Zürich eine Nummer zu groß
Erst fünf Jahre ist es her, als die Damen-Sektion des SK Sturm Graz gegründet wurde. Danach begann ein kometenhafter Aufstieg, der im österreichischen Damenfußball seinesgleichen sucht. Bereits im zweiten Jahr des Bestehens schaffte man den Aufstieg in die Bundesliga, in welcher man in der letzten Saison den sensationellen zweiten Platz erreichen konnte, der auch an der Teilnahme am internationalen Geschäft berechtigte. Gleich auf Anhieb konnte man sich für die K.O.-Phase der besten 32 Teams in Europa qualifizieren, was einen weiteren Meilenstein in der Vereinsgeschichte bedeutet. Als Gegner bekam man die Schweizerinnen vom FC Zürich zugelost. Bereits 1970 gegründet, gilt der FCZ mit 20 Meistertiteln, sowie zwölf Cupsiegen als zweiterfolgreichstes Team im Schweizer Damenfußball. Zweifelsohne liegt die Favoritenrolle eindeutig bei den Eidgenossinnen, gegen die es harter Arbeit bedürfen wird, um etwas zählbares aus diesem Spiel mitzunehmen.
Von Beginn an unter Druck
Die Partie begann für Sturm allerdings denkbar schlecht. Bereits nach zwei Minuten lief man einem Rückstand hinterher. Adriana Leon sorgte nach einem Stanglpass von Fabienne Humm für die frühe Führung der Schweizerinnen. Nach sechs Minuten hätte es schon 0:2 stehen können, wenn nicht sogar müssen. Die Assistgeberin zum 0:1 knallte den Ball vom Sechzehner mit einem überaus sehenswerten Schuss an die Latte. Glück für Sturm! Nach zehn gespielten Minuten konnten die Grazerinnen erstmals in diesem Spiel für etwas Entlastung sorgen, doch die versuchte Hereingabe von Katharina Naschenweng landete im Toraus. Nichtsdestotrotz honorierten die Fans den Einsatz mit Szenenapplaus und ersten Sprechchören. Auch wenn die Gäste weiter das Spiel machten, schien Sturm nach etwa 15 Minuten den Schock vom frühen Rückstand langsam verdaut zu haben. In Minute 27 stand dann auch der erste schwarz-weiße Torschuss zu Buvhe. Julia Koflers Freistoß landete aber in den Händen von Nicole Studer. Für Treffer sorgten aber leider weiterhin nur die Gäste. Abermals war es Adriana Leon, die nach 32 Minuten mit einem herrlichen Distanzschuss auf 2:0 aus Sicht der Schweizerinnen stellte. Zugegebenermaßen nicht unverdient, denn Sturm schaffte es einfach nicht über längere Zeit Ruhe in das Spiel zu bekommen. Auch wenn auf Heimseite nicht viel gelingen wollte, mangelnden Einsatz konnte man keiner der schwarz-weißen Akteurinnen vorwerfen. Kurz vor Ende der ersten Hälfte gab es dennoch Grund zum Jubeln: Mit 1.835 Fans im Stadion stellte man eine neue Rekordmarke im österreichischen Damenfußball auf, was auch von den Besuchern mit Standing Ovations und Sprechchören gefeiert wird, in einer Lautstärke, die sich andere Bundesligisten im Herrenfußball nur wünschen würden. Mit dem 0:2 Rückstand ging es dann auch in die Pause, in der Trainer Markus Hiden wohl einiges an Aufbauarbeit zu leisten hatte, zu groß war einfach der Qualitätsunterschied im ersten Spielabschnitt.
