Was wir uns von und für Sturm im Jahr 2018 wünschen
Das 108. Bestandsjahr des Sportklub Sturm Graz war auf den ersten Blick betrachtet ein sehr erfreuliches: Zwar erschien das Frühjahr ziemlich dunkel, was folgte war ein doch recht heller Herbst. Naturgemäß gibt es im Fußball aber, wie auch im Leben, allerhand Schattierungen, etliche Zwischentöne. Zusammenfassend darf getrost behauptet werden: Es gab in der langen Historie dieses Klubs wohl schon etliche magerere Jahre, man ist aktuell weit weg von den einstmals immer wiederkehrenden finanziellen Turbulenzen, auch die Leistungen des Aushängeschildes, der Kampfmannschaft, gaben – speziell was den Herbst betrifft – fast ausschließlich nur Grund zur Freude. Nichtsdestotrotz haben sich die Redakteure von SturmNetz erneut zusammengesetzt und diskutiert, in welchen Teilaspekten doch noch Handlungsbedarf sowie Luft nach oben besteht und daraus individuell Wünsche formuliert. Adaptierungen, die wir uns von, vor allem aber auch für, Sturm für das Kalenderjahr 2018 ersehnen.
Günter Kolb: „Es gibt im Fußball größere Sensationen, als dass Huddersfield Manchester United schlägt“, meinte unlängst der Trainer des wohl größten Underdogs in der Geschichte der Premier Leauge, David Wagner. Wenn es Sturm im Frühjahr gelingt, Salzburg hinter sich zu lassen, wäre das zwar überraschend, aber noch weniger eine echte Sensation. Darum soll ein Tabellenführer nach 20 Runden auch als Ziel „Meisterschaft“ ausgeben. Oder wie es Gerhard Roth im SturmNetz-Interview so schön formulierte: „Man muss im Fußball auch träumen dürfen. Ohne Traum sind wir ein Niemand.“ Reicht es am Ende „nur“ für Platz 2, ist zu befürchten, dass für die steirischen Lokalmedien, die personelle Änderung auf der Trainerbank als Hauptgrund herhalten muss. Zur Erinnerung gleich vorweg: In der letzten Saison holte Sturm unter Franco Foda in den Frühjahrsrunden schlappe 21 Punkte, eine Spielzeit zuvor waren es sogar deren nur 19. Gelingt es Heiko Vogel diese Ausbeute klar zu verbessern, sollte dieser Wert als Vergleich herangezogen werden und nicht ein vermeintlicher „Absturz“ von der Tabellenspitze auf den zweiten oder dritten Platz im Endklassement.
Kai Reinisch: Manchmal, während der Arbeit überkommt mich eine innere Wut, eine Wut, die sich mit nichts anderem vergleichen lässt. Ich sehe junge Kinder lachend durch Einkaufszentren spazieren, bepackt mit einem Kübel voller KFC- Hühnerkeulen in der einen und einer Dose voller komischer aufputschender Brause in der anderen Hand. Sie tragen Fußballtrikots, so weit so gut, jedoch nicht von Helden wie Haas, Muratovic oder Gratzei, sondern von Plastikkickern und Kommerzvereinen wie PSG, Man City oder Salzburg. Da es keinen Herren im Himmel gibt (denn gäbe es ihn, hätte er so etwas nicht zugelassen) bitte ich den SK Sturm, auf unsere Jugend einzuwirken und dem Grauen entgegenzutreten. Bitte erfülle die Seelen dieser verwirrten, vom Konsum gesteuerten, armen Lebewesen mit den schwarz-weißen Farben, die die Welt bedeuten. Lass sie hinaus auf die Grazer Fußballplätze strömen und den SK Sturm wieder die Schulhöfe regieren. Abschließend möchte ich ganz frech sein und einen zweiten Wunsch äußern, welcher sich hauptsächlich an meine Journalistenkollegen richtet. Ich appelliere an sie, Heiko Vogel arbeiten zu lassen, dem Mann ein wenig Zeit zu geben, sich zu akklimatisieren und startet keine Schmutzkübelkampagnen wie in vergangenen Zeiten. Konstruktive Kritik ist selbstverständlich erlaubt und erwünscht, doch etwaige Heroisierungen vergangener Trainer sollten der Vergangenheit angehören. In diesem Sinne – auf die Schwoazen!
