Zwei Halbzeiten wie Tag und Nacht – Nichtsdestotrotz 3 Punkte

Spielbericht: FK Austria Wien vs. SK Sturm Graz (1:2)

Nachdem der SK Sturm sich und seinen Fans letztes Wochenende eine unvergessliche Nacht beschert hat und sich gegen Rapid Wien zum österreichischen Cup Sieger 2023 gekrönt hat ist für die Grazer in der Generalli-Arena bei der Austria aus Wien wieder Bundesligaalltag angesagt. Aber ein Schelm dem, der vermutet hatte, dass Christian Ilzer und seine Mannschaft nicht mit voller Energie und Willen in dieses Spiel gehen, hat Sturm doch den Kampf um die Meisterschaft noch nicht aufgegeben. Christian Ilzer vertraut in Wien-Favoriten fast der gleichen Mannschaft wie beim Cup-Erfolg in Klagenfurt. Einzig Alexander Borkovic ersetzt den gesperrten David Affengruber. Umso bitterer für Tomi Horvat, der bereits zum dritten Mal in Folge nur auf der Bank Platz nehmen darf.

Seid ihr Löwen oder Katzerl?…

…hatte Christian Ilzer seine Mannschaft nach dem Finale gefragt. Und die Sturm Kicker beweisen eindrucksvoll, dass sie die Energie aus dem Endspiel auch nach Wien mitgenommen haben. In der zweiten Minute schraubt sich Jon Gorenc Stankovic nach einer guten Ecke von Sakaria hoch, aber Christian Früchtl pariert den gut angetragenen Kopfball. In den ersten Minuten schafft es die Austria nicht die Intensität der Grazer mitzugehen, aber sowohl Prass aus der Distanz (8. Minute) als auch Kiteishvili, dessen Schuss rechts am Tor vorbeigeht, bleiben erfolgslos. In der 17. Minute setzt sich dann Emegha gut gegen Handl durch und legt auf Prass ab, doch der verzieht aus gut 15 Metern komplett. In der 21. Minute kann sich Sturm dann für die Dauer-Druckphase belohnen: Gazibegovic tritt einen Freistoß aus dem Halbfeld auf den komplett alleingelassenen Schnegg, der vorbei am chancenlosen Früchtel zur hochverdienten Führung für die Grazer einköpft.

(c) SturmNetz.at

Kampf und Krampf

Auch nach dem Treffer zeigen die Blackys weiter viel Willen – nach einem harten Zweikampf bedient Schnegg Emegah, der aber mit dem Rücken zum Tor den Ball nicht gefährlich auf eben dieses bringen kann. Doch die Austria scheint fest erschlossen. Wenn schon spielerisch nicht viel geht, will man sich mit Mut und Willen in das Spiel kämpfen. Und so kommen sowohl Tabakovic, als auch Gruber zu guten Abschlussmöglichkeiten, die aber von Arthur Okonkwo entschärft werden können. Beide Male sind dabei aber die Austria-Angreifer im Abseits gestanden. Auf der Gegenseite pariert Früchtl einen Weitschuss von Alexander Prass (37. Minute) und nach einer erneuten Abseitsstellung von Gruber haut Okonkwo den Ball weit nach vorne. Die Situation erscheint ungefährlich, doch Meißl und Martins behindern sich gegenseitig und der Ball landet bei Emanuel Emegha, der in der 43. Minute „Danke“ sagt und staubtrocken zum zwei zu null einschiebt.

