Walking on Sunshine
Shiny Happy People
Pünktlich mit dem ersten Tag im April gab der Sommer ein erstes, kräftiges Lebenszeichen von sich. Angenehme Temperaturen gepaart mit strahlendem Sonnenschein – beste Bedingungen also für ein erhofftes Spektakel am Rasen. Während man zu früher Stunde noch über den einen oder anderen Aprilscherz schmunzeln konnte, wurde es langsam aber sicher wieder ernst. Im Spiel gegen den Wolfsberger AC ging es für Sturm vor allem darum, den Anschluss an Altach und die Austria im Kampf um den Europacup nicht zu verlieren. Die Gäste aus dem südlichsten Bundesland könnten sich dagegen mit einem Sieg endgültig von jeglichen Abstiegssorgen befreien. Schon vor dem Spiel gab es die erste große Überraschung. Aufgrund der Verletzungen von James Jeggo stand der bisher wenig beachtete Sandi Lovric in der Startformation. Philipp Huspek musste hingegen zunächst mit der Bank vorliebnehmen. Doch auch Anlass zum Feiern gab es bereits vor dem Spiel. Joachim Standfest, der 2011 mit Sturm Meister wurde, feierte sein 500. Bundesligaspiel und wurde dafür mit einem Jubiläumstrikot und viel Beifall von den Rängen geehrt.
On the Sunny Side of the Street
Bereits nach wenigen Augenblicken sorgte Fabian Koch mit einem wuchtigen Weitschuss für das erste Ausrufezeichen der Heimmannschaft, doch Alexander Kofler im Tor der Gäste ist hellwach und konnte den Ball entschärfen. Bereits im Gegenzug wusste erstmals Christian Gratzei zu glänzen, als er einen wuchtigen Kopfball von Christopher Wernitznig per Fußabwehr klären konnte. Kaum Zeit zu verschnaufen, beide Teams schienen sehr offensiv in diese Partie starten zu wollen. Zunächst stand Baris Atik schon alleine knapp vor dem Tor, aber ebenso knapp im Abseits. Danach hatte Deni Alar nach guter Vorarbeit von Hierländer die Führung am Fuß, wurde aber erfolgreich gestört. Auch der WAC versteckte sich weiterhin nicht und spielte munter nach vorne, gefälliger gestalteten aber dennoch die Grazer das Spiel. 13 Minuten waren zu diesem Zeitpunkt gespielt, als sich Baris Atik in unwiderstehlicher Manier mit dem Ball aus der eigenen Hälfte bis zum Sechzehner durchtankt, dort nicht konsequent attackiert wird und nach einer Drehung unhaltbar in das Kreuzeck zur verdienten Führung traf. Das war nicht Weltklasse. Nein, das war galaktisch, ein Tor, welches man in Österreich nur sehr selten zu sehen bekommt.
Noch während die Fans die Führung bejubelten, wurde Sandi Lovric von Christopher Wernitznig gelegt und musste kurze Zeit später verletzt das Feld verlassen. Für ihn kam Philipp Huspek neu ins Spiel. Sehr unglückliche Situation für den 19-Jährigen, der abermals eine Chance nicht nutzen konnte. Seine Chancen konnte aber bislang auch der WAC nicht verwerten, verantwortlich dafür war vor allem Christian Gratzei, der nach 31 Spielminuten einen Topčagić -Kopfball aus kürzester Distanz mit einem unglaublichen Reflex von der Linie kratzen konnte.
Auf der Gegenseite sorgte Stefan Hierländer beinahe für einen weiteren Treffer des Heimteams, doch sein Distanzschuss wurde ins Touraus zur Ecke abgefälscht. Auch Deni Alar schien heute deutlich aktiver zu agieren, als noch zuletzt, beinahe belohnte er sich für seine engagierte Leistung mit seinem 15. Saisontreffer, sein flacher Schuss wurde aber zur Ecke abgewehrt. Diese Standardsituation sorgte dann aber endgültig für einen weiteren Torjubel in Liebenau. Nach einem kurzen Zuspiel von Alar drückte Simon Piesinger die Kugel zur 2:0-Führung über die Linie. Doch Sturm schien nicht genug zu bekommen, drückte weiter und dann kam es, wie es kommen musste: Philipp Huspek steckte durch auf Deni Alar, der ohne zu zögern den Abschluss suchte. Zunächst konnte sich Kofler noch in den Schuss werfen, im zweiten Versuch war der Wolfsberger Schlussmann allerdings machtlos. Damit sorgte der Führende der Torschützenliste für Sturms dritten Treffer in den ersten 45 Minuten.
