Was erlauben diese Vogel?
Rund einen Monat ist es nun her, dass der SK Sturm Graz als Tabellenführer gegen den SV Mattersburg in die einst vielversprechende Frühjahrssaison gestartet ist. Noch bevor dieses erste Kräftemessen über die Bühne ging, deutete ein steirisches Tagesblatt auf eine äußerst zu hinterfragende Art und Weise bereits an, worauf sich der Neo-Sturmcoach Heiko Vogel in Zukunft gefasst machen muss. Viel richtig könne er laut jener Tageszeitung nämlich ohnehin nicht machen. Vier Bundesliga-Spiele später, in denen lediglich ein enttäuschender Punkt eingeheimst werden konnte, haben die etablierten steirischen Tageszeitungen, nun endlich das, was sie sich wohl insgeheim von Anfang an erhofft hatten. Genug Angriffsfläche, um dem Nachfolger des zum Nationalteam abgewanderten Messias endlich so richtig einheizen zu können.
So fanden am vergangenen Sonntag einige Journalisten ihr gefundenes Fressen, um das ultimative Vogel-Bashing endlich einläuten zu können. In der hitzigen Schlussphase im Spiel gegen den Tabellenführer RB Salzburg gingen nämlich die Wogen hoch. In einer packenden Partie, in der Schiedsrichter Harald Lechner einige sehr knappe Entscheidungen völlig zu Recht zugunsten von Salzburg entschied, konnte der Sturmtrainer seinen Frust nicht mehr zurückhalten, kickte eine Trinkflasche weg und fragte beim vierten Offiziellen nach, ob das Schiedsrichterteam denn für dessen Entscheidungen bezahlt würde. Daraufhin folgte die logische Konsequenz: Vogel wurde auf die Tribüne geschickt und zu einer Geldstrafe verdonnert.
Es steht außer Frage, dass ein solches Verhalten in keiner Weise schönzureden ist und am Fußballplatz an sich nichts verloren hat. Nichtsdestotrotz sollte man vielleicht auch bedenken, dass der Deutsche bereits jetzt gehörig unter Druck steht und es während einer hitzigen Partie, in der auch das Publikum voll mitgeht – so war es am Wochenende nämlich der Fall – für einen Trainer nicht immer ersichtlich ist, ob eine Schiedsrichterentscheidung auch die richtige war. Wenn sich dann einige knappe Pfiffe häufen und beinahe immer der Gegner davon profitiert, sich das ganze Stadion benachteiligt fühlt und seinen Unmut äußert, dann kann es nun einmal auch dazu kommen, dass ein Trainer seinen Emotionen freien Lauf lässt. Alle Aufregung war im Nachhinein betrachtet natürlich völlig unbegründet, da der Spielleiter eine tadellose Leistung abgerufen hat. Das sah auch der Sturmcoach direkt nach dem Spiel ein, entschuldigte sich unverzüglich beim Unparteiischen und seiner eigenen Mannschaft. So lange derartige Ausraster nicht zur Norm werden, sei Heiko Vogel dieser Ausrutscher verziehen. Natürlich sehen das die heimischen Haus- und Hof-Journalisten anders. In ihren Augen hat sich der Trainer damit offenbar selbst für „vogelfrei“ erklärt.

©Martin Hirtenfellner Fotografie
Den Spatenstich dazu setzte am Mittwoch die Kleine Zeitung mit dem Kommentar „Heiko Vogel vergreift sich gründlich in der Wortwahl“. Was genau in jenem journalistischen Gustostückerl zum Besten gegeben wurde, soll unseren Lesern nicht vorenthalten werden.
Zitat Kleine Zeitung, vom 28. Februar 2018:
„Sturm-Trainer Heiko Vogel erhielt erst kürzlich für einen verbalen Ausrutscher eine Geldstrafe. Der Lerneffekt bleibt leider aus. Das Blut in den Adern kann derzeit hierzulande sprichwörtlich einfrieren, weshalb verschiedenste Einrichtungen auch eine soziale Ader beweisen: Das Kältetelefon der Caritas kann Leben retten, verschiedenste Landesenergieversorger drehen zudem jenen, die ihre Rechnung länger nicht beglichen haben, den Wärmehahn in kalten Zeiten wie diesen nicht ab.
