Volimo te, Ivane! Ehrlich und aufrichtig!
Der große Ivica Osim feiert heute seinen 80. Geburtstag und wir wollen jenen Mann, der die Geschichte des SK Sturm wohl auf eine Weise wie kein anderer geprägt hat, gebührend hochleben lassen. Der Jahrhunderttrainer blickt auf ein ereignisreiches Leben zurück, in dem er bei vielen Menschen auf vielerlei Hinsicht Eindruck hinterlassen hat. Sei es am Spielfeldrand als Trainer, sei es als Pazifist – auch im Schatten der Kriegswirren am Balkan – als Universalgelehrter oder Philosoph. Anlässlich seines Ehrentages schien es uns wichtig, festzuhalten, auf welche Art und Weise er uns beeindruckt, ja vielleicht sogar beeinflusst hat.
Nachdenklich, zurückhaltend
von Bernhard Pukl
Als Ivica Osim vom mittlerweile verstorbenen Heinz Schilcher überzeugt werden konnte, die sportlichen Geschicke des SK Sturm zu lenken, besuchte ich die Volksschule. Trotz meiner Begeisterung für den SK Sturm konnte ich weder die Bedeutung des Trainerpostens noch die Tragweite dieser Verpflichtung einschätzen. Natürlich waren die Akteure am Feld diejenigen, die mich mitrissen. Denn auch in diesem jungen Alter konnte ich das sportliche Auftreten der Mannschaft, die gerade in das neue Arnold-Schwarzenegger-Stadion eingezogen war und den Stadtrivalen zu diesem Anlass mit einem unglaublichen 4:0-Sieg einstampfte, einordnen. Es lag Großes in der Luft – wobei es mir mit meinen zehn Jahren auch nicht schwer fiel, den SK Sturm einfach in jeglicher Hinsicht als das Allerbeste zu betrachten, was die schöne Fußballwelt zu bieten hatte. Deswegen überraschten mich zwei Meistertitel, diverse Cup-Titel, ja selbst die Erfolge in der Champions League nicht.
Die Tragweite dieser Leistungen wurde mir erst bewusst, als Osim Sturm nach unschönem Gebaren seitens des Vereins längst verlassen hatte, als nicht einmal ein Grazer Derby die Plätze im plötzlich viel zu großen Liebenauer Stadion wenigstens annähernd füllte und als irgendwann schließlich Sturm-Spieler am Stadionvorplatz Würstel grillen und verkaufen mussten, um den Verein irgendwie durch den Konkurs zu bringen.
Da lernte ich zu schätzen, was der mutmaßlich beste Trainer, den Österreich je gesehen hat, erreicht hatte. Er richtete einen Verein, der sportlich in der Bedeutungslosigkeit versunken war, wieder auf, empfand sich selbst niemals wichtiger als das Spiel selbst, impfte den Spielern stets Demut und Dankbarkeit dafür ein, für den SK Sturm spielen zu dürfen, und quittierte Lobpreisungen auf seine Arbeit stets mit Zurückhaltung und dem Ausblick darauf, was alles besser laufen müsse. „Wunder passieren von Zeit zu Zeit, diesmal uns“, gab er nach dem sensationellen 3:0-Heimerfolg gegen den damaligen UEFA Cup- und Supercup-Sieger Galatasaray Istanbul zu verstehen. Niemals wäre ihm in den Sinn gekommen, seine gute Arbeit so darzustellen, wie sie nun einmal war: erstklassig!
Und oft schien er nachdenklicher zu werden, je besser seine Burschen spielten. Siege, die „zu hoch“ ausgefallen waren oder brachliegendes Potenzial, das seine Mannschaft noch nicht ins Spiel einzubringen imstande war, schienen seine Stirn stets in Falten zu legen. Diese Reflektiertheit, die man dem Philosophen und Mathematiker Osim einfach immer anmerkte, wurde stets von seiner Ablehnung des Trubels um seine Person begleitet. Es war das Spiel, das ihm wirklich wichtig war, wohl auch, weil er der soziopolitischen Dimension des Fußballs große Bedeutung beimaß:
„Fußball ist etwas ganz anderes und nicht nationalistisch. Ich glaube noch immer, dass die, die mit dem Fußball verbunden sind – egal welche Hautfarbe oder Religion sie haben – anders sind. Ich glaube, dass Fußball für sich selbst eine kleine Religion ist.“ (13. Mai 2008, Interview mit dem Ballesterer, Ausgabe Nr. 8)
Wissen, worum es geht.
