Was wir uns von und für Sturm im Jahr 2017 gewünscht haben….

…und inwieweit diese Wünsche in Erfüllung gegangen sind

Ende 2016 haben sich die Redakteure von SturmNetz zusammengesetzt und diskutiert, in welchen Teilaspekten unseres Lieblingsverein noch Handlungsbedarf hat und wo noch Luft nach oben besteht. Daraus wurden individuelle Wünsche formuliert. Adaptierungen, die wir uns von – vor allem aber für den Sportklub Sturm – für das Kalenderjahr 2017 ersehnt haben. Exakt ein Jahr danach beleuchten wir, inwieweit diese Wünsche zur Gänze, teils oder überhaupt nicht in Erfüllung gegangen sind.

 

Bernhard Pukl (Jänner 2017): Kurs beibehalten! Dass man beim SK Sturm etwaige Neuausrichtungen schnell einmal über Bord wirft und lieber hektisch zwei Schritte zurückweicht, statt die Flucht nach vorne anzutreten, zeigten jene glücklicherweise mittlerweile vergangenen Jahre, in denen Gerhard Goldbrich in Messendorf am Steuer stand. Eine Umstrukturierung, die auch im Hinblick auf seine beiden Geschäftsführer Tscherk und Tumani, wohlgemerkt trotz der fragwürdigen Personalrochade, die den Co-Trainer plötzlich zum Sportdirektor machte, vielversprechend anzumuten vermochte,  zerbröselte an beinahe frustrierend altmodischem Funktionärsdenken und panischem Zurückrudern. Obwohl man dem damaligen General Manager Gutdünken und entsprechendes Bemühen nie absprechen konnte, wurde im Zuge seiner „Regentschaft“ Folgendes Gewissheit: Altes Vereinsgebaren, Laienmitsprache und „Männergespräche“ haben im Fußball des 21. Jahrhunderts ausgedient und müssen der nachweisbaren Kompetenz auf jeglichen Positionen weichen. (Man könnte diese Erkenntnis wohl als Errungenschaft der letzten Jahre betrachten.) Mit Günter Kreissl und Thomas Tebbich verspürte man beim SK Sturm diesbezüglich schnell frischen Wind – auch eine neue, deutlich verbesserte Öffentlichkeitsarbeit zeugt von einer durchwegs tiefgreifenden Reformierung des Vereins. Bleibt nur zu hoffen, dass man seitens der Verantwortlichen bei Turbulenzen nicht klein beigibt und sich in die trügerische Sicherheit verstaubter Strukturen zurückschleicht.

Bernhard Pukl (Jänner 2018): Am Ende eines durchwegs erfolgreichen Jahres erreichte der SK Sturm einen weiteren Meilenstein auf seinem aktuell offenbar völlig richtigen Weg: Nicht etwa die Krone des Winterkönigs oder gar der Abgang Franco Fodas, der dem Ruf aus Wien folgte, ist es aber, was Grund zur Freude gibt. Bei der Suche nach dem neuen Übungsleiter konnte man den Eindruck gewinnen, dass man in Graz weiß, was man will und was man dafür zu tun hat. Günter Kreissl meinte in einem Interview mit uns, er wolle in Graz attraktiven Fußball präsentieren und außerdem nicht immer zu Ungunsten des sportlichen Erfolgs Spieler feilbieten, ehe deren Verträge ablaufen. Mit Heiko Vogel holte er nun einen Trainer nach Graz, der den Ball am liebsten möglich lange in den eigenen Reihen sieht und dem spielerisch ansehnlichen Offensivfußball stets mehr abgewinnen kann als dem bloßen Reagieren – eine Philosophie, die übrigens auch Franco Foda im vergangenen Herbst auf das Spielfeld zu bringen wusste. Der richtige Kurs liegt weiterhin an und immer noch gilt, sich davon unter keinen Umständen abbringen zu lassen.

Mario Singer (Jänner 2017): „@Jungkicker: Bei Sturm gibt’s für euch leider keine Ziele, die Amateure sind das höchste der Gefühle…“ So lautete ein im Herbst 2015 zu sehendes Spruchband der Initiative „WIR WOLLEN STURM SEHEN!“ des Kollektiv 1909. Was hat sich bisher getan? Nichts. In jüngster Vergangenheit stehen die Vernachlässigung von Schützenauer und Ehmann und die gleichzeitige Verpflichtung eines Nicht-Österreichers für die Bank, sowie die Tatsache, dass es im gesamten letzten Jahr keinen einzigen Debütanten aus dem eigenen Nachwuchs gab, zu Buche. Auch der von vielen als Jahrhunderttalent angepriesene Nachwuchsspieler Sandi Lovric konnte in dieser Saison bislang gerade einmal zwei Bundesliga-Einsätze (58 Minuten) verzeichnen. Vielleicht ist er ja im Herbst, nach einer möglichen Nicht-Verlängerung seines im Sommer auslaufenden Vertrages, bei einem anderen Verein für die Bundesliga bereit. Andere Namen des Sturm-Nachwuchses kennt man kaum. Die Mitnahme von jungen Spielern ins Trainingslager ist der erste Schritt für die Einbindung, wenn kein zweiter erfolgt, ist dieser jedoch nur von geringem Wert. Ich wünsche mir von der sportlichen Leitung des SK Sturm ein größeres und sichtbares Vertrauen in die eigene Jugend sowie mehr Mut, auch einmal den einen oder anderen Youngster ins kalte Wasser zu werfen.

