Verdienter Sieg im Lavanttal
Das Mittwochspiel dieser englischen Woche war eine gelungene Generalprobe für den kommenden Sonntag, an dem der SK Sturm Graz den Tabellenführer Rapid Wien empfangen wird. Die Hütteldorfer konnten sich im Wiener Derby gegen Austria Wien klar mit 5:2 durchsetzen. Es wartet also ein außerordentlich schwieriger Gegner auf Sturm.
Vorerst blicken wir aber noch auf den gestrigen Abend zurück. Josip Tadic und Donis Avdijaj erzielten die Tore zum verdienten 2:0 Auswärtssieg gegen den WAC, der aufgrund vieler guter Chancen auch durchaus höher hätte ausfallen können. In der gut besuchten Lavanttal-Arena waren auch sehr viele Sturmfans dabei, die für ordentliche Stimmung im Auswärtssektor sorgten. Die große Nachmittagshitze wich abends beinahe schon angenehm lauwarmer Luft bei klarem Himmel. Für optimale Spielverhältnisse war also gesorgt.
Sturm lässt sich Zeit
Der WAC erwischte den besseren Start und konnte in den ersten zehn Minuten das ein oder andere Mal gut in den Strafraum der Blackies vordringen. Zwingendes oder gar Zählbares schaute dabei aber nicht heraus. Sturm wirkte in dieser Phase noch unsicher und konnte offensiv kaum in Erscheinung treten. Die Wolfsberger standen hoch und ließen durch starkes Pressing ihren Gegner kaum aus dessen Hälfte heraus. Martin Ehrenreich kassierte schon in der sechsten Minute die erste Karte der Partie: Er zerrte im Zweikampf mit Jacobo am Trikot des Gegenspielers und sah dafür von Schiedsrichterdebütant Christopher Jäger zurecht Gelb. Erst in Minute zehn wurden die Grazer zum ersten Mal aus einer Standardsituation heraus gefährlich. Thorsten Schick trat einen Freistoß in den Strafraum auf Donis Avdijaj, der den Ball per Kopf nur knapp über Alexander Koflers Gehäuse beförderte. Langsam aber doch begann nun Sturm damit, mehr für die Offensive zu tun. Und sie waren erfolgreich: In Minute 14 erkämpfte sich Marvin Potzmann den Ball an der gegnerischen Grundlinie und sprintete mit selbigem in den Strafraum. Sein Pass auf Tadic kam zunächst von Boris Hüttenbrenner hoch zu ihm zurück. Daraufhin köpfelte er den Ball einfach Richtung Tadic und dieser schoss volley zum 1:0 Führungstreffer ein. Es war bereits das sechste Pflichtspieltor des Kroaten in dieser Saison.
Sturm legte nach
In Minute 18 kam der kroatische Goalgetter zu einer weiteren Chance: Nach einem schönen langen Ball von Ehrenreich genau in seinen Lauf versuchte er, Alexander Kofler erneut mit einem Volleyschuss zu überraschen. Diesmal aber traf er nicht und es gab Abstoß. Sturm ließ mit der nächsten guten Offensivaktion aber nicht lange auf sich warten, denn in Minute 20 setzte Anel Hadzic Donis Avdijaj durch einen schönen langen Pass gut in Szene: Der junge Ballkünstler ließ im gegnerischen Strafraum dann nichts anbrennen. Nach kurzem Abwarten schoss er den Ball flach und präzise in das linke untere Eck. Ein Traumtor, Kofler war chancenlos.
Nach dem 2:0 zeigten sich die Kärntner aber kaum schockiert, denn in Minute 24 hätte es den Anschlusstreffer geben müssen: Standfest nimmt einen langen Ball auf der rechten Seite gut mit und läuft damit in den Grazer Strafraum. Seine Hereingabe, die an der gesamten Defensive des SK Sturm samt Michael Esser vorbeigeht, findet schließlich Silvio, der aus drei Metern das leere Tor verfehlt. Das war die erste richtig gute Offensivaktion der Hausherren. Die Hintermannschaft von Sturm war in dieser Situation allerdings ungeordnet und zu weit weg vom Gegner
Nur wenige Minuten später hatte Tadic das 3:0 am Fuß. Er erkämpft für Schick den Ball, der schnell wieder auf den Stürmer zurückspielt, dem jetzt nur mehr der Wolfsberger Tormann im Weg stand. Den Schuss konnte Kofler mit einem beeindruckenden Reflex per Fuß über die Torauslinie klären.