von Yannick Steinkellner
Ich glaube nicht, dass ich auf die selbe Weise ein begeisterter SK Sturm Graz-Fan geworden wäre, wenn es Ivica Osims Einfluss auf die erste Mannschaft, den Verein und die lokalen Medien nicht gegeben hätte. Ich glaube auch nicht, dass ein anderer den ersten Meistertitel in den 90ern nach Graz geholt hätte, wenn Ivan Osim nicht gewesen wäre. Ob es dann diese leidenschaftliche, kritische Fanszene in ihrer heutigen, gut organisierten Form geben würde? Man kann diese Kausalkette gerne weiterspinnen…
Was ich mir von ihm mitnehme, ist keine Erinnerung an große Meisterfeiern – dafür war ich in den 90ern zu klein. Was ich mir mitnehme, ist das Leuchten in den Augen, wenn Leute über ihn sprechen. Was ich mir mitnehme, ist dieses Bild mit dem Haltegriff an der Trainerbank. Was ich mir mitnehme, ist, dass eine Mannschaft nicht nur gut, sondern auch schön spielen muss. Weil wenn eine Mannschaft schön spielt, dann begeistert sie die Leute. Was ich mir mitnehme, ist, dass man im Augenblick des Erfolgs sein größter Kritiker sein muss, aber in der Niederlage dafür umso nachsichtiger. Was ich mir mitnehme, ist ein Mann, der auf seinen größten sportlichen Erfolg verzichtet hat, um sich mit seiner Heimat solidarisch zu zeigen. Was ich mir mitnehme, ist ein Mann, der die bosnische Diaspora und ihren Schmerz wie kein anderer verkörpert. Die wichtigsten Worte, die Osim jemals gesagt hat, hatten nichts mit Fußball zu tun. Osim wusste immer einzuordnen, worum es im Leben geht.
„Mein Rücktritt ist das Einzige, was ich für meine Stadt tun kann. Sie sollen wissen, dass ich aus Sarajevo komme. Sie wissen, was dort passiert.“
Mich erfüllt es mit Stolz, dass ein so reflektierter Mensch die prägende Figur meines Vereins ist. So viele Weisheiten kamen ihm über die Lippen. Mein Lieblingszitat ist aber das Folgende, weil es zwar doppeldeutig ist und trotzdem auf wundervolle Art zeigt, wie ein Trainer motivieren kann: „Das waren Spiele, wo die Spieler zeigten, was sie können. Aber jetzt kommen die Spiele, wo man zeigt, was man nicht kann.“ Gönnt euch die Doku zum 80er!
Wie kein Zweiter
von Maximilian Pless
Seit wenigen Tagen ziert einen Zaun unweit meiner Wohnung ein Porträt, schwarz und weiß, dezent und doch sehr markant. Und links und rechts davon steht dieser eine Name. Dieser eine Name, der in Graz eine unfassbare Bedeutung hat. Ein Name, mit dem jeder, egal ob jung oder alt, etwas anfangen kann. Ein Name, der eine derartig positive Stimmung auslöst, dass man es kaum glauben kann. In der ganzen Stadt steht dieser Name nun geschrieben und das Porträt, das hier jeder kennt, ist das Denkmal eines Helden.
Ivica Osim zu beschreiben ist unfassbar schwierig. Ich selbst war zu der damaligen Zeit, als Osim den SK Sturm auf der österreichischen, aber auch der internationalen Fußballlandkarte verewigte, nicht live dabei. Doch das, was diese Trainerlegende in Graz und rundherum auslöste, war wohl entscheidend, dass ich mir ein Leben ohne diesen Verein nicht vorstellen kann oder will. Ivica Osim hat aus Sturm etwas gemacht, das einzigartig ist.