Mario Singer (Jänner 2018): Sandi Lovric hat nach einem überzeugenden Gespräch mit Franco Foda seinen Vertrag doch noch um ein Jahr verlängert und hat in der aktuellen Spielzeit auch deutlich mehr Einsätze bekommen als in der Saison davor. Vor allem zu Beginn dieser Spielzeit zählte er zum Stammpersonal, erst ab dem Zeitpunkt seiner gelb-roten Karte im September spielte er danach nur noch 4 Mal in der Liga (davon 3 Kurzeinsätze!) – warum auch immer. Anders sieht die Situation bei Dario Maresic aus: Der 18-Jährige gab sein Sturm-Debüt noch in der Rückrunde der vergangenen Saison und zählte in der aktuellen zum Stammpersonal und absoluten Leistungsträger. Er spielte praktisch alles, was es zu spielen gab, lediglich bei zwei Cup-Partien wurde ihm eine Pause gegönnt. Auch Romano Schmid wurde im Herbst immer wieder mit Kurzeinsätzen belohnt, zeigte auch in der EL-Quali gegen Fenerbahce eine gute Leistung und steuerte auch in seinen zwei Liga-Spielen für Sturm ein Tor sowie einen Assist bei. Bei Salzburg wurde er noch nicht in der Liga oder in der EL-Quali eingesetzt, spielt dafür in der Youth League und befindet sich bei Liefering stets in der Startelf. Die Situation für Schützenauer und Ehmann hat sich mit der Verpflichtung von Jörg Siebenhandl nicht wirklich verbessert, aber der Fußball ist schnelllebig. Vielleicht wird Sturm wegen Siebenhandl mit Geld beschmissen, dann muss ein Eigenbauspieler schon bereit sein. Und sonst? Man darf gespannt sein, welcher weitere Jungspund unter Heiko Vogel Bundesligaluft im Frühjahr schnuppern wird dürfen, mit Joachim Standfest als neuem Co-Trainer wird der Neo-Trainer sicher gut beraten sein.

Günter Kolb (Jänner 2017): Zu einem Heimspiel von Sturm kommt man – insofern man nicht an den Vorbereitungen der Choreos aktiv eingebunden ist – so zeitnahe wie möglich. Zu wenig Rahmenprogramm, vor allem aber die fehlende Infrastruktur sind verantwortlich dafür, dass Sturm aus einem Spieltag viel zu wenig herausholt. Dasselbe Bild auch nach dem Schlusspfiff: Insofern man als Fan nicht besonders an Gabalier-Musik, wie man sie im neuen Sturmtreff zu hören bekommt oder beispielsweise nach einer 0:1-Heimniederlage kein Interesse am Mitgrölen zu viel zu lauten Musikantenstadl-Rhythmen hat, fehlt es in Graz schlicht und einfach an Alternativen, in geeigneten Lokalitäten eine würdige dritte Halbzeit zu begehen. Mit Ausnahme der angebotetenen Stadionführungen für Mitglieder herrscht insgesamt rund um das Liebenauer Stadion Tristesse pur. Das noch immer Nichtvorhandensein eines überfälligen Vereinsmuseums rundet dieses Bild bestenfalls nur ab. Zwar ist Sturm in Liebenau bekanntlich nur Untermieter, nichtsdestotrotz sollte der Verein alles daran setzten, diese brachliegenden Ressourcen zu nutzen. Ein Blick nach Ried oder Mattersburg zeigt, dass es Klubs, noch dazu mit einer viel geringeren Fanbase, auch gelingen kann, ein Fußballspiel nicht nur auf die 90 Minuten am Platz zu beschränken. Ich würde mir wünschen, dass Sturm vermehrt versucht, den Stadionbesuch, auch unabhängig von den gezeigten Leistungen der Akteure unten am Grün, zu einem Pflichttermin werden zu lassen. Eventcharakter braucht es hierfür gar nicht, Liebenau als Ort der Geselligkeit würde den meisten Anhängern schon reichen.