Bernhard Pukl: Kurs halten! Wie schon für das Jahr 2017 wünsche ich mir auch für 2018, dass der neue Weg unter Günter Kreissl und Thomas Tebbich nicht verlassen wird. Aber das alleine ist mir mittlerweile zu wenig: Der SK Sturm hat großes Potenzial und das liegt in einigen Bereichen brach. Warum zum Beispiel hat der Fußballzampano des österreichischen Südens immer noch damit zu kämpfen, den 10.000er-Schnitt im eigenen Stadion zu halten? Das kleine Liebenauer Stadion besser zu füllen darf für den einzigen Bundesliga-Verein der zweitgrößten Stadt Österreichs, der noch dazu ganz oben mitspielt, doch eigentlich keine Schwierigkeit sein. Das Interesse für den heimischen Fußball ist enden wollend und wer die Merkur Arena regelmäßig besucht, weiß auch, dass ein Spieltag nun einmal nicht viel mehr zu bieten hat als eben „nur“ 90 Minuten Sturm Graz (oder eben auch nicht). Traditionalisten wird wohl nicht gefallen, was ich mir wünsche: Macht aus dem Spieltag ein größeres Event, das mehr Leute anlockt und ggf. auch dazu animiert, für ein Fußballspiel einmal von Liezen, Mürzzuschlag oder Murau anzureisen.
Moritz Lösch: Wie schon vergangenes Jahr möchte ich meine Wünsche auch für 2018 nicht von sportlichem Erfolg abhängig machen, das tun eh alle anderen schon. Ich wünsche mir in diesem Jahr, dass wir endlich die versprochene Stadionadaptierung bekommen. Rapid Wien feiert fürstliche Mehreinnahmen seit dem Umzug in das neue Allianz-Stadion, die Austria wird dieses Jahr auch in ihre neue-alte Heimstädte zurückkehren und finanziell davon profitieren. In erster Linie steht bei diesen Stadionerlebnissen aber nicht der finanzielle Aspekt, sondern es wird einfach viel mehr für die paar wenigen Fans geboten, die sich in diesem Land noch in die Stadien quälen. Die Arena in Graz-Liebenau ist eh ein schmuckes Stadion, da geht man nicht ungern hin, aber eine zeitgemäße Adaptierung und ein bisschen mehr Tam-Tam, wie schon weiter oben angeführt, rund um die 90 Minuten Fußball am Feld, darf es dann doch sein. Damit man eben noch lieber hingeht, auch wenn Sturm sportlich einbrechen sollte, aber das ist dann ein anderer Wunsch …
Stefan Wilfing: Da ich kaum müde werde, mir ein gesäubertes und nur dezent werbebedrucktes Trikot- beziehungsweise die Freiheit für den SK Sturm Graz zu wünschen, jedoch aber schon müde bin, diesen Wunsch auf die unterschiedlichste Art und Weise zu formulieren, beschränke ich mich für 2018 auf den sportlichen Bereich, nicht zuletzt deshalb, um wieder etwas Bodenständigkeit in meine Wünscherei zu bringen und das Greifbare einkehren zu lassen: Meister werden! Championsleague spielen! Sowie die Verträge sämtlicher Leistungsträger auf und abseits des grünen Rasens um mindestens 4 Jahre verlängern! Möge diese/meine Nüchternheit auch belohnt werden.
