Zweite Saisonniederlage für die Amateure
In der 11. Runde der Regionalliga Mitte mussten die SK Sturm Graz Amateure beim SV Allerheiligen zum zweiten Mal in dieser sonst so sensationellen Saison Federn lassen. Aber alles der Reihe nach, denn der wunderschöne Herbstabend in der Südsteiermark begann aus schwarz-weißer Sicht durchaus vielversprechend. Die Jungblackys starteten vor 600 Zuseherinnen und Zuseher nämlich sehr druckvoll in die Partie und erweckten den Anschein, schnell alles klar machen zu wollen, wenngleich die Gastgeber schon in der zweiten Minute eine Großchance nicht zu nutzen vermochten. Oliver Filip meldete sich kurz darauf nämlich mit einem guten Schussversuch aus knapp 16 Metern in dieser Partie an. Sturm kombinierte in einer von Beginn weg flotten Begegnung immer wieder gefällig und sorgte für einige Gefahr. In der zehnten Minute schloss Michael Lema eine dieser flotten Ballstafetten schließlich sehenswert per Lupfer ab – 1:0 aus Sicht der Gäste.
Rückzug
Diese Führung schien die Grazer jedoch weniger zu beflügeln als die ambitioniert auftretende Truppe aus Allerheiligen, denn diese wütete plötzlich wie entfesselt über den Platz und bot ihren Fans ein wahres Offensivspektakel: Innerhalb weniger Minuten musste Keeper Tobias Schützenauer gleich mehrmals in höchster Not retten. In der 23. Minute schließlich „tschepperte“ es, zum Unmut der ringsum stehenden und sitzenden Sportplatzbesucher wurde der Torjubel jedoch jäh durch einen Blick auf den Linienrichter beendet – Abseitstor zum Ersten. Dieser Rückschlag brachte die Heimmannschaft von ihrem steten Drang nach vorne jedoch nicht ab. 24. Minute: Erneut zappelte der Ball im Netz der Grazer, wieder war die Fahne oben – ein Schuss aus 25 Metern landete im Kasten – Abseitstor zum Zweiten. Schon zu diesem Zeitpunkt wäre die Führung für Allerheiligen mehr als verdient gewesen. Sturm hatte das Fußballspielen mit dem Torjubel praktisch eingestellt und wartete auf Kontergelegenheiten, die dann letzten Endes leider nie mit letzter Konsequenz zu Ende gespielt wurden.
Hexer zwischen den Pfosten
Einer der Gründe, warum die SK Sturm Graz Amateure bis zur Pause dennoch die Oberhand behielten, war – neben sehr eifrigen Linienrichtern, die sich den Unmut des Heimpublikums einhandelten – ein in glänzender Form befindlicher Tobias Schützenauer, der seine Gegenspieler lange zur Verzweiflung brachte und alles von der Linie kratzte, was auf ihn zukam. Auch in der zweiten Halbzeit setzten die Südsteirer ihren Sturmlauf fort – kurz unterbrochen durch eine Doppelchance von Lema, der jedoch an Tormann Florian Schlögl scheiterte – und versenkten das Spielgerät schließlich ein drittes Mal in den Grazer Maschen, ohne dafür mit dem Ausgleich belohnt zu werden – Abseits zum Dritten. Ja, meine Güte! Schützenauer, der sich zu allem Überdruss lautstarke Schmährufe der Allerheiligener Dorfjugend hinter seinem Tor gefallen lassen musste (und diese cool wegsteckte), war nicht zu beneiden, gab sich aber keine Blöße: Er hielt Sturm Graz wider den Ansturm der Schwarz-Gelben im Spiel und gab eine starke Empfehlung für sich Richtung Kampfmannschaft ab. Dass er in der 65. Minute dann den längst überfälligen Ausgleich hinzunehmen hatte, darf ihm am wenigsten angekreidet werden. Florian Ferk ging im eigenen Strafraum zu hart in einen Zweikampf und so hatte Schiedsrichter Serdar Altun keine andere Wahl, als auf den Punkt zu zeigen. Tadej Trdina trat an und traf. Was dann folgte, war eine Steigerung des zuvor Gesehenen. Die Gastgeber erspielten sich Chancen im Minutentakt, nur Aluminium und Schützenauer verhinderten in den Minuten 67 (2x) 70, 71 und 72 die Wende in diesem Spiel. Bis zu den …
… fulminanten Schlussminuten
In der 74. Minute erzielte Neven Vukman, die Allerheiligener Nummer Fünf, nämlich den hochverdienten Führungstreffer für seine Mannschaft. Bis dahin waren die Grazer in der zweiten Halbzeit kaum einmal nach vorne gekommen – alles schien klar zu sein. Dem eingewechselten Andre Muhr gelang es jedoch, diese Partie tatsächlich noch einmal spannend zu machen – 2:2, Ausgleich für die Sturm Amateure, völlig gegen den Spielverlauf. Ein Unentschieden? Nach diesem Spiel? Das wollte auf diesem Sportplatz fast niemand glauben. Am wenigstens Vukman, der Torschütze zum zwischenzeitlichen 2:1 für Allerheiligen. Wahrscheinlich schraubte er sich auch deswegen bei einem Freistoß seiner Mannschaft in der 89. Minute im Grazer Strafraum am höchsten und schnürte so seinen Doppelpack per Kopf. Wie dem auch sei. Die SK Sturm Graz Amateure, immer noch Tabellenführer, mussten nach knapp drei Minuten Nachspielzeit einem absolut verdienten Sieger zu drei Punkten gratulieren.
Aufstellung
SK Sturm Graz Amateure: Schützenauer, Wagnes, Mann, Sittsam, Ferk; Ehrenreich, Gantschnig, Lema (74. Muhr), Trummer, Filip (76. Krienzer); Steinwender (61. Ostermann)
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