Zu früh gefreut
Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler der Bundesliga-Begegnung SK Sturm Graz vs. SV Mattersburg sind abgeschlossen und alle Einsendungen sind ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet, sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel „Man of the Match“ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.
Man of the Match
Christian Schulz – Note 1,89
Der Neo-Kapitän ließ sich – trotz ungewohnter Fehleranfälligkeit seines Partners in der Innenverteidigung – kaum etwas zu Schulden kommen. Er gewann am Boden und in der Luft gefühlt jeden Zweikampf. Zumindest bis zum Führungstreffer der Burgenländer: Eine sich lange in der Luft befindliche Flanke konnte er im Verbund mit Spendlhofer nicht klären und zog dabei gegen Patrick Bürger den Kürzeren. In dieser Szene sah „Schulle“ nicht gut aus. Ansonsten kann durchaus von einer tadellosen Leistung die Rede sein – nicht unverdient euer Man of the Match.
Philipp Huspek – Note 1,96
Phillip Huspek war insbesondere nach der Pause der Aktivposten in der Grazer Offensive und an fast allen Aktionen in des Gegners Hälfte involviert. Er scheute kein Eins-Gegen-Eins und schaffte so mehrmals geschickt Räume. Er hätte seine gute Leistung zudem mit einem Tor krönen können, doch eine aussichtsreiche Ausgleichsmöglichkeit vergab er letztlich kläglich. Huspek kann eine makellose Zweikampfstatistik vorweisen; seine Passquote liest sich mit etwas über 40 % allerdings nicht allzu rosig.
Charalampos Lykogiannis – Note 2,01
Lyko hätte sich den Titel Man of the Match nach Meinung des Autoren ebenfalls verdient. Er rackerte gewohnt unermüdlich auf seiner Seite auf und ab und hatte bei seinem Latten-Freistoß einfach nur Pech. Das Geburtstagskind hätte sich sichtlich gerne selbst beschenkt, was ihm bedauerlicherweise jedoch verwehrt blieb. Der Grieche war defensiv wie auch offensiv sehr präsent und während des gesamten Spiels einer der auffälligsten Akteure.
Stefan Hierländer – Note 2,07
Es war die vermutlich beste Leistung des Stefan Hierländers im Dress der Blackies. Er kämpfte wie ein Löwe und war eigentlich überall zu finden. Zudem bewies er bei Gegenstößen Übersicht und sorgte dabei mehrmals für Gefahr. Hat er zuweilen noch etwas an Kaltschnäuzigkeit vermissen lassen, konnte er dieses Mal sehenswert und eiskalt via Lupfer den vermeintlichen Siegestreffer bejubeln.
Uros Matic – Note 2,18
Uros Matic hat den Rat des SturmNetz-Teams löblich befolgt und das eine oder andere Mal selbst den Abschluss gesucht. Er probiert alles. Gelungen ist ihm dabei allerdings für seine Verhältnisse nicht allzu viel. Obwohl seine Einzelaktionen stets Gefahr für den Gegner bedeuten, blieben die großen Porno-Momente aus. Dazu gesellten sich ungewohnterweise auch zahlreiche Fehlpässe. Er konnte sich in Halbzeit zwei wie die gesamte Mannschaft steigern.
Deni Alar – Note 2,21
Der Striker par excellence blieb in der ersten Hälfte völlig blass, was natürlich einer allgemeinen Behäbigkeit in Sturms Offensivabteilung geschuldet war. Dann machte er das, was er am besten kann: Gegen insgesamt sieben Mattersburger vermag er sich dank energischem Nachsetzen bzw. Nachsitzen vorbeizustehlen, um den Ball wuchtig in die Maschen zu hauen. Alar eben.
James Jeggo– Note 2,25
Eine klassische Jeggo-Partie: Er stürzt sich in jeden Zweikampf, gewinnt Bälle und unterstützt Mitspieler, indem er sich defensiv als Anspielstation anbietet. Der Austro-Australier hat eine ausgeglichene Zweikampf- und vortreffliche Passquote von 80 % zu Buche stehen.