Christian Albrecht: I am a simple man. Ich wünsche mir, dass diese Euphorie, diese berechtigte Euphorie, wie sie momentan im und um den Verein SK Sturm Graz herrscht, noch lange anhält. Dafür muss Sturm gar nicht den ersten Platz bis ganz zum Schluss in diesem Frühjahr halten, Sturm muss dafür auch gar nicht Championsleague spielen, obwohl es unglaublich schön wäre. Nein, Sturm darf nur nicht von diesem Weg abkommen, auf dem sich dieser geile Verein gerade befindet. Ein Weg, beschritten mit konsequenter, professioneller Arbeit, Leidenschaft und vor allem mit Herz. Denn das Herz ist nicht nur für einen Menschen lebensnotwendig, sondern ebenso und noch viel mehr für einen Fußballverein. Auf viele weitere Jahre, wie sie die letzten eineinhalb waren!<3
Stefan Krainz: Viele meiner Wünsche für das Jahr 2017 wurden erfüllt, wenn nicht die meisten sogar übertroffen. Sturm Graz ist Winterkönig, spielt attraktiven, flexiblen Fußball und verfügt endlich wieder über eine Mannschaft, die die Grundwerte des SK Sturm verinnerlicht hat: 100 % Einsatz und Leidenschaft für den geilsten Klub der Welt, und das in jedem Spiel. Es war schon imponierend, wie viele Partien die Grazer in diesem Herbst nach Rückstand noch gedreht haben. Des Weiteren verfügt man mit Günter Kreissl und Thomas Tebbich über zwei kompetente Geschäftsführer, die ihren Weg, den meiner Ansicht nach absolut richtigen Weg, konsequent verfolgen und sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Da ich fest daran glaube, dass auch Heiko Vogel der richtige Mann für den SK Sturm sein wird, wünsche ich mir, dass der SK Sturm seinen sportlichen Aufwärtstrend fortsetzen kann, Günter Kreissl den aktuellen Sturm-Kader so lange wie möglich zusammenhalten kann, zusammen mit dem neuen Headcoach weiterhin junge Eigenbauspieler hochgezogen werden, die Sturm-Amateure in die 2. Liga aufsteigen und Sturm Graz am Ende der Saison über einen Titel und einen Platz in der Champions-League-Qualifikation jubeln darf. Sehr ambitionierte Wünsche meinerseits, aber wann, wenn nicht nach einer solchen Herbstsaison?
Mario Singer: Klar, Sturm ist Winterkönig und hat einen geilen Herbst hinter sich. Das ist ja schön und gut, aber die Leistung im Frühjahr war in den vergangenen Jahren nicht immer wirklich rosig. Ganz im Gegenteil. Hier heißt es erneut für die Blackys, Reife zu zeigen – gebt dem jährlichen Einbruch keine Chance! Sollte dies gelingen, dann wäre ein Platz in den Top-2 nicht nur traumhaft, sondern durchaus auch realistisch. Die ersten beiden Plätze bedeuten am Ende der Saison nichts anderes als die Teilnahme zur Champions-League-Quali. Ich bin überzeugt davon, dass die Schwarz-Weißen heuer imstande sind, den Fußball, den sie im Herbst bereits gezeigt haben, im Frühjahr unter dem Neo-Trainer Heiko Vogel fortzuführen. Mein Wunsch ist es deshalb, dass man am Ende der Reise, nachdem man die ganze Saison darauf auch hingearbeitet hat, auch in den wichtigen, entscheidenden Spielen im Europacup als Sieger vom Platz hervorgeht. Dass Sturm auch international gut und schön spielen kann, konnte man beispielsweise im Şükrü-Saracoğlu-Stadion in Istanbul beobachten. Im kommenden Juli dürfen solche Spiele durchaus mit einem Sieg enden, sodass nach Langem wieder einmal eine österreichische Mannschaft in die Champions League einziehen kann.
Nikolaus Fink: Nach der sensationellen Hinrunde und der vollkommen zurecht entfachten Euphorie fragt man sich natürlich, was Sturm in der zweiten Saisonhälfte überhaupt noch besser machen kann. Ehrlich gesagt gibt es da nicht allzu viel. Die Blackys zeigten äußerst ansehnlichen Fußball, konnten in mehr als einer Partie einen Rückstand noch in einen Sieg verwandeln und stehen somit auch völlig zurecht an der Tabellenspitze. Als Tabellenführer und Cup-Viertelfinalist darf und muss man natürlich von zumindest einem Titel träumen. Warum auch nicht? Die Voraussetzungen dafür sind ideal: Neo-Coach Heiko Vogel findet eine perfekt funktionierende Mannschaft vor und hat mit dem Grazer Publikum einen entscheidenden Faktor im Rücken, den man nicht unterschätzen sollte. Daher wünsche ich mir für Sturm, dass sowohl die fußballerische als auch die ergebnistechnische Linie fortgesetzt werden können. Und wer weiß, vielleicht schaut dann am Ende tatsächlich ein Titel heraus.