In der Steiermark kam es innerhalb weniger Tage zu zwei Familientragödien, die mehrere Todesopfer gefordert haben. Der langjährige Bundesliga-Präsident Hans Rinner ist nach schwerer Krankheit viel zu früh von uns gegangen – und weltweit fordern Kriege den Tod viel zu vieler Unschuldiger.
All das und noch viel mehr fordert einen sensiblen Umgang mit dem Tod, was eigentlich selbstverständlich sein sollte. Dass der Fußball für viele Menschen die schönste Nebensache der Welt ist, berechtigt nicht, den Begriff inflationär zu verwenden, seine Bedeutung und Auswirkungen zu schmälern. Wenn Sturm-Trainer Heiko Vogel ein Cup-Spiel gegen einen Viertligisten bei einer Pressekonferenz als ein „Spiel um Leben und Tod“ bezeichnet, ist er einen Schritt zu weit gegangen. Denn wer auf Leben und Tod spielt, der weiß nicht, ob das Herz in der nächsten Stunde noch schlägt. Der SK Sturm hingegen, der bestreitet heute ein Fußballspiel gegen den SV Wimpassing.
Heiko Vogel hat zuletzt den Schiedsrichtern im Spiel gegen Salzburg Bestechlichkeit vorgeworfen. (Zahlen die euch, oder was? Haben die euch gekauft, oder was?) und wurde zu einer Geldstrafe von 1500€ verurteilt. Gelernt hat er daraus offenbar nicht viel.“
Bei allem Mitgefühl für die Betroffenen, denen die im Kommentar beschriebenen Schicksalsschläge widerfahren sind, muss es schon noch erlaubt sein, eine stinknormale Redewendung, bezogen auf den Modus eines Fußballturniers, in dem man eben weiterkommt oder ausscheidet, auszusprechen. Man kann dem Sturmcoach viel vorwerfen, sei es die Leistung der Mannschaft in den bisherigen vier Bundesligaspielen, sei es das angesprochene Verhalten vom letzten Sonntag oder seine bisher etwas zynischen und kurz gehaltenen Medienauftritte – mit Sicherheit aber keinen Satz, der im Zusammenhang mit einem Cupspiel durchaus ohne böse Hintergedanken verwendet werden darf. Diese Metapher aufzugreifen und dem Sturmtrainer indirekt fehlenden Respekt vor syrischen Kriegsopfern oder gar der Familie des viel zu früh von uns gegangenen Hans Rinner zu unterstellen, ist skandalös – ebenso wie der Umstand, dass der verstorbene Ehrenpräsident post mortem herangezogen wird, um Vogel „eins auszuwischen“. Eine bodenlose Gemeinheit. Inzwischen sah sich Heiko Vogel genötigt, sich für sein „um Leben und Tod“ zu entschuldigen, wie soll man aus dieser Nummer auch anders herauskommen. Zumindest die Aufdecker dieses „Skandals“ haben anscheinend das erreicht, was sie wollten: Sie haben sich wichtig gemacht und eine Entschuldigung des Coaches erzwungen, ihre Macht demonstriert.
Die überflüssige Entschuldigung Vogels, nach dem Spiel gegen den SV Wimpassing, gibt es hier zum Nachhören:

© Martin Hirtenfellner Fotografie
Vogel hat Ecken und Kanten, ist kein Mann der vielen Worte, vergibt und bestätigt im Vorfeld eines Spiels gegenüber Medienvertretern keine Stammplätze in seiner Mannschaft. Oft wirkt der Deutsche tatsächlich etwas genervt von den Fragen der Journalisten und trat bisher beileibe nicht immer so souverän auf, wie es der alteingesessene Medienexperte vor ihm tat. Im spanischen Sotogrande, wo unser Team im diesjährigen Trainingslager live vor Ort war, gab sich Heiko Vogel interessanterweise überhaupt nicht so, wie es in den letzten TV-Auftritten der Fall war. Er war stets freundlich und stand uns für Kurzinterviews ohne Zögern zur Verfügung – keine Spur von Vorbehalten gegenüber Medien. Auch als wir uns mit ihm zum äußerst interessanten Interview trafen, machte er einen total bodenständigen und kompetenten Eindruck. Seine Gemütslage wird durch die enttäuschenden Resultate wohl auch nicht besser, doch kann man ihm das verübeln? Nach Siegen redet es sich naturgemäß immer leichter.
