Wechselt Schicker von der Mur an die Weser?
Kurz vor dem Bundesliga-Frühjahrsauftakt und nach einem angenehm, ruhigen Transferfenster, raschelt es rund um den SK Sturm nun doch noch gehörig im Blätterwald: Wie die Bild-Zeitung wissen will, ist Andreas Schicker einer der Kandidaten für den ab 1. Juli vakanten Posten des Geschäftsführers Sport beim deutschen Bundesligisten Werder Bremen.
Bereits Anfang dieses Jahres tauchten dahingehend erste Gerüchte auf, die Sturms Sportchef noch dementierte und gegenüber der Kronen-Zeitung meinte, er habe davon nur gelesen und „ich bin von Bremen nicht kontaktiert worden“. Nun vermeldet das deutsche Boulevardblatt jedoch, dass es bereits im Jänner zur ersten Kontaktaufnahme gekommen sei und es noch im Februar eine finale Entscheidung geben wird, wer mit 1. Juli den bisherigen Geschäftsführer Sport, Frank Baumann, ersetzen soll.
Wir haben bei Andreas Schicker nachgefragt:
„Es ehrt mich natürlich, dass solch ein Interesse besteht. Auch für den Verein ist dies eine Ehre, ähnlich wie wenn man sich international für unsere Spieler interessiert. Dennoch will ich Gerüchte dahingehend nicht kommentieren. Das Spiel am Freitag steht voll in meinem Fokus, mit etwas Anderem will ich mich derzeit gar nicht beschäftigen.“
Was spricht für einen Abgang von Schicker:
Mit dem Pokalsieg, den beiden Vizemeistertiteln sowie der in den letzten Jahren konstanten Präsenz in Europa, hat Sturm rein sportlich bereits beinahe das Maximum herausgeholt.
So lange Red Bull diese Möglichkeiten hat, die man in der Mozartstadt nun eben hat, wird es beinahe unmöglich, den nächsten Schritt zu machen und dem Krösus auch in der Liga den Rang abzulaufen.
Schon mehrmals hat Schicker seinem Ärger Luft gemacht, wie wenig Unterstützung der Klub in Sachen Infrastruktur von der Stadt erhält.
Schicker ist einer, der am Spielersektor stets frühzeitig für Klarheit sorgen wollte und Verträge kaum in letzter Sekunde verlängerte oder auslaufen ließ. Dieser Prämisse würde er – auch bei sich und im Falle eines bereits im Februar feststehenden Abgangs zur nächsten Saison nach Deutschland – treu bleiben.
Bereits als aktiver Fußballer war die Deutsche Bundesliga Schickers Wunschdestination. Zudem hat er bereits mehrfach betont, dass man auch in seiner Position ambitionierte Ziele haben soll und er das Beste aus seiner Karriere als Manager herausholen will.
Mehr noch als mit den guten Leistungen seiner Fußballer am Feld, hat sich Schicker auch international durch die Transfererlöse mit Spielern wie Yeboah, Højlund und Emegha einen guten Namen gemacht. Auch ein Klub in der Größenordnung wie Werder Bremen ist Jahr für Jahr von solchen Einnahmen abhängig.
Im Vergleich zu anderen deutschen Klubs ist Werder Bremen immer noch eine Art „Insel der Seligen“, wo man relativ ruhig arbeiten kann und sich nicht schon nach wenigen Misserfolgen ein medialer Druck ausbreitet. Zudem würde die Philosophie, die Schicker stets bei Sturm vertrat, junge, internationale Spieler zum Klub zu holen, sie zu entwickeln und dann um gutes Geld wieder an den Mann zu bringen, auch insgesamt perfekt zu Werder passen.
Was spricht gegen einen Abgang von Schicker:
Bereits im November 2022 hat Schicker seinen damals 2024 auslaufenden Vertrag bei Sturm vorzeitig bis 2026 verlängert. Werder Bremen müsste daher wohl tief in die Geldbörse greifen, um den 37-Jährigen an die Weser zu lotsen.
