Zwei Schwoaze beim Nationalteam

Stefan Hierländer und Peter Zulj hoffen auf Einsatzzeit beim vorentscheidenden Spiel gegen Bosnien-Herzegowina

(c) Martin Hirtenfellner Fotografie

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Nations League mit ihrem komplizierten Format ruft und der letzte Grazer Meistertrainer, seit mittlerweile über einem Jahr österreichischer Teamchef, schart wieder seine Jünger um sich. In diesem Jahr hat sich relativ viel getan. Franco Foda holte viele Testspielsiege, rückte Marko Arnautovic zentraler in die Spitze, schob David Alaba auf die linke Seite und berief unter anderem seine ehemaligen Sturm-Spieler Jörg Siebenhandl, Peter Zulj und Stefan Hierländer in den Kader des Nationalteams. Auch Deni Alar und Marvin Potzmann konnten vermehrt auf ihn hoffen. Dieses Mal ist nun mit dem LASK-Leistungsträger Thomas Goiginger der letzte einer Reihe von vielversprechenden Spielern aus Österreich einberufen worden, der sich seine Sporen für diese Ehre schon seit längerem verdient hat. Franco Foda ist ein Trainer, der die heimische Liga stärker berücksichtigt als sein Vorgänger. Dieses Vorgehen hat Befürworter und Gegner. Dass über einen längeren Zeitraum jedoch mehrere Sturm-Spieler realistische Chancen auf Lehrgänge bei der Kampfmannschaft des ÖFB haben, ist aus schwarzer Sicht als sehr positiv zu beurteilen. Die Möglichkeit, sich für das Nationalteam zu empfehlen, obwohl man in Österreich spielt, hilft mit Sicherheit auch bei Vertragsverhandlungen mit aufstrebenden österreichischen Spielern in Graz.

Bereits ein wenig älter, aber trotzdem empfehlenswert, ist das Fazit, welches die beiden Jungs von ballverliebt.eu kurz vor dem Doppel gegen Bosnien und Nordirland über das erste Jahr der ÖFB-Ära Foda in ihrem Podcast zogen. Es sind gut investierte Minuten, wenn man die eigene Meinung über das ÖFB-Team unter Franco Foda vertiefen möchte.

Für Sturm-Fans sind die Nationalteam-Spiele derzeit vor allem spannend, weil Peter Zulj die Möglichkeit bekommt neben Spitzenspielern sein Können zu zeigen, Selbstvertrauen zu tanken und sich für höhere Aufgaben zu empfehlen. Sichtlich wohl fühlt sich der Grazer Spielmacher im Verbund mit David Alaba und hinter Marko Arnautovic, was vor allem seine starke Leistung gegen Deutschland bewies. Mit einfacher Überlagerung bei Ballgewinnen auf der linken Seite holen sich die Österreicher oft recht früh die Bälle, wo die Ballsicherheit von Zulj im Mittelfeld besonders zur Geltung kommt. Bälle abschirmen und David Alaba auf links mitnehmen, oder aber Kombinationen mit Marko Arnautovic sind gewünschte Spielzüge auf engem Raum. Mit dieser angesprochenen linkslastigen Spielweise schafft man auf der rechten Seite viel Platz für die schnellen Läufe von temporeichen Spielern wie Stefan Lainer oder Tino Lazaro. Dass Julian Baumgartlinger endlich wieder mit von der Partie sein wird, lässt einen möglichen Startelf-Einsatz von Peter Zulj wieder unwahrscheinlicher wirken, auch wenn es gar nicht so unrealistisch ist, dass Franco Foda auf ein 3-4-3 (wie im missglückten Hinspiel), oder ein 3-4-2-1 (wie gegen Deutschland) setzen könnte – Systeme, die Peter Zulj dann doch wieder in die Karten spielen könnten.

Jedenfalls macht es um einiges mehr Spaß, als Sturm-Fan die Spiele der österreichischen Nationalmannschaft zu verfolgen, wenn ein paar Schwoaze in den Genuss von Spielminuten kommen. Es wäre wünschenswert, wenn Peter Zulj und natürlich auch unser Kapitän Stefan Hierländer Einsatzzeit für Rot-weiß-rot verbuchen könnten und in diesem wichtigen Spiel mitwirken dürften. Dass wir beide über die vollen 90 Minuten am Feld sehen werden, gilt es leider mit Blick auf die Stärke des österreichischen Kaders sowohl heute gegen Bosnien, als auch am Sonntag in Nordirland zu bezweifeln.

Spieldaten

15.11.2018, 20:45 Uhr, Ernst-Happel-Stadion in Wien:

Österreich gegen Bosnien-Herzegowina  (live in ORF 1)

18.11.2018, 18:00 Uhr, Windsor Park in Belfast:

Nordirland gegen Österreich (live in ORF 1)

2 Kommentare

  1. fuchsrob sagt:

    Oti is auch beim Nationalteam von Georgien!

  2. Ennstaler sagt:

    Die Leistung von Peter Zulj gegen Bosnien war sehr mäßig, umso besser hat er sich heute gegen Nordirland gezeigt. Zulj braucht starke Nebenspieler neben sich, super hat das ja in der letzten Saison mit Thorsten Röcher funktioniert. Jetzt, wo dieses Gespann getrennt ist, ist bei beiden die Leistung enorm zurückgegangen.

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