Wüthrich mit Siegestreffer: Sturm gewinnt knapp aber verdient

Spielbericht: SK Sturm Graz vy. WSG Tirol

Nach dem souveränen Cup-Erfolg gegen Leobendorf empfing der SK Sturm die WSG Tirol zur 9. Runde der Österreichischen Bundesliga und das vor gut gefüllten Rängen: 13423 Besucher fanden sich an diesem sonnigen Sonntagnachmittag ein, um ihren Schwoazn die Daumen zu drücken. Trainer Christian Ilzer rotierte in der Startaufstellung angesichts der Englischen Wochen: So schien Manprit Sarkaria nicht am Spielbericht auf, dafür aber William Bøving an Szymon Włodarczyks Seite ganz vorne. Otar Kiteishvili saß seine Gelbsperre ab und nahm deshalb auf der Tribüne Platz. auf und Seedy Jatta nahm nach seinem Kurzeinsatz in Niederösterreich, wieder auf der Bank Platz. Trainer Thomas Silberberger rührte nach dem Pokaldebakel seines Teams in Leoben ordentlich um. Gleich fünf Spieler mussten mit einem Bankplatz Vorlieb nehmen oder waren gar nicht mit dabei: Ozegovic, Ogrinec, Okungbowa, Buksa und Vötter wurden durch Stejskal, Gugganing, Schulz, Üstündag und Prelec ersetzt.

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Schwarz-weiß spielbestimmend

Erwartungsgemäß starteten die Hausherren druckvoll in dieses Spiel, die erste nennenswerte Offensivaktion trugen allerdings die Tiroler vor. Nach seinem Solo über die rechte Seite scheiterte Julius Ertlthaler in der dritten Minute mit einem viel zu schwachen Schuss an Schlussmann Kjell Scherpen. Kurz darauf kam David Affengruber auf der Gegenseites dem Torerfolg schon sehr nahe. Eine hohe Hereingabe Jusuf Gazibegovics übernahm er per Kopf, setzte den Ball aber ins Außennetz. Mit den Gästen, die sich mit ihrer Fünferkette hinten schon sehr früh hinten einigelten, hatte Sturms Offensivabteilung ihre Schwierigkeiten, Umschaltmomente gab es kaum einmal und wenn schon, dann wurden sie nicht zu Ende gespielt. Ein hoher Schnegg-Traumpass in die Tiefe erreichte Włodarczyk in der 23. Minute dann aber doch, der polnische Stürmer traf aus spitzem Winkel aber nur die Querlatte.

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Wüthrich macht’s

Die Tiroler hatten in offensiver Hinsicht insgesamt nur wenig zum Spielgeschehen beizutragen, ein Schulz-Kopfball nach einem Corner in der 25. Minute verdiente dann aber doch Beachtung wie auch ein Üstündag-Schuss aus der Distanz, den Scherpen sicher hielt. Alexander Prass zog in der 30. Minute dann nach schönem Solo kurz vor dem gegnerischen Strafraum das Foul. Gazibegovic ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen, Adam Stejskal direkt zu prüfen. Der Ball senkte sich gefährlich herein und konnte nur mehr weggefaustet werden. Kurz vor der Pause legte die WSG etwas mehr Gewicht auf ihr Spiel nach vorne, was sich prompt durch zwei nicht zu verachtende Chancen bemerkbar machte: Zuerst verfehlte Nik Prelec in der 39. Spielminute den Grazer Kasten aus aussichtsreicher Position und kurz darauf prüfte Matthäus Taferner Sturms Torwart, ohne aber wirklich gefährlich zu werden. Besser gelang dies Gregory Wüthrich, der nach einem Corner in der 45. Minute aus gut 25 Metern direkt abzog und den Ball endlich im Tor versenkte. Stejskal war mit den Fingerspitzen noch dran, aber zu viel Wucht steckte in diesem Volley. In der Nachspielzeit sorgte dann Ertlthaler mit einem durchaus gelungenen Distanzschuss noch für ein Raunen. Zum Glück verfehlte er damit das Tor.