Gernot Hofer: Ereignisse im vergangenen Jahr sollten die Verantwortlichen endlich wachgerüttelt haben. Eine enge Bindung des Anhangs zum Verein entsteht nicht willkürlich, ausschließlich von selbst oder durch sportliche Erfolge – etwas mehr gehört schon dazu. Diesbezüglich sei der 1. Mai 2017 als Lektion zu verstehen. Klar sollte zwar sein, dass nicht alljährlich derart emotionale Veranstaltungen aus dem Hut zu zaubern sind, doch läge in diesem Bereich viel Potential brach. Sturm muss seine Stärken ausspielen: Tradition und eine starke emotionale Bindung sind zwei Karten, die man in Zeiten der totalen Kommerzialisierung und stetigen Abkehr von dessen, was den Fußball einst so besonders gemacht hat, durchaus ausspielen kann und muss. Die den Verein allzeit umgebende, lange Historie gilt es nicht nur zu wahren, sondern auch zu zelebrieren. Gänsehautmomente sind dann wieder garantiert, unabhängig sportlicher (Miss-)Erfolge. Außerdem würden sich sinnvolle Investitionen in diese Richtung, das wage ich zu behaupten, immer amortisieren. Denn das kleine Sturm lebt nach wie vor von seinen Fans, Emotionen und Identifikation – zum Glück.
Das Anliegen des Gernot Hofer möcht i zu 100% unterstützten und wär auch ein riesen Wunsch meinerseits!
Die Krönung (und mein innerlicher persönlicher Wunsch) wär natürlich ein Titel! Wobei mich da auch schon der Cupsieg mehr als zufrieden stellen würd 🙂
Ans Forum:
Was sind eurer Hoffnungen/Wünsche???
– ein Finale in Klagenfurt wäre schön (brauchen nur mehr 2 Siege)
– mehr solche Fan Aktionen wie bei der Jugend bei den Damen
– Stadionumbau UMSETZEN
– Abgehende Spieler mit Jungen ersetzen
100 % Kampf und Einsatz sprich was über die letzten 1 1/2 Jahre eh oftmals gezeigt wurde,
schöner und ansehnlicher Fußball=> auch wieder vermehrt „Kernöl tiki-taka“ nicht nur top Konterfußball, das vermehrte einbauen von Spielern aus dem eigenen Nachwuchs Maresic zeigt ja das es geht, daher würde ich mir auch einen Aufstieg der Amas wünschen.
Falls dieser nicht geschafft wird, würde ich mir für nächste Saison Flexibilität von der Regionalliga bei der Spielansetzung wünschen und hoffen, dass die Amas in Zukunft das Vormatch vor den Profis machen dürfen so wie seinerzeit die U23 (ich glaube es war U23 nicht U21.?) in der Gruabn. Würde für Sie hoffentlich mehr als kA 250 Zuschauer bedeuten und eventuell helfen die Fans für mehr als 90 Minuten nach Liebenau zu bringen…
Generell glaube ich aber, dass trotz einer „gesunden Basis“ auch bei Sturm der Erfolg die wichtigste Komponente für den Stadionbesuch ist=> würden mich konkrete Idee für Fanbindung, Stadionerlebnis und „Pre-/After game Erlebnis“ interessieren bzw. wie sich das Eurer Meinung nach auf die Zuschauerzahlen und Einnahmen niederschlagen würde.
– dass sich etwas bei der Stadionfrage tut
– Cupfinale
– kein Einbruch im Frühjahr
– dass SturmNetz so weitermacht
Möcht mir endlich mal das Testmatch gegen Dortmund anschaun…
Nachdem es in diesem Artikel ums Wünschen geht, habe ich nur einen (kleinen, bescheidenen) Wunsch – ich wünsche mir, dass wir Meister 2018 werden.
– Modernes Stadion
– komplett schwarz-weisse Trikots
– Meister
– Kaderstärke im Sommer-Transferfesnter beibehalten oder ausbauen
– Einzug in die CL-Gruppenphase
Cupfinale in Klagenfurt wäre – in Erinnerung an 2010, für mich der Schönste aller Titel – mega.
Hoffentlich kann Maresic doch noch gehalten werden.
