Wie ein Phönix aus der Asche!
Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler der Begegnung SK Rapid Wien vs. SK Sturm Graz sind abgeschlossen und alle Einsendungen ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet, sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel „Man of the Match“ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.
Man of the Match:
Thomas Schrammel – Note: 1,83
Er ist unter Roman Mählich die wohl größte Überraschung. Der Ex-Rapidler, den viele schon völlig abgeschrieben hatten, blüht nun unter dem Neo-Sturmtrainer so richtig auf und zeigt endlich das, was sich viele wohl schon viel eher vom Linksverteidiger erhofft hätten: defensiv solide, leidenschaftliche Leistungen, gepaart mit brandgefährlichen Flanken in der Offensive. Auch gegen seinen Ex-Arbeitgeber wusste Thomas Schrammel über 90 Minuten zu überzeugen, ließ in der Defensive nichts anbrennen, gewann viele Zweikämpfe und versuchte auf seiner linken Seite zumindest hin und wieder etwas Tempo nach vorne zu machen. Der 31-Jährige hat beeindruckend unter Beweis gestellt, dass es sich lohnt, niemals aufzugeben und wie wichtig es ist, nach schweren Zeiten gestärkt zurückzukommen. Das honorieren auch unsere Leser, die Thomas Schrammel erstmals mit dem Titel „Man oft the Match“ auszeichnen. Weiter so!
Otar Kiteishvilli – Note: 1,93
Der Georgier konnte in der vergangen Woche gegen den WAC endlich sein erstes Tor im Trikot der Blackys erzielen und seine steigende Formkurve auch in Wien-Hütteldorf bestätigen. Obwohl in der Offensive gestern nicht viel passierte, war es immer Kiteishvilli, über den zumindest Ansätze von Gefährlichkeit ausgingen. Seine Tempodribblings lassen im Ansatz hin und wieder an einen ähnlich quirrligen Spieler vom FC Barcelona erinnern – dementsprechend oft konnte Otar in Wien nur durch Fouls gestoppt werden. Seine Passquote von 87,2 % zeigt, wie wichtig der georgische Nationalteamspieler auch für das spielerische Element in der Sturm-Mannschaft geworden ist.
Anastasios Avlonitis – Note: 1,97
Nachdem Anastasios Avlonitis seit der Bestellung von Roman Mählich in der Dreier-, bzw. Fünferkette wieder gesetzt scheint, dankt dieser es dem neuen Coach wöchentlich mit ganz starken Performances zurück. Auch gegen Rapid war der Grieche ein ganz wichtiger Mitgrund dafür, dass Rapid lange Zeit zu überhaupt keiner Torchance kam. Avlonitis dirigierte die Abwehr und bestach mit einer bärenstarken Zweikampfquote von 80 %. In dieser Form ist der Innenverteidiger nicht mehr aus der Startelf wegzudenken.
Sandi Lovirc – Note: 2,03
Der schon als „ewiges Talent“ abgestempelte Sandi Lovric ist neben Schrammel wohl jener Spieler, der als größter Nutznießer nach der Mählich-Bestellung hervorgeht. Wahnsinn, was eine gehörige Portion Selbstvertrauen aufgrund einiger Spiele in der Startelf en suite bewirken kann. Auch gegen Rapid konnte der 20-Jährige unter Beweis stellen, dass er sich am besten Weg befindet, doch noch den großen Durchbruch bei seinem Stammverein zu schaffen. Lovric war einer der absoluten Aktivposten im Sturm-Spiel und verzeichnete mit 47 Pässen selbstredend die meisten auf schwarz-weißer Seite. Speziell in der Defensive tritt der Nachwuchsteamspieler stark auf und gewinnt immer wieder entscheidende Zweikämpfe.
Jörg Siebenhandl – Note: 2,06
Ein im großen und ganzen ruhiger Arbeitstag für den Grazer Schlussmann, verzeichneten die Hütteldorfer doch nur einen Schuss auf das Tor. Bei diesem einen Schuss wäre Siebenhandl allerdings geschlagen gewesen, hätte Stefan Hierländer nicht perfekt antizipiert und das Spielgerät noch von der Linie gekratzt. Ansonsten sprechen drei Spiele in Folge ohne Gegentor für sich. Aufgrund der starken Leistungen seiner Vorderleute in der Verteidigung musste Siebenhandl zuletzt allerdings auch relativ selten große Paraden auspacken.