Des Weiteren konnte man in Südspanien tagtäglich beobachten, dass der Trainer auf Anhieb einen tollen Draht zur Mannschaft gefunden hat und über eine bemerkenswerte zwischenmenschliche Kompetenz verfügt – der Schmäh lief überraschend gut, die Stimmung war prächtig. Die Mannschaft zog in den täglichen Trainingseinheiten voll mit, es wurde an einem attraktiven Spielsystem mit frühem Attackieren, höherem Pressing und viel Ballbesitz gearbeitet. Es entstand nie der Eindruck, dass Heiko Vogel die bereits vorhandenen Automatismen löschen und sie durch neue ersetzen wollte. Vielmehr schien der Deutsche Interesse daran zu haben, das von Franco Foda übergebene, tolle Fundament als Basis für eine spielerische Weiterentwicklung zu nutzen, an Schrauben zu drehen. Im Training erarbeitet, in den Testspielen schon zum Großteil abgerufen, enttäuschte das neue System in zwei desaströsen Spielen zum Frühjahrsauftakt viele Fans maßlos. Keine Spur mehr von den neu erlernten Fähigkeiten – eine kalte Dusche für alle Beteiligten. Frust und Unverständnis machten sich allerdings nicht nur bei den Fans breit, auch die Mannschaft, inklusive Trainer und Sportdirektor, schien von der eigenen schwachen Leistung geschockt zu sein. Mit der Umstellung auf die „alte“ Foda-Spielweise gegen Rapid und Salzburg ging plötzlich auch die Formkurve wieder bergauf. Doch inwieweit war tatsächlich die neue vogelsch’e Spielweise für die zwei erschreckenden Niederlagen gegen den SV Mattersburg und den Wolfsberger AC verantwortlich? Hätte Sturm unter dem ehemaligen Coach einen besseren Start in das Frühjahr hingelegt?

(c) SturmNetz.at – Heiko Vogel im angeregten Gespräch mit dem SturmNetz-Team
Die Antworten auf ein solches Was-wäre-wenn-Fragespiel werden wir wohl nie bekommen. Fakt ist allerdings, dass es nur eines Blickes in die jüngste Vergangenheit bedarf, um zu erkennen, dass genau jene unverständlichen und plötzlichen Einbrüche der Sturmmannschaft auch unter dem Koller-Nachfolger regelmäßig am Programm standen. Man denke da beispielsweise an den Einbruch im Herbst 2016. Nach elf Runden stand der SK Sturm damals mit acht Punkten Vorsprung auf Altach und neun Punkten vor den Salzburger Bullen auf Rang eins. Was folgte waren schwache fünf Punkte aus den folgenden sechs Runden. (Darunter Heimniederlagen gegen Admira und St. Pölten!) Dies hatte zur Folge, dass Altach seinen Rückstand in jener Periode in einen 3-Punkte-Vorsprung ummünzen und auch der Ligakrösus RB auf zwei Punkte heranrücken konnte.
Unvergessen bleibt natürlich auch der schwache Frühjahrsstart im letzen Jahr. Damals setzte es gleich drei Niederlagen en suite. Eingeleitet wurde dieser Hattrick, wie auch in diesem Jahr, mit einem 0:1 gegen Mattersburg. In weiterer Folge setzte es eine herbe 0:4-Heimniederlage gegen die Austria und ein peinliches 1:2 beim SKN St. Pölten. Damals wurde der Grund für den verpatzten Start in das neue Jahr durch die Abgänge von „Porno“-Matic und Bright Edomwonyi begründet. Dass es bloß am Abhandenkommen zweier Leistungsträger gelegen haben soll, darf getrost bezweifelt werden, denn zu oft ist es nun schon vorgekommen, dass die Grazer schlecht aus der Winterpause gekommen sind. Waren es im letzten Jahr null Punkte aus den ersten drei Partien, konnte man auch in den vier Saisonen davor absolut nicht überzeugen (Saison 2015/16: zwei Punkte, Saison 2014/15: vier Punkte, Saison 2013/14: zwei Punkte, 2012/13: zwei Punkte). Darüber, wo sich die Grazer dieses Gespenst in Form eines Murmeltiers eingefangen haben, rätselt man in Graz verzweifelt. Gewiss ist: Das war nicht der erste schlechte Start in ein neues Jahr und ein solcher ist definitiv nicht die Erfindung Heiko Vogels, sondern eher eine kaum erklärbare Negativtradition. Der Meisterzug ist nun abgefahren. Bitter für all jene, die sich tatsächlich von der Winterkönigseuphorie leiten ließen und nun am harten Boden der Realität angelangt sind. Sturm hat einen überragenden Herbst gespielt, eine starke Vorbereitung durchgemacht und erlitt qualitativ zumindest keine Verschlechterung, startete aber schwach in das Jahr 2018. Ein solcher Fehlstart ist bereits genug, um jegliche Chancen auf den Titel verspielt zu haben – zu stark und souverän tritt nämlich jener Verein auf, der über das x-fache Budget der Schwarz-Weißen verfügt und so nebenbei gerade in das Achtelfinale der Europa League eingezogen ist. Der Qualitätsunterschied ist schlichtweg zu groß. Das muss doch spätestens jetzt jedem Sturmfan bewusst geworden sein. Und wem wird seitens der Medien nun die Schuld am Verpassen des großen Wunders aufgebürdet? Heiko Vogel.