Zudem wünsch ich mir keine Dobrase, Schultze und Ovenstads mehr, sondern Kaderergänzungen aus der eigenen Jugend.
einen finanzkräftigen Sponsor damit all eure Wünsche in Erfüllung gehen können.
Weil die Forderung nach mehr Einbau der eigenen Jugend immer wieder kommt: zahlt sich das aus? Wenn Maresic weg geht haben wir wieder nur 1-Jahr wirklich was von einem Spieler aus der eigenen Jugend gehabt. Schmidt war weg bevor es überhaupt richtig los ging. Sonst ist überhaupt nur Lovric aus der eigenen Jugend der eine wirklich Verstärkung ist. Klar jetzt werden viele sagen, dass ist so weil wir sie zuwenig einbauen; aber stimmt das. Oder ist es nicht vielmehr so, dass wir eigentlich viel Glück mit Spielern haben die woanders sich nicht durchsetzen haben können und jetzt bei uns die ‚letzte‘ Chance bekommen. Bei der Jugend schauts mir eher so aus: Entweder setzen sie sich nicht durch oder sie sind gleich weg; beides nicht gerade zielführend!!!
Ich glaube, hier muss man etwas anders an die Sache herangehen. Ich bin der Meinung, dass es zwar schön und gut ist, wenn Spieler aus dem eigenen Nachwuchs hochgezogen werden, jedoch muss man diese dann auch mit entsprechenden Verträgen längerfristig und frühzeitig an den Verein binden. Wenn dies gelingt, macht es sehr wohl Sinn, auf die Jugend zu setzen, weil man für diese vergleichsweise wenige Ausgaben hat, allerdings hohe Transfererlöse einfahren kann. Bei den von dir genannten Spielern, ist es nun leider so, dass man wahrscheinlich, aufgrund der auslaufenden Verträge oder Vertragsklauseln, nicht mehr wirklich viel Geld machen wird können, sollten diese nicht verlängert werden können.
Wenn es also gelingt, vielversprechende Talente mit längerfristigen Verträgen, bestmöglich ohne Ausstiegsklauseln, auszustatten, dann macht das alles sehr viel Sinn. Wenn einige Talente dann für schöne Summen in europäische Topligen wechseln, dann werden auch wieder mehr und mehr Talente versuchen, den Weg über Sturm Graz zu suchen, Sturm verdient gut dabei und die Fans haben das, was sie sich wünschen. Eigentlich eine Win-Win-Win-Situation. Leider sieht es halt in der Realität dann oft anders aus.
Dann liegt es an GK klügere Verträge zu machen als sein Vorgänger!
Auch wenn das mit den Spielern die sich woanders nicht durchsetzen aktuell stimmen mag (wobei wie du schreibst ja auch nicht viele aus dem Nachwuchs eingebaut wurden), hatten wir die erfolgreichste Zeit wie der Stamm der Spieler aus dem eigenen Nachwuchs kam.
@ Stefan, Gazall,
Ich bin im prinzip bei euch, aber: Erstens, wenn man ein großes Talent hat wie Schmidt ist es wahrscheinlich sehr schwer einen langfristigen Vertrag ohne Klausel abzuschließen, denn da sind dann schon gleich ganz andere Klubs dahinter; die kann man glaub ich often nur binden mit entsprechenden Klauseln, die dan die Trasnfererlöse wieder sehr schmälern.
Zweitens: Junge Spieler sind ein großes Risiko, denn du weißt halt einfach nicht wie sich die entwickeln; ergo wenn du allen Talenten einen 4-Jahresvertrag anbietes hast du wahrscheinlich einen mit dem du Geld machst oder viel Freude hast und sieben andere die du 4-jahre zahlst ohne, dass die eine Verstärkung wären. Man denke nur wie viele Talente sich in den letzten Jahren nicht haben durchsetzen können.
Zum Vergleich, seit GK die Sache in der Hand hat haben wie wenige Leute geholt, die sich bei einem anderen Verein nicht haben durchsetzen können, die nicht richtig Freude machen!!