Lukas Spendlhofer – Note: 2,21
Wie gewohnt eine solide Leistung des Innenverteidigers. Defensiv lies Spendlhofer nichts anbrennen, im Spielaufbau versuchte er, von hinten heraus zu dirigieren. Man kann nur hoffen, dass es Geschäftsführer Sport Günter Kreissl schafft, den mit Sommer auslaufenden Vertrag des 25-Jährigen so bald wie möglich zu verlängern.
Dario Maresic – Note: 2,25
War der stärkste Zweikämpfer am schwer zu bespielenden Rasen in Hütteldorf und konnte seine rote Karte gegen St. Pölten endgültig wieder vergessen machen. Ganze 81,8% seiner Duelle mit gegnerischen Spielern konnte das Eigengewächs für sich entscheiden. Es ist momentan schwerer denn je, zu sagen, welcher der drei Innenverteidigern der beste ist, da alle drei auf sehr hohem Niveau agieren und sich kaum Fehler leisten.
Emeka Eze – Note: 2,25
Der Nigerianer hat sich unter Roman Mählich als Solo-Spitze einen Stammplatz erspielt und konnte zuletzt zwei Tore erzielen. Gegen Rapid konnte Eze allerdings keinen Flick-Flack-Torjubel zur Schau stellen. Der Stürmer rackerte und investierte zwar viel, blieb aber großteils ungefährlich. Hin und wieder muss Eze, auch wenn er technisch sehr versiert ist und gerne das 1 gegen 1 sucht, früher abspielen. Positiv hervorzuheben sind allerdings einmal mehr seine Ballbehauptungen, egal ob mit Kopf, Brust oder Fuß, irgendwie schafft es der Nigerianer trotz Bedrängnis fast immer, sich den Ball mitzunehmen.
Stefan Hierländer – Note: 2,38
Der Kapitän zeigte auch in Hütteldorf, wieso er so wichtig für den SK Sturm ist. Er kämpfte unermüdlich um jeden Ball, war in fast allen der wenigen Offensivaktionen eingebunden und ist als Antreiber und Führungsspieler momentan nicht aus dem Team wegzudenken. In der zweiten Halbzeit hätte er nach dem Stangenschuss von Peter Zulj nahezu im Nachschuss den Führungstreffer für die Grazer erzielt, sein Schuss wurde allerdings von Auer geblockt. Unter dem Strich eine solide Leistung mit Luft nach oben.
Fabian Koch – Note: 2,53
Es war nicht die Partie des Fabian Koch. Auch wenn der rechte Außenverteidiger – wie immer – Einsatzbereitschaft und Leidenschaft auf den Platz brachte, sah er in einigen Situationen des gestrigen Schlagerspiels nicht so gut aus wie sonst. Viele Fehlpässe und Abschläge ins nirgendwo sowie kaum Präsenz in der Offensive trugen zu einem eher bescheidenen Spiel des Tirolers bei. Nichtsdestotrotz weiß man, was man am Dauerbrenner in der Grazer Verteidigung hat – er wird es wieder besser machen.
Peter Zulj – Note: 3,37
Nach seiner Gelbsperre kehrte Peter Zulj wieder in die Startelf der Grazer zurück und konnte nicht an vergangene Leistungen anschließen – viele Fehlpässe, viele Ballverluste und eine Prise Lustlosigkeit zeichneten den Arbeitstag des Mittelfeldregisseurs. Man muss ihm allerdings eines zugestehen: Er hat es nicht leicht. Der Nationalteamspieler wird nahezu von jeder Mannschaft gedoppelt, von nahezu jedem Fan besonders genau unter die Lupe genommen und von den Medien besonders schnell kritisiert. Es bleibt zu hoffen, dass Peter Zulj, sollte er über den Winter hinaus in Graz verbleiben, lernt, mit dieser Situation umzugehen und dass er wieder an alte Tage anschließen kann. Kicken kann er ja wie kaum ein anderer, der „Peda“. Trotz ausbaufähiger Leistung sorgte er für die einzige Topchance der Sturm-Mannschaft am gestrigen Sonntag, leider ging sein Abschluss nur an die Stange.