Kritik zu üben ist wichtig. Nicht alle Entscheidungen des neuen Trainers schienen bisher zu 100% nachvollziehbar zu sein, nicht jeder Medienauftritt souverän. Ihn nach vier Spielen in Österreichs höchster Spielklasse allerdings schon zu verteufeln, ist nicht fair, speziell dann, wenn man bedenkt, wie lange es in Graz gedauert hat, bis Franco Foda im Herbst 2017 plötzlich, aus der Not heraus, ein Spielsystem gefunden hat, welches perfekt zur Mannschaft passte. Der Mainzer verstand es dann, dieses System und den positiven Schwung aus den Erfolgserlebnissen bis in die Winterpause zu konservieren. Bis es zu dieser durchaus anmutenden Spielweise kam, dauerte es gut zweieinhalb Jahre! Wer nämlich für die Schmankerln á la „What a game!“ und „Besser kann man auswärts nicht spielen!“ verantwortlich war, wird aufgrund der Tabellenplatzierung bei seinem Abgang gerne vergessen. Auch Franco Foda benötigte Zeit, um das aufzubauen, was er nun seinem „deutschen Eidgenossen“ übergeben durfte. Nun wäre es nur fair, auch Heiko Vogel zuzugestehen, dass er Zeit braucht, um seine Spielidee umzusetzen. Bei allem Verständnis für die Diskussion um das Spielsystem sollte eine Profi-Mannschaft doch auch in der Lage sein, statt eines 5-4-1 auch einmal ein 4-3-3 spielen zu können. Selbst wenn ein Spielplan einmal nicht aufgeht, darf man von Fußballern schon auch erwarten, einen Pass auf fünf Meter anzubringen, zu kämpfen, zu rackern. Vielleicht sollten sich auch jene Spieler hinterfragen, deren Leistungskurven schwer am großen Verhandlungspoker leiden.
Zu guter Letzt möchte der Autor dieser Zeilen gerne einen Appell an die schwarz-weiße Fangemeinde richten: Schmeißt die Nerven nicht weg und gebt dem Trainer mehr Zeit! Die Formkurve zeigt nach oben. Wenn sich schon die großen heimischen Medien auf ihn eingeschossen haben, soll Heiko Vogel auch einmal etwas Rückendeckung erfahren und nicht gleich den heißen Atem geifernder Pessimisten im Genick spüren. Die boulevardeske Berichterstattung macht ihm das Leben schon schwer genug. Gemessen wird er ohnehin an den künftigen Leistungen seiner Mannschaft werden und ein objektives und kritisches Analysieren der sportlichen Performance ist stets willkommen und hat auch bei SturmNetz einen immensen Stellenwert, aber eine derartige Negativstimmungsmache mit dem völlig falschen Interpretieren einer häufig verwendeten Redewendung kann man nicht unkommentiert stehen lassen. Oder haben die werten Kollegen auch darüber berichtet, dass sich Heiko Vogel nach dem Cup-Aufstieg am Mittwoch nicht zu schade war, dem Verliererteam SV Wimpassing einen Besuch in dessen Kabine abzustatten, um diesem gentlemenlike seinen Respekt zu zollen und zu einer guten Leistung zu gratulieren? Wohl eher nicht. Lieber wartet man auf den nächsten Fehler den „diese Vogel erlauben“!