Sturm bleibt gefährlicher
Das Spiel war insgesamt recht temporeich: Es gab wenige lange Ballstafetten, dafür immer wieder schnelle Vorstösse über die Seiten oder lange Bälle in die Spitzen. Ein solcher langer Ball kam von Michael Esser in Minute 35 zum wieder stärker auftretenden Kristijan Dobras, der ihn auf Avdijaj weitergab. Dieser ließ schließlich gekonnt die Wolfsberger Defensive erneut alt aussehen. Das 3:0 machte er allerdings auch nicht, denn sein Schuss aus knapp 16 Metern ging denkbar knapp neben das Tor.
Bis zur Pause tat sich nicht mehr viel. Die einzig noch nennenswerte Aktionen war auf der einen Seite ein Angriff der Wolfsberger in Minute 39, der mit einem Weitschuss von Manuel Seidl neben das Tor von Esser abgeschlossen wurde und auf der anderen Seite in Minute 41 ein Konter über Thorsten Schick, der den Ball schließlich auf den mitgelaufenen Dobras ablegte. Der junge Neuzugang schoss aber deutlich am Tor vorbei.
Im Gegensatz zur ersten Hälfte waren es in Halbzeit zwei die Grazer, die den besseren Start erwischten. Vorwegzunehmen ist, dass sich der Spielstand trotz einiger Chancen auf beiden Seiten nicht mehr veränderte, wenngleich vor allem Sturm Graz noch das ein oder andere Tor hätte machen müssen. Der starke Wilson Kamavuaka, der in diesem Spiel wieder in der Innenverteidigung zum Zug kam, holte sich in Minute 46 nach einem Foul an Seidl die gelbe Karte ab – ein Freistoß aus guter Position brachte den Kärntnern aber nichts ein. Sturm begann in Minute 49 mit einem vielversprechenden Konter: Kamavuaka spielte Dobras auf der linken Seite an, der daraufhin den Deutsch-Kongolesen mit einem Laufpass in den Strafraum schickte. Seine Hereingabe in die Mitte konnte von der Wolfsberger Defensive jedoch gerade noch geklärt werden. In Minute 54 setzte sich Dobras auf der linken Seite erneut gut durch und schaffte es mit einem schönen Lauf in den Strafraum der Kärntner. Er spielte dann in die Mitte, wo Avdijaj stand, den Ball unter Kontrolle brachte und auf das Kärntner Tor schoss. Kofler konnte allerdings problemlos parieren.
WAC wieder aktiver
Nach und nach gelang es dem WAC, offensiv wieder etwas stärker aufzutreten. Das lag auch daran, dass Sturm aufgrund der komfortablen Führung wohl nicht mehr allzu viel riskierte. Wirklich zwingende Chancen für die Wolfsberger blieben weiterhin Mangelware. Mit der Hereinnahme von Christopher Wernitznig für Jacobo wollte Dietmar Kühbauer für frischen Wind sorgen. Sturm verwaltete die Führung und lauerte auf Fehler im Spielaufbau des Gegners, wirklich gefährlich wurden die Grazer aber erst wieder gegen Ende des Spiels. In Minute 62 kam Tadej Trdina für den glücklosen Silvio ins Spiel, ein reiner Positionswechsel. Der Slowene konnte aber nicht lange im Spiel bleiben, da er sich im Zweikampf mit Potzmann schwer am Knie verletzte – ein Kreuzbandriss, so die Diagnose. In Minute 69 durfte Josip Tadic dann seinen erfolgreichen Arbeitstag beenden, für ihn kam Roman Kienast ins Spiel. In derselben Minute hätte Kamavuaka bei einem Corner seinen guten Tag mit einem Treffer krönen können, köpfelte den Ball aber doch weit über Koflers Kasten.
Sturm zum Schluss wieder am Drücker
Wenig später, in Minute 71, zappelte der Ball im Tor der Kärntner. Dobras spielte in den Lauf von Avdijaj, der nun zusammen mit Schick alleine vor Dobras auftauchte. Avdijaj legte quer und Schick netzte ein. Der Linienrichter signalisierte aber Abseits – eine knappe, aber wohl richtige Entscheidung. Immer wieder versuchte es Sturm nun mit Kontern,die aber zumeist im Abseits endeten.
