Verdienter Punkt in Salzburg

Spielbericht: RB Salzburg vs. SK Sturm Graz

Der Sekt lagerte in der Mozartstadt gekühlt, bereit flaschenweise geköpft zu werden – lediglich einen Punkt musste RB Salzburg im Spiel gegen den „Lieblingsgegner“ SK Sturm Graz holen, um den Titel der Vorsaison endgültig zu verteidigen. Die bevorstehenden Feierlichkeiten noch hinauszuzögern, das stand allerdings ganz oben auf der ToDo-Liste der Blackies, denn dem Gegner bei einer (inoffiziellen) Meisterfeier den Hof zu machen, zählt wohl generell zu den unbeliebtesten Gepflogenheiten im Rahmen des schönsten Spiels der Welt. Um diesen Kelch an ihm vorbeigehen zu lassen, braucht es für den SK Sturm in der Regel allerdings schon ein Wunder, denn die Erfolgsstatistiken, sofern man diese als Sturmfan zu Rate ziehen möchte, lassen vor ausnahmslos jeder Begegnung mit dem Ligakrösus, gelinde formuliert, nichts Gutes erahnen. Dennoch fanden einige schwarz-weiße Anhänger den Weg in den Sonnenschein des frühsommerlichen Salzburgs, um ihrer Mannschaft – ganz im Gegensatz zu einem gewissen Getränk – Flügel zu verleihen. Wieder nahm Sturm-Trainer Franco Foda einige Veränderungen an seiner Startelf vor – Sascha Horvath und Kristijan Dobras liefen anstelle von Marco Stankovic und Donis Avdijaj auf. Die Salzburger mussten verletzungsbedingt auf ihren Torschützen vom Dienst, Jonatan Soriano, verzichten.

(c) Martin Hirtenfellner Fotografie - Torschütze Bright Edomwonyi sichert Sturm einen Punkt

(c) Martin Hirtenfellner Fotografie – Torschütze Bright Edomwonyi sichert Sturm einen Punkt

Starker Beginn

Um das Unwahrscheinliche endlich zu Realität werden zu lassen, zündeten die Grazer anfangs ihren Turbo, denn es dauerte nicht lange, bis sie erstmals so richtig gefährlich werden konnten. Ihren Ursprung fand diese erste Chance in einem Freistoß von Daniel Offenbacher nahe der gegnerischen Eckfahne – Bright Edomwonyi lenkte diesen an die Querlatte der Salzburger. Wilson Kamavuaka scheiterte knapp im Nachschuss. Die Gastgeber ließen ihrerseits aber auch nicht lange auf ihren ersten erfolgversprechenden Versuch warten, ein Tor zu erzielen. In der 5. Minute übernahm Takumi Minamino einen langen Pass in die Tiefe von Yordy Reyna – sein Abschluss verfehlte Michael Essers Kasten dann aber doch deutlich – Abstoß. Beide Mannschaften gingen in den ersten Minuten ein recht hohes Tempo und ließen nichts unversucht, um den Gegner in Verlegenheit zu bringen. Sturm agierte dabei alles andere als ungeschickt – phasenweise gelang es den Grazern sogar, sich in der gegnerischen Hälfte festzusetzen. In der 13. Minute wurde dieses riskante Spiel jedoch beinahe von Salzburgs Reyna bestraft. Nach einem Ballverlust der Schwarz-Weißen im Mittelfeld konnte er mit Spielgerät plötzlich alleine auf den Grazer Schlussmann zulaufen – alle Zuseher in Wals-Siezenheim rechneten schon mit dem 1:0, aber sie rechneten nicht mit Tasos Avlonitis.  Sturms Top-Innenverteidiger kam dem Peruaner nämlich noch nach und konnte ihn auch entscheidend beim Torabschluss stören, so dass Esser einen dadurch unplatzierten Schuss schließlich zur Ecke klären konnte.

Titelkurs, aber unspektakulär

In der 15. Minute gelang den Hausherren dann aber der Führungstreffer – Valon Berisha holte sich im Mittelfeld den Ball ab und zog aus knapp 25 Metern ab – Kreuzeck, Tor. Obwohl Michi Esser da vielleicht etwas zu weit aus seinem Tor draußen war, trifft den Deutschen bei so einem Schuss keine Schuld. Der Gegentreffer lähmte den SK Sturm im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit und so blieb auch eine adäquate Reaktion aus. Die Salzburger hingegen waren dem zweiten Tor vor allem in Minute 32 recht nahe. Christian Schwegler überlief die Grazer Defensive auf der Außenbahn und spielte den Ball schließlich gefährlich zu Valentino Lazaro, der im Strafraum wartete – Avlonitis konnte aber einmal mehr klären. Wenige Minuten später kam Schwegler abermals gefährlich über die Seite, seine gefährliche Hereingabe konnte aber wieder niemand verwerten.  Sturm konnte offensiv zumindest in Minute 37 noch einmal etwas gefährlicher werden. Thorsten Schick kam dafür gut über die rechte Seite in den gegnerischen Sechzehner, spielte in die Mitte ab, wo der Ball zu Kamavuaka gelangte. Dessen Abschluss wurde jedoch geblockt und somit durfte der überwiegende Teil der 11327 Zuseher in der RB-Arena doch zufrieden und mit der Aussicht auf baldige Titelfreuden in die Pause gehen.