Tut es den großen steirischen Printmedien nicht gleich, sondern gebt dem neuen Trainer eine faire Chance!
Wie seht ihr die Thematik?
mir wird übel – leut gibts…
Tatsächlich liegt der eigentliche Skandal eindeutig bei den Herren, die sich wundersamerweise Journalisten nennen. Nur weil man jetzt wieder selbst arbeiten muss und keine Privataudienzen mehr erhält, ist einem alles egal – auf jede Form journalistischer Ethik wird geschissen. Krieg und den traurigen Tod von Rinner wegen dieser absolut unaufgeregten, klar ersichtlich wie gemeinten Worte heranzuziehen ist eine bodenlose Frechheit. Kleine Zeitung-Abo mit heutigem Tag gekündigt. Brief an den Chefredakteur folgt – macht es mir nach. Alles muss man sich nicht gefallen lassen und hier erfährt man sowieso mehr
Danke, dass ihr auf das Fehlverhalten der Journalisten eingegangen seid. Ich hatte mich auch sehr gwundert woher die ihre Vorwürfe nehme.
Abseits der beruflichen Integrität eines Journalisten, die hier sowieso nicht mehr existent ist, muss man sich schon fragen was diese „Wordprofis“ denken und was sie wollen…Foda 4.0? Sollte jener Fall wirklich eintreffen kannst den Verein eh vergessen, wenn die Journalisten schon den Trainer bestimmen indem sie einfach jeden anderen hinausschreiben. Wie oft darf/muss Foda Trainer bei uns werden bis es genug ist? 4,5,10 mal? Sturm ist ein Sportverein und nicht der Rückzugsort Fodas wenn er gerade keinen Job hat oder sich fürs Heimatland empfehlen will.
Und bei Salzburg und Rapid sind wir nicht aufs Foda System zurück gegangen…ein Eze z.B. wäre unter Foda niemals gegen Salzburg gestartet (bei einem fitten Alar). Mit dem Foda System hätten wir wie im Hinspiel mind. 5 kassiert und bestimmt keine 2 geschossen.
Und zu Vogel: Mag sein das er die Medien nicht mag. Ist mir aber auch wurscht. Werd ma Vizemeister kann er die Blätter auch als Klopapier benutzen und mir wärs wurscht. Nur ihn so persönlich anzugreifen mit solch dummen Vorwürfen ist schon eine politische Botschaft an den Verein…und wie wir sehen ist sie angekommen und der Jauki hat dem Vogel schön befohlen sich bei den Leuten die ihm vorwerfen den Rinner zu entehren, obwohl sie es selbst tun, zu entschuldigen. Also ganz schwach von Jauk da nicht zu reagieren, ein bisschen Farbe bekennen würde ihn nicht umbringen (Redewendung, ich verherrliche nicht Charles Manson oder was auch immer sich die Zeitungen einbilden wenns einen zu viel haben…)
Du musst das pragmatischer sehen; ein Trainer, der mir einen Großteil meiner Arbeit erspart, ist natürlich das Nonplusultra, ganz egal, was rundherum passiert. Es ist ja eigentlich schon im höchsten Maße verwerflich, dass Franco Foda das ja auch selbst so forciert hat. Taktisch klug, wie man ja immer wieder gesehen hat und nach wie vor präsentiert bekommt, aber eben verwerflich. Selbiges gilt für Journalisten, denen die ihnen angedachte Funktion einfach nichts mehr bedeutet.
Während man die Aussage unnötig hochstilisiert hat und das natürlich zu verurteilen ist, seit Ihr meiner Meinung nach mit diesem Artikel auch etwas über das Ziel rausgeschossen!
Aber zuerst noch zum „Kämpfen um Leben und Tod“, ok die Aussage braucht man wie gesagt natürlich nicht künstlich dramatisieren, aber der Inhalt? DAS war also Vogels wichtigstes Spiel der Saison bisher? Sorry NEIN! Das war eine Pflichtaufgabe!
– Vorbereitung Spanien: Mehr Pressing, höher stehen, mehr Ballbesitz 4-1-4-1 und da dreht Vogel nur an Schrauben??? Wiederspricht sich da der Autor dieses Artikels nicht selbst?
