Unverhofft kommt oft
Europa-League-Qualifikations-Play-off-Finale-Hinspiel! Noch Fragen? Nein? Wir haben auch keine mehr. Uns fällt es nämlich nicht mehr so leicht, die Gründe für diese verkorkste Saison zu eruieren. Fest steht: Wer sich in diesem Duell mit Hin- und Rückspiel durchsetzt, qualifiziert sich für die Europa-League-Qualifikation Runde zwei, noch dazu als gesetzte Mannschaft. Trotz allem stehen sich am heutigen Donnerstag in Wien und am kommenden Sonntag in Graz Rapid und Sturm in einem echten Klassiker der Bundesliga gegenüber … zumindest, wenn es nach den Namen der beiden Vereine geht. In Wahrheit spielten beide Traditionsvereine eine, sagen wir, durchschnittlich-dürftige Saison. Statistisch gesehen waren die Grazer im Vorfeld der Partie leicht zu favorisieren, konnten diese doch die Meistergruppe erreichen und Rapid Wien die Blackys zuletzt im Jahre Schnee beziehungsweise anno 2017 schlagen. Der Regen der vergangen Tage zeigte sich in Hütteldorf nicht, Medien, Akteure und ein mittelmäßig bis gut besuchtes Weststadion stand bereit.
OH SHIT!
Die erste Chance hatte Rapid, Aliou Badji sah nur noch Lukas Spendlhofer und Jörg Siebenhandl vor sich, der Angreifer setzte aber einen ungefährlichen Halbschuss ab. Die Wiener waren ab Minute eins voll da, holten sich vor allem wichtige zweite Bälle. Die Schwoazen warteten zuerst ab, zielten wohl auf Konterläufe ab. Der Gästeblock setzte übrigens die in der Kollektiv-Aussendung angekündigten Maßnahmen um und enthielt sich des organisierten Supports. Nach der Anfangsviertelstunde wussten sich die Schwoazen immer besser zu behaupten, waren nicht nur mit der Verteidigung des eigenen Tores beschäftigt. Über die linke Seite konnte man erste Standards erarbeiten, blieb bei den getretenen Eckbällen aber erwartungsgerecht blass. Doch auch die Rapidler wussten die Räume zu nutzen, Stefan Schwabs Versuch aus rund 17 Metern ging aber, zugegebenermaßen grob geschätzt, ebenso weit übers Tor. Für Mario Sonnleitner war es ein kurzer Arbeitstag, der Innenverteidiger musste nach nur 26 gespielten Minuten verletzt vom Feld. In Minute 31 zappelte das Außennetz der grün-weißen Heimmannschaft! Nach einem Stanglpass von Stefan Hierländer beförderte Srdjan Grahovac den Ball fast ins eigene Tor. Kurz danach gab es einen Freistoß aus gefährlicher Position, dieser wurde jedoch kläglich vergeben. Gegen Ende der ersten Halbzeit sah man wenige Strafraumszenen, beide Teams schafften es nicht, den Ball über mehrere Stationen laufen zu lassen und so Nennenswertes zu kreieren. Kurz vor Pausenpfiff verschwand auch noch Blacky Dario Maresic im leichten Galopp in den Spielertunnel, eine Magen-Darm-Grippe schien dafür der Auslöser gewesen zu sein. Zu Wiederanpfiff kam Anastasios Avlonitis für Maresic ins Spiel. Alles in allem waren es ausgeglichene erste 45 Minuten auf mittelmäßigem Niveau.
Auswärtstore zählen doppelt!
