Was wir uns von und für Sturm im Jahr 2024 wünschen
Anlässlich des Jahresbeginns und des bevorstehenden Frühjahr-Auftakts haben sich die Redakteure von SturmNetz mittlerweile schon traditionell überlegt, in welchen Teilaspekten noch Handlungsbedarf sowie Luft nach oben besteht und daraus individuell Wünsche formuliert. Adaptionen, die wir uns vom – vor allem aber für den – Sportklub Sturm für das Kalenderjahr 2024 ersehnen.
Lukas Gradischnig: Sportlich und wirtschaftlich blicken wir sehr positiv auf das letzte Jahr zurück, wobei natürlich vor allem diese Nacht in Klagenfurt unsere Herzen höher schlagen lässt. Wirtschaftlich wird der SK Sturm wieder schwarze Zahlen schreiben, nachdem der im Juli abgewanderte Emanuel Emegha für ordentlich frisches Geld in den Kassen des SK Sturms sorgte. Man möchte meinen, es blieben kaum Wünsche für das neue Jahr offen – wäre da nicht die Infrastruktur-Thematik. Sei es ein Trainingszentrum oder ein – mittlerweile in weite Ferne gerücktes – Stadionprojekt, der SK Sturm bleibt langfristig auf der Strecke, wenn es nicht endlich Lösungen gibt. Lösungen, an denen alle mitarbeiten müssen. Daher wünsche ich mir für das neue Jahr eine Rückkehr zu produktiven Gesprächen, ein Ende der „Schau-Ma-Mal-Kultur“ und endlich realisierbare und nachhaltige Lösungen seitens des SK Sturm, des Stadtrivalen aus Weinzödl und allen voran der Verantwortlichen in Stadt- und Landesregierung.
Mario Rosenmayer: Man sollte nie vergessen woher man kommt und daher möchte ich damit starten, dass wir aktuell in vielen Belangen wohl eine der erfolgsreichsten Zeiten der Vereinsgeschichte erleben. Aber schließlich geht es hier um Wünsche. Einer der wenigen Kritikpunkte an Chris Ilzer seit er bei Sturm ist war der fehlende Plan B abseits der von ihm bevorzugten Raute. Diese Saison gab es auf einmal, ein wenig aus dem Nichts, diesen Plan B mit einer Doppel-6 in einem 4-2-3-1, die vermutlich auch ein wenig dem Glücksgriff Dimitri Lavalée geschuldet gewesen sein dürfte. Ich würde mir einen Plan B, C oder X wünschen, bei dem in der Rückwärtsbewegung bei Bedarf (wie zum Beispiel am Besten aufgezeigt in den Spielen gegen Eindhoven) die Außenverteidiger unterstützt werden und der Fokus nicht nur aufs Zentrum gelegt wird. Offensiv würde ich mir als ‚Osim-Jünger‘ bei Bedarf als Alternative zum Direktspiel etwas mehr Tiki-Taka wünschen, oder einen anderen Weg um Wloda noch besser in Szene zu setzen, bei dem ich mir sicher bin, dass er Sturm und uns noch ganz viel Freude bereiten wird. Ich glaube, dass Sturm für beide Wünsche das Spielermaterial hätte, aber die Frage ist, ob diese Überlegungen in einer der erfolgreichsten Zeiten der Vereinsgeschichte überhaupt notwendig sind. Aber wie eingangs geschrieben, geht es heute schließlich um Wünsche.
Yannick Steinkellner: Na bumm! Als hätten die Verantwortlichen höchstpersönlich meine Wünsche gelesen und versucht umzusetzen, wenn ich mir meinen Beitrag für 2023 so durchlese. Was für ein schönes Gefühl, ein Jahr später. Trotzdem sind meine Ansprüche, wie bei so vielen Sturm-Knofel, durch die positiven letzten Jahre ein wenig gestiegen. Auch der wirtschaftliche Ausblick hat sich durch den Verein verbessert, wenngleich sich das wie von den Kollegen angesprochen (noch) nicht in der Infrastruktur niederschlägt. Die verzwickte Torhüter-Situation ist leider noch immer verzwickt, eine Mariella El Sherif gibt es bei den Männern derzeit leider nicht. Taugt mir natürlich net so, aber das ist nicht die größte Baustelle im Verein. Mein Fokus liegt, wenn es bei den Herren sportlich rennt, meistens woanders: Ich wünsche mir noch mehr Heimspiele der Frauen in der Gruabn, denn das waren tolle erste Spiele im Herbst. Genau so etwas brauchen die Frauen, vielleicht ziehen sie bei mehr Sichtbarkeit in der Stadt dann auch finanziell noch bessere Geldgeber für die eigene Abteilung an. Denn der Verein steckt für meinen Geschmack im Verhältnis zu den Herren noch immer (viel) zu wenig Geld in die Damen-Abteilung. Karner, Degen und Erlitz geben ihr Bestes, aber links und rechts rückt die Konkurrenz heran, wenn sie (wie in Form von Altach) nicht sogar schon vorbeigezogen ist. Wo ist der Vorsprung des einst als Vorreiter-Verein geltenden SK Sturm Graz in der österreichischen Frauen-Bundesliga hin? Ist den Entscheidern im Verein ein Titel bei den Frauen nichts wert? Im Moment wäre ein solcher nämlich sogar für Sturm noch leistbar… Geld schießt die Tore und holt in der Regel die Titel – das lehrt uns der moderne Fußball seit Jahren.