– Naja mMn sind die Auftaktleistungen sehr wohl auch Vogel anzukreiden und nicht nur den Spielern, denn da wurde weder das gespielt was unter Foda gespielt wurde, noch das was man in der Vorbereitung gesehen hat, Stichwort „Milanic Taktik gegen den WAC“ wo mir die Spieler zum Teil sagen wir mal, verwirrt erschienen sind!
– Wenn der Qualitätsunterschied zum Marketinggag schlichtweg zu groß ist, dann brauchen wir eh keine Meisterschaft mehr spielen sondern geben einfach auf. So einen Schwachsinn hab ich noch nie gelesen! KLAR ist der Marketinggag immer Favorit aber deswegen sollte man als Fan nicht die Einstellung haben, dass die sowieso immer Meister werden! kA so sehr es mich schmerzt dass zu schreiben aber nehmen wir mal an ein Wiener Verein get als Tabellenführer in die Winterpause, wenn dann ein Fanblog schreibt das ja sowieso Salzburg Meister wird, könnte der glaub ich zusperren! Ausserdem war es das 1te Mal seit Ewigkeiten, dass man sich im Winter verstärkt hat=> das hat man ja gemacht weil man so lange wie möglich um den Titel mitspielen wollte und nicht weil man sowieso schon aufgegeben hat.
Natürlich soll man einem neuen Trainer mehr Zeit geben als 4 Spiele, aber die nächsten 2 Partien sind mMn (als Resultat der 1ten 4 Partien) schon richtungsweisend, weil wenn der worstcase eintritt und man auch danach noch ohne Frühjahrssieg dasteht, dann ist mMn was passiert auch wenn man immer noch 2ter sein sollte;-) und dann müsste man sich schon fragen wie lange man denn Zeit gibt.
Erstes mal seit Ewigkeiten im Winter verstärkt…letzten Winter mit Atik, Ovenstad und Chabbi. Nur weil die Spieler nicht eingesetzt wurden haben wir sie trotzdem geholt.
Und natürlich war Wimmpassing für Vogel das wichtigste Spiel der Saison, den im Gegensatz zu Foda gegen Anif und Hard bestand bei ihm die Möglichkeit einer Entlassung bei einer Niederlage.
Und zum Qualitätsunterschied zu den Dosen: Außer gegen Real Madrid, Barcelona, Man City und Podgorica können wir jeden schlagen…am Boden der Tatsachen zu bleiben ist kein Verbrechen. Zudem sind bei Salzburg die Spieler im Kopf schon bei Dortmund und nicht wie bei uns, bei Rapid, Austria etc.
Kaum ist mal ein Trainer ohne Stallgeruch da wird er von allen Seiten beschossen. WIR STEHEN AUF PLATZ 2 UND IM CUP HALBFINALE. Sind das Trennungsgründe wäre Foda schneller geflogen als Goldbrich Ausstiegklausel im unteren hunderttausender Bereich sagen kann…
Er hat doch immer wieder betont, warum es für ihn das „wichtigste Spiel“ bisher ist. Nämlich, weil ein Cupspiel nicht mehr zu korrigieren ist. Natürlich war jedem bewusst, dass Sturm gewinnen muss, doch wie oft sind Favoriten in KO-Duellen schon baden gegangen. Den Wolfsberger AC muss man auch erst einmal eliminieren.
Ich sage das immer wieder. Ein Spielsystem ist etwas, das am Papier viel wichtiger ist, als am Rasen. Ob da jetzt 5-4-1 oder 4-1-4-1 steht. Wenn das bereits die große Tragödie ist, dann gute Nacht. Ansonsten finde ich es sehr wohl ein Schraubendrehen wenn man etwas höher stehen möchte und versucht den Ball schneller zurückzuerobern, was naturgemäß mehr Ballbesitz zur Folge hat. Man konnte nach dieser Vorbereitung nicht davon ausgehen, dass unsere Mannschaft nicht in der Lage ist, das Spiel gegen Mattersburg oder den WAC selbst zu gestalten. Die alte Spielweise wurde ja nicht verlernt und soll nach wie vor, wie gegen Rapid und Salzburg bewiesen, eine Alternative darstellen. Man wollte eben auch bezüglich der Spielanlage variantenreicher werden. All das, was Foda oft vorgeworfen wurde, sprich dass er gegen jeden Verein, selbst gegen den Tabellenletzten, das gleiche System spielen lies, auf Konter gegen St. Pölten spielte, ist nun wieder vergessen und wird im Nachhinein von Vogel gefordert.