„Ich hatte Angebote von großen, besseren Vereinen. Ich habe mich immer gefragt: Was mache ich dort? Was kann ich mit solchen Spielern tun?“, sagte der Trainer einst, als er auf ein mögliches Engagement bei Real Madrid angesprochen wurde. Es ist eine Einstellung, die heute kaum noch auftritt. Doch so etwas würde man sich in der heutigen Zeit doch so sehnlichst wünschen, oder nicht? Osim ist ein Typ, der die Liebe zum Fußball lebt wie kein Zweiter. Diese Besessenheit, die Begeisterung, der ständige Drang seine Jungs besser zu machen und auch aus sich selbst alles herauszuholen – all das sind Gründe, warum wir diesen Sport lieben. Ja auch, warum wir diesen Mann lieben. Ein Mann, dem das runde Leder heilig ist und dem seine Wirkung vollends bewusst ist. Einer der weiß, was es in Menschen hervorrufen kann und dass es dabei nicht um Geld geht. Und Osim ist und bleibt einfach dieser Typ. Auch mit seinen 80 Jahren bleibt er seinen Werten treu, verabscheut Kommerzialisierung und sieht Fußball als eine kleine Religion.
„Was wären wir ohne Fußball?“, fragte Osim. Doch die bessere Frage ist doch eigentlich: Was wäre Sturm ohne Osim? Ich weiß es nicht, aber ich will es ehrlich gesagt auch nicht wissen.
Er hat Sturm geprägt
von Tobias Deimel
Leider war ich zu Osims Zeit bei Sturm zu jung, um die Geschichte aktiv mitzubekommen. Durch unzählige Erzählungen, positive Erinnerungen von so vielen Leuten, Geschichten der Beteiligten und viele Dokumentationen und Texte habe ich erst später realisiert, was Ivica Osim für Sturm ist. Ein Mann, der Gewohnheiten gebrochen hat und neue Dinge in den Klub gebracht hat, von denen man 25 Jahre später noch immer fasziniert ist. Einer, der das Spiel stetig verbessern wollte und (fast) nie zufrieden war. Die Spieler wollte er immer am Boden der Tatsachen halten, hat nie überschwänglich gelobt, sondern immer gesagt, man müsse weiterarbeiten und versuchen noch besser zu werden.
Ein Mensch, der seine Zeit geprägt hat, auf dem Platz und auch neben dem Platz. Er hat mit dem SK Sturm ein großes Stück Geschichte geschrieben, wohl das größte der bisherigen Vereinshistorie. Ohne Osim wäre Sturm nicht das, was es heute ist. Ein Verein, der Massen anzieht und bewegt. All die Vereinslegenden, die er hervorgebracht hat, profitieren heute noch davon, dass sie unter diesem großen Trainer spielen durften, verehren ihn. Wie alle, denen Sturm etwas bedeutet. Schön und absolut richtig, dass wir Ivica Osim so hochleben lassen! Eine große Persönlichkeit der Sturmfamilie wird 80 und ich freue mich ein Teil der Gratulanten zu sein.
Dieser eine Mann
von Kai Reinisch
Es ist dieser eine Mann, der mir ein Lächeln aufs Gesicht zaubert, wenn ich an seinen Namen denke. Es ist dieser eine Mann, der Sturm über die österreichischen Grenzen hinaus bekanntgemacht hat. Es ist dieser eine Mann, der Fußball noch in seiner Reinform repräsentiert. Es ist dieser eine Mann, der all das verkörpert, was Sturm Graz auszeichnet. Es ist dieser eine Mann, der wie kein anderer für das Begriffspaar Fußball und Friede steht. Es ist dieser eine Mann, der seinen größten sportlichen Erfolg hintanstellt, um für sein Volk da zu sein. Es ist dieser eine Mann, der das schöne Spiel nach Graz gebracht hat. Es ist dieser eine Mann, der sich endlich einen eigenen Staßennamen in Graz verdient hat. Es ist dieser eine Mann, der die Sturmfans gelehrt hat, wie sich ein wahrer Gentleman zu verhalten hat. Es ist dieser eine Mann, dem diese Zeilen nicht gerecht werden. Es ist ist dieser eine Mann, den ich für all das, was er getan hat, bewundere. Es ist dieser eine Mann, dem ich einfach nur danken möchte, dabei überkommt mich fast ein schlechtes Gewissen, denn diese Aufzählung an Taten ist fast schon eine Beleidigung für das, was er für Sturm, die Stadt Graz, den Fußball und vor allem die Menschen egal welcher Herkunft getan hat. Es ist dieser eine Mann, der heute 80 Jahre alt wird und dem ich herzlichst zum Geburtstag gratulieren möchte. Danke!
