Winter-Check Spezial: Sturm Graz II
Im Gegensatz zum Bundesliga-Team befinden sich Sturms Nachwuchshoffnungen nach 17 gespielten Runden bereits seit Anfang November in der Winterpause, welche man an der wohlig und gemütlichen Tabellenspitze verbringt. Doch wie kam es dazu? Wird man in dieser tatsächlich den Aufstieg feiern können?
Schwankende Leistungen zum Saisonstart
Nach einer vielversprechenden Vorbereitung, in der man u.a. gegen die zweitklassigen Young Violets gewinnen konnte, starteten die Jungblackys mit einem 2:0-Auswärtserfolg beim SV Spittal/Drau in die neue Regionalliga-Mitte-Saison. Mit einem 6:0-Heimsieg in der zweiten Runde gegen Weiz bestätigte man eindrucksvoll die Ambitionen, oben mitzuspielen. Danach folgten allerdings eine klare Niederlage in Vöcklamarkt sowie ein Remis gegen Allerheiligen, wodurch man auf den fünften Tabellenplatz abrutschte. Auch in den nachfolgenden Runden bestätigte das Team von Trainer Thomas Hösele die Berg- und Talfahrt. Einem klaren Auswärtssieg beim Aufstiegsaspiranten aus Deutschlandsberg folgten zwei Punkteteilungen gegen die Wolfsberger Zweitvertretung sowie gegen St. Anna.
Am Weg nach ganz oben
Mit den fallenden Temperaturen stabilisierten sich die Leistungen der jungen Mannschaft deutlich. Die letzte Niederlage setzte es Mitte September bei den Jungen Wikingern aus Ried. Danach ging es in der Tabelle stetig bergauf! Zuerst wurde der FC Gleisdorf mehr als deutlich mit 6:0 aus dem eigenen Stadion geschossen. Den Schlusspunkt zu diesem Kantersieg setzte Tobias Strahlhofer bei seinem Comeback, elf Monate nach seinem Kreuzbandriss. In der 91. Spielminute – vier Minuten nach seiner Einwechslung – machte der 19-Jährige das halbe Dutzend voll. Nach drei Siegen in Serie sowie zwei Unentschieden, hatte das Team zum Herbst-Abschluss die Chance, mit einem Heimsieg gegen den ATSV Stadl-Paura den Herbstmeister-Titel nach Messendorf zu holen. Und dies gelang ansehnlicher Manier! Der abgeschlagen am Tabellenende rangierende Chaosclub aus Oberösterreich bot kaum Gegenwehr, wodurch am Ende neben einem denkwürdigem 13:0 auf der Anzeigetafel auch der Herbstmeister-Titel in trockenen Tüchern war.
Wie geht es weiter?
Nachdem alle geplanten Testspiele nach dem Ende der Hinrunde abgesagt werden mussten, sollte die Vorbereitung auf das Frühjahr am 15. Jänner mit einem Freundschaftsspiel gegen den Landesligisten USV Mettersdorf los gehen. Eine besonders interessante Partie könnte das Spiel am 5. Februar gegen den ambitionierten und von Carsten Jancker trainierten DSV Leoben werden. Im Kader der Donawitzer stehen unter anderem die Ex-Blackys Timo Perthel und Naim Sharifi.
Geplante Vorbereitungsspiele:
Datum & Uhrzeit | Heimteam | Auswärtsteam | Ort |
15.01.22, 15:00 Uhr | SK Sturm II | USV Mettersdorf (LL) | Messendorf Kunstrasen |
22.01.22, 15:00 Uhr | SC Liezen (LL) | SK Sturm II | Stadion Liezen |
26.01.22, 19:00 Uhr | SK Sturm II | SV Wildon (LL) | Messendorf Kunstrasen |
28.01.22, 19:00 Uhr | SK Sturm II | SV Feldbach (OL) | Messendorf Kunstrasen |
05.02.22, 15:00 Uhr | SK Sturm II | DSV Leoben (LL) | Messendorf Kunstrasen |
08.02.22, 19:00 Uhr | SK Sturm II | ASK Kohfidisch (LL) | Messendorf Kunstrasen |
11.02.22, 19:00 Uhr | SK Sturm II | SC Bruck/Mur (LL) | Messendorf Kunstrasen |
26.02.22, 14:00 Uhr | SK Sturm II | Admira Juniors (RL) | Messendorf Kunstrasen |
In wieweit die geplanten Testspiele wirklich stattfinden können, steht natürlich noch in den Sternen. Es bleibt allerdings zu hoffen, dass zumindest die Meisterschaft wie geplant weiterlaufen kann und nicht wie in den letzten beiden Saisonen frühzeitig abgebrochen werden muss. Sofern alles gut geht, startet Sturm II am 5. März mit einem Heimspiel gegen den aktuell vom Abstieg bedrohten SV Spittal/Drau in die Rückrunde. Aufgrund der sehr engen Tabellensituation sind spannende Duelle und ein enges Rennen um die Tabellenspitze zu erwarten. Das Duell mit den derzeit punktegleichen Deutschlandsbergern am 2. April könnte schon richtungsweisend sein und verspricht ein echtes Top-Duell, welches sich – sofern möglich – volle Ränge in Messendorf verdient hätte.