Beim Thema Red Bull Salzburg muss jeder selbst wissen, wie er es hält. Aber Fakt ist nun einmal, dass man Salzburg nur ärgern kann, wenn man über eine ganze Saison, ohne dem kleinsten Einbruch, konstant Siege einfährt. Dazu reicht einfach zumeist die Qualität nicht. Das ist aber kein österreichisches Phänomen, man frage beispielsweise in Deutschland oder Slowenien nach – auch da wartet man auf ein Wunder. Natürlich wird es irgendwann die Sensation geben, aber desto mehr man sich nach einer guten Halbsaison bereits einredet reale Chancen auf den Titel zu haben, desto schneller prallt man ganz hart am Boden der Realität auf. Niemand schließt es von vornhinein aus, doch es zu erwarten ist wieder ein anderes Thema! Man hat sich im Winter verstärkt, weil man so lange wie möglich um den Titel mitspielen wollte? Mag sein, aber Jantscher und Edi kamen spät zur Mannschaft und konnten das Team bisher nicht stärken! Natürlich wollte man lange vorne dabei sein, zwischen Wollen und der Realität gibt es trotzdem oft eine Differenz.
Swg.
Gut, um das ganze mal so objektiv wie möglich zu betrachten muss man dennoch ganz klar festhalten: Vogel ist teilweise durch seine aufbrausende Art (fühlt sich ja schon bei einfachsten Fragen persönlich angegriffen) selbst daran schuld, dass sich die Medien teilweise auf ihn einschießen… dazu kommen dann auch noch die schwachen Ergebnisse/Leistungen die diese Haltung ebenfalls begünstigen.
ABER: Die „auf Leben und Tod“ Saga ist doch völliger Bullsh**! Das er sich dafür überhaupt entschuldigen musste ist an Lächerlichkeit kaum zu überbieten!
Wie FF schon IMMER (gefühlt jede PK) zu sagen pflegte – es kommt eben auf Kleinigkeiten an… ein 3er beim LASK könnte alles verändern, eine Niederlage die Situation dramatisch verschärfen…
Fußball soll ein Spiel auf Leben und Tod sein? Ich dachte, es wäre viel ernster.
„Ich kann ihnen versichern, es ist viel ernster…“ (Bill Shankly)
@Schworza99=> stellten in dem Fall, Chabbi, Atik&Ovenstad für dich eine Verstärkung gegenüber der abgegebenen Spieler dar?
@Stefan Krainz, die Aufstellung rein am Papier betrachtet geb ich dir Recht, wenn ichs mir im Detail anschaue ist das für mich schon komplett was anderes alleine mit den nach innen ziehenden AV aber egal, dass sollte man besser face2face diskutieren tippen wird mir da zu lang! Aber von der Aufstellung am Papier abgesehen, Pressing, höher stehen (mit Schulz als gesetzten IV) und Ballbesitzfußball als „Schraubendrehen“ im Vergleich zu Foda zu bezeichnen, ist für mich kA so wie wenn man sagen würde Klopp, Guardiola und Mourinho spielen im ja Prinzip eh den gleichen Fussball.
@Marketinggag, kA ich habe Edi&Jantscher so verstanden, dass die geholt wurden um den Marketinggag so lange wie möglich zu ärgern, ansonsten hätte ich zumindest Edi fix nicht gebraucht und mir hätten Alar&Eze&Schubert auch gereicht wenn ich mit einem Stürmer spiele. Natürlich sind Marketinggag, Bayern, Maribor immer Favorit aber Ausnahmen gibt es in jeder Liga und wenn ich nach einem Rekordherbst nicht an einen Titel glaube (WAS mMn ja durch die Wintertransfers auch gezeigt wurde, was ich auch gut finde) dann erspar ich mir den Aufwand. Ich meine als Sturmfan habe ich den Anspruch zumindest vom Titel träumen zu dürfen auch wenn ich ihn so lange es den Brausesaft gibt natürlich nicht erwarte (darum geht’s mir!). Wenn ich von vornherein sage, ok super Herbst aber Qualitätsunterschied ist sowieso zu groß, dann sperr ich die Bude zu (für was Sorgen wir uns dann überhaupt um die europäischen Startplätze? CL/EL werden wir auch nie gewinnen) und werd kA Admira Fan und freu mich, dass ich immer problemlos Tickets fürs Heimspiel bekomme, einen Haufen Österreicher sehe und keine Abstiegssorgen habe!