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Vergebene Halbgelegenheiten

Mit einer Umstellung startete der SK Sturm in die zweite Halbzeit, die er ebenso dominant begann wie die erste: Tomi Horvat musste das Feld für Bryan Teixeira räumen. Mit einem abgeblockten Schuss machte dann Bøving, der nun Horvats Position besetzte, gleich in der 50. Minute auf sich aufmerksam. Auch in der 61. war es der Däne, der mit einem weiteren abgefälschten Schuss für Aufregung sorgte. Kurz darauf kam Affengruber nach Flanke zu einem weiteren Kopfball, den Keeper Stejskal abwehren konnte. Immer wieder konnten sich die Schwoazn vorne nun länger festsetzen, dabei aber kaum für zwingende Chancen sorgen. Dagegen vergab David Gugganig nach 67 Minuten nach einem Eckball die große Chance auf den Ausgleich. Sein Kopfball stellte Scherpen allerdings nicht vor große Schwierigkeiten.

Jattas Schrecksekunden

In der 73. Minute kam Seedy Jatta, der zusammen mit Amadou Dante für Włodarczyk und Schnegg eingewechselt wurde, zu seinem Heimdebüt. Schon wenig später senste Cem Üstündag ihn besorgniserregend um, was im Stadion für grauenhafte Gänsehaut sorgte und nur wenig später kam er in einem Zweikampf im gegnerischen Sechzehner heftig zu Fall – angesichts seines unglücklichen Einstands bei Sturm zwei Schrecksekunden. Zum Glück blieben diese Attacken alle ohne Folgen für den Stürmer. Üstündag sah für sein Foul zurecht Gelb. Nennenswerte Chancen gab es bis zum Ende der Begegnung auf keiner der beiden Seiten mehr zu sehen. Somit siegte der SK Sturm dank des Siegtreffers durch Gregory Wüthrich knapp, aber auch verdient mit 1:0.

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Spieldaten

 

 

15 Kommentare

  1. fuchsrob sagt:

    Ein klassischer voll verdienter Arbeitssieg! Ohne Mani und Oti hat aber klar die offensive Kreativität gefehlt. Seedy könnte der erhoffte Speedy sein! SJ ist ähnlich schnell wie EEE aber physisch sogar stärker.

  2. Das Spiel hat sich dem Rasen angepasst. Zum Glück gab’s 3 Punkte. Gegen die Polen wirds allerdings viel brauchen!

  3. Duddy sagt:

    es muss a Weg gfunden werden dsmit Wloda mehr ins Spiel integriert wird, da bleiben a Menge Tore liegen die net schlecht waradn.

  4. Hiasi sagt:

    Warum hat der Schnegg sooo lange leiden müssen – er wollte schon vor der Pause raus!

  5. Dragoner sagt:

    Schon erstaunlich, Sturm knapp an Salzburg dran in der Tabelle, super Saison bisher, was will man mehr?
    Und dennoch habe ich nach fast jedem Spiel das Gefühl, irgendwas passt da nicht. Wenig flüssige Kombinationen. Viele Fehlpässe, vor allem im letzten Drittel. Enormer Aufwand für knappe Ergebnisse.

    • Erzschwoarza sagt:

      Wenn man ehrlich ist, spielerisch ist es bis lang eine enorme Bankrotterklärung! Wir haben viele Partien wegen der individuellen Klasse gewonnen, aber das war es auch. Jammern auf hohen Niveau nennt man das! Noch gewinnen wir die Spiele, aber wenn es so weitergeht, dann gibt es bald ein böses erwachen!

    • Tobias sagt:

      Bankrotterklärung 😀

      Man kanns im Wording echt heftig übertreiben.

      Fakt ist: Wir sind dermaßen verwöhnt.