Die nächste wirklich gefährliche Offensivaktion fand in Minute 78 statt. Die Hausherren kamen in den Grazer Strafraum, wo Manuel Seidl nach Vorlage von Thomas Zündel aus aussichtsreicher Position abschließen konnte. Esser, zuvor wenig gefordert, parierte den Schuss aus kurzer Distanz aber mit einer Glanzparade. Das war die beste Chance für den WAC in Halbzeit zwei. Danach waren es einmal mehr die Grazer, die den Abschluss suchten. Thorsten Schick scheiterte gleich zweimal aus guter Position an Alexander Kofler (85. und 91. Minute) und Anel Hadzic setzte einen starken Volleyschuss aus der Distanz knapp neben das Tor (ebenfalls 85. Minute). Zuvor vergab Kienast nach Vorlage von Avdijaj nur knapp. Das Tor hätte aber nicht gezählt, da der Wiener zum Zeitpunkt des Abspiels knapp im Abseits stand. Die Leihgabe aus Gelsenkirchen wurde danach unter lautem Abgangsapplaus der Sturmfans vom Feld geholt. Daniel Offenbacher betrat selbiges an seiner Stelle.
Der SK Sturm konnte das 2:0 letztendlich souverän verteidigen und ging als verdienter Sieger vom Platz. Mit diesen drei Punkten konnte man in der Tabelle auf Platz zwei vorrücken, womit das kommende Heimspiel gegen den SK Rapid Wien zum absoluten Spitzenspiel wird.
Stimmen zum Spiel:
Franco Foda: „Wir waren von Anfang an gut im Spiel und haben aufgrund der Torchancen verdient gewonnen. Wir haben heute auch in den wichtigen Momenten das nötige Glück gehabt. Die zweite Hälfte war zu passiv, da haben wir zu defensiv gespielt und dem WAC zu viel Ballbesitz gegeben.“
Donis Avdijaj: „Wir sind sehr froh, heute gewonnen zu haben. Wir haben viel Aufwand betrieben in den letzten Wochen und sind sehr froh, diesen Aufschwung vom Spiel gegen Altach hier mitgenommen zu haben. Wir sind jetzt positiv gestartet und wollen am Sonntag gegen Rapid gewinnen.“
Dietmar Kühbauer: „Wir haben gut ins Spiel gefunden, haben uns dann aber beim 0:1 nicht gut verhalten. Dann hat Sturm nachgelegt und es ist ein Bruch in unser Spiel gekommen. Wir spielen den letzten Ball nach wie vor nicht so, wie wir ihn spielen sollten. Es war eine verdiente Niederlage.“
Boris Hüttenbrenner: „Die ersten 20 Minuten waren wir gut im Spiel. Nach dem Tor sind wird rausgefallen, hatten zwei, drei gute Chancen auf das 1:2, haben sie aber nicht effizient genutzt. Wir sind da in der Defensive zu unorganisiert und brauchen jetzt einfach einen Dreier.“
Spieldaten:
Wolfsberger AC – SK Sturm Graz
Lavanttal-Arena, 12. August 2015,20.30 Uhr, 5600 Zuseher
Tore: Tadic (14.), Avdijaj (20.)
Wolfsberger AC: A. Kofler – Standfest, Sollbauer, Hüttenbrenner, Palla – Tschernegg, Putsche – Zündel, Seidl, Jacobo (57. Wernitznig) – Silvio (62. Trdina/70. Zulj)
SK Sturm Graz: Esser – Ehrenreich, Madl, Kamavuaka, Potzmann – Piesinger, Hadzic – Schick (93. Gruber), Avdijaj (81. Offenbacher), Dobras – Tadic (69. Kienast)
Gelbe Karten: Putsche bzw. Ehrenreich, Kamavuaka
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Fotos: (Ⓒ SturmNetz.at)
wirklich ganz passable Leistung von unserer Mannschaft!
was ich jedoch nicht nachvollziehen kann ist, dass im block ein junger mit einem antifa button auf der bauchtasche von ein paar zwielichtigen Typen dafür aufs Korn genommen wurde!
Antifaschismus ist kein Verbrechen!
Antifaschismus ein Verbrechen nicht ist!
Antifaschismus mag zwar kein Verbrechen sein, dass nicht jeder gut auf eine Gruppierung zu sprechen ist, die sich Antifa nennt und teils hochgradig faschistische Tätigkeiten setzt (Beanspruchung von Meinungshoheit, Vorgehen mit Gewalt, …) nicht bei allen gut ankommt, sollte allerdings auch nicht verwundern.