Auch wenn ihn in letzter Zeit gewisse Zwischentöne, wie etwa dass man bei Sturm zu wenig auf eigene Talente setze, nerven, fühlt sich Schicker bei Sturm rundum wohl und es würde ihm nicht leicht fallen, diesen bisher gegangen Weg zu beenden.
Ein nicht unwesentlicher Punkt für einen Verbleib bei Sturm könnte auch das private Umfeld von Schicker sein: Im Sommer vorletzten Jahres wurde er erstmals Vater, erst vor einem Monat trat er mit Langzeitfreundin Melanie in den Bund der Ehe.
Sollte es Sturm gelingen, Red Bull Salzburg nach einem Jahrzehnt den Titel abzuluchsen und nach über 20 Jahren wieder eine Champions-Leauge-Gruppenphase zu erreichen, würde sich Schicker wohl in Graz endgültig unsterblich machen. Zumindest das Erreichen der Königsklasse scheint mit dem SK Sturm doch realistischer zu sein als mit Werder.
Schlussendlich: Noch ist Clemens Fritz im Umfeld der Bremer in der Favoritenrolle. Analysiert dieses jedoch genauer die bisherige Vita von Sturms Sportchef, könnte auch dieser Vorsprung rasch geschmolzen sein. Dennoch hat Werder den Ruf, gewisse Positionen eher intern und mit Vereinsikonen nachzubesetzen. Dafür spricht auch die Verbundenheit und Loyalität von Fritz mit seinem möglichen Vorgänger Baumann. Und natürlich, dass der einstige Nationalteamspieler Deutschlands, der 363 Pflichtspiele für Werder absolvierte, die kostengünstigere Option ist.
Umfrage:
wär sicher neben der Verein sperrt zu, das schlimmste was uns passieren könnt. so jemanden kannst mit unseren Mitteln niemals 1 zu 1 ersetzen.
hoffentlich bleibt er und baut uns jemanden nebenbei auf. wies bei ihm halt auch war.
Ich bin hier weniger pessimistisch.
Schicker hat sich ein gutes Team aufgebaut, er macht nicht alles alleine hier.
Er hat auch im Kader immer für jeden einen Ersatzkandidaten bei der Hand und den hat er warhscheinlich auch für sich selbst. Den könnte er dann noch 6 Monate einlenrnen, wobei ich davon ausgehe, dass der schon längst im Verein ist und es lernt. Vergleichbar mit Kreissl auf Schicker
Ivaneijew, und wer ist bitte in diesem „Team“?
@Gustlig leider kenne ich nicht die Besetzung der Geschäftstelle. Meines Wissens nach arbeitet ein gewisser Ex-Kicker als Scouting/Videoanalyst, der zum Beispiel auch bei den Transfers von RB nach Graz und Mali nach Graz seine Kontakte genutzt hat.
Wer glaubt das Schicker alles alleine macht, lebt in einer Fantasiewelt. Das würde sich von der Arbeitslast her nie in 2 Leben ausgehen.
Weiß jemand, wie gut Andi Schicker mit Andi Herzog ist/war? Dessen Meinung zählt bei Werder Bremen noch immer mächtig.
Etwas off-topic. Was würdet ihr von Michorl halten sollte uns Otar spätestens im Sommer verlassen? Scheint auch nicht mehr im Kader der Linzer auf. Sollte also auch ablösefrei zu haben sein und ist mit 28 im besten Alter.
Sehr unsympathischer Spieler und hatte jetzt auch nur eine wirklich gute Saison und ist auch schon etwas länger her
Stark am Ball und in der Verteilung, aber viel zu langsam und lauffaul. Deswegen ist er ja auch aus dem LASK-System gerutscht. Von mir aus kann er aber gerne helfen unsere Zweier in der Liga zu halten.
Wenig. Gute Standards, ansonsten ist er sehr statisch.
Dante steht vor der Leihe nach Zürich zum FC.
Leihe mit KO.