Von harten Jungs und kernigen Luxemburgern
Nach einer kurzen Zugfahrt von Wien nach Bratislava fanden wir uns pünktlich für die Pressekonferenz um 19 Uhr im Národný futbalový štadión ein, dem 2019 eröffneten neuen Nationalstadion der Slowakei, in dem Slovan Bratislava seine Heimspiele austrägt. Vor dem entscheidenden Rückspiel in der Conference League haben Cheftrainer Christian Ilzer und Offensivgeist Otar Kiteishvili die Marschroute für Donnerstag bekräftigt: Konzentration auf sich selbst und das eigene intensive Spiel auf den Platz bringen.
Der 3-Tore-Vorsprung aus dem Hinspiel sei natürlich ein Vorteil, aber es kam im Fußball schon oft vor, dass ein solcher im Rückspiel durch eine Aufholjagd ausgeglichen wurde, so der georgische Teamspieler. Ilzer schlug in dieselbe Kerbe und meinte, dass es schon alle Spielverläufe gegeben habe. Wichtig sei, das richtige Mindset für dieses Spiel zu finden, um eine Topleistung abzurufen. Man sei sich nach wie vor der Stärken des Gegners bewusst. Für viele sei das Achtelfinale schon ganz nah, in Wirklichkeit sei es aber noch ganz fern, so der Chefcoach. Das Unentschieden am Wochenende gegen Rapid habe sicher mehr Substanz gekostet als Slovans 4:1-Sieg gegen den Tabellenletzten, aber die Mannschaft verkrafte den intensiven Spielstil und sei gut auf den slowakischen Serienmeister eingestellt. Man wisse auch, wie man Gerson Rodrigues verteidigen kann, der die Grazer im Hinspiel vor einige Aufgaben stellte und auch den Ehrentreffer für die Gäste erzielte. Man dürfe dem – Zitat Ilzer – kernigen Luxemburger nicht zu viel Raum geben, da er sonst seine Wucht zur Geltung bringen könnte.
Personell kann aus dem Vollen geschöpft werden. Erfreulich: Die Befürchtungen einer schweren Verletzung von Jusuf Gazibegovic nach einem Zweikampf gegen Rapids Marco Grüll haben sich nicht bewahrheitet. Gazi, so Ilzer, sei ein harter Junge und schon wieder voll einsatzfähig. Beim Abschlusstraining stand er ebenso wie die zuletzt angeschlagenen Gregory Wüthrich und Manprit Sarkaria am Feld. Sturm werde jedenfalls in Bestbesetzung starten. Da man mittlerweile auf fast allen Positionen doppelt gleichwertig besetzt sei, lässt das allerdings viele verschiedene Möglichkeiten zu.
Die Zeichen stehen also gut für das Spiel in Bratislava und die Chance auf etwas Historisches: den erstmaligen Einzug in ein europäisches Achtelfinale seit der Saison 1983/84 (wenn man die 2. Champions-League-Gruppenphase 2000/01 nicht zählt), als man sogar erst im Viertelfinale des UEFA-Pokals gegen Nottingham Forest ausschied.
Nicht nur im Lotto, auch im Fußball ist alles möglich – daher beginnt heute Sturm wieder bei 0, sogar ein bisschen belastet mit dem „beruhigenden“ Vorsprung aus dem Heimspiel.
wenn unsere die Leistung die sie können halbwegs bringen kann Slovan sich aufn Kopfstellen und es wird ihnen nix nützen.
Natürlich ist das Ergebnis „gefährlich“ , vor allem wenn Bratislava 2 schnelle Tore gelingen. Aber wenn wir die 0 bis zur Pause halten ist der Kas gegessen.
Die Besetzung der LV-Position in der 1. HZ wird viel über den Matchplan Ilzers verraten.
92:8 – so wird auf „Kicker“ für einen Aufstieg Sturms gegen Slovan Bratislava getippt! Aufpassen heißt es auf Kevin Wimmer, nach seiner Sperre ist er heute wieder dabei.
Die gute Nachricht vor dem Match: der Bremen-Kelch ist an Andy Schicker und den Sturmfans vorübergegangen!