(c) SturmNetz.at

Ganz schön zach

Nur wenige Fans der Austria dürften beim Pausenpfiff noch an einen Punktegewinn ihrer Mannschaft glauben, war die Leistung von Sturm doch zu dominant und gut. Genau diese Sicherheit dürfte sich aber auch bei den Grazern eingestellt haben, denn in der 53. Minute schaut die Verteidigung nur zu wie ein Stanglpass Matan Baltaxa findet. Dieser lässt sich die Chance nicht nehmen und schiebt zum Anschlusstreffer für die Austria ein. Der Auftakt einer harten Zweiten Halbzeit für die Blackys. Immer wieder wird die Austria gefährlich, vor allem Baltaxa dürfte Blut geleckt haben, so geht ein Kopfball von ihm nach einem Gruber-Freistoß nur knapp über das Tor (67. Minute). In der 69. Minute gibt es eine weitere bittere Nachricht für die Grazer: Alexander Borkovic kann nicht mehr weitermachen und wird von Niklas Geyrhofer ersetzt. In der 71. Minute hat dann der bei Sturm ausgebildete Reinhold Ranftl die Riesenchance auf den Ausgleich, sein Abschluss geht aber doch deutlich am Tor vorbei. In der 75. Minute klärt dann Gregory Wütrich knapp vor Tabakovic.

(c) SturmNetz.at

Da die Zeit allerdings für Sturm läuft, muss die Austria immer mehr aufmachen und so findet jetzt auch Sturm wieder einige Chancen vor. Doch sowohl das Gewusel nach einer Teixeira-Hereingabe (77.), ein guter Abschluss von Horvat (86.) und ein Gazibegovic-Freistoß (88.) bleiben unbelohnt. Und Tomi Horvat hat in der 93. Minute die Entscheidung auf den Fuß, aus kürzester Distanz geht sein Abschluss allerdings direkt auf Früchtl. Kurz vor Ende kommt dann Nikolas Dovedan komplett frei zum Ball, köpft aber am Tor und damit die letzte Chance der Austria auf einen Punktegewinn vorbei. Sturm zeigt also, trotz einer schwachen Zweiten Halbzeit, dass die Chance auf den Meistertitel noch lebt und zieht zumindest für wenige Stunden mit Salzburg an der Tabellenspitze gleich.

Spieldaten

14 Kommentare

  1. black_aficionado sagt:

    Die 2.hz war sicherlich nicht ganz so griffig wie die erste und die Mannschaft (verständlicherweise) nicht mehr ganz so aktiv, aber schwach wars man trotzdem nicht!
    Die besseren Chancen abgesehen vom Anschlusstreffer waren schon auf unserer Seite, lediglich Spielanteile hatten die Rosanen nach dem Treffer mehr.
    Alles in allem verdient und nach dem Cup-fight ganz ganz wichtig. Jetzt haben wir mal 6 Tage Pause und am Sonntag können wir gegen die nächste Austria wieder alles raushauen

    swg

  2. bianco nero tifoso sagt:

    Bist du deppat, was für ein Kampfspiel in der 2. HZ, jetzt holen wir uns den Meisterteller und die Austria geht heute schön brav zum Lachen in den Keller.

    Der absolute Wahnsinn, wir sind so stolz auf eich, kämpfen, Sturm Graz, kämpfen, born to fight, Mentalita, gspüt wie Metallica.

    Chiquita Banana, zfleiss Austriana, wie a Schnitzl paniert und mit Kernöl serviert, Güteklasse A, Pleite Verein Austria, sowie der GAK, für immer Liga zwa.

    Cupsieger, olle gefeiert wie die Biester, Viecher, unsere Buam sind Helden für die Ewigkeit, soviel Freid, olles Legenden.

    Wir werden Meister!

    Durschtig samma, Brauerei Puntigamer, wir brauchen Nachschub, Party, Party, Party, schepfn, schepfn, schepfn, gemma, gemma, gemma.

    Wir trinken Puntigamer als ob es Wasser wär, was tut man nicht alles für unseren Sponser.

    Wir sind die Besten und haben den Grestn, Meisterfeier Hauptplatz ist unser Ziel, seriös bleiben, schön brav sein, wir schauen von Spiel zu Spiel.

    Puntigamer und Sturm ist unser lifestyle, wir san immer spitz, Sturm is so geil.

    Wir werden Meister!

    Red Bull, sie haben Angst, schiffen sich an, wer fürchtet sich vorm 12. Mann.

    Im Kollektiv sind wir stark, die Bullen sind jetzt schon am Rande Herzinfarkt.

    Stimmung ist sensationell, was glaubst du?