  6. Erzschwoarza sagt:

    Das ist nicht mehr das Sturm Graz wie von vor einem Jahr. Man hat das Gefühl, dass sich die Gegner relativ gut gegen uns einstellen können.
    Natürlich muss so ne Partie erstmal gewinne, aber wir sind nicht nehr so stark wie letztes Jahr, dass sollte jedem bewusst werden.

  7. Ritter2016 sagt:

    Komisch. Gefühlt die schlechteste Saison der Ära Ilzer, dennoch erfolgreich. Man kann sich Siege derzeit erarbeiten. Das zeigt wie Reif die Mannschaft ist!

    Weder Wattens noch Sturm hatten eine Torchance.

    Zwei Szenen des Spiels für mich:
    A) Teixeira läuft Gugganig an, dem ist es egal und spielt weiter als wäre nichts. Teixeira heute wieder ganz schwach!
    B) Böving will mit einem Fersenpass glänzen und schickt Stankovic auf die Reise für den Konter! Genau mein Humor!

    Zur 2. HZ wieder das 4-2-3-1. Jatta eigentlich ein Lichtblick. 15 Minuten, gefühlt 30 mal von den Beinen geholt. Muss nicht sein. Der ist aber schnell und auch robust …

  8. fuchsrob sagt:

    Im Cup gehts wieder gegen die ROTEN!!

  9. zw78 sagt:

    Wie im letzten Jahr – ich nehm‘s als gutes Omen.

  10. bianco nero tifoso sagt:

    Besser kannst du zu Hause nicht spielen, wir sind wüd, wir sind laut, Gregy, du geile Braut.

    Let me see your hands please, olle die Händ auffi.

    Konfuzius sagt 3 Punkte sind 3 Punkte, wir sind auf den richtigen Weg, es ist nie zu spät, ein Pferd springt nur so hoch als es kann, vertraue kannst du auf den 12. Mann, der Sommer has gone, mitnichten, schwarz weiss Schwestern, Brüder, Neffen und Nichten, de Summer, Schwaoze samma, die Schwoazen in Europa, jetzt geht es richtig los, reiss on die Maschin, reiss on die Murl.

    Nach 9 Runden nur eine Punkt hinter den Bullen, die Wiener, Doppel Null, fralliwul, cool, ihr seid Wiener, Mundl, wos is mit du?

    Schmähstad is er, brav, schön brav schimpfen auf die steirischen Bauern.

    Eure Probleme wollen wir bei Sturm nicht haben, sonst noch Fragen, comprende?

    Thomas Silberberger, Anachronismus des österreichischen Fußballs, Legende, der Christian Streich von Östereich, au­then­tisch, das Herz auf der Zunge, danke Tom, bist a super Hawi.

    Er ist so ehrlich, diesen Verein interessiert in Tirol kein Schwein, so lang die Marie passt, moch i eich den Kasperl und es passt.

    Quasi die Anti These von den Verrückten Köpfen 1991.

    Die Swarovski, die Langosch Mutz, nicht verwandt mit der Familie Putz, steht zu erm, so viel Geld kannst du gar nicht vererben.

    Analog statt digital, im Kollektiv, wir san keine Hipster, wir sind keine Krocha, Chris Ilzer ist unser Meistermocha.

    2023, the End is near, hold my Beer, es passiert soviel in Graz, diese Jugend von heute mit diese Raketen, früher hätt es dass nicht gegeben, Kleine Zeitung, Kronen Zeitung, Apotheker Zeitung, sagen die Wahrheit, Vertrauen vull, Scheiss Red Bull.

    What the fuck is Alice, Cup gegen die Roten, sie waren schon 4 x auf der roten Liste, ausgestorben, diesen Verein gibt es noch, auferstanden aus den grössten Loch, ganz unten sein, in­te­r­es­siert kein Schwein.

    Rudi Roth, Wirtschaftskammer, am Schluss ist die Sekretärin Schuld, des orme Hascherl.

