19-facher portugiesischer Meister zu Gast in Graz
Am 21. September startet der SK Sturm in die Europa-League-Gruppenphase, der Gegner kommt aus Lissabon, trägt den Namen Sporting Club de Portugal und hat ein Ziel: drei Punkte mit in die portugiesische Hauptstadt zu nehmen.
Fangen wir ganz am Anfang an – und zwar im Jahre 1902. Alfons XIII. hat 16-jährig den spanischen Thron bestiegen, in der Schweiz nimmt die Bundesbahnen AG erstmals ihren Betrieb auf und Otto Schulze meldet beim deutschen Patentamt sein Patent für den Tachometer an. Der junge Fritz Longin spielt im Grazer Augarten vermutlich bereits Fußball oder zumindest mit dem Gedanken, Fußball zu spielen, zur Gründung der Mannschaft Sturm kommt es allerdings erst sieben Jahre später. In Lissabon wird der Verein Sport Club de Belas gegründet, zwei Jahre später wurde Campo Grande Sporting Club gegründet. Erst 1906 kommt es zur Konsolidierung beider Teams und der Sporting Club de Portugal, im deutschsprachigen Raum fälschlicherweise meist unter dem Namen Sporting Lissabon bekannt, wurde geboren.
Das erste Spiel des neu gegründeten Clubs wurde am 3. Februar 1907 gegen Cruz Negra mit 1:5 verloren, das erste Duell mit Sport Lisboa, dem späteren Stadtrivalen Benfica, endete mit 2:1.

Der letzte Sieg von Grün-Weiß in Graz liegt schon einige Zeit zurück. Q: Wikimedia Commons
Rekordjahre 40er und 50er
Im 20. Jahrhundert war Sporting wohl einer der erfolgreichsten Vereine Portugals. Das Triumvirat aus Sporting, Benfica und dem FC Porto wetteiferte jahrzehntelang um die Vorherrschaft im portugiesischen Profifußball, wobei sich speziell in den 40ern und 50ern ganz eindeutig Sporting durchsetzen konnte. Ganze zehn der 19 Titel holte man in dieser Zeit, der letzte Triumph ist mittlerweile zwei Jahre her. Dazu konnte man 17-mal den portugiesischen Pokalbewerb gewinnen, neun Mal den Supercup und vier Mal den noch recht jungen Bewerb des Ligapokals. 1964 konnte man auch den Europapokal der Pokalsieger nach Lissabon holen, nachdem man MTK Budapest nach einem 3:3 in Brüssel im Wiederholungsspiel in Antwerpen 1:0 besiegen konnte.
Seine Heimspiele trägt Sporting im Estádio José Alvalade XXI aus – benannt nach dem Gründer von Sporting Lissabon. Es liegt im Lissaboner Stadtteil Campo Grande und bietet 50.000 Menschen Platz. Fertiggestellt wurde es 2003, im August des gleichen Jahres besiegte man Manchester United im Eröffnungsspiel mit 3:1.
Nicht nur das Stadion, auch die Transferbilanz von Sporting kann sich sehen lassen. Zuletzt generierte man durch die Abgänge von Pedro Porro, dessen Kaufoption von Tottenham Hotspur gezogen wurde, Manuel Ugarte, der bei PSG unterschrieben hat, Chermiti vom FC Everton und Tiago Tomas, der sich dem VfL Wolfsburg anschloss, über 120 Millionen Euro an Transfererlösen. Davon wurden 54 Millionen wieder in den Kader reinvestiert, so holte man Top-Talent Ivan Fresneda aus Valladolid, Trincao vom FC Barcelona, Morten Hjulmand von US Lecce und den spätestens seit dem Länderspiel gegen Schweden bekannten Stürmer Viktor Gyökeres von Coventry City.
Eine Mischung aus geballter Qualität und einer Menge Talent
Trainer Ruben Amorim kann fast auf seine gesamte Mannschaft zurückgreifen. Nur Jerry St. Juste, der letzten Sommer vom FSV Mainz 05 nach Lissabon wechselte, laboriert an einer Muskelverletzung.
Die Nummer eins im Tor ist ganz klar Antonio Adán, der 36-Jährige wird mit seiner internationalen Erfahrung wohl auch in Graz im Tor stehen. Amorim gilt als Verfechter der Dreierkette, weshalb man mit Inácio, Ousmane Diomande und Kapitän Sebastián Coates in der Verteidigung rechnen kann. Die Flügel sind in der Regel offensivere Außenverteidiger, so kann man mit Nuno Santos über links rechnen. Über rechts könnte Ivan Fresneda sein Europacup-Debüt feiern. Im Zentrum kann Amorim auf die Dienste von Morten Hjulmand zählen, der nach seinem Transfer von Lecce zu den absoluten Leistungsträgern zählt. An seiner Seite könnte Hidemasa Morita zum Einsatz kommen. Im Sturm gibt’s wenig zu spekulieren, denn sowohl Pedro Goncalves über links, als auch Marcus Edwards über rechts zählen zu den absoluten Spitzenspielern im Kader. Ganz vorne hat Amorim die Qual der Wahl – gesetzt ist eigentlich besagter Viktor Gyökeres, aber auch der erfahrene Paulinho könnte für Torgefahr sorgen.

