Willkomen in Graz, Albian Ajeti!

Der SK Sturm hat seinen Last-Minute-Mittelstürmer. Wenn man es nicht ganz so genau nimmt, sogar den von Andreas Schicker zwischen den Zeilen angekündigten 5-Millionen-Mann. Albian Ajeti, Schweizer mit kosovarischen Wurzeln, ist trotz seiner erst 25 Jahren schon viel herumgekommen: Von seinem Stammverein FC Basel aus, wechselte er bereits mit 18 Jahren und einigen unschönen Nebengeräuschen in die Deutsche Bundesliga, durfte dort aber für den FC Augsburg ganze 36 Minuten ran. Er kehrte daher in die Schweiz zurück, spielte dort dann eine Saison in St. Gallen, weitere zwei bei seinem Stammverein und schoss sich zum Liga-Torschützenkönig in der Saison 2017/2018.  Lange hielt es ihn jedoch nicht in der etwas beschaulicheren Fußballwelt und – wie auch in diesem Jahr – wurde er schon damals Hauptdarsteller eines Dead-Line-Day-Transfers. Da die Chemie zu Marcel Koller nicht ganz so stimmte, wurde West Ham sein neuer Arbeitgeber. Mitten im Kampf um den Einzug in die Champions League ließen die Baseler ihren Topsocrer nach England ziehen. Der damals noch 22-jährige Schweizer unterschrieb bei den vom Chilenen Manuel Pellegrini gecoachten Londonern einen Vertrag über vier Jahre mit Option auf zwei zusätzliche. Im zweiten Anlauf sollte es nun auf der großen Fußballbühne endlich klappen.

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Die Bilanz nach der ersten Saison bei den Hammers war aber eine mehr als überschaubare: Insgesamt 130 Minuten lang durfte er in der Premier League sein Können zeigen – Treffer gelang dem Mittelstürmer dabei keiner. Aus vier beziehungsweise sechs Jahren blieb es bei dieser einen Spielzeit in England und Ajeti zog es weiter nach Schottland. Dort aber wirklich sollte nun alles besser werden. Tatsächlich kam er bei Celtic in den ersten beiden Jahren zu 27 Einsätzen und acht Treffern, doch in der aktuellen Spielzeit bekam er von seinem Klub mitgeteilt, dass man ihm keine Aussichten auf reguläre Einsätze versprechen kann. Ajeti stand kein einziges Mal mehr im Spieltagskader der Bhoys. Der noch vor zwei Jahren für 5,5 Millionen verpflichtete Stürmer musste sich erneut auf Klubsuche begeben und wurde nun wieder im letzten Abdruck in der steirischen Landeshauptstadt fündig. Hier verspricht sich der 25-Jährige, dass seine Länderspielkarriere mit Blickrichtung WM in Katar wieder Fahrt aufnimmt. Sein letzter Einsatz in der „Nati“ datiert vom 3. September 2020. Nach Gregory Wüthrich, Cédric Tsimba und Regis Rothenbühler (Supercup-Sieger 1999 mit Sturm) ist Albian Ajeti der vierte Eidgenosse im Trikot des SK Sturm. Ajeti soll vorerst von Celtic Glasgow bis Sommer 2023 ausgeliehen werden, inklusive einer Kaufoption. 

Eckdaten Albian Ajeti

• Geboren am 26. Feber 1997
• 1,83 Meter
• Je 1x Schweizer und Schottischer Meister und Pokalsieger
• 1x Torschützenkönig in der Schweiz
• 11 Länderspiele / 1 Treffer / 45 Treffer in der Schweizer Super League
• 29 Spiele im Europacup

Update 18:00

Der SK Sturm hat offiziell die Verpflichtung des Stürmers bestätigt. Ajeti wird mit der Rückennummer 9 auf Torejagd gehen. Andreas Schicker: „Ich verfolge Albians Werdegang bereits seit Jahren und bin von seiner Qualität vollends überzeugt – jetzt hat sich auch die Möglichkeit einer Verpflichtung ergeben. Seine Vita und seine Erfahrung sprechen für sich. Er ist extrem handlungsschnell, stark im Kopfballspiel, hat einen Torriecher und bringt generell Qualitäten mit, die unserem Spiel guttun werden. Nach einem für ihn persönlich schwierigeren Jahr in Glasgow hat er mir ganz klar signalisiert, dass er beim SK Sturm wieder voll durchstarten möchte.“ Der Schweizer selbst sagt, er sei überzeugt am richtigen Ort gelandet zu sein, Sturm sei ein großer Klub mit großer Tradition. Und: „Ich will meine Qualitäten und meine Erfahrung schnellstmöglich einbringen und dem Team so sowohl in der Meisterschaft, als auch in der bevorstehenden Gruppenphase der Europa League weiterhelfen.“ 

Talent wird verliehen

Fest steht auch, dass Luca Kronberger temporär abgegeben wird. Der 20-Jährige, der im Frühjahr 2022 von der Admira zu Sturm gewechselt war, geht leihweise für eine Saison zu Bundesliga-Konkurrent Ried.