Uros Matic ist so cool, dass es hinter ihm schneit
Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler der Bundesliga-Begegnung SKN St. Pölten vs. SK Sturm Graz sind abgeschlossen und alle Einsendungen sind ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet, sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel „Man of the Match“ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.
Man of the Match:
Uros Matic – Note: 1,18
Uros Matic braucht keine Sonnenbrille. Die Sonne braucht eine Uros-Matic-Brille. Der Linksfuß spielt sich in Rekordzeit in die Herzen des schwarz-weißen Anhangs und vereint herausragende Qualitäten mit einer ordentlichen „Pornotion“ Kampfgeist. Wann zuletzt ein Spieler derart eingeschlagen hat, ist schwer zu beantworten. Der Serbe gewinnt Bälle im Mittelfeld, hat zudem die körperlichen und technischen Voraussetzungen, um sich regelmäßig gegen mehrere Gegenspieler durchzusetzen und löst jede Situation spielerisch. Seine Passqualität ist beeindruckend – auch in St.Pölten brachte der Neuzugang 29 von 35 Zuspielen an den Mann. Eine starke Quote von 82,9% ist der zweitbeste Mannschaftswert. Außerdem bestritt Matic starke 12 Zweikämpfe – und konnte 9 davon gewinnen. Mit 55 Ballkontakten hatte er die meisten aller Sturm-Spieler. Derzeit ist Matic der Spieler, der den Unterschied ausmacht.
Christian Gratzei – Note: 1,51
Dafür hat er sich einen Krapfen verdient! Der Schlussmann der Grazer sorgte für die wohl wichtigste Aktion im gesamten Spiel. Nach einem unglaublichen Handspiel Spendlhofers schien es, als hätte man den sicher geglaubten Sieg bereits aus der Hand gegeben, doch Gratzei wurde zum Retter in der Not. Der Routinier erriet beim (zugegeben schwach getretenen) Strafstoß von Segovia die richtige Ecke und hatte dann keine Probleme, den Ball festzuhalten. Beim zwischenzeitlichen 1:2 war der Keeper chancenlos. Ansonsten hielt er, was zu halten war. Stark!
Charalampos Lykogiannis – Note: 1,75
Beste Saisonleistung vom ohnehin stets souveränen Linksverteidiger. Lykogiannis hatte sehr viel zu tun, kamen die St.Pöltner doch hauptsächlich mit Dober und Stec über den rechten Flügel. Wenig überraschend musste der Grieche daher die meisten Zweikämpfe aller Sturmspieler bestreiten, konnte aber immerhin 8 von 14 Duellen für sich entscheiden und hat auch sein Pass-Spiel im Vergleich zur Vorsaison deutlich verbessert. „Lyko“ gelang es, mehrere gefährliche Situationen zu klären, war in jeder Situation auf dem Posten und ging dabei bis an die Schmerzgrenze. Einzig negativ zu erwähnen ist, dass vor dem Anschlusstreffer St.Pöltens Stec relativ einfach am Linksverteidiger vorbeikam – auch wenn dessen Abwehrkollegen danach noch mehrere Möglichkeiten gehabt hätten, die Situation zu entschärfen.
Bright Edomwonyi – Note: 1,88
Der oft gescholtene Nigerianer bot diesmal eine außergewöhnlich starke Leistung. Sein Körper ist seine größte Stärke, der Angreifer ist enorm athletisch und setzt sich selbst in vermeintlich aussichtslosen Situationen durch. Dank seiner Kombination aus Schnelligkeit, Beweglichkeit und Robustheit ist er für jeden Verteidiger ein unangenehmer Gegenspieler. Nicht nur einmal ging ein Gegenspieler im Duell mit Edomwonyi zu Boden – in solchen Situationen wurde vom erschreckend schwachen Schiedsrichter Weinberger jedoch mehrmals zu Unrecht auf Foul entschieden. Beim 0:1 eiskalt vor Riegler, eine weitere gute Chance wurde vom St. Pöltner Keeper stark pariert.
James Jeggo – Note: 2,03
Nach zuletzt defensiv hervorragenden Vorstellungen wagte sich der Australier in St.Pölten bereits etwas öfter in die Offensive und konnte mit gutem Passspiel die eine oder andere vielversprechende Offensivaktion einleiten. Einer Riesenchance von Bright Edomwonyi ging ein starker Ballgewinn inklusive präzisem Abspiel von Jeggo voraus. Mit 26 von 31 angekommenen Pässen (83,9%) hatte der Blondschopf diesmal die beste Passquote aller Sturmspieler. Einzig in den Zweikämpfen war der Rechtsfuß diesmal ungewohnt schwach: Von 7 Duellen konnte Jeggo lediglich 2 gewinnen und hatte mit 28,6% die schwächste Zweikampfquote aller Sturmspieler.