Christian Gratzei – Note 2,35
Es ist ein durchaus schwieriges Unterfangen den in dieser Saison wiedererstarkten Routinier zu bewerten. Gratzei wirkte stets souverän, hatte aber kaum Möglichkeiten sich zu beweisen. Bei beiden Gegentreffern ist ihm kein Vorwurf zu machen.
Bright Edomwonyi – Note 2,68
Den Nigerianer hat man schon auffälliger erlebt. Er wich immer wieder auf die Seiten aus, doch viel wollte ihm dabei dieses Mal nicht gelingen. Sein Abseitstreffer wurde zu Recht aberkannt. An der Entstehung zum wichtigen Ausgleich war er aber entscheidend beteiligt. Edi kann trotzdem mehr.
Fabian Koch – Note 2,97
Machte es dem gesamten Spiel der Grazer gleich und war sowohl Licht als auch Schatten. Koch zeigte ein Zweikampfverhalten, das seinesgleichen sucht. Nicht umsonst konnte er alle, 11 an der Zahl, für sich entscheiden. Allerdings schlichen sich auch viele Fehlpässe in sein Spiel ein, die wohl eine weitaus bessere Bewertung der SturmNetz-LeserInnen zunichte machten. Dennoch alles andere als ein schlechter Auftritt.
Lukas Spendlhofer – Note 3,61
Weit abgeschlagen rangiert der in dieser Saison bisweilen so starke Innenverteidiger in dieser Wertung. Leider zurecht. Es war wahrlich nicht der Tag des Lukas Spendlhofer: Er agierte ungewohnt fehleranfällig und lieferte zum Teil haarsträubende Fehlpässe im Spielaufbau. Spendi war an diesem Tage kurz gesagt neben der Rolle. Zum Glück weiß der aufmerksame Sturmfan allerdings, dass es sich dabei wohl um eine Ausnahme handeln wird.
Einwechslungen
Kristijan Dobras – Note 2,42
Seine Einwechslung hat sich wahrlich bezahlt gemacht. Er konnte per sehenswerten Lochpass den Assist zur vielumjubelten Führung beisteuern. Dass es am Ende nicht zu den erhofften drei Punkten gereicht hat, ist ihm nicht anzukreiden, zumal dem Last-Minute-Ausgleich ein Foul an ihm vorausging.
Christian Schoissengeyr – Note 3,45
Franco Foda stellte im Finish auf eine 5er-Kette um, die den Sieg hätte festhalten sollen. Bekanntlich gelang das nicht – Schoissengeyr trifft da allerdings keine Schuld. Die schlechte Bewertung für wenige Augenblicke liegt wohl am allgemeinen Frust und einem Unverständnis hinsichtlich dieses Wechsels.
Philipp Zulechner – Note 3,48
Konnte nach seiner Einwechslung keine Akzente setzen.
Das SturmNetz – Team bedankt sich für 289 eingegangene Bewertungen und widmet Man-of-the-Match Christian Schuld stellvertretend für alle Blackies den folgenden Song:
auch wenn nicht viel passiert ist, wir seit 10 runden nicht verloren haben und letztlich recht unglücklich nur 2 punkte in letzter sekunde vergeigt haben gegen das tabellenschlusslicht und auch wenn meine kritik deshalb hart ist:
für mich ist dobras, trotz traumassist, der sargnagel des spiels. sein abwartendes, zögerliches und patschertes verhalten beim alles entscheidenden zweikampf im allerletzten abdruck des spiels darf einfach nicht passieren.
zur erinnerung: der lange ball der mattersburger wird von unserer verteidigung eigentlich gut auf 25, 30 meter vor das tor geklärt, direkt in richtung dobras, der kurz zögert, den ball aufspringen läßt, ihm nicht einfach energisch entgegengeht bzw. ihn nicht wenigstens wegdrischt. dass er dann noch niedergetrampelt wird ist zwar als foul zu ahnden, hätte aber sowas von easy verhindert werden können.
dobras kann kicken, kein zweifel, ist technisch ganz gut beschlagen, aber eines ist und war er noch nie: ein echter rackerer, einer wie zb. jeggo oder matic, der eben auch seinen körper nicht schont, immer alles reinhaut – ohne diese eigenschaften gehts aber heute nicht mehr, wenn man wirklich oben mitspielen will.
solche (bad)kicker hatten wir in den beiden vorsaisonen mehr als genug und wir wissen jetzt, dass das letztlich zuwenig war um großes zu erreichen.
es wird also an kreissl liegen, selbst unsere bank künftig mit den richtigen typen auszustatten, dobras ist definitiv keiner, den ich dazu zähle.
für mich waren übrigens huspek und hierländer die besten am samstag.