Tobias Silberschneider: Wenn nicht jetzt, wann dann? Diese Frage stelle ich mittlerweile sehr häufig, wenn es in angeregten Diskussionen um das Stadionthema in Graz geht. Aus meiner Sicht sollte man die aktuell sehr stabile finanzielle Lage, in der man sich befindet, nun endlich nutzen und den Schritt in eine neue Richtung wagen. Vielleicht hin zu einem neuen, modernen Sturmstadion. Auch wenn das für viele unrealistisch klingt, Wünsche darf man ja äußern. Gerade für mich als Rollstuhlfahrer ist das Stadion in Liebenau von allen Bundesligamannschaften mit Abstand am schlechtesten ausgebaut. Die Plätze sind fast auf Höhe des Spielfelds und zusätzlich wird einem die Sicht von dem Dach der Gästebank verdeckt. In jedem anderen Stadion in Österreich, in dem ich schon war, hatte ich einen besseren Überblick über das Spielgeschehen. Hinzu kommt der weite Weg vom Behindertenparkplatz in der Tiefgarage bis zu den Plätzen. Ein Blick nach Wien, Salzburg oder Wolfsberg (um nur ein paar Beispiele zu nennen) zeigt, dass es durchaus gute Lösungen für diese Probleme gibt. Von einem österreichischen Topklub wie Sturm Graz darf man sich meiner Meinung nach auf dieser Ebene mehr erwarten. Sportlich wünsche ich mir einen ähnlich spannenden Meisterschaftskampf wie in der vergangenen Saison und aufregende Spiele in allen Wettbewerben.
Florian Karner: Kontinuität. Nach Duden: Stetigkeit; gleichmäßiger Fortgang. Synonyme: Ausdauer, Beharrlichkeit, Beständigkeit und Fortbestand. Viele Wörter für ein Substantiv, die unterschiedlich interpretiert werden können. Das beharrliche Streben nach oben, jedoch ohne den Boden unter den Füßen zu verlieren, ohne die eigenen Wurzeln zu vergessen. Das ist das, was ich mir (auch weiterhin) von Sturm im Jahr 2024 wünsche. Hoch geflogen sind schon viele, nur um danach tief zu fallen. Auch der Sportklub Sturm nahm bereits diesen Weg. Und hätten nicht einige Persönlichkeiten in praktisch letzter Sekunde ihr letztes Hemd gegeben – wer weiß ob dieser Artikel jemals entstanden wäre. Entwicklung ist wichtig und unumgänglich, um im modernen Fußball als Verein Schritt zu halten. Und diese Entwicklung war in den letzten Jahren nicht zu übersehen. Freilich waren diese Entwicklungsschritte in manchen Bereichen größer, in anderen kleiner. Visionen als Verein zu verfolgen bedeutet auch, den eigenen Fans Visionen zu geben. Für viele Menschen ist der Sturm Graz noch viel mehr als „nur“ ein Verein, sondern ein wichtiger Lebensinhalt. Ein Lebensinhalt, der von den lenkenden Personen viel Verantwortung erfordert. Gerade zu diesen Zeiten, in welchen von mancher Seite der Ruf nach einem starken Geldgeber immer lauter wird, wünsche ich mir, dass man den aktuell eingeschlagenen Weg weiter geht, sich kontinuierlich auf allen Ebenen nach Möglichkeiten verbessert, ohne jedoch das starke Fundament zu gefährden und die Verbindungen zu den eigenen Wurzeln zu verlieren.