Sascha Horvath – Note: 2,04
Sascha Horvath hat im Vergleich zur Vorsaison einen entscheidenden Schritt in seiner Entwicklung gemacht – der Ex-Austrianer übernimmt deutlich mehr Verantwortung, reißt das Spiel an sich, bietet sich an und strahlt Selbstbewusstsein aus. In dieser Saison dürfte wohl (endlich) sein endgültiger Durchbruch in der Bundesliga erfolgen. Der zurzeit am linken Flügel aufgebotene Mittelfeldmann ist präsent, in den meisten Offensivaktionen beteiligt und vor allem sehr schwer zu verteidigen. Mit 50 Ballkontakten hatte er den zweithöchsten Wert aller Sturm-Akteure. Einzig in den entscheidenden Momenten verlässt den 19-Jährigen noch auffallend oft die Ruhe. So unter anderem bei einem Konter in Hälfte 1, als der 1,65-Riese zuerst zum Solo über 30, 40 Meter ansetzte und dann den für Huspek geplanten letzten Pass direkt in die Beine eines St. Pöltners spielte. Hat noch Luft nach oben.
Philipp Huspek – Note: 2,06
Licht und Schatten beim rechten Flügelspieler. Huspek setzte sich mehrmals gut im Dribbling gegen einen oder mehrere Gegenspieler durch und eröffnete durch seine Geschwindigkeit immer wieder Räume. Die entscheidenden Pässe und Hereingaben missglückten dem Sommer-Neuzugang jedoch völlig. Auf diese Weise kamen mehrere potenzielle Großchancen nicht zustande. Insgesamt kann man ihm dennoch nichts vorwerfen – sein Auftritt war ambitioniert und erfrischend.
Christian Schulz – Note: 2,25
Der routinierte Deutsche lieferte seine bis dato stärkste Vorstellung im Sturm-Trikot ab. Wenngleich ihm der Torerfolg nicht vergönnt war, agierte er defensiv ohne Fehl und Tadel, gewann seine Duelle sowohl am Boden als auch in der Luft. Der Neo-Kapitän klärte in Hälfte eins einen weiten Einwurf per Kopf und leitete damit den Führungstreffer der Blackies ein. Beim Anschlusstreffer der Hausherren sah er – wie die komplette Abwehrkette – jedoch nicht sonderlich gut aus.
Lukas Spendlhofer – Note: 2,28
Genie und Wahnsinn! Kurz vor der Pause zirkelte der Innenverteidiger einen Freistoß traumhaft über die Mauer und genau ins Kreuzeck. Der Rechtsfuß überraschte mit dieser Aktion nicht nur die Zuseher, sondern auch die eigenen Mitspieler. Danach folgte eine Partie die statistisch gesehen mit „gut“ zu bewerten wäre. Bis zur 83. Spielminute. Angeblich haben sich Gilbert Prilasnig und Edin Salkic vor dem Fernseher per „High Five“ abgeklatscht, als dem Niederösterreicher dieses fürchterliche Blackout unterlief, dank Christian Gratzei blieb die Aktion jedoch unbestraft. Glück gehabt!
Stefan Hierländer – Note: 2,30
Wie schon bei Schulz kann man auch bei ihm von seiner bisher besten Leistung im Sturm-Trikot sprechen. Der Mittelfeldspieler fällt zwar immer im Vergleich zu seinen Teamkollegen noch klar ab, hat jedoch körperlich und spielerisch bereits ordentlich aufgeholt und ist auf dem besten Weg zu seiner Top-Form. Hierländer bewies deutlich mehr Entschlossenheit und Kampfkraft, als in den vorangegangenen Partien. Zudem gelang ihm mit einem Traumpass auf Bright Edomwonyi sein zweiter Saison-Assist. Man hat mit dem Allrounder zumindest eine mehr als brauchbare Alternative. 22 Ballkontakte sind jedoch ein schlechter Wert und zeigen, dass der Neuzugang bis jetzt noch mehr Mitläufer als Aktivposten im Spiel der Blackies ist.
Fabian Koch – Note: 2,32
Eine etwas durchwachsene Vorstellung vom Rechtsverteidiger. Koch gewann vor der Pause am Flügel einige wichtige Zweikämpfe, nach der Pause konnte er sich zudem offensiv zweimal sehr gut miteinschalten. Dem gegenüber stehen einige technische Fehler, vor allem die Ballannahme fiel dem Tiroler diesmal sichtlich schwer. Beim Anschlusstreffer rückte Koch ins Zentrum, verpasste dort jedoch die Hereingabe und fehlte somit auf seiner Seite, wo Schütz ungehindert den Ball ins Zentrum flanken konnte.
Einwechslungen:
Marko Stankovic – Note: 3,15
Christian Schoissengeyr – Note: 2,62
Marvin Potzmann – Note: 2,78
Das SturmNetz.at – Team bedankt sich für 509 eingegangene Bewertungen und widmet Man of the Match Uros Matic folgenden Song, denn „we could be uros just for one day“
https://www.youtube.com/watch?v=Tgcc5V9Hu3g
Beim Gratzei muss man halt auch sagen: Er spielt auf da Schleudersitz Position.
Hält er den Elfer nicht hat er ne 3.irgendwas Bewertung…so is er 2. Bester (?)…
Normalerweise müssen alle -1 bekommen für die 2. Hälfte…so ein Spiel darf man einfach nicht mehr aus der Hand geben…
Das Spiel gegen Rapid wird zeigen wo die Reise hingeht…
Tabellenführer nach der 5. Bundesligarunde – ohne übermütig oder größenwahnsinnig werden zu wollen – aber es liest sich einfach geil!!!