Wintercheck 17/18: Sturm Amateure

SK Sturm Graz Amateure – Herbst 2017

Auch die SK Sturm Graz Amateure haben eine aufregende Herbstsaison hinter sich. Schon gegen Ende der letzten Saison kündigten sich personelle Veränderungen an. Sturm-Urgestein Markus Schopp verließ nach 20 Jahren den Verein zu Saisonende und wurde von Joachim Standfest abgelöst. Der gebürtige Eisenerzer wechselte als Stammspieler des WAC direkt nach Graz. Mit Co-Trainer Mario Kienzl und Tormanntrainer Roland Goriupp leiteten von nun an drei Ex-Profis mit großer schwarz-weißer Vergangenheit das Training der zweiten Mannschaft. Mit der Vorstellung von Heiko Vogel wurde auch bekanntgegeben, dass Standfest in Zukunft dem Trainerstab bei den Profis angehören wird. 

Senkrechtstarter

Gleich in der ersten Runde der Regionalliga Mitte trafen die Amateure auf den SV Lafnitz mit einer wahre Sturm-Legende an der Seitenoutlinie. Ferdinand Feldhofer galt vor der Saison mit den Lafnitzern als einer der Mitfavoriten auf den Aufstieg. Trotz großer Möglichkeiten wurden die Oststeirer ihrer Favoritenrolle nicht gerecht, durch ein Tor von Peter Puster feierten die Jungblackys einen 1:0 Heimerfolg zum Ligaauftakt. Bis auf eine 0:3 Niederlage beim SC Kalsdorf lief es für die Grazer weiterhin wie am Schnürchen. Vom vierten bis zum zehnten Spieltag gelangen den Amateuren ganze 7 Siege am Stück, womit man zu diesem Zeitpunkt mit ganzen 27 Punkten souverän an der Tabellenspitze stand.

(c) Martin Hirtenfellner – Fotografie

Vom Höhenflug in die Talfahrt

Ende September rollten in Messendorf die Bagger an. Aufgrund der Rasensanierung in Messendorf trugen die Amateure ihre Heimspiele für mehrere Wochen in Wildon aus. Just ab diesem Zeitpunkt schien der Höhenflug in eine Talfahrt überzugehen. Eingeleitet durch ein 2:3 beim SV Allerheiligen, konnten die Sturm Amateure in sieben Runden lediglich vier Punkte holen. Einzig beim Gastspiel in Oberösterreich wurde der ATSV Stadl-Paura mit 2:0 besiegt. Dies blieb allerdings der letzte volle Erfolg vor der Winterpause,denn auch bei der Rückkehr in das gewohnte Ambiente nach Messendorf klappte es nicht mit den erhofften drei Punkten. Zwar zeigten sich die Grazer nach langer Zeit wieder spielfreudig, zu mehr als einem 1:1 gegen den SC Kalsdorf reichte es allerdings nicht. Somit rutschte man in nicht einmal zwei Monaten von Tabellenrang 1 auf Rang 4 ab, auf dem man aktuell auch überwintert. Die Konkurrenz bleibt aber dennoch in Reichweite. Gerade einmal 1 Punkt beträgt der Abstand auf den zweiten Platz, den derzeit der SK Vorwärts Steyr inne hält und der in dieser Saison den sicheren Aufstieg in die zweite Spielklasse bedeuten würde. Doch will man das überhaupt?

Aufstieg aufgrund der Ligareform?

Aufgrund der kommenden Ligareform wird die neue zweite Liga auf 16 Teams aufgestockt werden. Sie soll das neue Bindeglied vom Amateur zum Profibetrieb werden. Aus den drei Regionalligen berechtigen die jeweils ersten zwei Tabellenplätze zum direkten Aufstieg in Liga 2. Zwei weitere Teams werden von der Bundesliga als Aufsteiger ernannt. Ebenfalls neu ist, dass bis zu drei Amateurteams der Bundesligaklubs in dieser Liga spielen dürfen, weshalb die Chancen auf den Aufstieg speziell für die Sturm Amateure in dieser Saison mehr als nur in Reichweite sind. Rein sportlich würde ein Aufstieg sehr wahrscheinlich nicht viele Änderungen mit sich bringen, dennoch würden die Kosten nicht unerheblich steigen.