Mit Stankovic, Lovric, Horvath, Schmerböck und Gruber hat Sturm praktisch ein komplettes Mittelfeld im Talon. Wieso kam keiner von ihnen gegen Mattersburg zum Einsatz? Krank? Außer Form? Jeggo und Matic werden nicht immer die Kastanien aus dem Feuer holen, es ist hoch an der Zeit, an einem zweiten Anzug und einem Plan B zu arbeiten.
Horvath und Schmerböck waren nicht einsatzbereit. Horvath ist erneut erkrankt, hatte Fieber – und liegt jetzt mit diversen gesundheitlichen Leiden schon mehrere Wochen flach, ich würde nochmal 2-3 dazurechnen bis er den Trainingsrückstand aufgeholt hat. Schmerböck war nach seiner Wadenverletzung noch nicht zu 100% fit. Die restlichen von dir genannten sind aktuell wohl sehr weit weg von regelmäßiger Einsatzzeit bzw auch leistungstechnisch sehr weit weg von jenen Akteuren, die am Feld „Plan A“ in die Tat umsetzen sollen 😉
Dobras kann man den Treffer wirklich nicht ankreiden…
Im vollen Lauf die Stollen vom Gegner auf den eigenen Fuß zu bekommen ist sicher sehr schmerzhaft.
Natürlich kann man den auch besser klären nur wer rechnet schon damit abgeräumt zu werden?
War ein klares Foul und wenn nicht mehr…eine Verletzung des Gegners klar in Kauf genommen.
Auf den Schiri ausreden brauchst als Tabellenführer nicht nur auf einen einzelnen Spieler schon gar nicht…
Manchmal muss man sich wirklich an den Kopf gereifen: Wie kann jemand motm werden, der frühzeitig Gelb sieht, das erste Gegentor verschuldet und auch sonst kaum beeindruckt – nur weil er nicht so mies war wie in den letzten drei Runden, in denen er durch riskante Pässe und dummes Zweikampfverhalten negativ auffiel!? Hoffentlich darf Schoissengeyr zumindest im Cup von Beginn an auflaufen!
Was sich da z.b ein Fabian Koch denken muss…
du hast recht bei deinem kommentar muss ich mir auch auf den kopf greifen.
@jorge42:
Kommt vielleicht ein Argument deinerseits?
Sorry, hätte natürlich jorge72 heißen sollen…
wo ist dein argument außer, dass er die letzten drei runden mies gewesen sein soll was heißt das frag ich dich? er ist absoluter leader ich jedenfalls weine madl oder dem griechen keine träne nach. und koch mag ein solider außenverteidiger sein aber nicht mehr und nicht weniger. ähnliches denke über huspek, zu laufen und zu rackern ist auf dauer eben zuwenig, wenn das nötige spielverständnis fehlt – ein solider backup aber eben auch nicht mehr. horvath sollte bald wieder gesund sein, hoffe ich zumindest.
Prinzipiell ist er natürlich eine unglaubliche Verstärkung (ich brauche definitiv auch keinen Madl etc.), aber in den letzten drei bis vier Partien (besonders gegen WAC und Ried) hat er mMn viele böse Abspielfehler und sonstige Aussetzer gehabt. Und sein Privatduell mit Bürger war zwar amüsant, aber letztendlich hat er das wichtigste Duell verloren.
Was Huspek / Horvath betrifft sind wir uns übrigens auch einig – aber ich bleibe dabei: Schulz ist gegen Mattersburg gerade einmal nicht nach unten abgefallen – und das ist mir angesichts seiner Klasse und Erfahrung viiiiieeel zu wenig!
bürger hat beim kopfball auch wirklich alles richtig gemacht. sicher war schulz unmittelbar zugegen und hat dieses entscheidende duell verloren. aber wie er auftritt und auch die mitspieler mitreißt (siehe spendelhofer), empfinde ich als glücksfall für die schwoazn.