Halbzeit zwei begann ähnlich wie die Erste: Rapid mit leichten Vorteilen im Spielaufbau, brandgefährliche Torraumszenen waren bis zur 60. Spielminute jedoch nicht vorhanden. Genau, eben nur bis! Stefan Schwab konnte, nachdem Leihspieler Gideon Mensah dem Rapidler lediglich genüsslich im Strafraum hinterherspaziert war, eine Flanke von Thomas Murg verwerten. Ein Gegentreffer, welchen man verhindern hätte können. Kurz davor ging Flügelspieler Michael John Lema vom Feld, für den Youngster kam Jakob Jantscher ins Spiel. Sturm konnte den Hausherren in dieser Phase nichts entgegensetzen, die Heimmannschaft wirkte hingegen beflügelt vom Führungstreffer und spielte ein starkes Pressing gegen die Hintermannschaft der Grazer. In Minute 68 konnte sich Jörg Siebenhandl auszeichnen: Er hielt stark gegen Aliou Badji, der einen Stanglpass von Schwab somit nicht verwerten konnte. Wie wichtig das war, zeigte sich im Gegenzug: Otar Kiteishvili drängt sich in den Strafraum, wird zu Fall gebracht. Pfiff – Elfer! Schiedsrichter Oliver Drachta zögerte keine Sekunde, zeigte zurecht auf den Punkt. Diese Chance nützte Joker Jakob Jantscher, denn er schoss platziert ins linke obere Eck. 1:1! Auswärtstreffer! Damit war jetzt nicht unbedingt zu rechnen. In Minute 75 läuteten die Hütteldorfer pünktlich ihre „Rapid-Viertelstunde“ ein, danach konnte sich der Verfasser dieser Zeilen auch eine Magenverstimmung diagnostizieren lassen, so wie er sich dabei fühlte. Und dann: Unglaubliche Szenen! Nach 78 gespielten Minuten punktet der SK Sturm Graz nach einem Eckball erneut! Selbst getroffen hat man jedoch nicht, Liga-Debütant Leo Greiml beförderte den Ball ins eigene Tor. Den Schwoazen aber ziemlich egal, selbst im Gästeblock waren danach erste Schlachtgesänge einzelner Anhänger zu vernehmen. Minuten vor dem Schlusspfiff hatte man sich so eine sehr gute Ausgangslage für das Rückspiel erspielt, beispielsweise würde Rapid ein einfacher 0:1-Auswärtssieg am Sonntag nicht zum Weiterkommen reichen. Durch diesen Umstand ergaben sich natürlich vermehrt Räume für Konter von Sturm, Otar Kiteishvili setzte den Ball jedoch nach einem 50-Meter-Sprint neben das Gehäuse von Goalie Richard Strebinger. Rapid wirkte geschockt, konnte nicht mehr das Spiel an den Tag legen, welches sie vor dem ersten Treffer der Schwoazen gefährlich machte. In der Nachspielzeit verstrichen mittels Standards, Auswechslungen und Blessuren bei Spielern beider Seiten wichtige Sekunden für die Rapidler, nach 95 Minuten war der erlösende Schlusspfiff durch Drachta zu hören. 1:2-Auswärtssieg – ist das schön.
Sieg is sieg is sieg is sieg
Daheim nochmal drüber kommen und die seuchensaison halbwegs beenden.
In der Pause gute Entscheidungen treffen und wieder voll angreifen.
Weiß man näheres über den eher kuriosen Abgang von Maresic?
Was ist los mit Eze?
Laut Laola , Möchte Röcher zu Sturm zurück
Habe ich auch gelesen….
Wenns stimmt, ohne wenn und aber sofort zurückholen!
Hoffentlich
Rückkehrer haben bei Sturm nur selten überzeugt, ausser vielleicht Mario Haas oder Markus Schopp. Bin skeptisch.
Also Maresic rennt raus zum speiben. Besser kann man den Kick unter Mählich nicht beschreiben. Sollte Mählich nach Sonntag noch Trainer sein muss ich mich ernsthaft fragen, wo die Herrschaften vom Präsident abwärts angrennt sind. Bitte noch den EC Platz sichern und dann ab mit ihm. Solche Auftritte sind einfach peinlich für den Verein.
Ich vermute mal, der Verbleib von Mählich hängt stark vom Erreichen des EC ab. Sollte er die Quali am Sonntag schaffen, wird er bleiben dürfen.
Kreissl muss klar sein welche Ergebnisse wir im EC erzielen werden wenn wir so spielen…btw. wurde ein Hyballa auch auf einem EC Platz liegend gestanzt (glaub eh sogar Platz 5)…also nur weil ein 17jähriger einen schwarzen Tag hatte können wir nicht einen auf Friede/Freude/Eierkuchen machen.
Die Geister die wir riefen, werden wir nicht mehr los.
Muss sagen, habe mir echt mehr von einem Hrn. Mählich erhofft. Eigtl. schade um ihn.
Doch dass wir Offensiv so gefährlich sind wie ein Faultier, ist unfassbar.
Stimmt RAM6I 😉
……von der gegnerischen Verteidigung geht mehr Torgefahr aus als von unserem Angriff!!