Mario Singer: Sportlich steht der SK Sturm Jahr für Jahr besser da. Hier kann man es sich zweifelsohne wünschen, dass der eingeschlagene Weg von Andi Schicker und Chris Ilzer so weiterverfolgt wird. Der Titelkampf wird jährlich spannender und nach 23 Jahren schafften die Schwoazn wieder das Überwintern in einem internationalen Bewerb. Man kann nur hoffen, dass eventuell sogar noch weitere Runden überstanden werden und natürlich, dass die erwirtschafteten Einnahmen nachhaltig und sinnvoll in die Infrastruktur investiert werden. Apropos Infrastruktur, natürlich wünschen wir uns eh jährlich, dass sich endlich mal was tun wird. Viele haben die Hoffnung auf eine positive Lösung bei der Never-Endig-Story mit der Grazer Stadtregierung, egal wer dort vertreten ist, verloren. Ob im Wahljahr 2024 Entscheidungen gefällt und Nägel mit Köpfe gemacht werden? Es ist, vor allem wenn man in andere Bundesländer blickt, allerhöchste Zeit, dass sich etwas tut, mit oder auch ohne „Sportstadt“ Graz – vielleicht findet sich heuer ja auch eine alternative spannende Option in dieser Thematik, die noch niemand am Schirm hat.
Micha Pesseg: Es ist ein Luxusproblem, über das ich mich in den folgenden Zeilen beklagen möchte. Denn die Verkäufe von Yeboah, Höjlund und Co. haben dem SK Sturm in den vergangenen Jahren unfassbar viel Kohle eingebracht. Außerdem hat Christian Ilzer trotz der Abgänge gute Karten, sich bald durch einen Meistertitel unsterblich zu machen. Und trotzdem: Manchmal wünsche ich mir wieder mehr Identifikationsfiguren für unsere Blackys. Die Abgänge von Siebenhandl und JJ hatten wohl nachvollziehbare Gründe – trotzdem taten sie unfassbar weh. Denn als Fan hat man gelegentlich Lust auf ein geiles Märchen. Darauf, Bundesliga-Profis zu sehen, mit denen man in grauen Vorzeiten vielleicht sogar gemeinsam auf dem Sportplatz stand. Ich wünsche mir, dass 2024 zumindest ein junger Spieler den Sprung von der Akademie in die erste Mannschaft schafft.
Daouda Kapfer: Der SK Sturm Graz ist mehr als „nur“ ein Verein. Er ist aber vor allem auch mehr als „nur“ die erste Mannschaft der Herren, bei der es momentan bekanntlich so gut wie selten läuft. Deswegen betreffen meine heurigen Wünsche den Nachwuchs und die Sturm Damen. Auch wenn sich in den letzten Jahren kein Eigenbauspieler nachhaltig bei den Profis durchsetzen konnte – der SK Sturm hat einen guten Nachwuchs! Um das zu erkennen, genügt ein Blick auf die Kader der 28 (Semi-)Profivereine in Österreich. In nahezu jedem wird man einen oder mehrere schwarz-weiße Akademiker finden, die dort oftmals eine wichtige Rolle einnehmen. Zuletzt hat man auch in der Bundeshauptstadt Gefallen an in Messendorf ausgebildeten Ballesterern gefunden. Wünschenswert wäre, dass das auch in Graz wieder einmal der Fall ist. Mit Elias Lorenz wird eine Nachwuchs-Hoffnung in Voitsberg am Unterfangen „Aufstieg in die 2. Liga“ mitwirken und dabei hoffentlich viel Spielzeit und Erfahrung sammeln – vielleicht hat dann in zwei, drei Jahren die Ära der Leih-Goalies bei den Profis einmal ein Ende. Ich wünsche mir, dass Sturm II die Liga hält, damit auch künftige Generationen von Grazer Nachwuchsspielern diese Plattform nützen können. Und natürlich, dass für das Trainingszentrum für Jugend, Akademie, und Damen eine Lösung gefunden wird. Bei den Damen gab es einen Umbruch und in dieser Übergangssaison hinkt man bislang den gewohnten Ansprüchen hinterher. Sollte aber wirklich der Weg mit selbst ausgebildeten Spielerinnen forciert werden, wäre das mehr als zu verkraften und könnte sich langfristig bezahlt machen. Diesbezüglich hoffe ich, dass es sich hierbei um mehr als Lippenbekenntnisse handelt. Das und die Gruabn als fixe Heimstätte (spätestens) ab der kommenden Saison könnte dem Team einen wichtigen Push geben.
