Von Kreisverkehren, einem Abendessen mit Lyko und dem FC St.Gallen
Nachdem wir uns am gestrigen Abend, nach einem harten und ausgiebigen Tag, das ein oder andere Kaltgetränk gegönnt hatten, starteten wir heute bei herrlichem Wetter in den Tag und hatten durchaus mit ein wenig Schwindelgefühl zu kämpfen. Ausgelöst wurde dies aber keineswegs durch den zugeführten Gerstensaft, sondern vielmehr durch die ständig wiederkehrenden, unzähligen Kreisverkehre im spanischen Andalusien. Wenn man dann auch nicht unbedingt ortskundig ist wie anscheinend jeder und jede in diesem wunderschönen kleinen Städtchen, verringert das nicht unbedingt die Anzahl der zu bewältigenden Kreisverkehre. Nichtsdestotrotz gelang es uns, diese schier unendlich scheinende Autofahrt zu bewältigen und wir schafften es mit etwas Verspätung dann doch noch zum Trainingsplatz.

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Unsere Gedanken blieben jedoch weitestgehend im Hotel, denn auf dem Weg zum Frühstück trafen wir, wie auch schon beim gestrigen Abendessen, die italienische Gefolgschaft aus Sardinien. Giovanni Rossi, der Sportdirektor des Cagliari Calcio, nahm bereits in der Hotellobby Platz, es sollte wohl in die zweite Verhandlungsrunde mit Charalampos Lykogiannis gehen. Wir hatten am Vortag bereits die Ehre, beim gemeinsamen Kennenlernen zwischen den beiden Parteien hautnah dabei zu sein – jedoch eher unfreiwillig. Während unseres gemeinsamen Dinierens spazierten plötzlich die Herren aus Italien seelenruhig an uns vorbei und nahmen zwei Tische entfernt Platz. Mit der Zeit änderte sich die anfangs lockere Atmosphäre am Nebentisch und man konnte spüren, dass es langsam ernst wurde. Als wir heute vom Training zurück in die Hotellobby kamen, erblickten wir abermals die italienischen Herrschaften. Nun allerdings im Gespräch mit Günter Kreissl. Über die Gesprächsinhalte konnten wir zu diesem Zeitpunkt nur rätseln.
Aber zurück zum Sportlichen: Am Vormittag stand nur eine kurze Einheit am Programm, die sich hauptsächlich auf die Matchvorbereitung konzentrierte. Nach kurzem Aufwärmen absolvierte die Mannschaft, ähnlich wie gestern, Koordinationsübungen. Abgerundet wurde dieser kurze Trainingsvormittag mit Torschüssen und einem Warm-Up für das Match gegen den FC St. Gallen. Die Schweizer sind nicht nur der älteste Fußballverein unseres schönen Nachbarlandes, sondern auch des europäischen Festlandes. Der 1879 gegründete Traditionsverein weist durchaus einige Parallelen zum SK Sturm Graz auf. Ähnlich wie bei den Schwarz-Weißen liegen die größten Erfolge schon einige Zeit zurück, denn den letzten Meistertitel konnte man sich im Jahr 2000 sichern. Maßgeblichen Anteil daran hatte damals ein gewisser Charles Amoah, der sich in dieser Saison zum Torschützenkönig kürte. Auch international sorgte man ein Jahr später für Aufsehen, als man den FC Chelsea sensationell in der ersten Runde des UEFA Cups eliminierte, danach allerdings unglücklich gegen den FC Brügge ausschied.

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Nach einigen Übergangssaisonen folgten dann im Jahr 2008 und 2011 kurzweilige Abstiege in die zweite Liga, jedoch schafften es die Grün-Weißen in den letzten Jahren, sich wieder in der höchsten Schweizer Spielklasse zu stabilisieren und stürmten in der Saison 2013/2014 sogar bis in die Europa League. Im Playoff konnte überraschenderweise Spartak Moskau bezwungen werden und auch in der Gruppenphase überzeugte man, schied allerdings mit sechs Punkten, etwas unglücklich, aus der hoch dekorierten Gruppe mit Swansea, Valencia und Kuban Krasnodar aus. Derzeit rangiert der FC St. Gallen auf Platz vier der Super League und darf sich somit noch berechtigte Hoffnungen auf einen Europacupplatz machen. Neben Tranquilo Barnetta und Karim Haggui verfügen die Schweizer über weitere bekannte Gesichter, wie beispielsweise Peter Tschernegg, der im Sommer 2017 vom WAC gekommen ist oder die beiden einstigen Supertalente Yannis Tafer und Nassim Ben Khalifa. Wir dürfen uns also auf einen spannenden Test freuen und melden uns um 15.30 mit dem Liveticker.
Mit schwarz-weißen Grüßen,
Kai & Stefan
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