Winter: „Wir haben aus den Champions League-Spielen gelernt“

Nike Winter im SturmNetz-Interview

Nike Winter ist das Um und Auf in der Defensive der Sturm-Damen. Die gebürtige Wienerin, die es über den ASV Vösendorf und den ASK Erlaa 2009 bis in die deutsche Bundesliga zu USV Jena geschafft hat, kam im Jänner dieses Jahres von den Carinthians zu Sturm. Die 21-fache Nationalteamspielerin pendelt von Klagenfurt – wo sie als Büroangestellte tätig ist – zu jedem Training und Spiel nach Graz. Die nach der griechischen Siegesgöttin benannte Fußballerin absolvierte seitdem jede Bundesligapartie für das Frauenteam des SK Sturm und war auch bei den beiden Auftritten in der Champions League mit an Bord.

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© Martin Hirtenfellner Fotografie

Nike, morgen triffst du mit den Sturm-Damen auf euren unmittelbaren Konkurrenten im Kampf um die Ligaspitze Neulengbach. Sind alle Mädels fit?
Zwar haben ein paar von uns kleinere Blessuren aus den letzten Spielen davongetragen, aber wir Mädels sind ja hart im Nehmen. Trainer Markus Hiden wird daher aus dem Vollen schöpfen können und es stehen ihm alle Kaderspielerinnen zur Verfügung.

Was dürfen sich die Zuschauer demnach von dieser Begegnung erwarten?
Prinzipiell gilt für uns: Ob jetzt Neulengbach kommt oder ein schwächerer Gegner, wir versuchen immer, hundert Prozent zu geben, zu gewinnen und auch dem Publikum mit schönen Spielzügen und vor allem Toren ein gutes Spiel zu bieten. Ich hoffe, dass trotz des Herrenspieles um 16:00 Uhr auch ein paar Fans bereits um 14:00 Uhr zu uns nach Messendorf kommen und wir mit deren Hilfe die Niederösterreicherinnen biegen können. An diesem Wochenende müssen einfach sechs Punkte in Graz bleiben. 

Die Herbstsaison wurde ja von eurem Auftritt in der Champions-League überstrahlt. So manche Beobachter sahen darin eine Gefahr, dass das Tagesgeschäft – sprich Bundesliga – etwas vernachlässigt werden könnte. Dem war dann aber nicht so. Sturm ist wieder ganz vorne dabei und das trotz einiger Abgänge im Sommer. Wie habt ihr das geschafft?
Ich denke, jede Einzelne von uns hat es genossen in der Champions-League vor so einem Publikum und mit so einem Rückhalt spielen zu dürfen. Keine hat dabei jedoch den Fokus auf die Meisterschaft verloren. 

Im Moment liegt ihr dort mit dem SV Neulengbach gleichauf einen Punkt hinter dem Tabellenführer aus St. Pölten. Was müsste passieren, damit die Sturm-Damen heuer erstmals den österreichischen Meistertitel einfahren können?
Nachdem Spratzern (Anmerkung: St. Pölten) in Wien Punkte liegen hat lassen, sind wir auf den oberen Tabellenrängen enger zusammengerückt und der Kampf um die Meisterschaft ist jetzt wieder spannender. Wir haben aus den beiden Spielen gegen den FC Zürich viel gelernt, sowohl was das Defensiv- als auch was das Offensivverhalten betrifft. Diese Erkenntnisse gilt es jetzt umzusetzen. Gelingt uns das, bin ich guter Dinge, dass es im Titelkampf bis zum Ende zumindest spannend bleibt.

Nächste Woche geht es für euch noch nach Altenmarkt, danach gibt es eine viermonatige Winterpause. Wie werdet ihr diese Zeit überbrücken?
Nach dem Spiel gegen Altenmarkt wird noch weiter trainiert, circa ab Mitte Jänner beginnt dann schon wieder die Vorbereitung auf das Frühjahr. Zusätzlich spielen wir dazwischen bei einigen Hallenturnieren mit. Auch beim Futsal-Cup, der aus insgesamt acht Turnieren besteht, sind einige unserer Mädels mit dabei.

Du bist ja in sehr jungen Jahren schon zu Länderspielehren gekommen. Bei der Europameisterschaft im nächsten Jahr wirst du mit 27 im besten Fußballerinnen-Alter sein. Hältst du es für möglich, noch auf den Euro-Zug aufzuspringen?
Ich denke, dass bei uns einige Spielerinnen das Zeug dazu hätten, Österreich bei der Endrunde zu vertreten. Mit Anna-Carina Kristler haben wir mit Sicherheit die beste österreichische Torfrau in unseren Reihen, mit Stefanie Enzinger die beste österreichische Torschützin des Vorjahres und auch unsere Nachwuchshoffnungen, die bereits im Jugendnationalteam eingesetzt wurden, steht die Tür dafür noch offen. Für mich persönlich allerdings sehe ich keine Chancen mehr, das Österreichtrikot noch einmal überzuziehen. Höchstens als Fan im Stadion.

Vielen Dank und alles Gute für das Spiel!

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1 Kommentar

  1. austria4ever sagt:

    Guter Job Mädls 🙂 Weiter so!

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