Zwei Lichtblicke im Schattenreich
Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler der letzten Partie SK Sturm Graz vs. SV Grödig sind abgeschlossen und alle Einsendungen sind ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet, sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel "Man of the Match" an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.
Man of the Match:
Michael Esser – Note: 1,70
Wer sonst? Der deutsche Schlussmann hebt sich leistungstechnisch im bisherigen Saisonauftakt deutlich von seinen Mannschaftskollegen ab. Wie schon zum Ligaauftakt gegen die Admira und in der Europa League-Qualifikation gegen Rubin Kazan erhielt Esser von den SturmNetz.at-Lesern die mit Abstand beste Bewertung. Beim Gegentor durch Maak chancenlos, vereitelte der 1,98-Hühne vor allem in der Schlussphase weitere Gegentreffer und hielt den Punkt fest.
Donis Avdijaj – Note: 2,03
Avdijaj gab in weiten Teilen des Spiels offensiv den Alleinunterhalter, bot nicht nur kämpferisch, sondern auch spielerisch eine sehr starke Leistung, die er mit dem Assist zum Ausgleichstor durch Tadic krönte. Sowohl während, als auch nach dem Spiel war der Deutsch-Albaner mit ordentlich Feuer bei der Sache. Der erst 18-jährige ging über die Schmerzgrenze und sollte einigen seiner älteren Kollegen in dieser Hinsicht als Vorbild dienen.
Josip Tadic – Note: 2,42
Nachdem es in der Vorsaison nicht so recht klappen wollte mit dem Tore schießen, hält Tadic in dieser Spielzeit bis dato bei vier Treffern aus vier Pflichtspielen, erzielte die einzigen beiden Sturm-Tore in der noch jungen Bundesliga-Saison. Dass Tadic einen hervorragenden Kampfgeist hat, war schon in der Vorsaison bekannt, mittlerweile sieht es so aus als würde er auch seine Abschlussschwäche ablegen. Der Ausgleichstreffer gegen Grödig war gleichermaßen wichtig wie sehenswert, Tadic konnte darüber hinaus wie gewohnt mit läuferischem Einsatz punkten – einzig die Tatsache dass er Zweikämpfe oft zu leicht verliert, kann man dem Kroaten noch anheften.
Michael Madl – Note: 2,45
Wie schon in den bisherigen Saisonspielen war der Kapitän noch der Souveränste in einer kollektiv schwachen Abwehr. Madl spielte bis zur Schlussphase staubtrocken und fehlerfrei wie mittlerweile gewohnt, als die Mannschaft in Unterzahl in den letzten Minuten von Grödig jedoch unter Druck gesetzt wurde, verlor auch er seine Souveränität und wurde zunehmend unsicherer. Insgesamt ist Madl in dieser Saison jedoch der mit Abstand beste Abwehrspieler im Kader, geht man nach den Leistungen am Platz.
Bright Edomwonyi – Note: 2,56
Endlich wieder ein Lebenszeichen des athletischen Angreifers. Edomwonyi kam nach einigen verletzungsbedingten Problemen gegen Grödig zur Pause für Horvath ins Spiel und konnte die Offensive gemeinsam mit Tadic eindeutig beleben. Der Nigerianer wusste seine Qualitäten im Sprint gut einzusetzen und war dadurch an einigen Offensivaktionen beteiligt. Insgesamt ist bei ihm noch viel Luft nach oben vorhanden, diese Partie war jedoch mit Sicherheit sein bestes Pflichtspiel im Sturm-Trikot.
Lukas Spendlhofer – Note: 2,73
Spendlhofer kam gegen Grödig nach krankheitsbedingtem Ausfall zu seinem ersten Saisoneinsatz und bot eine insgesamt durchwachsene Leistung. Während er in der ersten Halbzeit kaum auffällig war – was bei einem Innenverteidiger an und für sich positiv ist – fiel er nach der Pause durch einige Fehler auf, wirkte völlig außer Form. Man weiß jedoch, was er kann und kann davon ausgehen dass er wieder zu alter Stärke finden wird, wenn er in den nächsten Wochen noch einige Spiele machen wird.
Thorsten Schick – Note: 3,02
Der Flügelspieler kam nach 20 Minuten für den verletzten Christian Klem ins Spiel und bekleidete von da an die Rechtsverteidiger-Position. Hierbei agierte er großteils unauffällig, konnte jedoch ein paar mal durch seinen Offensivdrang ins Geschehen eingreifen. Zusätzlich muss man ihm zu Gute halten, dass die Grödiger über die linke Seite gefährlicher wurden als über die seine.
