Wintercheck-Special: Amateure

SK Sturm Graz Amateure – Herbst 2016

Der Herbstdurchgang der Saison 2016/17 in der dritthöchsten österreichischen Spielklasse, in diesem konkreten Fall in der Regionalliga Mitte, ist durch. 16 Begegnungen – 15 Spiele aus dem Grunddurchgang plus eine aus dem Frühjahr vorgezogene Runde – sind absolviert. Höchste Zeit also auch für uns, eine Zwischenbilanz über das bisherige Abschneiden unserer Sturm Amateure zu ziehen.

Wirft man einen Blick aufs Tableau, so lässt sich schnell erkennen: „Steirerbluat is koa Himbeersoft!“. Sage und schreibe sechs steirischer Vertreter finden sich dort nämlich unter den ersten acht der Tabelle. Acht Steirer insgesamt in der Liga, da kann aus schwarz-weißer Sicht also nicht sonderlich viel schief gelaufen sein, möchte man meinen. Trugschluss. Denn während Tabellenführer Gleisdorf, gefolgt vom TSV Hartberg und dem SV Lafnitz die Ligaspitze bilden, finden sich unsere Jung-Blackies, mit bislang 15 erspielten Punkten und auf Platz 13 liegend, mitten im Abstiegskampf wieder. Woran dies liegen könnte, soll im Folgenden aufgearbeitet werden.

© Martin Hirtenfellner Fotografie

Schwerpunkt: mangelnde Routine

Wie bereits in den Jahren zuvor lag auch zu Beginn dieser Saison die Hauptaufgabe des Trainer-Teams rund um Markus Schopp darin, die Herausforderung einer kontinuierlich jünger werdenden Mannschaft anzunehmen und die junge Truppe konkurrenzfähig zu machen. Leistungsträger aus dem Vorjahr wurden teilweise transferiert – beispielsweise Danijel Klaric, der im August nach Italien zu Fidelis Andria wechselte – oder verliehen, wie etwa der enorm talentierte Flügelflitzer Benjamin Rosenberger zum WAC, um deren Entwicklungsstufe auf ein höheres Level zu bringen. Bitter im Falle Rosenbergers war jedoch sein früher Kreuzbandriss im August dieser Saison, der den Jung-Profi meilenweit aus dessen Umlaufbahn warf.

Coach Markus Schopp brachte die Situation der Sturm-Fohlen unlängst mit folgendem Zitat in der Vereinszeitschrift SturmEcho auf den Punkt: „Es ist Fakt, dass unser Altersschnitt in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken ist. Dabei geht es nicht nur um Qualität. Vielmehr geht es darum, Spieler in Bewerbsspielen im Erwachsenenfußball einzusetzen. Denn Erwachsene haben Waffen, die die Jungen noch nicht kennen. Das geht halt nicht immer einher mit den Resultaten.“

(c) Martin Hirtenfellner Fotografie

Und bereits nach wenigen Runden war absehbar, dass auch diese Spielzeit für unsere Amateure keine einfache sein wird. Spielerisch gelang es den Jungs zwar Woche für  Woche phasenweise die Gegner zu dominieren, die mangelnde Routine war aber ebenso klar erkennbar, wie die mentale Inkonstanz und die noch nicht vollständig abgeschlossene körperliche Entwicklung des Großteils der jungen Talente, was sich in Form von etlichen späten Gegentoren im Laufe der Herbstsaison manifestierte und naturgemäß etliche Punkte kostete  – etwa in Wolfsberg (Runde fünf), wo man nach 1:0-Pausenführung mit einer 1:2-Niederlage die Heimreise über die Pack antreten musste oder auch in Deutschlandsberg in Runde neun, als man gar bis zur 95. Minute mit 3:2 in Führung lag (Endstand 3:3, Anm.).

Der erste Sieg der Sturm Amateure ließ lange auf sich warten und gelang erst in der zehnten Runde auswärts beim SC Kalsdorf (0:1, Anm.). Die Erleichterung nach dem Schlusspfiff an diesem Freitagabend, so erinnert sich der Autor dieser Zeilen, stand dabei allen mitgereisten Sturm-Verantwortlichen buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Alle hofften nun auf die Wende und auf den Schritt raus aus dem Tabellenkeller.

