzt mal auf die sportliche Führung wieder einen Stürmer zu holen, ohne den in zwei Jahren „wieder die Welt zusammenbricht“ 🙂
Danke für die coole Zeit, Mika! Zeig den Franzosen, wo das Bier herkommt!
Mika befolgt offensichtich die bewähre Trangler-Regel: „Wein auf Bier, das rat ich Dir, doch Bier auf Wein, das lasse sein!“ Salut Mika!
Mit einem lachenden (Ablöse) und einem viel mehr weinenden Auge (diese Qualität zu verlieren schmerzt extrem, außerdem schmälert das die Chance auf den zweiten Titel en suite) wünsche ich Mika alles Gute und ich zweifle nicht daran, dass er sich auch bei Monaco durchsetzen wird.
jetzt ist es also fix. Danke für Alles Mika und alles Gute für deine weiteren Stationen. Boelleocht ost ja irgendwann wieder Sturm dein Verein. Danke auch solche Spieler in Graz bei Sturm sehen zu dürfen! Auf die Schwoazen!
Geht in die Sturm – Stürmer Geschichte , alleine schon für seinen Part bei der Meisterfeier , ein. Hoffe auf einen starken Ersatz für unsere Titelambitionen. Die Chancen stehen nach wie vor gut in diesem Jahr.
@sturmnetz: Wäre mal interessant, wieviel Kohle auf dem „Sparbuch“ des Vereins liegt.