    Wie wennst Cupsieger bist und kurz vor der Meisterschaft, Meisterteller, bitte, bitte, nix mehr Cinderella, the dream come true, wir sind kurz davor, Sturm Graz kämpft und beisst und schiesst ein Tor, die Austria war in der 1. HZ inferior.

    Is die Bude glabst gegen Klogenfurt ausverkauft?

    Des is die nächste deppate Frog, sei ma ned bes.

    Schurli, 100 %.

    Wir haben noch lange nicht genug, jetzt gehts so richtig los.

  3. Fanatiker sagt:

    Auch hier hat ein „Reifeprozess“ stattgefunden. Vor „12/14 Monaten“ hätten wir remisiert oder gar verloren, aber siehe da – wir bringen das Ergebnis über die Runden.

  4. Ennstaler sagt:

    Und auch der Trainer ist gelassener und wechselt früher und mit viel Bedacht, die Kaderdichte macht sich positiv bemerkbar!

  5. SchwarzerRabe sagt:

    2x Tomi Horvath im Text, statt wie es richtig wäre Horvat.

    • Ennstaler sagt:

      Vergönn ihm doch das „H“, beim Schießen zeigt er wirklich Eier, pardon, Hoden!

  6. TraunseeSchwoaza sagt:

    Starke Leistung in Halbzeit 1, vor allem Emegha, Schnegg und Wüthrich richtig gut heute. Bin gespannt wie man den gelb gesperrten Emegha nächste Woche ersetzen wird. Geyrhofer taugt mir, wie er immer bereit ist wenn Not am Mann ist und dann auch souverän abliefert.

    • black_aficionado sagt:

      An Geyr und Schnegg erkennt man, warum ich nicht unser Sportdirektor bin! 😀
      Nicht dass ich den beiden ihre Eingewöhnungszeit nicht zugestanden hätte, aber ich hätte wohl beide aufgrund meiner Einschätzung ihrer fußballerischen Fähigkeiten schon wieder aussortiert gehabt 😉

      ad Geyr: Sensationell wie er das tlw. macht! Kommt mit fast keiner Spielzeit rein und regelt das abgebrüht als ob er der arrivierte, routinierte und der Gregy der Jungspund wäre. Die Spieleröffnung wird seines nicht mehr werden, aber die Antizipation und das Stellungsspiel, das kann schon was. Wenn er dann auch noch klug auf die Bälle draufsteigt und nicht hirnlos rausdrischt, das macht Freude zuzusehen 🙂

      ad Schnegg: Seine Entwicklung über den Winter ist sowieso schlicht atemberaubend. Wenn man die Partie in Dänemark mit den heurigen Auftritten vergleicht, dann glaubst dass er ein anderer Spieler ist! Selbstvertrauen stimmt, die Wege die er geht suchen auch ihresgleichen – klarer Stamm und wohl schön langsam echt ein Fall fürs Nationalteam!

  7. Lukas sagt:

    Ein Sommertransfer ist mir zu Ohren gekommen. Roko Simic vom FC Salzburg soll zu Sturm Graz wechseln wobei FC Salzburg an einem Weiterverkauf beteiligt ist. Sportdirektor Schicker wird mehrmals in Salzburg mit Sportdirektor Freund gesehen um alles klar zu machen.

  8. fid82 sagt:

    Wäre ein guter Ajeti Nachfolger bzw ein echter 9er.
    Bei einer Weiterverkaufsbeteiligung bis zu 1 Drittel würde ich mitgehen.
    Allerdings glaube ich nicht, dass auch dann, die Ablöse unter 4 Millionen liegt. Und was ich nicht will, ist eine Rückkaufsklausel.

  9. Lukas sagt:

    Sturm Graz wird 1/3 vom Einkaufpreis FC Salzburg überweisen und den Restbetrag mit Weiterverkaufsbeteiligung abdecken. Würde ich als sehr Fair empfinden.

  10. Mikelangelo sagt:

    Laut OE steht Lukas MÜhl von der Austria kurz vor einem Wechsel nach Graz.

  11. Lukas sagt:

    Welche Spieker werden Sturm Graz mit ordentlicher Ablöse verlassen ?

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