Günter Kolb (Jänner 2018): Das Positive vorweg: Ein längst fälliges, öffentlich zugängliches Vereinsmuseum nimmt schön langsam konkrete Formen an. Das bevorstehende 110-jährige Klubjubiläum wäre der perfekte Rahmen für seine Eröffnung. Gnadenlos gescheitert hingegen ist zum Glück, am Spieltag eine Art David Guetta für Arme als Einpeitscher zu installieren. Der Stadion-Sound wird somit weiterhin vorwiegend von den Rängen vorgegeben. Und das ist auch gut so. Ansonsten hat sich an der Tristesse rund um Liebenau nicht viel geändert: Im Sturm-Treff, dort wo Mitte der 90er Jahre noch beispielsweise ein Jens Dowe – bereits als Rapid-Spieler – direkt nach dem Schlusspfiff einkehrte und eine Runde schmiss oder auch so manch anderer Sturmkicker für ein gepflegtes Tratscherl inklusive Puntigamer immer wieder zu haben war – wird weiterhin auf Teufel heraus alles und jeder niedergebrüllt. „Wahnsinn, warum schickst du mich in die Hölle“, haben sich wohl viele Besucher zudem gedacht, als 45 Minuten nach dem letzten Foda-Heimspiel kein Gerstensaft mehr erhältlich war. „Hoch die Hände – Wochenende“. „Ein bisschen Spaß muss sein“, jo eh, nur halt nicht rund um Liebenau. Ich würde mir für – nicht von, der Verein kann für dieses Lokal ja nichts – den Sportklub Sturm rund um das Stadion ein Etablissement wünschen, welches es sich verdient, die Marke „Sturm“ im Beisl-Namen zu führen und in welches man gerne – und nicht nur in Ermangelung von Alternativen – vor und nach dem Kick einkehrt. 

SturmNetz@Work © Martin Hirtenfellner Fotografie

Gernot Hofer (Jänner 2017): Ich wünsche mir ein klares Bekenntnis statt vorgegaukelter Abhängigkeit und ständigem Hin und Her. Die Diskussionen rund um den Verbleib von Franco Foda sind ermüdend, die Art und Weise gar branchenunüblich und kontraproduktiv. Obwohl manche Fans den sportlichen Untergang prophezeien wollen – andere hingegen einem Jubel verfallen würden – wird um diese Personalie prinzipiell weit mehr Wind gemacht als notwendig. Franco Foda ist Trainer von Sturm – nicht mehr und nicht weniger. Weder ist er der Teufel noch der unangefochtene, unersetzbare Heilsbringer, wenngleich medial zumeist genau dieses Bild suggeriert wird. Wie jeder andere Akteur ist er letzten Endes jedoch austauschbar. Das muss er auch sein. Und so sollte dieser Thematik auch begegnet werden. Erfolgt kein klares Bekenntnis zu seiner Tätigkeit in Graz, so sollte auch keine Verlängerung auf Biegen und Brechen angestrebt werden. Zwar ist ein Streben nach höheren Aufgaben grundsätzlich absolut verständlich, allerdings sorgt die beinahe schon regelmäßige Teilnahme an diversen Hearings, die lediglich den Eindruck vermitteln, er wolle auf schnellstem Wege das Weite suchen, für Unruhe und Ungewissheit, die es nicht braucht und die man auch nicht nötig hat.

Gernot Hofer (Jänner 2018): Wunsch mehr oder weniger erfüllt. Die Rede ist aber nicht vom Abgang des langjährigen Cheftrainers, vielmehr ist es der vereinsseitige Umgang damit, der positiv zu bewerten ist. Franco Foda wurde zurecht ein gebührender Abschied gewährt (an dieser Stelle seien auch die Fanklubs hervorgehoben, die über ihren Schatten gesprungen sind und ebenfalls absolut korrekt reagierten) – Ehre, wem Ehre gebührt. Gleichzeitig ist man jedoch nicht in Panik verfallen. Stets wurde einem das Gefühl vermittelt, man sei vorbereitet, einer Lösung bereits recht nahe und der Sportdirektor werde schon den passenden Mann finden. Inwieweit das gelungen ist, vermag man zwar natürlich noch nicht zu beurteilen, aber die gefühlte Abhängigkeit von einem abwanderungswilligen Trainer scheint der Vergangenheit anzugehören.

Moritz Lösch (Jänner 2017): Sturm Graz hat in der Steiermark eine Monopolstellung inne und macht daraus viel zu wenig. Aktion „Fanwirt“, Autogrammstunden in Einkaufszentren während der Weihnachtszeit oder … oder, ja was denn eigentlich? Was bietet Sturm Graz seinen Fans abseits der Spieltage an? Theoretisch wohnen knapp eine Million Menschen innerhalb einer Stunde Fahrzeit von Liebenau aus, die Hütte müsste also jedes Spiel übergehen, ganz egal, ob es sportlich rund läuft oder nicht. Doch Sturm bietet viel zu wenig an, um eine große Masse an Fans dauerhaft emotional an sich zu binden. Spieler und Trainer sind in Zeiten des modernen Fußballs zu austauschbar, jedoch bemüht man sich gar nicht darum, die aktuellen Akteure zu Ikonen hochzuzüchten. Das könnte bei wöchentlichen Autogramm- und Fototerminen im Fanshop Girardigasse beginnen und bei Legenden- und Showmatches in der Gruabn, Schultouren, Youtube-Challenges, 3 vs. 3-Skill-Turniere am Hauptplatz und weiteren Möglichkeiten, die Marketing-Maschinerie rund um Sturm Graz gehörig anzufeuern, enden. Sturm Graz, bitte mache etwas aus deinem unerschöpflichen Potenzial!