Sturm kam

Schiedsrichter Dominik Ouschan schickte die beiden Teams pünktlich wieder auf das Feld und durfte mit ihnen dort zunächst auch einige gemächliche Minuten verbringen, viel tat sich da, abgesehen von der Auswechslung von Kristijan Dobras für Donis Avdijaj in der 57. Minute, nämlich nicht. Bis zur 70. Minute – da wurde es im Stadion ruhig. Der Grund: Bright Edomwonyi erzielte nach einem schönen Solo cool und abgebrüht den Ausgleich zum 1:1-Endstand – verdient, wie man am Ende des Tages guten Gewissens behaupten kann, denn Sturm war in allen Belangen zumindest ebenbürtig. Aber ehe die Salzburger ihre Titelverteidigung feiern konnten, mussten sie diesen Punkt noch halten. Sascha Horvath traute sich in der 72. Minute, den Torerfolg aus der Distanz zu suchen. Thorsten Schick wartete dabei auf einen Abpraller von Salzburg-Keeper Alexander Walke, doch der hatte das Leder sicher in seinen Armen. Sämtliche Spekulationen um eine Vertagung der Meisterfeier hätten die Salzburger aber in der 81. beenden können. Stefan Lainer vergab da nämlich aus ca. sechs Metern. Da hätte Esser bei einem platzierten Schuss wohl keine Chance gehabt.

(c) SturmNetz.at - Die Feierlichkeiten im Stadion waren schnell vorbei

(c) SturmNetz.at – Die Feierlichkeiten im Stadion waren schnell vorbei

Am Ende blieb es aber beim leistungsgerechten Unentschieden und wieder einmal mussten der SK Sturm und seine treuen Anhänger eine Salzburger Meisterfeier hautnah miterleben. Ein kleiner Trost dürfte allerdings der Blick auf die Tabelle sein – aufgrund der besseren Tordifferenz holte sich Sturm Graz nämlich den vierten Platz von der Admira zurück.

 

Stimmen zum Spiel

Lukas Spendlhofer:

Günter Kreissl:

Oscar Garcia (mit Übersetzung):

Franco Foda:

… Fazit zum Spiel:

… über die Konstanz der Leistung:

… über das Ziel von Sturm:

… über das Fernbleiben von Sandi Lovric:

 

Spieldaten

2016-05-07_FC Red Bull Salzburg - SK Sturm Graz - Statistiken

2016-05-07_FC Red Bull Salzburg - SK Sturm Graz - Aufstellungen

 

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6 Kommentare

  1. Rene90 sagt:

    Foda wird sich nach dem Remie in Salzburg auch über den heutigen Sieg von 1860 München freuen, die Münchner sind gerettet und OK braucht einen neuen Trainer :-))))))))

  2. ljnight2 sagt:

    @ rene90
    Wie fix/sicher ist das?
    Gerücht oder mehr?

  3. Rene90 sagt:

    @ljnight2
    siehe Antwort im anderen Thread
    ob Foda unterschreibt kann ich dir natürlich nicht sagen, aber für OK ist er 1. Ansprechperson und somit stet er auf der Pole

    was glaubst du, warum ich gestern am Abend schon geschrieben habe und die Aussage von Hagmayr kostet mir ein müdes LÄCHELN, aber vielleicht kann er sich nicht mehr erinnern, was er so von sich gibt :-)))))

  4. ljnight2 sagt:

    Der maxl sagt: „Ich sage, derzeit ist es kein Thema. Was kommt, wird man sehen.“

  5. Rene90 sagt:

    @Ijnight2
    so viel dazu: soll er sagen, er hat schon Gespräche geführt ?
    wenn man Aussagen in der Öffentlichkeit von sich gibt, sollte man immer aufpassen, welche Personen anwesend sind oder sich auch in der Nähe befinden
    meine Einschätzung: zu 80% wird Foda nach München gehen, hat eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag :-)))))
    dauert wahrscheinlich eh nicht mehr lange, laut OK Aussage von gestern, soll bis Ende nächster Woche der neue Trainer feststehen

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