Ihr seid dran!
Wir würden uns sehr über eure Ausführungen zu Ivica Osim freuen. Welchen Eindruck hat er auf euch gemacht? Wie hat er euch beeindruckt, wie vielleicht sogar beeinflusst? Was wünscht ihr ihm und seiner Familie für die Zukunft? Lasst euren Ideen und Gedanken im Kommentarbereich freien Lauf!
Einer herausragenden und unvergleichlichen Persönlichkeit wünsche ich alles alles gute zum 80iger, die Leistung die er als Trainer für Sturm geleistet hat ist eigentlich kaum in Worte zu fassen, wer weiß ob es unseren SK Sturm ohne ihne heute überhaupt noch geben würde, wer weiß in welcher Liga…Vielen Danke für die wundervollen Jahre, dass du Sturm zu einer Größe in Österreich gemacht hast, bleib noch lange gesund und bleib so ein großartiger Mensch wie du immer wieder warst. DANKE und alles gute zum Geburtstag!!!
LG aus OÖ
Dem Stimme ich volkommen zu was Sie da Schreiben, übrigens hat es im ORF Sport+ ein Portät anlässlich seines 80iger gegeben, falls es sich wer ansehen will: https://tvthek.orf.at/profile/Portraet-Ivica-Osim-Eine-Legende-wird-80/13891118/Portraet-Ivica-Osim-Eine-Legende-wird-80/14091329
Die riesige Aufmerksamkeit, die Osim in den letzten Tagen österreichweit, ja teilweise sogar international zuteil wurde, zeigt, wie ungeheuer beliebt und unvergessen unsere Trainerlegende noch immer ist und wohl für immer bleiben wird.
Sturm Graz, seine ehemaligen Kicker, wir Fans haben ihm zu verdanken, dass wir alle fast 20 Jahre nach seinem unrühmlichen und immens traurigen Abgang noch immer von seiner Tätigkeit bei uns profitieren.
Er hat Sturm erst einen Namen gegeben, den Verein in vielerlei Hinscht weitergebracht, zu einem Verein gemacht, den man durch seine Zeit bei uns zumindest wahrnimmt in Europa.
Ich selbst durfte seine Zeit bei Sturm bereits im Erwachsenenalter miterleben, war hingerissen und dauerbeeindruckt von allem was mit ihm zu tun hatte, erlebte die wohl schönste und derfolgreichste Zeit als Sturmfan.
Ihn selbst habe ich vor nicht allzulanger Zeit einmal persönlich in einem Grazer Restaurant kennenlernen dürfen, im Beisein seiner Frau und Tochter. Ich konnte es mir nicht verkneiffen, ihn beim Essen zu stören und um ein Autogramm zu bitten, das er mir begleitet von ein paar netten Worten wirklich gerne und bereitwillig gab.
Lieber Herr Osim, happy Birthday, bleiben Sie uns bitte noch lange Zeit erhalten, so gesund wie nur möglich und genießen Sie dennoch einwenig die ganzen verdienten Huldigungen, auch wenn Sie die so gar nicht mögen.
Ein Osimfan forever!
Egal, was ich zu Ivica Osim schreiben würde, es würde diesem großartigen Menschen nicht gerecht werden. Nur so viel: Bei seinem Rücktritt habe ich geweint. Alles Gute!
ja bozo das stimmt, ich habe auch überlegt hier zu schreiben, bin mir aber nicht sicher den anforderungen gerecht zu werden, wenn man über osim schreibt.