Moritz Lösch (Jänner 2018): Thomas Tebbich musste seit seinem Amtsantritt ganz schön schuften. Zunächst gab es unzählige Baustellen seines Vorgängers zu beseitigen. Teilweise mussten vorab noch einige Fahrlässigkeiten ausgebügelt werden, um überhaupt einmal an Fortschritt im wirtschaftlichen Sektor denken zu können. Der Bereich des Sponsorings betrage ungefähr 40 % des Gesamtbudgets von Sturm – welche Priorität dieser Sektor demnach hat, muss nicht weiter hervorgehoben werden. Der Vereinsführung ist es gelungen, ein funktionierendes Konzept auf die Beine zu stellen und auch mit wichtigen, bereits vorhandenen sowie ebenfalls aufstrebenden, neuen Sponsorenpartnern Verträge abzuschließen. Bereits im Frühjahr gab es nach und nach immer mehr Angebote für die Fans des SK Sturm. Neben der gelungenen (Werbe-)Sendung „Schwoarz Foan“ auf YouTube gab es auch einige absolut entbehrliche Formate. Gut Ding braucht eben Weile, hier wird man schon noch eine passende Balance aus Werbung und Infotainment finden. Des Weiteren gab es einige Events rund um den Mythos und die Marke Sturm Graz. Die Setzung der Gründungstafel im Augartenpark war für viele eine Herzensangelegenheit, im Vorfeld der aktuellen Saison gab es zudem ein Sponsorenevent inklusive groß aufgezogener Trikotpräsentation. Nach dem Relaunch der Vereinshomepage sollte im August eine Stadion-App folgen, um die Zuseher vor Ort noch besser zu Unterhalten, diese lässt aber noch auf sich warten. Außerdem wurde das Trainingszentrum modernisiert und ein neuer Flagship-Store in der Grazer Innenstadt errichtet. Im kommenden Jahr soll zudem ein eigener Kids-Corner vor dem Stadion auch den jüngsten Besuchern ein noch aufregenderes Stadionerlebnis bieten. Alles in allem machte man im Bereich Finanzen und Marketing und einen großen Schritt nach vorne. Ähnlich dem sportlichen Bereich hat man nicht das Gefühl, hier wären die Verantwortlichen mit dem bisher geleisteten bereits zufrieden, um sich bequem zurücklehnen zu können. Sturm will mehr. Wir auch, denn der Weg stimmt.

Sebastian Engelbrecht (Jänner 2017): Greif nach den Sternen, Sturm! Im ersten Saisonviertel hat man gesehen, dass Sturm Fußball spielen kann. Ansehnlich und erfolgreich. Punktemäßig hat man zeitweise in einer eigenen Liga gespielt. Ich sage nicht, dass dies der Anspruch ist, den Sturm an sich selbst stellen soll. Ich wünsche mir jedoch, dass sich der Verein wieder dauerhaft unter den Großen in der Liga positioniert, Gier nach Erfolg zeigt und sich auch verhält wie ein großer Klub. Der Name, die Historie und die Fans von Sturm sind viel größer, als dies bei den meisten Liga-Konkurrenten der Fall ist. Sturm sollte klare sportliche Ziele haben – auch langfristige, keine Wischi-Waschi-Ziele à la „Vielleicht wollen wir versuchen, international spielen zu wollen und wenn nicht, ist trotzdem alles super“. Dafür braucht es eine klare Linie, die mit der Installation von Günter Kreissl wohl eingekehrt ist. Es braucht ein weiterhin glückliches Händchen bei Transfers und vor allem eine Mentalität, die auch gerne etwas unangenehm sein kann, vielleicht teilweise sogar muss. Dieser Verein hat es sich verdient, nicht weiter in der sportlichen Bedeutungslosigkeit dahinzuvegetieren, sondern muss nach außen hin ganz klar vermitteln, dass man etwas – wie auch immer man dieses „etwas“ alias Zielsetzung formuliert – erreichen möchte.

Sebastian Engelbrecht (Jänner 2018): Ich habe mir zu Beginn des letzten Jahres von Sturm mehr Zielstrebigkeit gewünscht, auf und abseits des Feldes. Klare Ziele, hohe (aber realistische) Ansprüche und eine Sieger-Mentalität. Heute kann ich sagen, dass alle meine Erwartungen auf ganzer Linie sogar übertroffen wurden. Die aktuelle Konstellation aus Mannschaft und sportlicher Führung bringt eine Qualität und Mentalität mit, die man seit der Osim-Ära schmerzlich vermisst hat. Das Team betreibt am Feld hohen Aufwand, ein aktiveres, dominanteres Spiel im Vergleich zum Underdog-Fußball der letzten Jahre zeichnet den neuen SK Sturm ebenso aus wie eine taktische Flexibilität, die vermutlich jeden Fan und Beobachter überrascht hat. Spiele werden nach Rückstand gedreht, enge Partien für sich entschieden, offensiv kann man auf kreative und stets gefährliche Spieler wie Thorsten Röcher, Philipp Huspek, Deni Alar oder Peter Zulj zurückgreifen und in der Defensive ist mit Dario Maresic endlich wieder einem Talent aus dem eigenen Nachwuchs der Durchbruch gelungen. Zusätzlich verfügt man mit Koch, Lykogiannis und Jeggo über Kampfmaschinen, die unseren Verein perfekt verkörpern. Während in der Vorsaison Spiele bei Rückstand so gut wie sicher verloren gingen, kann und muss man jetzt immer mit dem SK Sturm rechnen. Für 2018 wünsche ich mir, dass es Neo-Coach Heiko Vogel gelingen wird, diesen erfolgreichen Weg fortzusetzen und an den trotz allem immer noch vorhandenen Schwachpunkten zu arbeiten. Zusätzlich wäre es immens wichtig, wenn es gelingt, den einen oder anderen Leistungsträger langfristig an den Verein zu binden.