Marvin Potzmann – Note 3,23
Potzmann startete als Rechtsverteidiger und rückte nach der Verletzung von Klem auf die linke Seite. Dort wusste er in der Vorwärtsbewegung durchaus zu Gefallen, hatte in der Defensive jedoch das ein oder andere Problem mit seinem quirligen Gegenspieler Venuto. So auch nach 82 Minuten, als er für ein Foul am Brasilianer mit glatt Rot vom Platz geschickt wurde – der durchbrechende Gegenspieler war nicht mehr anders aufzuhalten, nachdem der Schiedsrichterassistent zuvor eine klare Abseitsstellung übersah.
Kristijan Dobras – Note: 3,51
Nach einem sehr starken Pflichtspieldebüt im Cup gegen Hartberg will es für Dobras seither gegen anspruchsvollere Gegner noch nicht so richtig klappen. Der Offensiv-Allrounder ist sichtlich bemüht, phasenweise fehlt ihm aber noch jene Kreativität, die man sich von ihm erwartet hat. Es bleibt zu hoffen, dass der bisher glücklos agierende Dobras sein Potenzial in den kommenden Spielen besser ausspielen kann.
Simon Piesinger – Note: 3,60
Es war nicht der Tag des Simon Piesinger. Der großgewachsene Mittelfeldmann hatte über die gesamte Spieldauer große Probleme mit Ball und Gegenspielern, kam oft nicht in die entscheidenden Zweikämpfe weil der Gegner einen Schritt schneller war und fiel vor allem durch satte 14 Fehlpässe negativ auf.
Sascha Horvath – Note: 3,61
Der kleingewachsene Kreativspieler hat alles versucht, um dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken, gelungen ist ihm jedoch herzlich wenig. Vor allem körperlich hat der Youngster, der bezeichnenderweise nur einen seiner sieben Zweikämpfe gewinnen konnte, offensichtlich noch viel Aufholbedarf – dies ist nicht nur auf seine Körpergröße zurückzuführen. Sein Talent hat er jedoch in manchen Szenen angedeutet, wurde dennoch zur Halbzeit durch Edomwonyi ersetzt.
Daniel Offenbacher – Note: 3,63
Es war definitiv nicht die beste Entscheidung von Foda, ihn anstelle von Anel Hadzic aufzustellen. Offenbacher war sowohl offensiv als auch defensiv überhaupt nicht vorhanden, konnte gerade einmal etwas über ein Drittel seiner Zweikämpfe für sich entscheiden – ein erschreckender Wert für einen defensiven Mittelfeldspieler. Ob Offenbacher überhaupt ein solcher ist, sei dahingestellt – viele meinen wohl zurecht dass er eine Reihe weiter vorne besser aufgehoben wäre. In dieser Form ist er jedoch keine Alternative zu Hadzic.
Roman Kienast – Note: 4,05
Kienast war gleich nach dem Ankick in einer Offensivaktion beteiligt, scheiterte jedoch am jungen Grödiger Schlussmann Alexander Schlager. Das war die einzige Szene, in der Kienast fußballerisch auffiel. Danach war vor allem seine Körpersprache vielsagend, der routinierte Stürmer verlor Bälle einfach und unnötig, blieb danach schulterzuckend stehen und setzte nicht mehr nach. Zusätzlich holte er sich eine gelbe Karte, die nicht unter die Kategorie "notwendig" fällt. Man hätte es sich vor dieser Saison nicht gedacht, aber als er durch Tadic ersetzt wurde, stieg die Offensivqualität immens. Es ist für Kienast und die Mannschaft zu hoffen, dass diese Leistung eine Ausnahme war und er sich künftig wieder fängt, in der Form keine Alternative für die erste Elf.
zu kurz eingesetzt:
Christian Klem – Note: 3,24
Der Linksverteidiger musste nach 20 Minuten mit einem Muskelfasereinriss im Oberschenkel ausgewechselt werden und wurde bis dorthin nicht auffällig.
Das SturmNetz.at – Team bedankt sich für 173 eingegangene Bewertungen.
Wenn der Tadic seine Zweikampfschwäche ablegen kann, ist er klar unser erster Stürmer. Hätte mir das einer am Ende der vorigen Saison gesagt…
Bin voll beim schworza99.. Tjo, da kienast im moment komplett neben der spur ist.. Nach verdribbeln den kopf hängen lassen und herum spinnen ist zu wenig, den ball nachlaufen und kämpfen wäre das mindeste.. Und edi seh ich noch vor kienast u vl in 1-2 spiele sogar vor tadic.. Technisch top und läuferisch (speed) glaub sogar unter den top 3 in der bundesliga nur das türl müsste er mal treffen, dann gehts mitn selbstvertrauen auch wieder bergauf 🙂