  11. Schworza99 sagt:

    Wie Ilzer sagt wars kein Feuerwerk nur war Wattens auch weit weg von einem Tor. Da am Donnerstag wohl eine Schnittpartie sein wird kann man schon argumentieren gegen Wattens sich nicht den Haxen auszureißen. Sieg ist Sieg und der Rest ist bald Geschichte. Einige Punkte die dennoch auffallen.

    – Es geht deutlich mehr über Schnegg als über rechts über Gazi. Ist interessant.

    Bei Texeira wird Ilzer langsam einsehen müssen eine Form nicht erzwingen zu können. Man sieht er ist bemüht nur war die Einwechslung zur Pause für die Fische. Kann ja verstehen dass das man jemanden eine Chance geben will nur jetzt mit Jatta und Fuseini und Böving und Wlodar fit darf rein leistungstechnisch nicht mehr viel Spielzeit rausschauen.

    Der Rasen ist live noch viel mehr eine Gemeinheit. Da siehst wie dort Staub wortwörtlich gewirbelt wird obwohl Wasser draufgehaut wird wie sonst was. Und dass das die Stadt so spät reagiert sagt eh alles aus…

    Die Schiris sind für mich auch eine Gemeinheit. Am Beispiel gestern wieder einmal an Gelben gespart und wieder die Härte aus dem Blick verloren. Schnegg wurde richtig abgeklopft und selbst ein Jatta in seinen Minuten. Auch beim Wiener Derby gestern ein Kung FU Kick ins Gesicht ist nicht Rot sondern Gelb-Rot…also man kann hoffen es kommt eine bessere Schiri-Generation nach ansonsten kannst dich ärgern zum Umfallen. Zum VAR kann ich nix sagen da die Schiri die Schwachstelle sind, nicht die Technik.

    • Ritter2016 sagt:

      Zum Thema „mit Gelben gespart“ – Jatta wird zum gefühlten 20ten Mal von den Beinen geholt und liegt am Boden. Schiri macht nix. Hierländer als Kapitän geht zum Schiri, fragt ihn was das soll. Schiri zeigt Hierländer gelb … die sollten mal von ihrem hohen Ross der „Majästätsbeleidigung“ runter kommen …

  12. dawuede sagt:

    Grundsätzlich muss man sagen: 3 Punkte und alle leben noch, sprich keinem wurde nach einem Corner im Strafraum der Kopf abgetreten (nicht einmal ein VAR Check?!) und keiner ist auf diesem lebensbedrohlichen Acker abgenippelt. Das ist grundsätzlich das Maximum was man aus diesem Spiel mitnehmen konnte und das haben wir. Physisch, kämpferisch, von der Intensität her war es wirklich gut, hat mich ehrlich gesagt sogar fast ein bisserl gewundert dass man gegen WSG soviel Bock hatte (außer Bøving) und wirklich wollte, aber wie neulich schon angesprochen tun wir uns diese Saison richtig schwer, aus dem Spiel heraus Torchancen zu kreieren. Und auch wenn man bis jetzt die Spiele gewonnen hat muss man sich da wirklich was einfallen lassen ansonsten wird sich das auch in den Resultaten niederschlagen früher oder später. Es sieht phasenweise so aus als hätten uns die Gegner entschlüsselt, sie wissen was von uns zu erwarten ist und stellen sich drauf ein. Mit dem Resultat, dass wir selbst gegen Lustenau (Standard), Altach (Glück, Kiteishvili) und WSG (Sonntagsschuss und Tormannfehler) keinen Stich machen, letzten Endes durch die in Klammer angeführten Gründe aber trotzdem gewonnen haben. Wir haben mehr individuelle Qualität als 10 von 11 Ligakonkurrenten, trotzdem können wir uns selbst gegen die Schwächsten nur zu einem ganz knappen mühsamen Zittersieg verhelfen. Ich hoffe Ilzer erkennt die Zeichen und kann gegensteuern.

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