Wenige Momente später beendete Schiedsrichter Julian Weinberger die erste Hälfte, über die man nur staunen konnte. Zwar konnten die Gäste über weite Teile gut mithalten, hatten den extrem motivierten und treffsicheren Blackies dann aber zu wenig entgegenzusetzen.
Nothing’s Gonna Stop Us Now
Trainer Franco Foda hatte verständlicherweise keinen Grund, um bereits in der Pause in personeller Hinsicht reagieren zu müssen. Etwas anders gestaltete sich die Situation bei Heimo Pfeifenberger, der bereits nach 53 Minuten sein gesamtes Wechselkontingent ausschöpfte. Neben Daniel Offenbacher und Mihret Topčagić musste auch Jubilar Joachim Standfest das Feld für frische Kräfte verlassen.
Sturm startete sichtlich gemütlicher in die zweite Hälfte, ohne aber das Spiel aus der Hand zu geben. Die Kärntner schafften es trotz offensiver Bemühungen nicht, den nötigen Druck aufzubauen, um zu wirklich gefährlichen Möglichkeiten zu kommen. Zumindest auf den Rängen herrschte schon lange vor Spielende echte Partystimmung. Zur guten Laune trug auch der erfreuliche Zwischenstand aus Wien bei, wo die Admira für ordentlich Schützenhilfe im Kampf um Europa sorgte. Beinahe bescherte Huspek einen weiteren Treffer, doch in äußerst aussichtsreicher Position wartete er zu lange und vertändelte den Ball unnötig.
Die Gäste schienen sich nun, 20 Minuten vor Spielende, ihrem Schicksal ergeben zu haben, denn offensive Akzente vermochten sie keine mehr zu setzen. Nicht genug zu haben schien bei Sturm vor allem einer: Baris Atik spielte weiterhin quirlig nach vorne, scheute auch keine Zweikämpfe gegen mehrere Gegenspieler gleichzeitig und wurde auch von den Teamkollegen immer wieder gut in Szene gesetzt. Nach 79 Minuten durfte sich Deni Alar seinen verdienten Abschiedsapplaus abholen. Für ihn kam Sasha Horvath ins Spiel, der beinahe für die totale Extase sorgte. Wie vom Blitz getroffen zog Horvath von der Mittellinie bis in den Strafraum, vernaschte zwei Gegenspieler und schlenzte den Ball an die Stange. Kofler wäre chancenlos gewesen und das Spiel um einen weiteren sehenswerten Treffer reicher. Ganz starke Aktion.
Auf ein weiteres Traumtor mussten die Fans allerdings trotzdem nicht verzichten. Knapp vor Spielende nahm sich Geburtstagskind Marc Andre Schmerböck ein Herz und hob den Ball mit unglaublicher Leichtigkeit über Kofler hinweg zum 4:0 in die Maschen. Sturm ließ auch in der Nachspielzeit absolut nichts mehr anbrennen, spielte souverän wie schon lange nicht mehr und belohnte sich selbst mit einem absolut verdienten 4:0-Kantersieg durch eine kollektiv sehr starke Leistung und ein beinahe fehlerloses Spiel. Wenn man es nächste Woche in Salzburg schafft, ähnlich stark und konzentriert aufzutreten, dann ist auch in der oft gefürchteten Mozartstadt ein weiterer Punktgewinn nicht unwahrscheinlich!