@flo1909: Ich gebe dir insofern Recht, dass es bei großen Talenten natürlich eine riesige Herausforderung ist, diese mit langfristigen Verträgen auszustatten. Allerdings ist genau das die Aufgabe eines guten Sportdirektors – die wirklichen Talente frühzeitig zu erkennen, an den Verein zu binden und bestmöglich zu fördern. Wie gesagt, war die Schmid-Causa ein ganz eigener Fall, den ich auch gar nicht mehr weiter kommentieren möchte. Bei Maresic hätte man meiner Meinung nach früher reagieren müssen, denn schlägt ein 17-jähriger Spieler erstmal in der Bundesliga ein, ist der ideale Zeitpunkt für eine Vertragsverlängerung schon verpasst – zu groß ist der Einfluss von geldgeilen Spielerberatern in der heutigen Zeit. Das Thema Klausel ist so eine Sache. Ja, man kann immer über Klauseln nachdenken, allerdings sollten die festgeschriebenen Ablösesummen dann auch an den aktuellen Markt angepasst sein. Zudem sollte man jungen Spielern aufzeigen, dass man nicht immer eine Ausstiegsklausel benötigt, um den nächsten Step auch schon früh machen zu können, denn wenn ein Verein heutzutage ein junges Talent wirklich haben möchte, ist er auch bereit dafür zu zahlen. Wie man mit einem jungen Innenverteidiger, der wohl vom Potential her nicht viel, wenn überhaupt, höher als Maresic einzuschätzen ist, kolportierte 7,5 Millionen Euro machen kann, hat unlängst Rapid bewiesen. Mit denen darf man sich glaub ich schon vergleichen.
Auch beim Risiko gebe ich dir Recht. Allerdings war ja nie die Rede davon die halbe Amateur-Mannschaft mit 4-Jahres Verträgen auszustatten. Wie schon erwähnt ist es die Aufgabe der sportlichen Führungsriege, die wenigen, großen Talente à la Schmid und Maresic frühzeitig zu erkennen und zu handeln. Natürlich könnte es passieren, dass man dann einmal einen Spieler falsch einschätzt. Allerdings kann man diesen dann immer noch verleihen oder um eine gemäßigte Transfersumme ziehen lassen, sollte er die Erwartungen nicht erfüllen. Ein 17-Jähriger wird wohl kaum vorhaben, einen Vier-Jahres-Vertrag abzusitzen.
Ich bin aber guter Dinge, dass Günter Kreissl auch hier noch einiges ins Positive lenken wird. Zu seiner Verteidigung sei nämlich gesagt, dass er die Verträge mit den genannten Spielern nicht ausverhalndelt und abgeschlossen hat. Seine Aufgabe war in diesen Fällen eher Schadensbegrenzung zu betreiben.
Ich wünsche den Redakteuren vom Sturmnetz vor allem für die Zukunft einen entspannteren Umgang mit den anderen Medien, nicht zuletzt weil ja ein ehemaliger „Zwölfer“ (CT) die Seiten gewechselt hat; natürlich wäre ein Mehr an kritischer Distanz und Objektivität wünschenswert, andererseits wünsche ich mir auch keine „Bild“- oder Brit-Boulevard-Zustände in unserer Medienlandschaft.
Für die qualitätsvolle mediale Aufbereitung der Vorgänge rund um den SK Sturm erwarte ich mir von Euch weiterhin eh nur das gleich hohe Niveau, von den lokalen Printmedien eine dem Zielpublikum angepasste Berichterstattung, die auch ruhig dafür sorgen darf, möglichst Viele zum Stadionbesuch zu bewegen!
was viele hier nicht berücksichtigen ist der Umstand, dass ein Vertrag mit einem minderjährigem Spieler gesetzlich sehr streng geregelt ist. Verträgen mit Spielern unter 18 Jahren sind hinsichtlich Dauer stark eingeschränkt, außerdem sind (meines Wissens nach) hohe Ablösesummen nicht zulässig (Stichwort Ausbildungsentschädigung!) – das war auch einer der Gründe, warum der Vertag mit R. Schmid anfechtbar und somit nicht gültig war. Vielleicht könnte Sturmnetz dazu einmal einen Experten interviewen bzw. zu einem Gastkommentar einladen? Ich denke, das würde einigen die Augen öffnen…
war als Antwort/Beitrag in die Diskussion unt4er flo1909 gedacht