für mich ist er eindeutig die grösste persönlichkeit, wahrscheinlich nicht nur bei meinem herzensverein sondern ich glaube abgesehen von meiner familie eine der prägendsten persönlichkeiten überhaupt. er warf einen riesen schatten – obwohl er nicht freiwillig in der sonne stand. was mich am meisten beeindruckt hat ist seine unendliche und ehrliche demut. im moment der grössten erfolge hatte er immer respekt für jeden gegner und dachte auch schon wieder nach vorne. er machte das nicht künstlich oder unnatürlich bescheiden, sondern das war demut wie sie im lehrbuch beschrieben werden würde. und er dachte auch immer an die menschen und fans rund um den verein. im steirerhof bad waltersdorf sagte er vor den ersten champions league spielen: die grösste herausforderung und leistung bringen nun die fans – sie müssen 1900,- schilling bezahlen um dabei sein zu dürfen. und am flughafen von madrid bei der anreise zum cl spiel gegen real sagte er: alleine hier in madrid am flughafen zu stehen und die chance erarbeitet zu haben, gegen real zu spielen ist schon fantastisch – eigentlich könnten wir gleich wieder heim fliegen…
eines muss ich trauriger weise noch anführen. jeder der die osim ära erlebt hat ist traumatisiert. diese menschen glauben heute noch, mit 5 oder 6 jungen eigenbauspielern jederzeit ein offensives direktpassspiel aufziehen zu können. mit traumatisiert meine ich , dass wir unheimlich glücklich sein dürfen und diese zeit mit osim miterlebt haben – aber wir dürfen nicht ansatzweise erwarten etwas ähnliches wieder zu erleben. für immer ein ganz ganz ganz grosser held, alles gute herr osim
Stimmt. Mit diesem Trauma müssen wir wohl leben. Wegnehmen kann man uns diese Zeit aber nicht.
Als ich im Alter von ca. 8 Jahren Sturmfan wurde, war Sturm ein klassischer Mittelständler. Eine Kämpfertruppe vorm Herrn, mit Kickern wie Franz Feirer, Kurt Temm, Heinz Thonhofer, Ewald Türmer und vielen Anderen. Es hat damals schon Spaß gemacht, den Schwoazn zuzuschauen, die Gruabn hat das seinige dazu beigetragen, für mich und meine Brüder war das immer ein Erlebnis dort Sturm-schauen zu gehen. Die Ergebnisse waren damals eher sekundär, rein die Atmosphäre auf der Stehplatztribüne, die Pinkelpausen direkt hinter der Tribüne mit keiner Sicht und Chance auf ein WC, die Bierträger samt Wurschtsemmeln, die Stimmung die dort damals herrschte, das war damals schon so faszinierend und beeindruckend, sodass man auch nach Niederlagen glückselig und vollgepumpt mit Adrenalin den Nachhauseweg antrat. Und auch wenn die Fankultur bei weitem noch nicht so organisiert war, die ersten Fanklubs erst im Entstehen waren, das alles hat mich sofort gepackt und infiziert, ein Schwoaza auf ewig, das war sofort klar. Als es dann bei Sturm nach Jahren der sportlichen Durchschnittlichkeit finanziell auf einmal klamm wurde und sich langsam aber sicher auch Hannes Kartnig immer mehr ins Spiel um den SK Sturm brachte, hing auch die sportliche Zukunft am seidenen Faden, die 2. Liga rückte nach den Derbyniederlagen gegen den GAK immer näher, auch die Gruabn war zuschauertechnisch nur mehr dünn besetzt. Das Comeback samt 8:0 gegen den FavAC bleibt sicher allen unvergessen, die sich aufwärts meiner Altersklasse bewegen.
Warum ich das alles schreibe und was das mit Ivica Osim zu tun hat? Ganz einfach: Bevor Ivan Osim seine einzigartige Sturmära begonnen hat, hätte ich mir NIE im Leben erträumt, dass Sturm Cupsieger wird. Geschweige denn Meister wird und schon gar nicht von Meistercup oder Championsleague fantasieren darf. Dass ein Gianini bei uns in Graz spielen wird. Dass 25000 Sturmfans nach Klagenfurt fahren, um das dortige Stadion samt Cupsieg zum Beben zu bringen. Bevor Ivan Osim Sturm als Trainer übernommen hat, war ich froh, wenn Sturm gegen Ende einer Saison nichts mehr mit dem Abstieg zu tun hatte. Da waren auch Derbysiege noch echte Highlights, Niederlagen eine Tragödie (Okay, das ist vielleicht auch heute noch so 😉 ).