Auch er ging für Sporting auf Torejagd – Superstar Cristiano Ronaldo. Q: Wikimedia Commons
Sporting kommt in der Regel über sein großes Tempo in den gegnerischen Sechzehner. Es sind die Flügelspieler Marcus Edwards und Pedro Goncalves, die vorne für Furore sorgen, mit starken Tempodribblings und einer Menge Pace und Wucht versuchen sie, Gyökeres in Szene zu setzen. Dessen schwacher Auftritt im Länderspiel gegen Österreich sollte nicht darüber hinweg täuschen, dass Gyökeres ganze 31 Scorerpunkte für Coventry City verbuchen konnte und ganz offensichtlich über außergewöhnliche Qualitäten im Torabschluss verfügt. Über nennenswerte Europacup-Erfahrung verfügt er aber nicht, weshalb Wüthrich und Affengruber ihn im Sechzehner wohl weitgehend im Griff haben könnten. Ein Problem für die Defensive könnten die besagten Flügelflitzer werden, denn was technikversierte und pfeilschnelle Gegenspieler betrifft, haben Schnegg und Gazibegovic beizeiten ihre Schwierigkeiten, wie man auch an den Spielen gegen die Eindhovener PSV erkennen konnte.
Auch bei Standards muss man sich auf geballte Physis vorbereiten – mit Diomande (1,90m) und Coates (1,96m) hat man zwei echte Türme in der Mannschaft. Man könnte sagen, Kjell Scherpen trifft endlich auf Gegenspieler auf Augenhöhe. Dass Scherpen bei Standards trotz junger Jahre zuletzt absolut routiniert agierte, spielt dem SK Sturm hier in die Karten. Vice versa wird es aber auch für Szymon Wlodarczyk wohl schwerer, sich gegen die baumlangen Verteidiger in den Luftduellen durchzusetzen.
Einziges Manko der Lissaboner – Supertalent Diomande verfügt mit seinen zarten 19 Jahren zwar bereits über Europacup-Erfahrung, zeigt aber manchmal noch völlig verständliche Anzeichen seines Teenager-Alters.
Auch Christian Ilzer kann mit Ausnahme des verletzten Seedy Jatta auf die volle Manpower zurückgreifen. Neben dem gegen Salzburg hervorragenden Kjell Scherpen im Tor sind wohl auch David Schnegg, David Affengruber, Gregory Wüthrich und Jusuf Gazibegovic in der Viererkette gesetzt. Die Raute könnte von Jon Gorenc Stankovic, Stefan Hierländer, Alexander Prass und Otar Kiteishvili besetzt werden, vorne kann man wie auch gegen Salzburg mit Manprit Sarkaria und Szymon Wlodarczyk rechnen.
Es ist alles angerichtet für einen hervorragenden Europacupabend – Sturm Graz kommt nach dem Spitzenspiel und dem verdienten Punkt gegen den Serienmeister mit breiter Brust, ebenso Sporting, das im 3:0-Heimsieg gegen Moreirense Selbstvertrauen tanken konnte. Zwar gehen die Gäste als klarer Favorit in das Spiel, aber die alteingesessenen Schwoazn erinnern sich an so manches Spiel, bei dem im Vorfeld auch Mannschaften wie Olympique Marseille, die Glasgow Rangers oder die AS Monaco als Favoriten ins Spiel gingen. And the rest is history!
Mit einem Wert von fast 250 Millionen € gehört der Kader von Sporting Lissabon zu den großen Drei des portugiesischen Profifußballs. Sturm kann nur überraschen!
Ich hoffe doch die 3 Spiele sind ausverkauft?
Nein, sind sie nicht. Im 25er sind noch 3/4 des Sektors voll…
13.200 Karten sind laut PK-Sprecher weg.
Wenn man realistisch denkt, dann wird gegen Sporting wenig bis garnix zu holen sein. Ich träume aber dennoch von einer Sensation, denn träumen darf man bekanntlich.
Was ich so mitbekomme, geben dem Sk Sturm ohnehin nur sehr weniger eine Chance überhaupt einen punkt zu holen, also man kann ohnehin nur überraschen. Vlt erwischt man sie wirklich am falschen fuß und überrascht sie.
Salzburg hat es uns gestern gezeigt, wie es eventuell funktionieren könnte…
wirds im stadion wieder nur 0.0 bier geben?
funktioniert bei euch der Link zum Ticker?
lask bekommt a zamgwürfeltes Liverpool etqas und wir bekommen fix die total eingespielte A Truppe der Portugiesen damits morgen wieder schreien können wie schmecht wir und wie toll dwr lask is.