„Wenn jemand das gallische Dorf verlassen will, werden wir ihn nicht daran hindern“
Die Pressekonferenz vor dem Saisonabschluss-Spiel in Altach stand ganz im Zeichen der Transferneuigkeiten ehemaliger bzw. noch aktueller Sturm-Spieler. Sportdirektor Günter Kreissl und Trainer Heiko Vogel war bei aller Professionalität deutlich anzumerken, dass das Transferziel dieser Spieler bei ihnen doch für große Verwunderung gesorgt hat. „Ich möchte mir nicht anmaßen, zu kommentieren, was die Austria tut und wie sie es tut. Von der menschlichen Seite kann ich sagen, dass mich diese Dinge enttäuschen. Vor allem tut es mir leid um unsere Fans, die diese beiden Spieler (Anm: Uros Porno Matic und James Jeggo) ins Herz geschlossen hatten.“ Kreissl sprach auch ganz klar an, dass beide Spieler – sowohl öffentlich, als auch medial – immer wieder betont hatten, dass Sturm für sie der einzige Verein in Österreich wäre. Der Sportdirektor ist aber nichtsdestotrotz davon überzeugt, auch zukünftig „eine genauso schlagkräftige Mannschaft zu haben, wie in dieser Saison.“
Unerwiderte, zarte Annäherungsversuche
Zu dem in Kopenhagen ausgemusterten Matic hat Günter Kreissl zwar den Kontakt gesucht, doch dem Management des Serben ließen diese dreimaligen zarten Annäherungsversuche scheinbar kalt. Dieses teilte dem Sportdirektor lediglich mit, dass eine Rückkehr zu Sturm unmöglich sei, da Matic in die Vereinigte Arabische Emirate wechseln wird. „Es ist schon verwunderlich, wenn man dann liest, dass Uros Matic bei Austria Wien unterzeichnet hat„, so Kreissl. Demnach kam es deshalb auch gar nie zu einer echten Verhandlungssituation zwischen Matic und Sturm.
Auch Vogel zeigte sich überrascht
Trainer Heiko Vogel betonte zwar, über die Nicht-Verlängerung von Jimmy Jeggo nicht verwundert gewesen zu sein, da dieser dem Verein gegenüber dies schon längere Zeit so kommuniziert hatte. Vogel ging aber davon aus, dass sich der Australier seinen „unerfüllten Traum England“ erfüllen wolle. Dass es dann die Wiener Austria wurde, darüber war der Trainer allerdings doch sehr überrascht. „Jimmy ist letztendlich alt genug, um dies begründen zu können. Wir haben unseren Job gemacht, mit Markus Lackner frühzeitig reagiert und einen ebenbürtigen Ersatz verpflichtet.“ Ohnehin sei man im Verein auf alle Eventualitäten stets vorbereitet.
Zweifel an der Loyalität von Fußballprofis?
„Mir tut es schon weh, wenn dir jemand in vielen Gesprächen etwas sagt und das am Ende des Tages nicht einhält“, so Kreissl. Zwar könnte man leicht in Versuchung geraten, zu glauben, dass in diesem Geschäft das Geld das absolut oberste Maß aller Dinge sei, doch der Sportdirektor will sich diesem Glauben nicht vollends anschließen, auch „wenn ich damit wohl fast schon in der Minderzahl bin.“ Man lerne solche Dinge im Laufe der Zeit zu akzeptieren, allerdings werde man dadurch immer skeptischer. „Das ist ein Prozess, den ich mir nicht gewünscht habe, aber das macht der Job.“ Es sei auch nicht fair jetzt alle Spieler in einen Topf zu werfen. Kreissl betonte, es gäbe immer noch Spieler, die sich loyal verhalten. Auch wenn die immer weniger werden. „Wenn Spieler glauben, sie müssen wegen dem einen oder anderen Geldschein mehr woanders hin wechseln, dann ist das traurig, wird aber unseren eingeschlagenen Weg nicht beeinflussen.“
Vogel: „Man stumpft mit der Zeit ab“
Auch der Trainer schloss sich der Meinung des Sportdirektors voll und ganz an. „Worte sind Worte, Taten sind Taten. Ich fahre immer gut damit, wenn ich den Menschen an seinen Taten messe und nicht an seinen Worten.“ Vogel zog gar Parallelen zu Asterix und Obelix und verglich den SK Sturm mit einem gallischen Dorf. Demnach habe er als begeisterter Leser wahrgenommen, dass die beiden Comic-Helden ein schönes Leben gehabt haben und zufrieden gewesen sind. „Wenn nun jemand das gallische Dorf in Richtung Rom verlassen will, sind wir die Letzten, die den Spieler daran hindern wollen.“ Schließlich – so der Trainer – sei jeder seines eigenes Glückes Schmied. Das klinge zwar unromantisch, es tue ihm auch vor allem leid für die großartigen Fans, aber für ihn und andere Verantwortliche seien solche Transfers letztendlich lediglich „Part of the Game“.
Bitte Heiko stell Jeggo Sonntag in die Start 11
Zumindest die letzten 5min, damit ihm auch die ungeteilte Aufmerksamkeit unsere Fans nomal ganz bewusst vor Augen geführt wird..
Jeggo=
Kampfsautrotz aller befremdlichkeit ob des wchsels zur austria sollten wir nicht vergessen, dass sowohl matic, als auch jeggo für sturm gute leistungen und immer 100% einsatz gezeigt haben, sie waren ehrliche vertragspartner.
transfers sind heutzutage part of the game, geld spielt logischerweise immer eine große rolle, die karriere eines kickers dauert nunmal nicht länger als maximal 20 jahre…
traditionsbewußtsein (beide waren keine eigenbauspieler!) und loyale vereinstreue sind minderheitenprogramm, wer das anders sieht, hängt ante-bosman-zeiten nach.
es wäre unter der würde der sturmfans, würden jeggo und matic in graz ausgebuht und mit bierbechern beworfen werden – supportet lieber die eigene mannschaft und bedenkt die beiden genau mit so viel aufmerksamkeit, wie ihnen nächstes jahr noch zusteht, nämlich mit gar keiner…
Bei solchen Kommentaren wundert man sich doch, ob die Verfasser irgendwann mit Herz beim Fussball bzw. bei einem Klub waren. Ich wage das zu bezweifeln. Und nur weil, etwas so ist heisst das nicht, dass es so sein muss/soll. Mit dem Ausdruck „part of the game“ kannst dich dann ja mit dem Uwe Scheuch unterhalten, völlig deplatziert und sinnlos.
Bei Jeggo ist die Lage speziell. Gerade, weil er bei den (meisten) Fans so beliebt war, ist das ein Schlag ins Herz jeden Fans. Nicht nur, dass er gekämpft und alles gegeben hat für den Klub ist das Entscheidende, sondern dass er auch ausserhalb des Platzes für den Fan sympathisch und korrekt erschien. Und da ist der Punkt. Er schien korrekt zu sein und diese berechtigte Enttäöuschung des Fans führt zu diesen (meiner Meinung nach auch gerechtfertigten) emotionalen Reaktionen.
Ich befürchte es werden noch viele nach Wien gehen – dort gibt’s einfach eine bessere Gebietskrankenkasse