SturmNetz@sky SPORT AUSTRIA (c) SturmNetz

Florian Karner (Jänner 2017): Am 10. Juni 2016 konnte man einen damals in Graz noch völlig unbekannten Mittelfeldspieler aus der holländischen zweiten Liga verpflichten. Einzig der Nachname sorgte für erweiterte Pupillen bei den meisten Fußball-Enthusiasten. Uroš Matić, der jüngere Bruder von Chelsea Star Nemanja Matić sollte fortan die Regie im Grazer Mittelfeld führen. War man den vielen Neuzugängen gegenüber zuerst, vor allem aufgrund der großteils enttäuschend verlaufenden Vorbereitung, skeptisch, so wendete sich das Blatt gleich im ersten Saisonspiel. Allen voran war es der zuvor noch unbekannte Mittelfeldakteur, der den amtierenden Meister aus Salzburg fast im Alleingang zerlegte. Etwa sechs Monate später folgte etwas überraschend der vorzeitige Transfer zum FC Kopenhagen, der nüchtern betrachtet für die wirtschaftliche Stabilität des Vereins enorm wichtig ist – zumindest auf kurze Sicht hin. Auch will ich diesen Transfer auf keinen Fall zu sehr kritisieren, aus sportlicher Sicht können die kolportierten 2,5 bis 3 Millionen Euro Ablöse den Qualitätsverlust allerdings nicht decken. Ich wünsche mir, dass man es in Zukunft schafft, wertvolle Spieler, seien sie aus dem eigenen Nachwuchs oder durch Transfers zu Sturm gekommen, längerfristig an den Verein zu binden, auch wenn man damit kleinere finanzielle Risiken eingeht. Nur so kann man langfristig erfolgreich sein, auf nationaler sowie auch auf internationaler Ebene.

Florian Karner (Jänner 2018): In der Frühjahrssaison ist genau das eingetreten, was viele bereits im Vorfeld befürchteten. Uroš Matić fehlte an allen Ecken und Enden, sein Ersatz Simon Piesinger konnte diese Lücke nicht einmal ansatzweise schließen. Dazu kam noch der Abgang des oft zu Unrecht kritisierten Bright Edomwonyi, wodurch für viele erst im Nachhinein sichtbar wurde, wie wichtig der nigerianische Offensivspieler eigentlich war. Am Ende der Saison hatte Sturm im Kampf um den Titel bekanntlich kein Wörtchen mehr mitzureden und musste sich mit dem dritten Endrang zufrieden geben. Auch zu dieser Saison schaffte es Günter Kreissl wieder, eine Truppe ohne großen Namen, dafür aber mir viel Moral und großer Kampfkraft aufzustellen. Die Transfers von Peter Zulj, Thorsten Röcher und Jörg Siebenhandl haben allesamt eingeschlagen. Dazu gesellten sich noch Spieler wie Emeka Eze und Oliver Filip, die auch schon ihr großes Potential aufzeigen konnten. Im Gegensatz zur letzten Saison verteilt sich aktuell der Anteil von Schlüsselspielern nicht nur auf ein paar wenige Schultern, sondern wird vom beinahe gesamten Team getragen. Derzeit sieht es auch sehr gut aus, dass man mit dieser erfolgreichen Mannschaft auch in die Frühjahrsrunde starten kann, denn hartnäckige Wechselgerüchte blieben bisher noch aus. Trotz dieser positiven Entwicklung darf dennoch nicht außer Acht gelassen werden, dass mit Romano Schmid ein Spieler mit großem Talent zu einem Schnäppchenpreis an einen Ligakonkurrenten abgegeben wurde. Gegenwärtig im Verein tätige Personen zeichnen dafür jedoch nicht verantwortlich.

