Was ist morgen und was war gestern?
„Ja, wir kennen uns schon länger, aber wir haben ja Zeit. Lern ma uns halt besser kennen, na wir sollten doch noch bleiben. Weil was ist morgen und was war gestern? Manchmal fühlt sich das Herz so verletzt an und die Liebe wird nicht schöner wenn ma bes san. Also werd ich mich bessern…“
Es geht also in die richtig heiße Phase der Meisterschaft, sprich das Meisterplayoff ist im vollen Gange und der SK Sturm rangiert derzeit auf einem Tabellenplatz, den man wohl am Saisonende im Lager der Schwarz-Weißen sofort unterschreiben würde. Denn der dritte Rang garantiert die fixe Teilnahme an der Gruppenphase der UEFA Europa League, insofern der morgige Gegner sich am 1. Mai in Klagenfurt zum Cupsieger krönt. Letzte Saison scheiterte man ja bekanntlich an einer schier unüberwindbaren schwarz-weißen Wand, hat zwar mit der sonntäglichen Partie in der Mozartstadt recht wenig zu tun, sei aber aus nostalgischen Gründen an dieser Stelle noch einmal erwähnt.
„Drin im Herz bin ich mir sicher, werd ich alles überleben, du erzählst a gutes Gschichtl, na wir sollten noch nicht gehen.“
Seitdem hat sich beim Sportklub Sturm einiges getan und am erwähnenswertesten ist hier wohl die Trainerrochade, denn seit geraumer Zeit schwingt nun Roman Mählich an Stelle von Heiko Vogel das Zepter und seine Handschrift ist durchaus deutlich zu erkennen. Defensive Stabilität und mehr Pragmatismus ist in Graz eingekehrt und die Ergebnisse geben der Sturmlegende bis dato Recht. Trotz alldem sind Teile des Fanlagers in der Landeshauptstadt und über ihre Grenzen hinaus geteilter Meinung, denn für ein Offensivspektakel steht die praktizierte Spielweise in den seltensten Fällen. Ob sie das muss, steht natürlich auf einem anderen Blatt Papier. Die aufkeimende Kritik, speziell nach der St. Pölten-Pleite blieb auch dem Cheftrainer nicht verborgen und so appellierte er an den nötigen Realismus bezüglich der Erwartungshaltung. Auch den Auswärtserfolg in Wien-Favoriten vermochte er in der vergangenen Pressekonferenz richtig einzuschätzen, die Leistung braucht man nicht gut oder schlecht zu reden und es werde keine unrealistischen Höhenflüge in der Mannschaft geben – pragmatisch eben.
„Nein, mit der Zeit wird alles besser und so ein Spritzer ist auch nur ein Gewässer.“
Dennoch ist eine Weiterentwicklung der Spielidee erforderlich und die wird es auch geben, insofern man den Worten Mählichs Glauben schenken mag. Ob diese gegen die Brausekicker schon erkennbar sein wird, darf bezweifelt werden, denn zu überzeugend agierten jene in den vergangenen Partien, insbesondere im Spitzenspiel gegen den LASK. Dass die Spielanlage gar nicht zwingend verändert werden muss, zeigt das letzte Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften, denn da gelang es den Steirern wenig Torchancen zuzulassen und einen Punkt mit nach Graz zu nehmen. Ein Akteur der mit seinen Tempodribblings enorm viele Raumgewinne verzeichnen kann und somit extrem wichtig für das Spiel des SK Sturm gewesen wäre, wird gegen das Mateschitz-Produkt leider nicht in der Stammelf stehen können. Denn Otar Kiteishvili wird verletzungsbedingt ausfallen, ansonsten darf man bis auf die Gelbsperre von Ivan Ljubic, nahezu aus dem Vollen schöpfen. Die zuvor angesprochene Erwartungshaltung ist eher gering und im Endeffekt kann der SK Sturm nur überraschen, jedoch mit dem Wissen im Hinterkopf, dass ein Punktgewinn umso wichtiger wäre, da man die Auftaktpartie zu Hause gegen den SKN St. Pölten verloren hat.
„Über unser langes Schicksal, überleben überdrehen. Lange Rede und kurze Blitze, na wir sollten zu uns stehen“
Ganz egal wie das morgige Spiel ausgehen mag, der mitgereiste Anhang wird den SK Sturm einmal mehr mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit frenetisch nach vorne peitschen. Die Mannschaft benötigt in dieser entscheidenden Phase jeden noch so positiven Impuls und das höchste Maß an Unterstützung, sei es zu Hause oder auswärts. Auch dem Cheftrainer sollte genügend Zeit zugestanden werden, seine Ideen mit jenem Spielermaterial zu verwirklichen, das er für nötig hält. Klarerweise ist fundierte Kritik immer berechtigt, doch es seien dabei stets die vorherrschenden Umstände zu berücksichtigen. Etwaige Schnellschüsse gab es in der Vergangenheit der Schwarz-Weißen nur allzu häufig, selbstverständlich ist eine messerscharfe Saisonanalyse Pflicht, jedoch macht dies in so einer heiklen Phase der Meisterschaft recht wenig Sinn. Dafür bietet sich die Sommerpause bestens an und das zum 110. Jubiläumsjahr erscheinende Leitbild sollte als Indikator dafür dienen, wohin man sich zukünftig orientieren will.
Spieldaten
Red Bull Salzburg vs. SK Sturm Graz
25. Runde der tipico Bundesliga, Sonntag, 14. April 2019, 17:00 Uhr, Red Bull Arena
Schiedsrichter: Julian Weinberger
Mögliche Aufstellung: Siebenhandl; Hierländer, F. Koch, Maresic, Spendlhofer, Mensah; Huspek, Lovric, Dominguez, Lema; Jakupovic
Ersatz: Schützenauer, Avlonitis, Schrammel, Jantscher, Eze, Grozurek, Pink
Es fehlt: Otar Kiteishvilli (Verletzung), Ivan Ljubic (Gelbsperre)
Sperre droht: Lukas Spendlhofer und Stefan Hierländer
Was haben Donald Trump und Roman Mählich gemeinsam???
……….beide wollen durch Mauern in die Geschichte eingehen!
Gegen Salzburg is das aber voll ok und verständlich!……. gegen St. Pölten, WAC und Co aber nicht! Viel Glück morgen Jungs!
Gegen Salzburg wird mauern nichts bringen, da musst dich voll reinhauen und denen immer auf den Füßen stehen. Solche Spiele muss man dreckig gewinnen.
Schön, dass in diesem Text der Nino gewürdigt wird. Auch so a Mischung is nur a Gewässer, aber der Thalersee is greßer.
Gute Vorschau. Hoffe auf ein sehenswertes Spiel. Schwoaze kämpft, ihr habt nichts zu verliern, außer eure taktischen Fesseln!
1 Punkt in Salzburg wäre so Sexy, denn 3 Platz sichern und in diesen Jahr Europa Röcken.
Also Schwoaze 100% geben Arsch aufreißen Kämpfen und Beißen, und denn Sturm Geist Leben lassen.!!!!!