Einwechslungen:
Philipp Huspek – Note: 2,75
Kam in der 83. Minute für Stefan Hierländer in die Partie. Auch er konnte dem Spiel keinen großen Impuls mehr geben.
Markus Pink – Note: 3,25
Wurde in Minute 77 für Emeka Friday Eze eingewechselt und konnte keine Akzente mehr in der Offensive setzen. Interessant mutet es an, dass Markus Pink sich wohl die Rolle als „Stürmer Nummer 2“ erarbeitet hat und Philipp Hosiner momentan gar nicht zum Zug kommt.
Sonstige Bewertungen:
Roman Mählich – Note: 2,12
Man kann es dem Neo-Sturmtrainer nicht verübeln, seine Truppe sehr defensiv in das Duell mit einem direkten Verfolger geschickt zu haben, da Sturm mit dem 0:0 um einiges besser leben kann als Rapid. Nichtsdestotrotz hat man den Eindruck, dass mit einer etwas mutigeren und offensiveren Einstellung der Mannschaft an diesem Nachmittag auch mehr gegen ein schwaches Rapid drinnen gewesen wäre. Mit Lema hätte man eventuell schon früher jungen, frischen Wind in die Partie bringen können. Kritik auf hohem Niveau, denn die Ergebnisse der letzten drei Wochen sprechen für sich und geben dem Sturm-Trainer recht.
Schiedsrichter-Team um Robert Schörgenhofer – Note: 3,11
Schörgenhofer zeigte mit seinem Team eine durchaus ansprechende Leistung und leitete das überraschend emotionsarme Spiel ohne große Schwierigkeiten. Auch die kritischen Szenen (Handspiel im Rapid-Strafraum; Zweikampf von Lovric und Bolingoli an der Strafraumgrenze) bewertete er richtig. Einzig bei der Verteilung der gelben Karten agierte der Unparteiische fragwürdig, bei harmlosen Foulspielen der Grazer hatte er seine Hand des Öfteren zu schnell an der Brusttasche.
Das SturmNetz – Team bedankt sich für 236 eingegangene Bewertungen und widmet dem Man-of-the-Match, Thomas Schrammel, folgende Nummer:
Schrammel verdient MOTM!
Bravo Thomas Schrammel!!!
Wennst so im Eck warst wie er (unter HV), dann hast wirklich ein Kämpferherz, und eine super Einstellung zu deinen Beruf!
Schrammel ist nicht der „Überkicker“. Er spielt solide, beackert seine linke Seite nach vorne und hinten, macht den sicheren Rückwärts-Pass bevor er ein Risiko eingeht und wenn er kann, flankt er eine Granate in die Mitte. Passt. Dass er ein Kämpferherz hat, beweist er.
Zumindest in den ersten Spielen unter Mählich ist die Position von GK auch wieder „gestärkt“. Jetzt sieht man, dass sich GK bei gewissen Spielern doch etwas gedacht hat, HV aber grundsätzlich einen anderen Fussball spielen wollte… ich hoffe nun, dass sie im Winter auch noch den Hosiner irgendwie hinbekommen…
Es ist zwar schön wie er jetzt aufblüht, nur wurde Schrammel ja geholt um die LV Lücke sofort zu schließen. Umsonst holen wir keinen Ü30 für Ablöse.
Und laut KLZ gibt es immer wieder Gerüchte um Zulj…also entweder setzt man ihn auf die Transferliste oder man erklärt ihn für unverkäuflich. Kann nicht sein das er wie eine beleidigte Leberwurst übers Spielfeld trabt weil keiner Fantasie Summen für eine sehr gute Saison zahlen wollte. Wir brauchen Führungsspieler und nicht den nächsten Alar oder Schmid. Vielleicht kann ja Schrammel einer von der Sorte werden.