Und falls es nicht herauskommt, NEIN ich werfe Vogel nicht vor wenn wir nicht Meister werden, mir geht´s darum dass ich den Artikel so interpretiert habe, dass ich sowieso nicht vom Titel träumen darf weil der Qualitätsunterschied zum Mateschitz Hobby zu groß ist!
Ärgern tu ich mich zB über die „Nix passiert Aussagen“ aber deswegen fordere ich nicht den Kopf des Trainers.
Abschließende Frage, für was sollen wir überhaupt irgendeinem Trainer Zeit geben bzw. warum sollten wir überhaupt jemals einen Entlassen wenn die Platzierung im Prinzip eh egal ist?
Naja Edi und Jantscher sehe ich bisher auch noch nicht als Verstärkung…was auch klar ist wenn Jantscher mehrere Monate kein Spiel macht. Atik hat zumindest solide gespielt und die beiden anderen zu wenig um sie zu bewerten.
Und Edi und Jantscher wurden nicht als Gag geholt, sondern weil sich einige Spieler lieber schon jetzt auf den nächsten Verein konzentrieren. So kannst wie Kreissl gesagt hat, jeden auf die Tribüne setzen der nicht für Sturm spielen will. Da kann der Trainer wenig dafür wenn die Spieler nicht voll konzentriert sind…sich dann aufs „neue System“ und den neuen Trainer rauszureden ist halt auch heuchlerisch. Also ob man durch einen Systemwechsel auf einmal keine Pässe auf 5m spielen kann oder ein 4vs1 wie gegen Rapid in ein Tor zu verhandeln.
Wir wären auch mit Foda eingebrochen, nur da wärs wurscht gewesen wenn uns die Grünen eingeholt hätten…12P haben wir schon einmal eingebüßt, warum nicht ein zweites Mal? Die Medien hätten dann ohnehin Kreissl und die Transfers kritisiert (wahrscheinlich auch einen Eze der nicht spielt, weil jung etc…)
Zu deiner Frage: Unterschied ist halt: Vogel hat selbst gesagt, in den ersten beiden Spielen hat nix funktioniert. Foda hätte gesagt: Besser kann man Auswärts nicht spielen…
Dazu muss ich noch eines klar stellen, denn du hast mich anscheinend falsch verstanden: Träumen ist im Fußball selbstverständlich erlaubt und sogar erwünscht. Auch ich träume in Bezug auf den SK Sturm von Titeln. Nur kann ich für mich eben gut zwischen Träumen/Wünschen und der bitteren Realität unterscheiden. Jeder, egal ob Fans, Spieler, Trainer oder Vorstand, hat nach dieser Herbstsaison selbstverständlich vom Titel geträumt, sich gewünscht bis zum Ende ganz vorne mitzumischen. Dieses Thema ist nach vier Frühjahrsspielen nun leider sehr früh abgehakt. Nun heißt es aber wieder aufzuwachen und der Realität, dass Salzburg heuer wieder zu stark ist, ins Auge zu blicken.
Dass die Platzierung egal ist, habe ich nie behauptet. Weiß nicht wie du auf das kommst.
Swg.
@Schworza99, mit Wahrsagern brauch ich nicht diskutiern und mit Leuten bei denen wir uns letzten Winter verstärkt haben auch nicht, weil das macht keinen Sinn!
@Stefan Kainz, ok dann hab ich dich Missverstanden. Aber für diese raschest möglich herbeigeführte Realität ist auch der Trainer mitverantwortlich;-)
Das der Tabellenplatz egal ist war für mich ein überspitzt formuliertes provokantes conclusio, weil wenn realistisch gesehen sowieso Brausewasser Meister wird und wir realistisch gesehen in EL/CL nix reissen, dann ist der Tabellenplatz für mich egal!
Ist kein Wahrsagen wenn Bickl Interesse bestätigt und Kreissl die Verhandlungen auf Eis legt…
Sehr guter Artikel! Ich sehs genauso!