Christian Albrecht (Jänner 2017): Am 29. Juni 2015, als das SturmNetz noch in den Kinderschuhen lief, ging um 20:00 Uhr ein Artikel mit dem Titel „Der Mut zur Kreativität“ online. Er handelte von der am selben Tag stattgefundenen Trikotpräsentation des neuen Ausstatters Lotto. Die meisten Leser dürften die gewöhnungsbedürftigen Trikots mit der „Mur auf dem Bauch“ bereits wieder verdrängt haben. Damals lauteten die Kommentare unter besagtem Artikel „Mutig“, „Ich finde die neuen Trikots nicht gelungen„, „Also ich bin ja kein Freund von solchen Spielereien“ oder „Potthässlich! Schaut aus wie in Tarvis am Markt gekauft…„. User Max Lamot fragte in seinem Kommentar: „Warum dürfen wir Fans die Trikots nicht auswählen?“ Dem schließe ich mich voll und ganz an und plädiere daher auf ein Mitspracherecht für Fans oder zumindest Mitglieder des Vereins bei der Auswahl und Gestaltung der Trikots.  Zwar sind die Dressen der bisher erfolgreichen Saison durchaus gelungen, allerdings könnte man den Zufriedenheitspegel der Fans entscheidend in die Höhe treiben, würde man sie an der Trikotgestaltung teilnehmen lassen. Auch könnte man dann Totalausfälle wie jene der Saison 2015/2016 präventiv verhindern.

Christian Albrecht (Jänner 2018): In Sachen Trikotmitgestaltung hat sich – Überraschung – nichts getan. Zwar sind auch dieses Jahr die Dressen durchaus gelungen – mit dem Ausweichtrikot konnte zudem Hauptsponsor Puntigamer eine Freude gemacht werden –, eine Mitgestaltungsmöglichkeit würde die Fanzufriedenheit des Winterkönigs trotzdem immens steigern und vermutlich auch die Merchandising-Einnahmen in die Höhe treiben lassen. Noch deutet nicht viel auf ein solches Novum hin, auch da ein solches Vorhaben natürlich das Einverständnis des Ausstatters voraussetzt. Mit einem Geschäftsführer Wirtschaft, wie es Thomas Tebbich einer ist, darf man aber zumindest weiter träumen. 

2017 gab es mehrere Interviews von SturmNetz mit Günter Kreissl (c) Martin Hirtenfellner Fotografie

Christoph Sattler (Jänner 2017): Aus sportlicher Sicht würde ich mir wünschen, dass meine Vorhersage bzw. mein Wunschtraum aus dem Text „Der Turm“ vom 5. Juni 2015 doch noch wahr wird, und Simon Piesinger im Frühjahr 2017 wieder jene Rolle im Spiel des SK Sturm spielen kann, die er im Frühjahr 2015 eingenommen hat. Und noch etwas: Jedes Kind braucht Helden, jedes Kind braucht Identifikationsfiguren und Spieler, die als Vorbild dienen. Und Spielertypen, wie ich als Jugendspieler einer war, findet man im heutigen Fußball leider immer seltener. Diesem Verfall muss entgegengetreten werden! Zugegebenermaßen war ich als Jugendspieler nicht immer der angenehmste oder sanfteste Gegenspieler, aber eben diese Spielertypen vermisse ich im aktuellen Kader ein wenig. Ein richtig gesetztes Sliding Tackle ist das Schönste, das der Fußball zu bieten hat, eine Grätsche ist schöner als jedes Abstaubertor. Wenn ich Jeggo oder Koch über den Rasen rutschen sehe, geht mir das Herz auf. Nur: Wenn Jeggo so weiterspielt, wird er auch nicht mehr ewig bei uns bleiben. Wenn man sich junge Abwehrspieler so ansieht (ligaweit, denn bei Sturm gab es heuer ja leider keinen neuen aus der Jugend), so haben Grätschen wohl leider keine große Priorität in der Ausbildung mehr. Dies ist einerseits verständlich, mit gutem Stellungsspiel und Schnelligkeit kann der Ball oft risikoloser erobert werden, ohne im Rücken ewig viel Raum freizugeben, andererseits ist es aber auch langweiliger. Ich wünsche mir also von den Jugendtrainern und allen Spielern, die ehrenhafte Tugend der Grätsche nicht ganz aufzugeben.

Christoph Sattler (Jänner 2018): Auch die letzte Halbsaison des Simon Piesinger beim SK Sturm war keine besonders glanzvolle, es scheint, als sei das erwähnte Frühjahr 2015 ein einmaliges Hoch in der Karriere des Oberösterreichers gewesen, der bei Altach heuer aber bis zu seiner schweren Verletzung immerhin quasi gesetzt war. Was den Wunsch nach mehr Kampf im Spiel des SK Sturm anbelangt, hier wusste insbesondere die Herbstsaison sehr zu gefallen. Zum einen hat das Team in unzähligen Aufholjagden und gedrehten Spielen kollektiven Kampfgeist bewiesen, zum anderen haben die erwähnten Jeggo und Koch auch 2017 so manchen Gegner zum Erzittern gebracht (Koch vs. Pires, #neverforget) und auch die Kartenbilanz von Stefan Hierländer kann sich durchaus sehen lassen. Und was die Anmerkung mit den fehlenden Abwehrspielern aus der eigenen Jugend betrifft, da hat mich Dario Maresic glücklicherweise eines Besseren belehrt. 