Doch der Turnaround blieb aus. Die beiden darauffolgenden Spiele – zuhause gegen Vorwärts Steyr (1:3, Anm.) und auswärts bei der TSV Hartberg (1:6, Anm.) gingen klar verloren.

In weiterer Folge sahen sich die Verantwortlichen bei den Grazern zum Handeln gezwungen und schickten für das Heimspiel in Runde 13 gegen den starken ATSV Stadl-Paura mit Dobras, Schoissengeyr, Gruber, Potzmann und Lovric gleich mehrere Ersatzkräfte der Kampfmannschaft zur Unterstützung zum Sonntagsspiel der Amateure nach Messendorf. Was folgte war ein Last-Minute-Sieg und ein weiteres, kollektives Durchatmen in schwarz-weiß.

Die darauffolgenden letzten drei Spiele im Herbst – auswärts in Weiz, zuhause gegen Grieskirchen und gegen die Union Gurten – brachten den Jungblackies weitere vier Punkte, wodurch sich die Schopp-Elf zum Überwintern auf Tabellenrang 13 bugsieren- und einen Mini-Polster zur Abstiegsregion erarbeiten konnte.

Fazit

Für die Rückrunde – Meisterschaftsstart: Samstag, 11. März in Lafnitz – bleibt eines gewiss: Vollste Konzentration und alles reinhauen, was geht! Ein Abstieg der Amateure in die Landesliga wäre ein herber sportlicher Rückschlag für den gesamten Verein. In Anbetracht der bisherigen Partien sind wir diesbezüglich aber guter Dinge, denn spielerisch konnten unsere Jungs bislang weitestgehend überzeugen, was als Basis für den Rest der Saison einen positiven Entwicklungsprozess erwarten/erwünschen lässt. Gemma Schwoaze!

Die Jüngsten – Men to watch:

Die aktuelle Truppe der Sturm Amateure beinhaltet viele, hochtalentierte junge Kicker, die teilweise schon mit Jungprofi-Verträgen ausgestattet, in Zukunft heiße Aktien des SK Sturm sein werden. Im Folgenden haben wir uns drei herausgepickt, die wir an dieser Stelle kurz vorstellen wollen:

Romano Schmid: Gerade einmal 16 Jahre jung und seit Sommer mit einem Jungprofi-Vertrag ausgestattet, fällt der Dribblanski auf der Zehn immer wieder durch enormen Spielwitz, toller Ballkontrolle und hervorragender Technik auf und wird früher oder später, sofern er denn bei Sturm bleibt, auch die Kampfmannschaft in Punkto Kreativität und Spielwitz enorm verstärken.

Michael John Lema: Das 17-jährige schwarz-weiße Eigengewächs schaffte diesen Sommer den Sprung von der U18 zu den Sturm Amateuren, bewirbelt seither die rechte Außenbahn und konnte in seinen bisher sieben Einsätzen in der Regionalliga Mitte drei Tore beisteuern.

Was bei dem Jungen aus Tansania allerdings viel mehr ins Aug‘ sticht, ist seine ungeheure Explosionskraft. Ein Pfitschipfeil, der ebenso in späteren Jahren eine Bereicherung für die Kampfmannschaft des SK Sturm darstellen könnte.

Philipp Sittsam: Ebenfalls 17 Jahre jung, technisch hoch talentiert, spielfreudig und im offensiven Mittelfeld beheimatet, gilt für den Bruder von Florian Sittsam selbiges, wie für die beiden zuvor beschriebenen Talente. Auch bei ihm wird es mit Spannung zu beobachten sein, wie weit hinauf ihn sein Weg führen wird.

 

1 Kommentar

  1. Juran sagt:

    Bei Lema hoffe ich wirklich das er den Sprung in die KM schafft mit seiner Schnelligkeit kann er zu einer richtigen Waffe vor allem weil er nicht nur einfach schnell ist sondern auch Technisch einiges drauf hat.

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