Stimmen:
Baris Atik über … sein Traumtor:
…die letzte Runde:
…warum man gegen Wolfsberg gewonnen hat:
…die restliche Saison:
Stefan Hierländer über … das Thema „Heimmacht“:
…seinen Fitnesszustand:
… das Admira Match:
… die Entwicklung der Mannschaft:
… seine seine Variabilität:
Sandi Lovric über … seine Verletzung:
… seine Gefühlslage und Zukunft:
Simon Piesinger über … den Sieg gegen Wolfsberg:
… die eigenen Fans:
… seine Aufgabe als Innenverteidiger:
Marc Andre Schmerböck über … sein Traumtor:
… die Marschroute gegen den WAC:
… die restliche Saison:
Lukas Spendlhofer über … den Spielverlauf:
Günter Kreissl über … den WAC:
… die eigene Mannschaft:
… den Gegner:
… die letzten Runden:
… die Länderspielpause:
… die restliche Saison:
Franco Foda über … den deutlichen Sieg:
… Simon Piesinger als Innenverteidiger:
… Sandi Lovrics Verletzung:
… Christian Gratzei:
Joachim Standfest über … den „Angstgegner Sturm“:
…die eigene Einstellung:
… die Gegentreffer:
… die gelb-rote Karte für Jacobo:
Alexander Kofler über … das Spiel:
… die Gegentreffer:
… die nächste Begegnung mit Sturm:
Christian Klem über die Niederlage und Gegentreffer:
Heimo Pfeifenberger über … die Niederlage:
… die gelb-rote Karte über Jacobo:
… die Gegentreffer:
Galerie:
Die Spieler könnt ihr HIER bewerten!
Ich bin nicht eurer Meinung, dass Lovric seine Chance nicht nutzen konnte. Bis zu seiner Verletzung war er der Aktivposten mit guter Balleroberung und schnellem Passspiel hinter die hoch stehende Verteidigungslinie des WAC, das ergab einige tolle Chancen gleich zu Beginn (Schmerböck scheitert etwa an Kofler, Atik knapp im Abseits). Ich hofffe, seine Verletzung ist nicht so schlimm, damit wir mehr von solch ansprechenden Leistungen sehen!
Die zweite Überraschung war Potzmann, sicher sein bestes Spiel und eine Alternative im defensiven Mittelfeld! Auch Pisinger etwas besser, nicht ein so körperloses Spiel wie zuletzt.
Kann mich dem anschließen. Für mich die dritte „Überraschung“ war Hierländer als 6er/8er … nach diesem Spiel bin ich der Überzeugung, dass er auf dieser Position das Zeug dazu hat Matic am ehesten zu ersetzen … läuft extrem viel, hohe Aggresivität, gute Übersicht und geht nach Balleroberung mit Tempo in die Spitze. Bitte mehr davon! (am liebsten in der Kombination mit Jeggo als Abräumer dahinter)
Schöner Gedanke nur plant Foda mit Pisi und Jeggo (+Ovenstadt)auf der 6…das wird sich glaube ich nicht ändern.
Ja, a wenn Lovric bald wieder fit sein sollt – Piesi (der mir heut aber net so schlecht gefallen hat..war mal Schritt in die richtige Richtung) hat heut a no sei Tor+Ovenstad wird wieder fit – Fodas System is halt defensive destruktiv Taktik (mit Ausnahmen, wenn er wie gestern zu Umstellungen gezwungen is, was dann meist unsere ansprechende Vorstellungen sind)
Das Potzmann u auch Dobras, bisher ebenso nie Berücksichtigung gefundenen haben, war mir sowieso net klar..
Hierländer für mi immer scho einer der wichtigsten Spieler dieser Mannschaft, der zwar oft noch viel Luft nach oben lassen hat, aber mmg auch auf für ihn falschen Positionen vertändelt wurde..
Alles in Allem aber: Ein HAMMER Tag im Stadion gestern und Glücksgefühl no bis heut 🙂
War eigentlich so gemeinte, dass er sich aufgrund der Verletzung nicht über einen Großteil der Spieldauer beweisen konnte.
Post Scriptum:
Baris Atik gestern von den Stadionbesuchern zum MOTM gewählt!!!
(Für mi Gratzei aber auch a heißer Kandidat gewesen)