Stefan Krainz (Jänner 2017): „Keine Kritik zu erfahren, heißt doch nur, keine Aufmerksamkeit geschenkt zu bekommen und nicht beachtet zu werden!“ (Zitat Thom Renzie) Dieses Zitat sollten sich alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des SK Sturm Graz, vom Trainer, über die Spieler, bis hin zur Führungsriege im Jahr 2017 etwas mehr zu Herzen nehmen. Man sollte endgültig begreifen, dass man bei einem Traditionsverein arbeitet, welcher ohne Leidenschaft und Emotion keine Zukunft hat. Dieses Überlebenselexier Emotion fällt nicht immer nur positiv aus. Es ist das gute Recht aller Sturmfans, die wöchentlich ihr hart verdientes Geld in Stadionbesuche investieren, den SK Sturm sachlich und fair zu kritisieren. Das war immer so und wird auch in Zukunft so sein. Der Ball liegt einzig und allein beim Verein, ob man die Kritik annimmt, ernst nimmt und intern auch aufarbeitet oder sich weiterhin in einer Seifenblasenwelt, in der alles perfekt ist, verkriecht. Die absolute Immunität gegen jegliche Form der Kritik wurde durch den Amtsantritt von Günter Kreissl bereits abgeschafft. Trotzdem gibt es in puncto Kritikfähigkeit noch ordentlich Luft nach oben. Speziell nach schwachen Niederlagen wünscht man sich sehnlichst einen Trainer, es kann auch ein Spieler sein, der einfach einmal das sagt, was sich Tausende im Stadion gedacht haben. Tut es so weh, sich hinzustellen und zu sagen „Das war heute extrem schwach! So darf man als SK Sturm nicht auftreten! Entschuldigung an alle Stadionbesucher!“? Kein Sturmanhänger der Welt möchte mit seiner Kritik dem eigenen Herzensklub schaden, sondern ihm helfen und zwar dabei, den SK Sturm positiv weiterzuentwickeln. Ich wünsche mir für das neue Jahr daher einen Verein, in dem die Wünsche, Sehnsüchte und Unzufriedenheiten der Anhänger positiv entgegengenommen, intern analysiert und besprochen werden. Kritik ist extrem wichtig und trägt dazu bei, den Verein zu entwickeln und ihm Leben einzuhauchen, denn „Tradition heißt nicht, Asche zu verwahren, sondern eine Flamme am Brennen zu halten“. (Zitat Jean Jaurés)

Stefan Krainz (Jänner 2018): Selbsreflexion und Kritikfähigkeit sind Zutaten, die zu jedem Gericht passen, von denen nie zu viel vorhanden sein kann. Der SK Sturm ist diesbezüglich mittlerweile auf einem sehr guten Weg. Günter Kreissl hat es geschafft, den positiven Trend, welchen er im Sommer 2016 begonnen hat, auch in diesem Jahr fortzusetzen. Bestes Beispiel für eine positive Entwicklung in dieser Thematik war der schwache Start in das Frühjahr 2017. Nach drei Niederlagen en suite sah sich der Grazer Sportchef dazu veranlasst, erstmals gehörig auf den Tisch zu hauen. Eine Sonderpressekonferenz wurde spontan einberufen, um den zurecht sehr kritischen Fragen der Journalisten Rede und Antwort zu stehen. Keine Schönrederei, klare Aussagen und die Bereitschaft, im Falle einer erneut schwachen Leistung, „umzurühren“ waren das Ergebnis des Gesprächs mit Kreissl. Mi piace! Seine teilweise harten Worte dürften allerdings Früchte getragen haben, denn aus den darauffolgenden sechs Spielen konnten immerhin vier Siege eingefahren werden. Generell hat man das Gefühl, dass zuletzt auch alle Spieler, inklusive Ex-Headcoach Franco Foda, um einiges kritikaufnahmefähiger und selbstkritischer erschienen als noch in den Jahren davor. Allerdings lässt sich diese Wahrnehmung auch relativ schnell wieder relativieren. Nach einem erstklassigen Herbst mit Winterkrone als Sahnehäubchen war zuletzt kaum Raum für Kritik gegeben. Wie gut man mit jener umgehen kann, zeigt sich nämlich immer erst in einer Phase, in der es nicht wie gewollt läuft. Auf dass diese Phase der steirischen Landeshauptstadt im Jahr 2018 überhaupt erspart bleibe! Falls nicht: Man ist am richtigen Weg.