Die größte Hürde wäre mit Sicherheit eine zweitligataugliche Spielstätte zu finden. Um die geforderten Bestimmungen in Messendorf erfüllen zu können, bräuchte es erhebliche infrastrukturelle Eingriffe in die aktuelle Spiel- und Trainingsstätte. Derzeit werden weder die Mindestanforderungen an Fassungsvermögen, Fantrennung, noch Flutlicht erfüllt. Obwohl mit einer Austragung der Heimspiele in der Gruabn für viele Fans ein Herzenswunsch in Erfüllung gehen würde, wird dies nur ein Wunschtraum bleiben. Neben dem schlechten Rasenzustand müsste man auch dort viel Geld in die Infrastruktur stecken. Da sich die Gruabn im Besitz der Stadt Graz befindet und derzeit vom Grazer SC bespielt wird, wäre eine Investition von Sturm wirtschaftlich unrentabel. Die dritte Option heißt Liebenau. Doch auch hier müssten sich die Amateure für jedes Spiel einmieten. Doch aufgrund der zu erwartenden niedrigen Besucherzahlen würde auch hier jedes Heimspiel einen hohen finanziellen Verlust bringen. Der Verein zeigte sich bisher dennoch zuversichtlich und steht einem möglichen Aufstieg durchaus positiv gegenüber. Für welche Lösung man in der Stadion-Problematik entscheidet, wird man wohl erst in den nächsten Monaten erfahren. 

Men to watch:

Zum Abschluss richten wir den Fokus wieder auf das Sportliche. Letztes Jahr stellten wir an dieser Stelle unter anderen einen gewissen Romano Schmid vor. Doch welche Akteure haben aktuell das Zeug auf eine große Zukunft? Auch diesmal nehmen wir drei Spieler genauer unter die Lupe:

Tobias Schützenauer: Mit Fabian Ehmann, Christopher Giuliani und Tobias Schützenauer sind die Sturm Amateure auf der Torwartposition mehr als gut bestückt. Doch vor allem der 20-jährige Schützenauer, der längst kein unbeschriebenes Blatt mehr ist, zeigte in dieser Saison eine Glanzleistung nach der Anderen. Bereits in der Saisonvorbereitung brachte er im Test gegen West Ham United zahlreiche Premier-League-Stars zur Verzweiflung. Nachdem sich Christian Gratzei verletzte, besetzte er bereits die Position des Ersatztorhüters bei den Profis. Nachdem Gratzei aller Voraussicht nach im Sommer seine Karriere beenden wird, könnte früher oder später Schützenauer für Jörg Siebenhandl zur großen Konkurrenz werden. 

Florian Ferk: Der 18-jährige Innenverteidiger schaffte zum Saisonbeginn den Sprung von der Akademie zu den Amateuren, wo er von Beginn an zum Stammpersonal zählte. Zusammen mit Marco Gantschnig bildete er zumeist das Innenverteidiger-Duo. Neben den starken Leistungen speziell zu Saisonbeginn ist auch seine Disziplin beachtenswert. In insgesamt 1.163 Einsatzminuten sah die Zukunftshoffnung noch keinen einzigen Karton. Wenn er die Leistungen aus dem Herbst auch in den nächsten Monaten bestätigen kann, wäre ein Karrieresprung durchaus realistisch.

Andre Muhr: Auch der 17-jährige Andre Muhr kam im Sommer von der Akademie zu den Sturm Amateuren. Der U18-Teamspieler gehörte von Beginn an zur Stammformation und wurde zumeist im linken Mittelfeld eingesetzt. In der elften Runde der Regionalliga Mitte feierte Muhr in Allerheiligen seinen ersten Torerfolg bei den Amateuren. In den letzten Wochen vor der Winterpause wurde er zumeist bei der U18 eingesetzt bzw. wurde für das Nationalteam abgestellt. Da die Profis im Mittelfeld aktuell sehr gut aufgestellt sind, scheint ein zeitnaher Einsatz in der ersten Mannschaft derzeit eher unwahrscheinlich. Dennoch könnte ihm bei weiteren guten Leistungen eine rosige Zukunft bevorstehen.

5 Kommentare

  1. graz4ever sagt:

    So ein allgemeines UpDate über unsere einzelnen Nachwuchsspieler (viell jährlich nach der Saison) wär für die Zukunft eventuell überlegenswert!

    Ansonsten – habs hier schon öfter erwähnt – find ich euer Angament, für unsere Amas (über die Spielberichte, Ticker bis hin zu diesem Zwischenresüme) wirklich einwandfrei und absolut lobenswert! Danke hierfür SturmNetz!

  2. Ennstaler sagt:

    Das Sturmnetz soll ein Ort sein, wo jeder, wie ihm grad der Schnabel gewachsen ist, seinen Beitrag leisten kann. Verweise auf Rechtschreibfehler und sonstige Besserwisserei sind durchaus verzichtbar-

    • graz4ever sagt:

      Danke für die Verteidigung!

      Leider hab i da rechtschreibmäßig 2x echt Blödsinn gemacht, da i, als i das geschrieben hatte, voll auf der Leitung stand..

      Aber zum Glück hab i das Kommentar net in nem Duden-Forum gepostet 😉

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