Welche jungen Spieler von einem Umbau profitieren könnten

Amoah, Krienzer und Co.

Der SK Sturm befindet sich momentan in einer sportlichen Lage, in der Veränderungen unausweichlich sind. Einige Spieler performen seit der Rückrunde und auch schon länger weit unter ihren Möglichkeiten. Als Andreas Schicker Ende April als neuer Geschäftsführer Sport präsentiert wurde, betonte er den Stellenwert der Jugendarbeit: „Prinzipiell ist in meinen Planungen drinnen, dass die Jugend ganz klar forciert wird.“ Speziell in der aktuellen Situation würde es sich bestens empfehlen, vermehrt junge Spieler einzusetzen und ihnen so den Weg in die Bundesliga zu ebnen. Wir haben uns angesehen, welche Jung-Blackys bei einem möglichen Umbau besonders gute Chancen auf Startelfeinsätze hätten.

Junge Spieler im Fokus. Auch so könnte der SK Sturm die Saison zu Ende spielen. 

Auf die Jugend setzen

Einige der hier gelisteten Spieler hätten sich ihr Startelfdebüt schon längst verdient. Es stellt sich die Frage, ob Vincent Trummer auf der linken Abwehrseite nicht ohnehin gesetzt sein sollte, da Emanuel Sakic über weite Strecken alles andere als bundesligareif agiert und Hierländer auf rechts ohnehin stärker auftritt. Auch die offensive Ideenlosigkeit könnte durch junges Blut kompensiert werden. Bekim Balaj konnte in dieser Saison erst sechs Tore für Sturm erzielen, Kevin Friesenbichler durfte noch gar nicht über einen eigenen Treffer jubeln. Es zeichnet sich ab, dass sich Friesenbichler und Balaj in die mittlerweile schon lange Liste der Fehleinkäufe im Angriff einreihen. Gerade in dieser Phase könnte man doch der eigenen Jugend eine Chance geben und kräftig rotieren. Oliver Bacher und Martin Krienzer würden sich perfekt anbieten, denn zusammen konnten die beiden in der vergangenen Saison 21 Tore in der Regionalliga erzielen und hatten somit wesentlich Anteil am Erfolgslauf der Amateure.

Seit dem Wiederbeginn nach Corona blieben auch die Flügelspieler blass. Einzig Kiril Despodov sorgte für Gefahr im Angriffsspiel der Grazer. Winfred Amoah und Dardan Shabanhaxaj zeigten in der Wintervorbereitung, dass sie durchaus in der Lage wären, das Offensivspiel zu bereichern. Deswegen ist es umso weniger verständlich, dass Amoah seit Beginn der Rückrunde noch kein einziges Mal im Kader der Profis stand. Auch Dardan Shabanhaxaj wartet noch auf sein Bundesligadebüt. Der 19-Jährige stand nur beim Rückrundenauftakt gegen den SV Mattersburg im Kader.

Amoah, Trummer und Geyrhofer (v.l.n.r.) @ Martin Hirtenfellner Fotografie

Bei allen Lobeshymnen für die eigene Jugend: Ohne routinierte Spieler, die vorangehen und junge Spieler führen können, bringt die beste Jugendarbeit nichts. Da der Sturm-Kader einer der ältesten der heimischen Bundesliga ist, sollte das eigentlich kein Problem sein. Könnte man zumindest so denken. Aktuell zeigt aber kein Spieler Führungspotential, selbst Kapitän Stefan Hierländer geht momentan mit schlechtem Beispiel voran und ist nicht in der Lage, die stark angeschlagene Truppe zu führen. Gerade deswegen darf man die Jungen auch nicht überfordern, sondern man sollte sie langsam und gemächlich mit der Bundesliga vertraut machen. Ein Argument dafür, dass sich die sportliche Leitung bereits jetzt mit der Einbindung der Jugendspieler befassen sollte. Spieler wie Amoah, Shabanhaxaj und Krienzer könnten in den nächsten Jahren eine wichtige Rolle einnehmen. Sie sollten noch diese Saison entsprechende Einsatzzeiten bekommen und somit wichtige Erfahrungen sammeln. Diese Erfahrungen werden sie dringend benötigen, denn viele Neuzugänge wird man sich in Graz nicht leisten können.