Stefan Wilfing (Jänner 2017): Natürlich, der Fußball ist zu einem riesigen Wirtschaftszweig verkommen, in dem scheinbar einzig und allein das Geld regiert. Meldungen von schier unmenschlichen Transfersummen – neuerdings vermehrt aus dem asiatischen Raum – horrenden Spielergehältern oder milliardenschweren Investitionen diverser Großkonzerne oder Scheichs gehören zum täglich‘ Brot der gegenwärtigen Fußballberichterstattung und finden auch immer häufiger ihre Akzeptanz im Publikum, so blitzt es jedenfalls – mehr oder weniger regelmäßig – in diversen Diskussionsrunden durch, zumindest wenn es nach dem persönlichen Eindruck des Verfassers dieser Zeilen geht. Keine einfache Situation also für eine grundsätzlich fußballromantisch angehauchte Seele, die dem profitorientierten Denken in diesem Sport nur möglichst wenig Platz einräumen will und die, um ein konkretes Beispiel einzuwerfen, nur sehr schwer akzeptieren kann, dass es für ein Unternehmen überhaupt möglich ist, den Fußballsport einzig und allein für dessen Marketingkonzept zu missbrauchen, wo doch der Fußball eigentlich vielen gehören sollte, nur nicht primär den Mächtigen für deren Zwecke. Unter dieser Perspektive wünsche ich mir vom SK Sturm: Bleib so gut es geht und in möglichst allen Einzelteilen deiner Beschaffenheit fußballromantisch – bzw. werde es wieder, solltest du dich teilweise schon gebeugt und dich davon wegbewegt haben. Ebne dir einen Weg, der im Denken von dem des „modernen Fußballs“ grundsätzlich abweicht, mit dem es aber dennoch möglich ist, die Konkurrenz zu panieren! Sei nicht hungrig danach, die „Großen“ zu schlagen, denn du bist selbst groß! Sei hungrig danach gegen die lieblose Entwicklung, der dieser Sport immer weiter verfällt, anzukämpfen – und zwar eh auf sportlicher Ebene. Sei mitunter dadurch einzigartig. Sei dahingehend innovativ. Entwickle Legenden – Typen wie einst Haas oder Neukirchner… oder warum nicht gar einen wie Maradona? – und werde zu etwas, das aus dem Fußball nicht wegzudenken ist und dessen Beispiel anderen als Motivation dient, genau dem nachzueifern, um schließlich deinem Namen gerecht zu werden und als STURM Graz unaufhaltsam die Fußballszene aufzuwirbeln. Oder, um die Traumebene wieder zu verlassen und einen „bewussten Wunsch“ im Sinne Freuds für 2017 zu formulieren: ein einfacher Balken mit der Aufschrift des Hauptsponsors quer über die Brust würde unser Trikot um einiges stylischer gestalten – siehe Europaleague-Trikot.

Stefan Wilfing (Jänner 2018): Gegen das billige Straßennutten-Dasein (Pardon) des gegenwärtigen Weltfußballs hat sich auch 2017 – oh Wunder – nichts erhoben, das den hyperkapitalistischen Strömungen in diesem Sport entgegenzuwirken vermag. Im Gegenteil: Ein wahnwitziger Neymar-Transfer um 222 Tausend Trillionen Kronen und die damit einhergehende Heldeninszenierung des Brasilianers – weil Geld ist Macht ist alles! Die kontinentale Voranschreitung der medialen Kreation eines fernsehtauglichen Publikums in den diversen europäischen Stadien beziehungsweise die öffentliche Schelte dieser „verrückten“ Bengalozündler, „die keiner braucht“, weil sie sich eben diesem Trend in den Weg stellen, der selbstverständliche Wechsel von Romano Schmid zur dritten Mannschaft von Red Bull, bei der – klar – die Perspektive eine weitaus bessere ist, reißen diesem Sport – um nur einige Beispiele zu nennen – zusehends das Herz heraus. Aber ja, Don Quijote … Sancho Panza … zu viele Windmühlen … Aber hey, Sturm ist Winterkönig! Trat phasenweise auf wie ein Großer, bescherte uns den Herbst hinweg etliche romantische Abende (Beispiel in Altach bei Frost) und hätte – so der aktuelle Stand der Dinge – jede Menge Potential, um die eine oder andere oben angesprochene Legende zu entwickeln. Hätte, denn man weiß ja nie, welcher Spielerberater es mal wieder nur gut mit seinem Schützling meint. Auch die beiden aktuellen Trikots hätten schöner kaum sein können. Hätte, denn warum der nunmehr 108-jährige (muss so sein) Vereinsnamensgeber seinen eindringlich blauen Schriftzug gleich drei Mal rein nur aufs Oberteil pickt, erschließt sich mir nach wie vor weder aus stylischer, noch aus wirtschaftlicher und am wenigsten aus leidenschaftlicher Perspektive. Genug des Ressentiments, es war ein sehr schönes schwarz-weißes Jahr. Und Märchen schreibt die Zeit immer wieder wahr – könnte 2018 ein noch schöneres werden. Könnte und kann.

Das SturmNetz-Bild des Jahres 2017 (c) Martin Hirtenfellner Fotografie

1 Kommentar

  1. graz4ever sagt:

    Sehr sehr cooles Konzept (mmg auch echt innovativ, weil so no nirgends anders gesehen)!

    Außerdem echt schön aufgearbeitete Gegenüberstellungen past/present mit einem echt breiten Meinungsspektrum..

    Mega feine Sache SturmNetz 🙂

Schreibe einen Kommentar