Fazit
Vom Torfestival gegen Stadl-Paura darf man sich nicht zu sehr täuschen lassen. Sturm II spielt zwar definitiv guten und erfrischenden Fußball und ist auch nicht zu unrecht an der Tabellenspitze. Dennoch konnte das jüngste Team der Liga (Ø 19,2 Jahre) nicht immer vollends überzeugen. Vor allem zu Saisonbeginn fehlte die nötige Konstanz. Dass es derzeit kaum Spieler gibt, die bei den Profis in naher Zukunft richtig Fuß fassen können zeigen z.B. die Jungprofis wie Sandro Schendl oder Moritz Wels. Dies liegt allerdings primär nicht daran, dass diese Spieler zu schlecht wären oder gar zu wenig Talent für ganz oben hätten, sondern vielmehr an der Tatsache, dass der Niveauunterschied zwischen Regionalliga und Bundesliga immens groß ist. Aufgrund dieser Tatsache wäre ein Aufstieg enorm wichtig für die sportliche Weiterentwicklung junger Talente. Für die jungen Wilden gilt es nun, mit voller Konzentration in die zweite Saisonhälfte zu gehen, um am Ende weiterhin am Platz der Sonne zu stehen.
Men to watch:
Neben den Jungprofis, die bereits ein wenig Bundesliga- oder sogar Europa-League-Luft schnappen durften, gibt es einige weitere Talente, die man in Zukunft im Auge behalten sollte. Sicherlich hat ein Großteil des Kaders Potenzial, drei Spieler wollen wir aber nachfolgend besonders hervorheben:
Tobias Strahlhofer
Der 19-jährige Stürmer bewies bereits in der Vergangenheit seinen Torriecher, ehe er im Herbst 2020 durch einen Kreuzbandriss zu einer elfmonatigen Verletzungspause gezwungen wurde. Gleich bei seinem Comeback im Herbst 2021 konnte die Offensivhoffnung einen Torerfolg verbuchen. Nach einigen weiteren Kurzeinsätzen durfte er sich im letzten Spiel vor der Winterpause 62 Minuten beweisen und netzte gegen harmlose Gäste gleich vier mal. Tobias Strahlhofer ist zweifelsohne die größte Stürmer-Nachwuchshoffnung. Für die Zukunft ist ihm zu wünschen, dass er sich im Frühjahr in die Startelf zurück kämpft und vor weiterem Verletzungspech verschont bleibt.
Luka Maric
In den Adern des 19-jährigen Torhüters fließt durch und durch schwarz-weißes Blut. Wie sollte es auch anders sein, wenn man beim Trainingszentrum aufgewachsen ist, einen Vater als legendären Zeugwart und eine Mutter im Klub-Facility-Management hat. Doch Luka glänzt nicht nur mit Sturm-DNA, sondern auch mit seinen Leistungen im Tor. Dies stellte er vor allem in der aktuellen Regionalliga-Saison unter Beweis, in der er erheblichen Anteil am Herbstmeister-Titel hatte. Dass der Verein auch in Zukunft auf das Torwart-Talent setzen möchte, bewiesen die Verantwortlichen bereits 2019, als man den damals erst 16-Jährigen mit einem Jungprofi-Vertrag ausstattete. Zwar reichte es für Luka noch nicht für einen Pflichtspiel-Einsatz bei den Profis, jedoch zu 18 Minuten beim Test gegen Roter Stern Belgrad, in welchem er in der Nachspielzeit mit einem Weltklasse-Reflex das 1:1 fest hielt. Auch in allen Europa-League Gruppenspielen stand Maric im Kader. Sollte Maric auch in Zukunft seine Leistungen bestätigen können, könnte er eine ernstzunehmende Konkurrenz für Jörg Siebenhandl und Tobias Schützenauer darstellen. Es sei ihm jedenfalls zu wünschen!
Simon Nelson
Der 19-jährige Innenverteidiger, der 2019 mit einem Jungprofi-Vertrag ausgestattet wurde, ist absoluter Stammspieler in Sturms Regionalliga-Mannschaft und bestritt alle Spiele, in denen er im Kader war, von Beginn an. Im November durfte Nelson immerhin etwas Europacup-Luft schnuppern, indem er das heroisch erkämpfte 1:1 in San Sebastian von der Bank aus mitverfolgen konnte. Auch ihm käme ein möglicher Zweitliga-Aufstieg und die damit verbundene Niveausteigerung sehr zu gute, um in Zukunft den Sprung in den Kader der Kampfmannschaft zu schaffen.
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