„Wir sind von Thomas Tebbich als Person überzeugt“

Heute wurde Thomas Tebbich im Rahmen einer Pressekonferenz im Trainigszentrum Messendorf der Öffentlichkeit als neuer Geschäftsführer Wirtschaft des SK Sturm präsentiert. Zusammen mit Präsident Christian Jauk, Vizepräsident Ernst Wustinger und Manager Sport Günter Kreissl stellte er sich den Fragen der Journalisten. Der ehemalige Spitzenathlet absolvierte eine akademische Ausbildung im Bereich Marketing und fand den Weg über den ATG, das Projekt Spielberg und eine Sportmarketing-Agentur schnell ins internationale Geschäft, wo er unter anderem Sponsoren für Real Madrid akquirierte. Nach kurzen aber intensiven Gesprächen unterschrieb er schließlich einen unbefristeten Vertrag und wird ab 30. September die wirtschaftlichen Agenden des Vereins übernehmen. Seine Erfahrungen im Ausland mit dem dafür notwendigen „Blick über den Tellerrand“ seien nur ein Grund für die Entscheidungsträger des SK Sturm gewesen, Tebbich an Bord zu holen. „Wir sind von Thomas Tebbich als Person überzeugt“, gab Präsident Jauk zu verstehen. Es sei mit seiner Bestellung nun aber nicht Ziel, in internationale Sphären abzuheben, sondern innerhalb der in Österreich vorhandenen Rahmenbedingungen optimal zu arbeiten. In wirtschaftlicher Hinsicht sei beim SK Sturm bereits einiges an Potenzial da, das es nun auszuschöpfen gilt. „Es gibt noch Luft nach oben“, so der Neuzugang zu der aktuellen Situation des Vereins, der für sich drei große Hauptaufgabenbereiche sieht:

1. Bestehende und potenzielle Partner  sollen professionell betreut werden und bei der Suche nach Sponsoren sollen die Fühler auch ins Ausland ausgestreckt werden.
2. Die Emotionen sollen hoch gehalten und aus dem Spieltag mehr herausgeholt werden.
3. Die Öffentlichkeitsarbeit soll optimiert werden.

Tebbich betont in Bezug auf Letzteres aber, dass bei den Grazern in den vergangenen Monaten schon viel geschafft wurde.

(c) Martin Hirtenfellner Fotografie

Eine grundlegende Neuausrichtung der wirtschaftlichen Ambitionen des SK Sturm darf aber nicht erwartet werden, denn die bisherigen Ziele bleiben in dieser Hinsicht bestehen. Ein wichtiges Hauptaugenmerk wird darauf liegen, die Marke „SK Sturm“ auszubauen und zu stärken und auch wieder mehr Leute ins Stadion zu locken.

Tebbichs persönliche 8.000-Punkte-Marke in Schwarz-Weiß wird somit wohl sein, auch die Außendarstellung zu verbessern. In der Wirtschaft sitzt das Geld nicht mehr so locker wie einst, daher sondieren Unternehmen ganz genau und filtern für sich jene potentiellen Werbeträger heraus, bei denen das Gesamtpaket passt. Dafür bedarf es einer starken Marke, die sich in alle Richtungen offen präsentiert. In die Verlängerung der Partnerschaft mit dem Hauptsponsor Puntigamer war Tebbich nach eigenen Angaben noch nicht involviert. Sturm müsse ein Verein sein, so der neue Manager, der sich den Fans des Vereins gegenüber auch ein Stück weit verpflichtet fühlt.

Frischer Wind

Günter Kreissl bezeichnete Thomas Tebbich als „frischen Wind“ in dritter Stufe, zuvor sei der Verein schon durch seine Verpflichtung und den großen Kaderumbau aufgefrischt worden. Vom neuen Geschäftsführer-Duo ist, das wurde von den bei der Pressekonferenz anwesenden Funktionären unisono mitgeteilt, einiges zu erwarten. Tebbich ergänzt das Team, so Jauk, als ruhiger und ausgeglichener Mensch, der sowohl das nationale als auch das internationale Geschäft gut kennt. Er formulierte treffend: „Ein Mittelding“ aus dem Anwerben von potentiellen Sponsoren, die vor allem an seiner ehemaligen Wirkungsstätte am persischen Golf den Eindruck erwecken, als sprießen die Millionen wie einst das Erdöl, aber auch das Wissen um die Schwierigkeit innerhalb der steirischen Wirtschaft 500 Euro-Kunden für den Grazer Turnverein zu holen.

Auch wenn alle Beteiligten beteuern, Gerhard Goldbrich, der heute nicht an der Pressekonferenz teilnahm, sei freiwillig aus dem Amt geschieden, liest man zwischen den Zeilen doch, dass Thomas Tebbich quasi ein wesentliches Upgrade zum ehemaligen General Manager darstellen sollte. Die Idee, ihn in die Führungsetage zu holen, ist wohl nicht als Notlösung aus dem Hut gezaubert worden, nachdem man vom Abgang Goldbrichs erfahren hatte, sondern scheint doch eine von langer Hand geplante Personalie gewesen zu sein – als Symbol für mehr Professionalität, Innovation und Performancesteigerung. Wohl nicht ganz zufällig hat Kreissl den Vorgänger des neuen Duos bei der heutigen Pressekonferenz dafür gelobt, es verstanden zu haben, loszulassen und dadurch auch dafür zu sorgen, dass endlich wieder (auch wenn schon zum wiederholten Male in der letzten Dekade) frischer Wind durch Messendorf weht.