Elfmeter, rote Karte und weitere Tore
Während es bei den Gästen zur Pause den ersten Wechsel gab, vertraute man bei Sturm Graz auf die Startelf. Die erste echte Möglichkeit in Halbzeit zwei gehörte wieder den Schweizerinnen. Nach einem Freistoß kam Fabienne Humm in aussichtsreicher Position zum Abschluss, traf aber nur das Außennetz. Eine weitere große Möglichkeit folgte in der 63. Spielminute, als Humm alleine auf das Tor von Anna-Carina Kristler zulief, aber die Torfrau der Grazerinnen reagierte geschickt und zwang ihre Kontrahentin zum Abschluss aus spitzem Winkel. Sturms Defensive konnte danach mit vereinten Kräften klären. Doch schon im Gegenzug machten sie es besser. Erst sorgte Sanni Frannsi für das 0:3 und nur vier Minuten später besorgte Adriana Leon per Hattrick aus einem Konter das 0:4. Zuvor kam Sturm nach einer Ecke zu einer guten Möglichkeit, welche aber schlussendlich zum verhängnisvollen Konter führte. Und wiederum dauerte es nur vier Minuten bis zum nächsten Treffer. Schiedsrichterin Jana Adámková entschied nach einem Foul von Irina Wurzinger auf Elfmeter und gab der Verursacherin sogar noch die rote Karte. Der Grund dafür erschließt sich uns dabei keineswegs; Torraub war es keiner. Sollte es am Foul gelegen haben, dann wäre die Karte völlig überzogen. Somit stand es aber nach 74 Minuten 0:5 für den FCZ und Sturm musste die Schlussphase mit nur noch neun Feldspielerinnen überstehen. Trotz des Rückstandes gab man das Spiel nicht auf und kam abermals durch einen Eckball gefährlich vor das Tor. An Nicole Studer im Tor der Schweizerinnen gab es aber heute kein Vorbeikommen. Auch die eingewechselte Lisa Maier kam nach perfektem Zuspiel zu einer Möglichkeit, scheiterte aber im letzten Moment an der Verteidigung. In der Nachspielzeit sorge Fabianne Humm sogar noch für das 0:6. Zuvor verletzte sich Anna-Carina Kristler beim Versuch zu retten. Beim eigentlichen Treffer lag sie aber bereits angeschlagen am Boden und konnte somit nicht mehr eingreifen. Obwohl man aussichtslos hinten lag, gab es vom Publikum unvermindert Unterstützung, die man sich auch bei Ligaspielen in Messendorf verdienen würde. Nach 93 Minuten war dann Schluss, Sturm tat sich schwer, wirkte aufgrund der großen Aufgabe gehemmt und war fast über die gesamte Spielzeit unterlegen. Diese Leistung war allerdings kein Indikator dafür, was man in den Ligaspielen zu sehen bekommt. Überzeugen kann man sich davon am 16. Oktober um 13:30 in Messendorf beim Heimspiel gegen den FC Südburgenland. Über ähnliche Unterstützung wie in diesem Spiel würden sich die Mädels auf jeden Fall freuen und wäre mehr als verdient. Abonnenten erhalten bei jedem Heimspiel freien Eintritt.
Torfolge
0:1 Adriana Leon (3.)
0:2 Adriana Leon (33.)
0:3 Sanni Franssi (64.)
0:4 Adriana Leon (68.)
0:5 Selina Kuster (73.)
0:6 Fabienne Humm (90.+3)
Stimmen zum Spiel
Anna-Carina Kristler:
Analyse der Kapitänin:
… über die rote Karte:
… über die Stimmung der Fans:
Galerie
liebes sturmnetzteam. wäre es möglich intervies auch niederzuschreiben? 1. funktionieren die files auf meinem handy nicht und 2. erlaubt es die situation oft nicht eine itonaufnahme abzuspielen.Hallo vampy99,
herzlichen Dank für dein Feedback! Wir werden dies intern besprechen. In der Zwischenzeit können wir nur empfehlen, den mobilen Browser (je nach Betriebssystem) zu wechseln. Das könnte die Wiedergabe auf dem Smartphone ermöglichen.
Schwarz-weiße Grüße
@sturmnetz
Seits eingeschlafen? Natürlich sind solche Länderspielpausen zach, aber ne Info, dass Schoissi die U21 zum Sieg geschossen hat, oder dass Sturm ein Testspiel hatte und Zulechner 4x genetzt hat, dürfte es schon sein.
Um so ne Zeit zu überbrücken eignen sich auch Interviews gut.
Diese Infos wurden auf unserer Facebook-Seite gepostet. Derzeit arbeiten wir an anderen Möglichkeiten Raum für solche Meldungen auf der Homepage zu schaffen. Auch werden wir euch sehr bald hier wieder mit mehr Content versorgen. Grüße, Gernot
Wenn wir schon bei Verbesserungsvorschlägen sind: Die Anzahl der Kommentare sieht man am Starbildschirm (zumindest auf meinem Smartphone) sehr schlecht, vorallem wenn die Sonne aufs Display scheint. Vielleicht kann man die auch größer/dicker oder in einer anderen Farbe darstelle.
Danke für den Hinweis.