Die Rolle der Leihspieler

Bereits jetzt befinden sich einige vielversprechende Akteure im Kader der Kampfmannschaft. Ein paar weitere befinden sich auf Leihbasis bei anderen Vereinen und zeigen, wozu sie in der Lage sind. Amadou Dante hat sich in Hartberg mittlerweile seinen Stammplatz erspielt. Der 19-jährige Malier, der nach seiner Verpflichtung direkt verliehen wurde, kehrt nächste Saison zurück und könnte für zusätzlichen Schwung in der Offensive sorgen. Dasselbe zählt für Michael John Lema, der beim TSV Hartberg aufgrund eines Kreuzbandrisses nicht die erhofften Einsatzzeiten bekommt. Eine weitere nicht unvergessene Personalie ist Tobias Koch. Der Jugend-Nationalspieler spielt momentan eine wichtige Rolle beim SV Lafnitz und stand in allen Spielen seit der Corona-Pause über 90 Minuten am Feld. Lukas Fadinger, ebenfalls auf Leihbasis in Lafnitz, wird bei Sturm in Zukunft keine Rolle spielen. Sein am Ende der Saison auslaufender Vertrag wurde nicht verlängert. Auch Verteidiger Florian Ferk darf den Verein nach der Saison ablösefrei verlassen.

Einige Spieler werden den Verein verlassen. Ein paar kommen von ihrer Leihe zurück. Ohne Neuzugänge könnte die Startelf von Sturm nächste Saison zum Beispiel so aussehen.

Unklare Vertragssituationen

Bei vielen Spielern ist die jetzige Vertragssituation noch unklar. Lukas Grozurek und Markus Lackner kämpfen mit ihren aktuellen Vereinen um den Abstieg und empfehlen sich hier nicht für weitere Aufgaben bei Sturm. Kiril Despodov wird nach der Saison aller Voraussicht nach zu Cagliari zurückkehren. Für einen Verbleib von Thorsten Röcher wäre am Ende der Saison eine Kaufoption zu ziehen. Über die Höhe der Ablösesumme ist zwar nichts bekannt, bei seiner aktuellen Form würde man den Niederösterreicher durch Jugendspieler aber gut ersetzen können. Auch die beiden Innenverteidiger Anastasios Avlonitis und Isaac Donkor könnten den Verein verlassen. Während Avlonitis besonders von APOEL Nikosia umworben wird, besteht bei Donkor die Möglichkeit, den Vertrag zu verlängern. Die Zukunft von Otar Kiteishvili bleibt ebenfalls ungewiss. Der Spielmacher von Sturm steht wohl bei Fenerbahce Istanbul weit oben auf der Einkaufsliste. Ein Abgang vom Georgier, der seit dem Restart einer der wenigen Lichtblicke im Spiel von Sturm ist, wäre wohl nur schwer zu verkraften. 

5 Kommentare

  1. ivoGo sagt:

    mir gefällt die Aufstellung ganz gut..
    nur denke ich mir, dass wir so im schlechtesten falle vielleicht 25+ Tore schaffen..
    wie gut sich die jungen entwickeln ist schwer zu sagen..
    zugute kommt ihnen, dass die meisten miteinander eingespielt sind..
    wenn wir so einen mutigen schritt wagen, dann könnten wir den derzeitigen Jugendtrainer als Mentalen Guide für die KM einsetzen..

    wenn defensiv gespielt wird, bevorzuge ich Sakic anstelle von Hierländer(sollte OM/ZM spielen)..
    mit Robin Yalçın wäre bei Fnerbache ein Ablösefreier RV verfügbar
    +Stärken: Ballkontrolle, Passen,..
    – Schwächen: Zweikampfverhalten
    Sofern die Otar Kiteishvili wirklich kaufen, bekommen wir den wsl auch mit einer Vertragsverlängerung und Tauschaktion und können immer noch mit 1,5 -3 Mio € aussteigen..
    So ungern ich ihn ziehen lasse..
    Verdient hat er es mMn schon

  2. tomg sagt:

    Ich wäre ja für gertjen verbeek oder Alexander zorniger als Trainer noch dazu für die neue Saison

  3. HiSpeed sagt:

    Nur leider werden wohl viele von den genannten Spieler, nächste Saison wohl eher bei Lafnitz oder KSV auflaufen als bei SK Sturm.

  4. fid82 sagt:

    Lema kommt erst 21 retour!
    Ansonsten wäre ich auch für keine Neuen, gerade wenn die Leihspieler Dante, Koch, Grozurek, Lackner und Eze wiederkommen. Da ist der Kader dann schon voll.
    Avlo, Donkor und Dominguez müssen dann auch gehen, da eben kein Platz für sie ist.

  5. Schworza99 sagt:

    Es ist schon witzig:
    Vor nicht allzu langer Zeit wurde ein Trainer hier stark kritisiert weil er angeblich „nur“ ein Jugendtrainer ist/war…und jetzt ist es hier Konsens auf Jugend umzustellen.

Schreibe einen Kommentar