Das alles, was ich als Fan des SK Sturm (sehr oft auch live) miterleben durfte, oder sagen wir es anders, die schönen Erfolge, die es in den letzten 25 Jahren gab, das alles hat unverrückbar mit Ivan Osim zu tun. Diese Euphorie rund um Sturm, diese Fanbasis mit den ganzen Fanklubs, den Namen, den sich Sturm in dieser Zeit in Österreich aber auch im restlichen Europa erarbeitet hat, einfach sehr vieles (nicht alles, aber sicher vieles davon), was den Verein heute ausmacht, hat mit dem Wirken von Ivan Osim zu tun. Auch wenn er Titel-technisch nicht mit anderen Trainer-Größen mithalten kann, für mich ist und bleibt er der größte Trainer, den ich kenne, seitdem ich mich für die Jagd nach dem runden Leder interessiere.
Er hat was Bleibendes hinterlassen, jetzt auch schon zu Lebzeiten und ich verneige mich vor Ihm als Trainer, Mensch und Kosmopolit. Ich danke ihm von Herzen für das, was er mit seinem Tun aus Sturm gemacht hat. Er ist ein Held, wie es ihn heute nicht mehr gibt & und so schnell in der heutigen und zukünftigen Zeit nicht mehr geben wird. Ein Geschenk für unseren Verein, unsere Blackies, für das wir ihm auf immer und ewig dankbar sein sollten. Happy Birthday, Herr Osim und bleiben Sie lange noch unter uns!
P.S.: Als kleiner Junge hielt ich die Erfolge ab Osim´s Schaffenszeit für absolut unmöglich. Heute sage ich: Auch wenn es sehr schwer wird, wieder dorthin zu kommen, unmöglich ist es nicht!
P.P.S.: Sollte irgendwann doch einmal ein neues Stadion für den SK Sturm gebaut werden, über den Namen dafür darf es keine Sekunde eine Diskussion geben!
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Alles erdenklich gute. Und möge seine Aura, seine Liebe und sein Geist noch lange wachsam bleiben und uns mit immer neuen Zitaten versorgen die wir noch unseren Urenkeln weitergeben werden.
Melvinuss, wow, big respect, unglaublich guter Text, Weltklasse
A Traum, die alten Gruabn Zeiten
Na bravo, jetzt hab ich den Salat.
Nach dem Melvinuss Text, kannst nur verlieren, gratuliere
Griass eich, i bins Arnold Schwarzenegger von California, Ivica Osim, olter Freind, ois Guade zum 80er, mei Freind.
Ivica, so einen wie dich wird es nie mehr geben bei Sturm, im Arnold Schwarzenegger Stadion haben wir die größten Erfolge gefeiert, Sturmgeschichte geschrieben.
Mei Voda war bei der Gendarmerie, a Schandi, you know it, bei die Kiwara, Graz ist meine Heimat, meine Wurzeln, back to the roots, bin schon immer Sturmfan, mit mein Voda war i in die 60er Johr in der Gruabn, ihr sads meine Freind, Griass eich.
Ivica , du warst mehr als ein Trainer, ein Philosoph und Menschenfreind.
Sehr vü Wehmut dabei, Erinnerung an die guade, olte days, wenn i bissl translaten derf, you did it your ways.
Bescheiden, von einem Intellekt, keiner konnte dir das Wasser reichen, unforgettable, all time best.
Ivica, in Ruhe hast du den Selbstdarsteller Hannes Kartnig ertragen, abgebusselt hat er dich, i hätt erm terminated, you know it.
Anyway, i kumm zu eich noch Graz, wir sehen uns wieder, i kumm mitn Flieger zu eich noch Graz, Styria, Austria, erste Adresse bei mein Freind Ivica in Graz St. Peter, olles Guade, ewige Legende!
Best greetings von California to Graz!
Arnold Schwarzenegger
Da wir schon bei Schwarzenegger sind, falls wir je ein eigenes Stadion haben, brauchen wir über den Namen wohl nicht diskutieren! Ivica Osim Stadion oder so ähnlich…