David Obojes: Welche Wünsche hat man für den SK Sturm dieses Jahr? Diese Frage ist für mich gar nicht so einfach zu beantworten. Gut, der Meistertitel ist da weit oben auf der Liste, da man gefühlt jedes Jahr immer näher dran ist. Gefühlt stehen die Chancen dieses Jahr besser als die letzten Jahre. Natürlich wäre ein Cup-Sieg auch wieder etwas sensationell schönes. Weit vorne auf meiner Wunschliste lässt sich lesen, dass Chris Ilzer & Andi Schicker möglichst lange in Graz verweilen und ihre schwarz-weiße Lovestory fortsetzen. Für die Jungs von Sturm II wünsche ich mir logischerweise den Klassenerhalt. Alles in allem wünsche ich mir für die Blackys, das Jahr 2024 wie die vergangenen zu gestalten: Erfolgreich am Feld, taktisch geschickt am Transfermarkt und das wichtigste: trotz jedem Erfolg, jeder Errungenschaft nie abzuheben, am Boden bleiben und diese sympathische Menschlichkeit, die bisher gelebt wurde, beizubehalten
Mehr Heimspiele der Damen in der Gruabn wäre auch einer meiner Wünsche. Vor allem das Heimspiel-Doppel mit Damen und Herren war im Herbst wirklich ein sehr schöner Fußballtag
Was ich mir wünsche:
1. Infrastruktur – Offensive
Wenn Jauk für seine letzten 4 Jahre bei der nächsten Versammlung bestätigt wird (außer wer von euch will unbedingt 😉 erhoffe ich mir einen konkreten Plan zu den Themen Stadion, Infrastruktur usw. Und nein nur über die anderen schimpfen zählt nicht. Mag zwar stimmen hilft aber nicht weiter. Wie man bei der Posse rund um das Austria Spiel und die stonierten Karten klar sehen kann gehts hier jetzt auch schon um Sicherheitsfragen. Und nein wir können nicht immer weiter mit der Kapazität runtergehen. Ich lass mich gern auf einen Umbau in Liebenau ein nur möchte ich da klare Zusagen von Ämtern, Poilizei etc. und nicht „Skyboxen hauma aufi“. Der Würfel zwischen Stadion und Eishalle ist ja eh sinnbildlich eine Verzweiflungstat die erst mit Verspätung aufgestellt werden durfte. Hier erhoffe ich mir in den nächsten 4 Jahren konkretes…ansonsten kann der Jauk Nachfolger dann moderieren warum wir in Klagenfurt EC spielen müssen etc…oder sogar eine Spaltung durch Traditionalisten (Liebenau 4ever) und Investoren-aufgeschlossene (wenns ohne nicht geht dann zumindest in der Infrastruktur).
2. Damen natürlich fix in die Gruam (auch dort könnte an mehreren Schrauben drehen). Budget erhöhen eh klar aber was bringt des wennst den Damen viel zahlst sie aber mehr oder weniger im Acker trainieren müssen. Die Damen sind durch die Infrastruktur indirekte und direkte Verliererinnen. Vielleicht auch mal als Vorspiel in Liebenau (keine Ahnung ob erlaubt und überhaupt erwünscht). Stärkung der Akademie etc. Simple Budgeterhöhungen und ähnliche Forderungen sind nett aber ohne Infrastruktur bringt des alles wenig. Würd die Nationalmannschaft ned im Happel spielen sondern auf meiner Wiesen und as Gras niedertreten wäre die Wertschätzung dementsprechend automatisch geringer.
3. Ka was man mit der 2. vorhat aber diese versuchen zumindest als Fahrstuhlmannschaft zwischen 2. und 3. Liga zu etablieren und junge Talente eine Plattform zu bieten. Auch hier: Infrastruktur.
4. Nachfolger aufbauen von Schicker. Sportlich kann ich nix sagen weil da läuft es rund. Auch im Falle eines Ilzer Abganges leiht der Schicker wahrscheinlich einen 2m Trainer aus England aus oder so und es funktioniert. Ihn zu ersetzen wird aber eine schwere Sache falls er mal geht. Ähnlich wie Schicker vom Kreissl der Lehrbua war sollte Schicker hier auch was ähnliches heranzüchten. Aber ich glaube der Schicker weiß da wie immer mehr wie wir alle zusammen.
5. Sportliche Erwartungen?
Diese Saison: Cup verteidigen (was anderes kannst als Titelträger ned als Ziel ausgeben), Liga Platz 2 halten und ConL Bratislava besiegen unddanach genießen
Nächste: Cup möglichst weit, Liga Top 3 und EC ConL (weil ma da was reißen könnten)
6. Sich auch mal selbst auf die Schulter klopfen. Ist eine der erfolgreichsten Phasen unserer Vereinsgeschichte. Ob der bekannten Probleme darf man sich auch mal selbst loben im Verein.
Ein Tor von Teixeira beim Afrika-Cup!
Schon passiert!
Unter 5 Millionen geben wir ihn nicht mehr her…